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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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Darüber wird auch vntergedrucket / die Lehre von der Bus vnd Gnade / denn der ewige Tod / vnd die engste der Hellen / lassen sich nicht also quittiren / wie sie wehnen wollen. Man muß gar viel ein andern vnd grössern Schatz haben / dadurch wir vom Tod ewigen engsten / vnd schmertzen erkaufft werden / denn vnser Werck seyn. Denn solche Werckheiligkeit ist ein müssig ding / vnd die Werckheiligen schmecken nicht ein mahl / was der Tod ist / Sondern wie Gottes Zorn nicht anders mag / noch kan vberwunden werden / denn durch den Glauben an Christum / Also wird auch der Tod vberwunden / allein durch Christum / wie Paulus sagt / Gott sey lob / der vns den Sieg gibt / durch Jesum Christum vnsern HErrn. Er sagt nicht / Der vns Sieg gibt durch vnser Gnugthuung.

Die Wiedersacher reden fast kalt vnd schlefferig / von der vergebung der Sünde gegen Gott / vnd sehen nicht / daß vergebung solcher Schuld / vnd erlösung von Gottes Zorn / vnd ewigem Tod / ein solch gros ding ist / daß solches allein durch den einigen Mittler Christum / vnd durch den Glauben an jhn erlanget wird.

So nu der Tod vnd das Blut Christi die rechte bezahlung ist für den ewigen Tod / vnd die Wiedersacher bekennen selbs / daß solche Wercke der Satisfaction / wercke seyn / die wir nicht schüldig seyn / Sondern Menschen Satzunge / von welchen Christus / Matth. 15. sagt / daß es vergebliche Gottesdienste seyn / So mögen wir frey auch aus jhren eigen worten schliessen / daß solche Satisfactiones nicht von GOtt geboten seyn / auch ewige Pein vnd Schuld / oder Pein des Fegfewers nicht ablösen.

Es werden die Wiedersacher vieleicht vns hie fürwerffen / daß die Pein vnd straff eigentlich zur Busse gehöre / denn Augustinus sagt / Die Busse sey ein Rache / angst / vnd straffe vber die Sünde. Antwort. Vnser Wiedersacher seyn grobe Esel / daß sie die wort Augustini, der da redet von der Rew vnd gantzen Bus / deuten auff die Ceremonien der Satisfaction / vnd weiter noch daran hengen / daß solche Satisfactio sol verdienen Vergebung des ewigen Todes.

Wir lehren auch / daß in der Busse straffe der Sünde sey / denn die grossen schrecken / dadurch die Sünd in vns gerichtet wird / ist ein straffe / viel grösser vnd höher denn Wallfarten / vnd dergleichen Gauckelspiel / Aber solch schrecken gehet die Satisfactiones nicht an / so verdienet es auch nicht vergebung der Sünde / oder des ewigen Tods / Sondern wo wir nicht durch Glauben getröstet würden / were solch schrecken vnd straff eitel Sünde vnd Tod. Also lehret Augustinus von der straff. Aber vnser Wiedersacher / die groben Esel / wissen gar nicht /

Darüber wird auch vntergedrucket / die Lehre von der Bus vnd Gnade / denn der ewige Tod / vnd die engste der Hellen / lassen sich nicht also quittiren / wie sie wehnen wollen. Man muß gar viel ein andern vnd grössern Schatz haben / dadurch wir vom Tod ewigen engsten / vnd schmertzen erkaufft werden / denn vnser Werck seyn. Denn solche Werckheiligkeit ist ein müssig ding / vnd die Werckheiligen schmecken nicht ein mahl / was der Tod ist / Sondern wie Gottes Zorn nicht anders mag / noch kan vberwunden werden / denn durch den Glauben an Christum / Also wird auch der Tod vberwunden / allein durch Christum / wie Paulus sagt / Gott sey lob / der vns den Sieg gibt / durch Jesum Christum vnsern HErrn. Er sagt nicht / Der vns Sieg gibt durch vnser Gnugthuung.

Die Wiedersacher reden fast kalt vnd schlefferig / von der vergebung der Sünde gegen Gott / vnd sehen nicht / daß vergebung solcher Schuld / vnd erlösung von Gottes Zorn / vnd ewigem Tod / ein solch gros ding ist / daß solches allein durch den einigen Mittler Christum / vnd durch den Glauben an jhn erlanget wird.

So nu der Tod vnd das Blut Christi die rechte bezahlung ist für den ewigen Tod / vnd die Wiedersacher bekennen selbs / daß solche Wercke der Satisfaction / wercke seyn / die wir nicht schüldig seyn / Sondern Menschen Satzunge / von welchen Christus / Matth. 15. sagt / daß es vergebliche Gottesdienste seyn / So mögen wir frey auch aus jhren eigen worten schliessen / daß solche Satisfactiones nicht von GOtt geboten seyn / auch ewige Pein vnd Schuld / oder Pein des Fegfewers nicht ablösen.

Es werden die Wiedersacher vieleicht vns hie fürwerffen / daß die Pein vnd straff eigentlich zur Busse gehöre / denn Augustinus sagt / Die Busse sey ein Rache / angst / vnd straffe vber die Sünde. Antwort. Vnser Wiedersacher seyn grobe Esel / daß sie die wort Augustini, der da redet von der Rew vnd gantzen Bus / deuten auff die Ceremonien der Satisfaction / vnd weiter noch daran hengen / daß solche Satisfactio sol verdienen Vergebung des ewigen Todes.

Wir lehren auch / daß in der Busse straffe der Sünde sey / denn die grossen schrecken / dadurch die Sünd in vns gerichtet wird / ist ein straffe / viel grösser vnd höher deñ Wallfarten / vnd dergleichen Gauckelspiel / Aber solch schrecken gehet die Satisfactiones nicht an / so verdienet es auch nicht vergebung der Sünde / oder des ewigen Tods / Sondern wo wir nicht durch Glauben getröstet würden / were solch schrecken vnd straff eitel Sünde vnd Tod. Also lehret Augustinus von der straff. Aber vnser Wiedersacher / die grobẽ Esel / wissen gar nicht /

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[235/0497] Darüber wird auch vntergedrucket / die Lehre von der Bus vnd Gnade / denn der ewige Tod / vnd die engste der Hellen / lassen sich nicht also quittiren / wie sie wehnen wollen. Man muß gar viel ein andern vnd grössern Schatz haben / dadurch wir vom Tod ewigen engsten / vnd schmertzen erkaufft werden / denn vnser Werck seyn. Denn solche Werckheiligkeit ist ein müssig ding / vnd die Werckheiligen schmecken nicht ein mahl / was der Tod ist / Sondern wie Gottes Zorn nicht anders mag / noch kan vberwunden werden / denn durch den Glauben an Christum / Also wird auch der Tod vberwunden / allein durch Christum / wie Paulus sagt / Gott sey lob / der vns den Sieg gibt / durch Jesum Christum vnsern HErrn. Er sagt nicht / Der vns Sieg gibt durch vnser Gnugthuung. Die Wiedersacher reden fast kalt vnd schlefferig / von der vergebung der Sünde gegen Gott / vnd sehen nicht / daß vergebung solcher Schuld / vnd erlösung von Gottes Zorn / vnd ewigem Tod / ein solch gros ding ist / daß solches allein durch den einigen Mittler Christum / vnd durch den Glauben an jhn erlanget wird. So nu der Tod vnd das Blut Christi die rechte bezahlung ist für den ewigen Tod / vnd die Wiedersacher bekennen selbs / daß solche Wercke der Satisfaction / wercke seyn / die wir nicht schüldig seyn / Sondern Menschen Satzunge / von welchen Christus / Matth. 15. sagt / daß es vergebliche Gottesdienste seyn / So mögen wir frey auch aus jhren eigen worten schliessen / daß solche Satisfactiones nicht von GOtt geboten seyn / auch ewige Pein vnd Schuld / oder Pein des Fegfewers nicht ablösen. Es werden die Wiedersacher vieleicht vns hie fürwerffen / daß die Pein vnd straff eigentlich zur Busse gehöre / denn Augustinus sagt / Die Busse sey ein Rache / angst / vnd straffe vber die Sünde. Antwort. Vnser Wiedersacher seyn grobe Esel / daß sie die wort Augustini, der da redet von der Rew vnd gantzen Bus / deuten auff die Ceremonien der Satisfaction / vnd weiter noch daran hengen / daß solche Satisfactio sol verdienen Vergebung des ewigen Todes. Wir lehren auch / daß in der Busse straffe der Sünde sey / denn die grossen schrecken / dadurch die Sünd in vns gerichtet wird / ist ein straffe / viel grösser vnd höher deñ Wallfarten / vnd dergleichen Gauckelspiel / Aber solch schrecken gehet die Satisfactiones nicht an / so verdienet es auch nicht vergebung der Sünde / oder des ewigen Tods / Sondern wo wir nicht durch Glauben getröstet würden / were solch schrecken vnd straff eitel Sünde vnd Tod. Also lehret Augustinus von der straff. Aber vnser Wiedersacher / die grobẽ Esel / wissen gar nicht /

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/497>, abgerufen am 25.11.2024.