[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.seyn / solt man zu diesen hohen / allerwichtigsten Hendeln / die gantze heilige Christliche Religion / Wolfarth vnd Einigkeit der gantzen Christlichen Kirchen / vnd in aller Welt so viel vnzehlich Seelen vnd Gewissen jetzund dieser zeit / vnd bey vnsern Nachkommen belangende / billich mit allem trewen / höchsten fleis / Leute gesucht vnd außerlesen haben / die Gottfürchtiger / verstendiger / erfahrner / tüglicher vnd redlicher weren / auch mehr trewes / gutes Hertzen vnd Sinnes zu gemeinem Nutz / zu Einigkeit der Kirchen / zu Wolfarth des Reichs / trügen vnd erzeigten / denn die losen leichtfertigen Sophisten / so die Confutation geschrieben haben. Vnd jhr Er Cardinal Campegi, als der Verstendige / dem diese Sache zu Rom vertrawet / des Weißheit man rhümen wil / wenn jhr auch nichts / denn des Bapsts vnd Stuels zu Rom Ehr wolt achten oder ansehen / hettet hie besser sollen haußhalten / vnd dieses mit höchstem fleis vorkommen / daß in solcher so gar grosser / trefflichen Sachen / durch die oder dergleichen Sophisten / nicht ein solch vngeschickt Confutatio were geschrieben. Welche beyde zu dieser zeit vnd künfftig bey den Nachkommen / euch nicht anders denn zu eytelm spott / zu verkleinerung ewers Gerüchts vnd Nahmens / zu ewigen / vnuerwindlichen schimpff vnd schaden gereichen wird. Ihr Romanisten sehet / daß diese die letzten zeiten seynd vor dem Jüngsten Tag / von welchen Christus warnet / Daß viel Fehrligkeit sollen fürfallen in der Kirchen. Ihr nun / die jhr wollet Wechter / die Hirten vnd Heupter der Kirchen genennet seyn / solt in dieser zeit mit sonderm / trewen / höchsten fleis auffsehen haben. Es seyn viel Zeichen für Augen schon / daß / wo jhr euch nicht gantz wol in die zeit vnd sachen schicket vnd richtet / daß es mit dem gantzen Römischen Stuel vnd Wesen ein gros starcke Verenderung gewinnen wil / Vnd dürfft euch in Sinn nicht nehmen / ja dürfft nicht gedencken / daß jhr die Gemeinden vnd Kirchen allein mit dem Schwert vnd Gewalt / wolt bey euch vnd dem Römischen Stuel erhalten. Denn gute Gewissen schreien nach der Warheit / vnd rechtem vnterricht aus Gottes Wort / vnd denselbigen ist der Tod nicht so bitter / als bitter jhnen ist / wo sie etwa in einem stücke zweiffeln / darumb müssen sie suchen / wo sie vnterricht finden. Wolt jhr die Kirch bey euch erhalten / so müsst jhr darnach trachten / daß jhr recht lehren vnd predigen lasset / damit künd jhr ein guten Willen vnd bestendigen Gehorsam anrichten. Wir wollen hie wieder zur Sache kommen / Die Sprüch aus der Schrifft / so angezogen von Wiedersachern / reden nicht von der Gnugthuung vnd Satisfaction / dauon die Wiedersacher streiten / seyn / solt man zu diesen hohen / allerwichtigsten Hendeln / die gantze heilige Christliche Religion / Wolfarth vnd Einigkeit der gantzen Christlichen Kirchen / vnd in aller Welt so viel vnzehlich Seelen vnd Gewissen jetzund dieser zeit / vnd bey vnsern Nachkom̃en belangende / billich mit allem trewen / höchsten fleis / Leute gesucht vnd außerlesen haben / die Gottfürchtiger / verstendiger / erfahrner / tüglicher vnd redlicher weren / auch mehr trewes / gutes Hertzen vnd Sinnes zu gemeinem Nutz / zu Einigkeit der Kirchen / zu Wolfarth des Reichs / trügen vnd erzeigten / denn die losen leichtfertigen Sophisten / so die Confutation geschrieben haben. Vnd jhr Er Cardinal Campegi, als der Verstendige / dem diese Sache zu Rom vertrawet / des Weißheit man rhümen wil / wenn jhr auch nichts / deñ des Bapsts vnd Stuels zu Rom Ehr wolt achten oder ansehen / hettet hie besser sollen haußhalten / vnd dieses mit höchstem fleis vorkommen / daß in solcher so gar grosser / trefflichen Sachen / durch die oder dergleichen Sophisten / nicht ein solch vngeschickt Confutatio were geschrieben. Welche beyde zu dieser zeit vnd künfftig bey den Nachkom̃en / euch nicht anders denn zu eytelm spott / zu verkleinerung ewers Gerüchts vnd Nahmens / zu ewigen / vnuerwindlichen schimpff vnd schaden gereichen wird. Ihr Romanisten sehet / daß diese die letzten zeiten seynd vor dem Jüngsten Tag / von welchen Christus warnet / Daß viel Fehrligkeit sollen fürfallen in der Kirchen. Ihr nun / die jhr wollet Wechter / die Hirten vnd Heupter der Kirchen genennet seyn / solt in dieser zeit mit sonderm / trewen / höchsten fleis auffsehen haben. Es seyn viel Zeichen für Augen schon / daß / wo jhr euch nicht gantz wol in die zeit vnd sachen schicket vnd richtet / daß es mit dem gantzen Römischen Stuel vnd Wesen ein gros starcke Verenderung gewinnen wil / Vnd dürfft euch in Sinn nicht nehmen / ja dürfft nicht gedencken / daß jhr die Gemeinden vnd Kirchen allein mit dem Schwert vnd Gewalt / wolt bey euch vnd dem Römischen Stuel erhalten. Deñ gute Gewissen schreien nach der Warheit / vnd rechtem vnterricht aus Gottes Wort / vnd denselbigen ist der Tod nicht so bitter / als bitter jhnen ist / wo sie etwa in einem stücke zweiffeln / darumb müssen sie suchen / wo sie vnterricht finden. Wolt jhr die Kirch bey euch erhalten / so müsst jhr darnach trachten / daß jhr recht lehren vnd predigen lasset / damit künd jhr ein guten Willen vnd bestendigen Gehorsam anrichten. 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Deñ gute Gewissen schreien nach der Warheit / vnd rechtem vnterricht aus Gottes Wort / vnd denselbigen ist der Tod nicht so bitter / als bitter jhnen ist / wo sie etwa in einem stücke zweiffeln / darumb müssen sie suchen / wo sie vnterricht finden. Wolt jhr die Kirch bey euch erhalten / so müsst jhr darnach trachten / daß jhr recht lehren vnd predigen lasset / damit künd jhr ein guten Willen vnd bestendigen Gehorsam anrichten.</p> <p>Wir wollen hie wieder zur Sache kom̃en / Die Sprüch aus der Schrifft / so angezogen von Wiedersachern / reden nicht von der Gnugthuung vnd Satisfaction / dauon die Wiedersacher streiten / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0492]
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Vnd jhr Er Cardinal Campegi, als der Verstendige / dem diese Sache zu Rom vertrawet / des Weißheit man rhümen wil / wenn jhr auch nichts / deñ des Bapsts vnd Stuels zu Rom Ehr wolt achten oder ansehen / hettet hie besser sollen haußhalten / vnd dieses mit höchstem fleis vorkommen / daß in solcher so gar grosser / trefflichen Sachen / durch die oder dergleichen Sophisten / nicht ein solch vngeschickt Confutatio were geschrieben. Welche beyde zu dieser zeit vnd künfftig bey den Nachkom̃en / euch nicht anders denn zu eytelm spott / zu verkleinerung ewers Gerüchts vnd Nahmens / zu ewigen / vnuerwindlichen schimpff vnd schaden gereichen wird.
Ihr Romanisten sehet / daß diese die letzten zeiten seynd vor dem Jüngsten Tag / von welchen Christus warnet / Daß viel Fehrligkeit sollen fürfallen in der Kirchen. Ihr nun / die jhr wollet Wechter / die Hirten vnd Heupter der Kirchen genennet seyn / solt in dieser zeit mit sonderm / trewen / höchsten fleis auffsehen haben. Es seyn viel Zeichen für Augen schon / daß / wo jhr euch nicht gantz wol in die zeit vnd sachen schicket vnd richtet / daß es mit dem gantzen Römischen Stuel vnd Wesen ein gros starcke Verenderung gewinnen wil / Vnd dürfft euch in Sinn nicht nehmen / ja dürfft nicht gedencken / daß jhr die Gemeinden vnd Kirchen allein mit dem Schwert vnd Gewalt / wolt bey euch vnd dem Römischen Stuel erhalten. Deñ gute Gewissen schreien nach der Warheit / vnd rechtem vnterricht aus Gottes Wort / vnd denselbigen ist der Tod nicht so bitter / als bitter jhnen ist / wo sie etwa in einem stücke zweiffeln / darumb müssen sie suchen / wo sie vnterricht finden. Wolt jhr die Kirch bey euch erhalten / so müsst jhr darnach trachten / daß jhr recht lehren vnd predigen lasset / damit künd jhr ein guten Willen vnd bestendigen Gehorsam anrichten.
Wir wollen hie wieder zur Sache kom̃en / Die Sprüch aus der Schrifft / so angezogen von Wiedersachern / reden nicht von der Gnugthuung vnd Satisfaction / dauon die Wiedersacher streiten /
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