[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.vnd durch jhn ist. Dagegen kan der Mensch auch böses aus eigener wahl fürnehmen / Als für einen Abgott niederzuknien / ein Todschlag zu thun / etc. Hie werden die jenigen verworffen / so lehren / Daß wir Gottes Gebot ohn Gnad vnd heiligen Geist halten können. Denn ob wir schon eusserliche Werck der Gebot zu thun / von Natur vermögen / so können wir doch die hohen Gebot im Hertzen nicht thun / Nemlich / Gott warhafftiglich fürchten / lieben / Gott gleuben / etc. Der Neunzehende. VOn Vrsach der Sünden wird bey vns gelehrt / Daß / wiewol GOTT der Allmechtige die gantze Natur geschaffen hat vnd erhelt / so wircket doch der verkerte Wille die Sünd / in allen bösen vnd Verechtern Gottes / Wie denn des Teuffels wille ist / vnd aller Gottlosen / welcher alßbald / so Gott die Hand abgethan / sich von Gott zum argen gewandt hat / Wie Christus spricht / Johan. 8. Der Teuffel redet Lügen aus seinem eigen. Der Zwantzigste. DEn vnsern wird mit Vnwarheit auffgelegt / Daß sie Gute Werck verbieten / Denn jhr Schrifft von Zehen Geboten vnd andere beweisen / daß sie von rechten Christlichen Stenden vnd Wercken / guten nützlichen Bericht vnd vermanung gethan haben / dauon man vor dieser zeit wenig gelehret hat / sondern allermeist in allen Predigten / auff Kindische vnnötige Werck / als Rosenkrentz / Heiligendienst / Mönch werden / Walfarten / gesatzten Fasten / Feyern / Brüderschafften / Indulgentien / etc. getrieben. Solche vnnötige Werck rhümet auch vnser Wiederpart nun nicht mehr so hoch / als vor zeiten / wiewol sie dennoch jhre Irrthumb nicht bekennen / sondern vnterstehen sich dieselbige / zu vnterdrückung der heilsamen vnd tröstlichen Lehre vom Glauben / vnd zu Schmach vnserm HErrn Christo zu verfechten. Dieweil aber die Lehre vom Glauben / welche das Heuptstück ist in Christlicher Lehre / wie man bekennen muß / lange zeit nicht getrieben noch gepredigt ist / sondern dagegen viel falscher Gottesdienst auffgericht / So ist dauon durch die vnsern dieser Bericht geschehen. vnd durch jhn ist. Dagegen kan der Mensch auch böses aus eigener wahl fürnehmen / Als für einen Abgott niederzuknien / ein Todschlag zu thun / etc. Hie werden die jenigen verworffen / so lehren / Daß wir Gottes Gebot ohn Gnad vnd heiligen Geist halten können. Denn ob wir schon eusserliche Werck der Gebot zu thun / von Natur vermögen / so können wir doch die hohen Gebot im Hertzen nicht thun / Nemlich / Gott warhafftiglich fürchten / lieben / Gott gleuben / etc. Der Neunzehende. VOn Vrsach der Sünden wird bey vns gelehrt / Daß / wiewol GOTT der Allmechtige die gantze Natur geschaffen hat vnd erhelt / so wircket doch der verkerte Wille die Sünd / in allen bösen vnd Verechtern Gottes / Wie denn des Teuffels wille ist / vnd aller Gottlosen / welcher alßbald / so Gott die Hand abgethan / sich von Gott zum argen gewandt hat / Wie Christus spricht / Johan. 8. Der Teuffel redet Lügen aus seinem eigen. Der Zwantzigste. DEn vnsern wird mit Vnwarheit auffgelegt / Daß sie Gute Werck verbieten / Denn jhr Schrifft von Zehen Geboten vnd andere beweisen / daß sie von rechten Christlichen Stenden vnd Wercken / guten nützlichen Bericht vnd vermanung gethan haben / dauon man vor dieser zeit wenig gelehret hat / sondern allermeist in allen Predigten / auff Kindische vnnötige Werck / als Rosenkrentz / Heiligendienst / Mönch werden / Walfarten / gesatzten Fasten / Feyern / Brüderschafften / Indulgentien / etc. getrieben. Solche vnnötige Werck rhümet auch vnser Wiederpart nun nicht mehr so hoch / als vor zeiten / wiewol sie dennoch jhre Irrthumb nicht bekennen / sondern vnterstehen sich dieselbige / zu vnterdrückung der heilsamen vnd tröstlichen Lehre vom Glauben / vnd zu Schmach vnserm HErrn Christo zu verfechten. Dieweil aber die Lehre vom Glauben / welche das Heuptstück ist in Christlicher Lehre / wie man bekennen muß / lange zeit nicht getrieben noch gepredigt ist / sondern dagegen viel falscher Gottesdienst auffgericht / So ist dauon durch die vnsern dieser Bericht geschehen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0326"/> vnd durch jhn ist. Dagegen kan der Mensch auch böses aus eigener wahl fürnehmen / Als für einen Abgott niederzuknien / ein Todschlag zu thun / etc.</p> <p>Hie werden die jenigen verworffen / so lehren / Daß wir Gottes Gebot ohn Gnad vnd heiligen Geist halten können. 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vnd durch jhn ist. Dagegen kan der Mensch auch böses aus eigener wahl fürnehmen / Als für einen Abgott niederzuknien / ein Todschlag zu thun / etc.
Hie werden die jenigen verworffen / so lehren / Daß wir Gottes Gebot ohn Gnad vnd heiligen Geist halten können. Denn ob wir schon eusserliche Werck der Gebot zu thun / von Natur vermögen / so können wir doch die hohen Gebot im Hertzen nicht thun / Nemlich / Gott warhafftiglich fürchten / lieben / Gott gleuben / etc.
Der Neunzehende.
VOn Vrsach der Sünden wird bey vns gelehrt / Daß / wiewol GOTT der Allmechtige die gantze Natur geschaffen hat vnd erhelt / so wircket doch der verkerte Wille die Sünd / in allen bösen vnd Verechtern Gottes / Wie denn des Teuffels wille ist / vnd aller Gottlosen / welcher alßbald / so Gott die Hand abgethan / sich von Gott zum argen gewandt hat / Wie Christus spricht / Johan. 8. Der Teuffel redet Lügen aus seinem eigen.
Der Zwantzigste.
DEn vnsern wird mit Vnwarheit auffgelegt / Daß sie Gute Werck verbieten / Denn jhr Schrifft von Zehen Geboten vnd andere beweisen / daß sie von rechten Christlichen Stenden vnd Wercken / guten nützlichen Bericht vnd vermanung gethan haben / dauon man vor dieser zeit wenig gelehret hat / sondern allermeist in allen Predigten / auff Kindische vnnötige Werck / als Rosenkrentz / Heiligendienst / Mönch werden / Walfarten / gesatzten Fasten / Feyern / Brüderschafften / Indulgentien / etc. getrieben. Solche vnnötige Werck rhümet auch vnser Wiederpart nun nicht mehr so hoch / als vor zeiten / wiewol sie dennoch jhre Irrthumb nicht bekennen / sondern vnterstehen sich dieselbige / zu vnterdrückung der heilsamen vnd tröstlichen Lehre vom Glauben / vnd zu Schmach vnserm HErrn Christo zu verfechten. Dieweil aber die Lehre vom Glauben / welche das Heuptstück ist in Christlicher Lehre / wie man bekennen muß / lange zeit nicht getrieben noch gepredigt ist / sondern dagegen viel falscher Gottesdienst auffgericht / So ist dauon durch die vnsern dieser Bericht geschehen.
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Zitationshilfe: | [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/326>, abgerufen am 04.03.2025. |