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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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mert / Ob GOtt sein Freund oder Feind sey / der hat keinen Glauben. Item / Wer allein die Artickel des Glaubens in genere für wahr helt / der hat darumb noch nicht den wahren seligmachenden Glauben / Denn auch die Teuffel gleuben / daß ein GOTT sey / Jacob. 2. Item / Wer von Gottes Gnaden / vnd von Christo viel gedencket vnd redet / vnd das dahin richtet / daß er frey möge in Sünden bleiben / fortfahren / vnd dieselbige mehren / der hat keinen rechtschaffenen seligmachenden Glauben / Denn des wahren Glaubens arth vnd Eigenschafft ist / wie er der Sünde möge los vnd ledig werden / nicht / wie er derselbigen mehr möge machen / So ist auch ein solcher Epicurischer Wahn / kein rechter Glaube / wenn der Gottlose jhm diß einbildet / weil CHristus gestorben / vnd GOTT gnedig ist / so frage er nach keiner Sünde / zürne nicht mehr darüber / Sondern er sey es wol zufrieden / wenn man gleich die Sünde heuffet / Vnd könne der Mensch wol Gottes Kind seyn / vnd selig werden / wenn er gleich ohne Busse in Sünden verharret / Diß ist kein Glaube / sondern seynd Gottlose / Teuffelische Gedancken. Das aber ist die rechte Proba, eines wahren seligmachenden Glaubens / Wenn das Hertze seine Sünde / vnd GOttes Zorn erkennet / wolte aber nicht gerne darunter ewiglich bleiben / vnd verderben / Sondern hat Hertzlichs begehr vnnd verlangen / daß es dauon möchte ledig werden / Gnad erlangen / Vergebung der Sünden / vnd Ewiges Leben vberkommen. Wenn do der Glaube in der Verheissung des Euangelij / im Wort vnd Sacramenten / sucht / ergreifft / vnd annimpt / Christum mit alle seinem Verdienst / vnd GOttes Gnade / vmb CHRISTVS willen / Also / daß er wüntschet vnd begehret / bittet vnd flehet / daß jhm GOTT vmb Christus willen / gnedig seyn / vnnd seine Sünde vergeben wölle / tröstet sich des / setzet darauff sein vertrawen. Vnd wenn diß gleich in grosser Schwachheit zugehet / so ists doch ein rechter / wahrer / seligmachender Glaube / welchen der liebe Gott mehren wil / vnd hat sich gewißlich zu trösten / vnd anzunehmen / aller der Verheissungen / so die Gleubigen in der heiligen Schrifft haben / zur Vergebung der Sünden / vnd Ewigem Leben. Wer aber gleich des Glaubens sich rhümet / vnd verachtet das Wort vnd die Sacrament / vnd lebet ergerlich / verharret in Sünden wieder sein Gewissen / der feilet auch weit / Denn der Glaube kömpt / wird erhalten / vnd gemehret vom Heiligen Geist / durch das gehör des Worts / Romano. 10. Vnd wo dem Glauben keine Gute Wercke folgen / so ist er Tod / Jacob. 2.

Derselbige Glaube bringet nun mit sich gute Früchte eines

mert / Ob GOtt sein Freund oder Feind sey / der hat keinen Glauben. Item / Wer allein die Artickel des Glaubens in genere für wahr helt / der hat darumb noch nicht den wahren seligmachenden Glauben / Denn auch die Teuffel gleuben / daß ein GOTT sey / Jacob. 2. Item / Wer von Gottes Gnaden / vnd von Christo viel gedencket vnd redet / vnd das dahin richtet / daß er frey möge in Sünden bleiben / fortfahren / vnd dieselbige mehren / der hat keinen rechtschaffenen seligmachenden Glauben / Denn des wahren Glaubens arth vnd Eigenschafft ist / wie er der Sünde möge los vnd ledig werden / nicht / wie er derselbigen mehr möge machen / So ist auch ein solcher Epicurischer Wahn / kein rechter Glaube / wenn der Gottlose jhm diß einbildet / weil CHristus gestorben / vnd GOTT gnedig ist / so frage er nach keiner Sünde / zürne nicht mehr darüber / Sondern er sey es wol zufrieden / wenn man gleich die Sünde heuffet / Vnd könne der Mensch wol Gottes Kind seyn / vnd selig werden / wenn er gleich ohne Busse in Sünden verharret / Diß ist kein Glaube / sondern seynd Gottlose / Teuffelische Gedancken. Das aber ist die rechte Proba, eines wahren seligmachenden Glaubens / Wenn das Hertze seine Sünde / vnd GOttes Zorn erkennet / wolte aber nicht gerne darunter ewiglich bleiben / vnd verderben / Sondern hat Hertzlichs begehr vnnd verlangen / daß es dauon möchte ledig werden / Gnad erlangen / Vergebung der Sünden / vnd Ewiges Leben vberkommen. Wenn do der Glaube in der Verheissung des Euangelij / im Wort vnd Sacramenten / sucht / ergreifft / vnd annimpt / Christum mit alle seinem Verdienst / vnd GOttes Gnade / vmb CHRISTVS willen / Also / daß er wüntschet vnd begehret / bittet vnd flehet / daß jhm GOTT vmb Christus willen / gnedig seyn / vnnd seine Sünde vergeben wölle / tröstet sich des / setzet darauff sein vertrawen. Vnd wenn diß gleich in grosser Schwachheit zugehet / so ists doch ein rechter / wahrer / seligmachender Glaube / welchen der liebe Gott mehren wil / vnd hat sich gewißlich zu trösten / vnd anzunehmen / aller der Verheissungen / so die Gleubigen in der heiligen Schrifft haben / zur Vergebung der Sünden / vnd Ewigem Leben. Wer aber gleich des Glaubens sich rhümet / vnd verachtet das Wort vnd die Sacrament / vnd lebet ergerlich / verharret in Sünden wieder sein Gewissen / der feilet auch weit / Denn der Glaube kömpt / wird erhalten / vnd gemehret vom Heiligen Geist / durch das gehör des Worts / Romano. 10. Vnd wo dem Glauben keine Gute Wercke folgen / so ist er Tod / Jacob. 2.

Derselbige Glaube bringet nun mit sich gute Früchte eines

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/40>, abgerufen am 24.11.2024.