Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite

Absolutio von der Kirchen nicht gewegert werden. Nun ist wahre rechte Busse eigentlich nichts anders / denn Rew vnd leid / oder schrecken haben vber die Sünde / vnd doch daneben gleuben an das Euangelium vnd Absolution / daß die Sünde vergeben / vnd durch Christum Gnad erworben sey / welcher Glaube wiederumb das Hertz tröst / vnd zu frieden macht.

Darnach sol auch Besserung folgen / vnd daß man von Sünden lasse. Denn diß sollen die Früchte der Busse seyn / wie Johannes spricht / Matth. 3. Wircket rechtschaffene Früchte der Busse.

Hie werden verworffen die / so lehren / daß die jenigen / so einest sind from worden / nicht wieder fallen mögen.

Dagegen auch werden verdammet die Nouatiani, welche die Absolutio, denen / so nach der Tauffe gesündiget hatten / wegerten.

Auch werden die verworffen / so nicht lehren / Daß man durch den Glauben / ohn vnser verdienst / vmb Christus willen / Vergebung der Sünden erlangen / Sondern / daß wir solchs durch vnser Werck vnd Liebe verdienen.

Auch werden verworffen die jenigen / so lehren / daß Canonicae satisfactiones noth seyn zu Bezahlung der ewigen Peen / oder des Fegfewers.

Der Dreyzehende.

VOm Brauch der Sacrament wird gelehret / daß die Sacrament eingesetzt sind / nicht allein darumb / daß sie Zeichen sind / dabey man eusserlich die Christen kennen möge / Sondern / daß es Zeichen vnd Zeugniß sind / Göttlichs Willens gegen vns / vnsern Glauben dadurch zu erwecken vnd zu stercken / Derhalben sie auch Glauben foddern / vnd denn recht gebraucht werden / so mans im Glauben empfehet / vnd den Glauben dadurch sterckt. Darumb werden die jenigen verworffen / so lehren / die Sacrament machen gerecht / ex opere operato, ohn Glauben / vnd lehren nicht / Daß dieser Glaube dazu gethan sol werden / daß da Vergebung der Sünd angeboten werde / welche durch Glauben / nicht durchs Werck erlanget wird.

Der Vierzehende.

VOm Kirchen Regiment wird gelehrt / Daß niemand in der Kirchen öffentlich lehren / oder predigen / oder Sacrament reichen sol / ohn ördentlichen Beruff.

Absolutio von der Kirchen nicht gewegert werden. Nun ist wahre rechte Busse eigentlich nichts anders / denn Rew vnd leid / oder schrecken haben vber die Sünde / vnd doch daneben gleuben an das Euangelium vnd Absolution / daß die Sünde vergeben / vnd durch Christum Gnad erworben sey / welcher Glaube wiederumb das Hertz tröst / vnd zu frieden macht.

Darnach sol auch Besserung folgen / vnd daß man von Sünden lasse. Denn diß sollen die Früchte der Busse seyn / wie Johannes spricht / Matth. 3. Wircket rechtschaffene Früchte der Busse.

Hie werden verworffen die / so lehren / daß die jenigen / so einest sind from worden / nicht wieder fallen mögen.

Dagegen auch werden verdammet die Nouatiani, welche die Absolutio, denen / so nach der Tauffe gesündiget hatten / wegerten.

Auch werden die verworffen / so nicht lehren / Daß man durch den Glauben / ohn vnser verdienst / vmb Christus willen / Vergebung der Sünden erlangen / Sondern / daß wir solchs durch vnser Werck vnd Liebe verdienen.

Auch werden verworffen die jenigen / so lehren / daß Canonicae satisfactiones noth seyn zu Bezahlung der ewigen Peen / oder des Fegfewers.

Der Dreyzehende.

VOm Brauch der Sacrament wird gelehret / daß die Sacrament eingesetzt sind / nicht allein darumb / daß sie Zeichen sind / dabey man eusserlich die Christen kennen möge / Sondern / daß es Zeichen vnd Zeugniß sind / Göttlichs Willens gegen vns / vnsern Glauben dadurch zu erwecken vnd zu stercken / Derhalben sie auch Glauben foddern / vnd denn recht gebraucht werden / so mans im Glauben empfehet / vnd den Glauben dadurch sterckt. Darumb werden die jenigen verworffen / so lehren / die Sacrament machen gerecht / ex opere operato, ohn Glauben / vnd lehren nicht / Daß dieser Glaube dazu gethan sol werden / daß da Vergebung der Sünd angeboten werde / welche durch Glauben / nicht durchs Werck erlanget wird.

Der Vierzehende.

VOm Kirchen Regiment wird gelehrt / Daß niemand in der Kirchen öffentlich lehren / oder predigen / oder Sacrament reichen sol / ohn ördentlichen Beruff.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0323" n="149"/><hi rendition="#i">Absolutio</hi> von der Kirchen nicht gewegert werden. Nun ist                      wahre rechte Busse eigentlich nichts anders / denn Rew vnd leid / oder schrecken                      haben vber die Sünde / vnd doch daneben gleuben an das Euangelium vnd Absolution                      / daß die Sünde vergeben / vnd durch Christum Gnad erworben sey / welcher Glaube                      wiederumb das Hertz tröst / vnd zu frieden macht.</p>
        <p>Darnach sol auch Besserung folgen / vnd daß man von Sünden lasse. Denn diß sollen                      die Früchte der Busse seyn / wie Johannes spricht / Matth. 3. Wircket                      rechtschaffene Früchte der Busse.</p>
        <p>Hie werden verworffen die / so lehren / daß die jenigen / so einest sind from                      worden / nicht wieder fallen mögen.</p>
        <p>Dagegen auch werden verdammet die <hi rendition="#i">Nouatiani,</hi> welche die <hi rendition="#i">Absolutio,</hi> denen / so nach der Tauffe gesündiget                      hatten / wegerten.</p>
        <p>Auch werden die verworffen / so nicht lehren / Daß man durch den Glauben / ohn                      vnser verdienst / vmb Christus willen / Vergebung der Sünden erlangen / Sondern                      / daß wir solchs durch vnser Werck vnd Liebe verdienen.</p>
        <p>Auch werden verworffen die jenigen / so lehren / daß <hi rendition="#i">Canonicae                          satisfactiones</hi> noth seyn zu Bezahlung der ewigen Peen / oder des                      Fegfewers.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Der Dreyzehende.</head><lb/>
        <p>VOm Brauch der Sacrament wird gelehret / daß die Sacrament eingesetzt sind /                      nicht allein darumb / daß sie Zeichen sind / dabey man eusserlich die Christen                      kennen möge / Sondern / daß es Zeichen vnd Zeugniß sind / Göttlichs Willens                      gegen vns / vnsern Glauben dadurch zu erwecken vnd zu stercken / Derhalben sie                      auch Glauben foddern / vnd denn recht gebraucht werden / so mans im Glauben                      empfehet / vnd den Glauben dadurch sterckt. Darumb werden die jenigen verworffen                      / so lehren / die Sacrament machen gerecht / <hi rendition="#i">ex opere                          operato,</hi> ohn Glauben / vnd lehren nicht / Daß dieser Glaube dazu gethan                      sol werden / daß da Vergebung der Sünd angeboten werde / welche durch Glauben /                      nicht durchs Werck erlanget wird.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Der Vierzehende.</head><lb/>
        <p>VOm Kirchen Regiment wird gelehrt / Daß niemand in der Kirchen öffentlich lehren                      / oder predigen / oder Sacrament reichen sol / ohn ördentlichen Beruff.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[149/0323] Absolutio von der Kirchen nicht gewegert werden. Nun ist wahre rechte Busse eigentlich nichts anders / denn Rew vnd leid / oder schrecken haben vber die Sünde / vnd doch daneben gleuben an das Euangelium vnd Absolution / daß die Sünde vergeben / vnd durch Christum Gnad erworben sey / welcher Glaube wiederumb das Hertz tröst / vnd zu frieden macht. Darnach sol auch Besserung folgen / vnd daß man von Sünden lasse. Denn diß sollen die Früchte der Busse seyn / wie Johannes spricht / Matth. 3. Wircket rechtschaffene Früchte der Busse. Hie werden verworffen die / so lehren / daß die jenigen / so einest sind from worden / nicht wieder fallen mögen. Dagegen auch werden verdammet die Nouatiani, welche die Absolutio, denen / so nach der Tauffe gesündiget hatten / wegerten. Auch werden die verworffen / so nicht lehren / Daß man durch den Glauben / ohn vnser verdienst / vmb Christus willen / Vergebung der Sünden erlangen / Sondern / daß wir solchs durch vnser Werck vnd Liebe verdienen. Auch werden verworffen die jenigen / so lehren / daß Canonicae satisfactiones noth seyn zu Bezahlung der ewigen Peen / oder des Fegfewers. Der Dreyzehende. VOm Brauch der Sacrament wird gelehret / daß die Sacrament eingesetzt sind / nicht allein darumb / daß sie Zeichen sind / dabey man eusserlich die Christen kennen möge / Sondern / daß es Zeichen vnd Zeugniß sind / Göttlichs Willens gegen vns / vnsern Glauben dadurch zu erwecken vnd zu stercken / Derhalben sie auch Glauben foddern / vnd denn recht gebraucht werden / so mans im Glauben empfehet / vnd den Glauben dadurch sterckt. Darumb werden die jenigen verworffen / so lehren / die Sacrament machen gerecht / ex opere operato, ohn Glauben / vnd lehren nicht / Daß dieser Glaube dazu gethan sol werden / daß da Vergebung der Sünd angeboten werde / welche durch Glauben / nicht durchs Werck erlanget wird. Der Vierzehende. VOm Kirchen Regiment wird gelehrt / Daß niemand in der Kirchen öffentlich lehren / oder predigen / oder Sacrament reichen sol / ohn ördentlichen Beruff.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/323
Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/323>, abgerufen am 22.12.2024.