[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.se / trewe Nachbarn / vnd gute Freunde beschere / etc. Item / Keyser / Könige / vnd alle Stende / vnd sonderlich vnsern Landsfürsten / allen Rähten / Oberherrn vnd Amptleuten Weißheit / stercke vnd Glücke gebe / wol zu regieren / vnd wieder Türcken / vnd alle Feinde zu siegen / Den Vnterthanen vnd gemeinem Hauffen Gehorsam / Fried vnd Eintracht vnternander zu leben / Vnd wiederumb / daß er vns behüte für allerley Schaden des Leibs vnd Narung / Vngewitter / Hagel / Fewr / Wasser / Gifft / Pestilentz / Viehe sterben / Krieg vnd Blutuergiessen / Thewrer Zeit / schedlichen Thieren / bösen Leuten / etc. Welchs alles gut ist den Einfeltigen einzubilden / daß solchs vnd dergleichen von Gott muß gegeben / vnd von vns gebeten seyn. Vrnemlich aber ist diß Gebet auch gestellet widerTeuffel hindert das tägliche Brod vnd alle Gaben Gottes. vnsern höhesten Feind den Teuffel / denn das ist alle sein sinn vnd begehr / solches alles / was wir von Gott haben / zu nehmen oder hindern / vnd lesset jhm nicht genügen / daß er das Geistliche Regiment hindere vnd zustöre / damit / daß er die Seelen durch seine Lügen verführet / vnd vnter seine Gewalt bringet / sondern wehret vnd hindert auch / daß kein Regiment / noch Erbarlich vnd friedlich Wesen auff Erden bestehe / da richtet er so viel Hadder / Mord / Auffruhr vnd Krieg an / Item / Vngewitter / Hagel / das Getreide vnd Viehe zu verderben / die Lufft zu vergifften / etc. Summa / es ist jhm leid / daß jemand einen bissen Brod von Gott habe / vnd mit Frieden esse / Vnd wenn es in seiner Macht stünde / vnd vnser Gebet (nehest Gott) nicht wehrete / würden wir freylich keinen Halm auff dem Felde / kein Heller im Hause / ja nicht eine Stunde das Leben behalten / sonderlich die / so Gottes Wort haben / vnd gerne wolten Christen seyn. Siehe / also wil vns Gott anzeigen / wie er sich alle vnser NothGott sorget täglich / auch für vnsern Leib. annimpt / vnd so trewlich auch für vnser zeitliche Narung sorget / vnd wiewol er solchs reichlich gibt vnd erhelt / auch den Gottlosen vnd Buben / doch wil Er / daß wir darumb bitten / auff daß wir erkennen / daß wirs von seiner Hand empfahen / vnd darinn sein Väterliche Güte gegen vns spüren / denn wo Er die Hand abzeucht / so kan es doch endlich nicht gedeyen noch erhalten werden / Wie man wol täglich siehet vnd fühlet. Was ist jetzt für ein Plage in der Welt allein mit der bösen Müntze / ja mit täglicher Beschwerung vnd auffsetzen / in gemeinem Handel / Kauff vnd Arbeit / deren / die nach jhrem Muthwillen das liebe Armuth drücken / vnd jhr täglich Brod entziehen? Welchs wir zwar müssen leiden / Sie aber mügen sich fürsehen / daß sie nicht das gemeine Gebet verlieren / vnd sich hüten / daß diß stücklein im Vater vnser / nicht wieder sie gehe. se / trewe Nachbarn / vnd gute Freunde beschere / etc. Item / Keyser / Könige / vnd alle Stende / vnd sonderlich vnsern Landsfürsten / allen Rähten / Oberherrn vnd Amptleuten Weißheit / stercke vnd Glücke gebe / wol zu regieren / vnd wieder Türcken / vnd alle Feinde zu siegen / Den Vnterthanen vnd gemeinem Hauffen Gehorsam / Fried vnd Eintracht vnternander zu leben / Vnd wiederumb / daß er vns behüte für allerley Schaden des Leibs vnd Narung / Vngewitter / Hagel / Fewr / Wasser / Gifft / Pestilentz / Viehe sterben / Krieg vnd Blutuergiessen / Thewrer Zeit / schedlichen Thieren / bösen Leuten / etc. Welchs alles gut ist den Einfeltigen einzubilden / daß solchs vnd dergleichen von Gott muß gegeben / vnd von vns gebeten seyn. Vrnemlich aber ist diß Gebet auch gestellet widerTeuffel hindert das tägliche Brod vnd alle Gaben Gottes. vnsern höhesten Feind den Teuffel / deñ das ist alle sein sinn vnd begehr / solches alles / was wir von Gott haben / zu nehmen oder hindern / vnd lesset jhm nicht genügen / daß er das Geistliche Regiment hindere vnd zustöre / damit / daß er die Seelen durch seine Lügen verführet / vnd vnter seine Gewalt bringet / sondern wehret vnd hindert auch / daß kein Regiment / noch Erbarlich vnd friedlich Wesen auff Erden bestehe / da richtet er so viel Hadder / Mord / Auffruhr vnd Krieg an / Item / Vngewitter / Hagel / das Getreide vnd Viehe zu verderben / die Lufft zu vergifften / etc. Summa / es ist jhm leid / daß jemand einen bissen Brod von Gott habe / vnd mit Frieden esse / Vnd wenn es in seiner Macht stünde / vnd vnser Gebet (nehest Gott) nicht wehrete / würden wir freylich keinen Halm auff dem Felde / kein Heller im Hause / ja nicht eine Stunde das Leben behalten / sonderlich die / so Gottes Wort haben / vnd gerne wolten Christen seyn. Siehe / also wil vns Gott anzeigen / wie er sich alle vnser NothGott sorget täglich / auch für vnsern Leib. annimpt / vnd so trewlich auch für vnser zeitliche Narung sorget / vnd wiewol er solchs reichlich gibt vnd erhelt / auch den Gottlosen vnd Buben / doch wil Er / daß wir darumb bitten / auff daß wir erkennen / daß wirs von seiner Hand empfahen / vnd dariñ sein Väterliche Güte gegen vns spüren / deñ wo Er die Hand abzeucht / so kan es doch endlich nicht gedeyen noch erhalten werden / Wie man wol täglich siehet vnd fühlet. Was ist jetzt für ein Plage in der Welt allein mit der bösen Müntze / ja mit täglicher Beschwerung vnd auffsetzen / in gemeinem Handel / Kauff vnd Arbeit / deren / die nach jhrem Muthwillen das liebe Armuth drücken / vnd jhr täglich Brod entziehen? 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Was ist jetzt für ein Plage in der Welt allein mit der bösen Müntze / ja mit täglicher Beschwerung vnd auffsetzen / in gemeinem Handel / Kauff vnd Arbeit / deren / die nach jhrem Muthwillen das liebe Armuth drücken / vnd jhr täglich Brod entziehen? Welchs wir zwar müssen leiden / Sie aber mügen sich fürsehen / daß sie nicht das gemeine Gebet verlieren / vnd sich hüten / daß diß stücklein im Vater vnser / nicht wieder sie gehe.</p> </div> </body> </text> </TEI> [126/0277]
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Vrnemlich aber ist diß Gebet auch gestellet wider vnsern höhesten Feind den Teuffel / deñ das ist alle sein sinn vnd begehr / solches alles / was wir von Gott haben / zu nehmen oder hindern / vnd lesset jhm nicht genügen / daß er das Geistliche Regiment hindere vnd zustöre / damit / daß er die Seelen durch seine Lügen verführet / vnd vnter seine Gewalt bringet / sondern wehret vnd hindert auch / daß kein Regiment / noch Erbarlich vnd friedlich Wesen auff Erden bestehe / da richtet er so viel Hadder / Mord / Auffruhr vnd Krieg an / Item / Vngewitter / Hagel / das Getreide vnd Viehe zu verderben / die Lufft zu vergifften / etc. Summa / es ist jhm leid / daß jemand einen bissen Brod von Gott habe / vnd mit Frieden esse / Vnd wenn es in seiner Macht stünde / vnd vnser Gebet (nehest Gott) nicht wehrete / würden wir freylich keinen Halm auff dem Felde / kein Heller im Hause / ja nicht eine Stunde das Leben behalten / sonderlich die / so Gottes Wort haben / vnd gerne wolten Christen seyn.
Teuffel hindert das tägliche Brod vnd alle Gaben Gottes. Siehe / also wil vns Gott anzeigen / wie er sich alle vnser Noth annimpt / vnd so trewlich auch für vnser zeitliche Narung sorget / vnd wiewol er solchs reichlich gibt vnd erhelt / auch den Gottlosen vnd Buben / doch wil Er / daß wir darumb bitten / auff daß wir erkennen / daß wirs von seiner Hand empfahen / vnd dariñ sein Väterliche Güte gegen vns spüren / deñ wo Er die Hand abzeucht / so kan es doch endlich nicht gedeyen noch erhalten werden / Wie man wol täglich siehet vnd fühlet. Was ist jetzt für ein Plage in der Welt allein mit der bösen Müntze / ja mit täglicher Beschwerung vnd auffsetzen / in gemeinem Handel / Kauff vnd Arbeit / deren / die nach jhrem Muthwillen das liebe Armuth drücken / vnd jhr täglich Brod entziehen? Welchs wir zwar müssen leiden / Sie aber mügen sich fürsehen / daß sie nicht das gemeine Gebet verlieren / vnd sich hüten / daß diß stücklein im Vater vnser / nicht wieder sie gehe.
Gott sorget täglich / auch für vnsern Leib.
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