[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.seiner Krafft vnd Erfüllung. Wiederumb / was für Wesen vnd Werck ausser Gottes Wort gehet / das ist für Gott vnheilig / es scheine vnd gleisse wie es wölle / wenn mans mit eitel Heiligthumb behienge / als da sind die ertichte Geistliche Stende / die Gottes Wort nicht wissen / vnd in jhren Wercken Heiligkeit suchen. DArumb mercke / daß die Krafft vnd Macht dieses Gebots stehet nicht in feyren / sondern in heiligen / Also / daß dieser Tag eine sonderliche heilige vbung habe. Denn andere Arbeit vnd Gescheffte / heissen eigentlich nicht heilige vbunge / es sey denn der Mensch zuuor heilig / Hie aber muß ein solch Werck geschehen / dadurch ein Mensch selbs heilig werde / welchs alleine (wie gehöret) durch Gottes Wort geschicht / dazu denn gestifftet vnd geordnet sind / Stete / Zeit / Personen / vnd der gantze eusserliche Gottesdienst / daß solchs auch öffentlich im schwange gehe. Weil nu so viel an Gottes Wort gelegen ist / daß ohne dasselbige kein Feyertag geheiliget wird / sollen wir wissen / daß GOTT diß Gebot strenge wil gehalten haben / vnnd straffen alle / die sein Wort verachten / nicht hören noch lernen wöllen / sonderlich die Zeit / so dazu geordnet ist. Darumb sündigen wieder diß Gebot / nicht alleine / Den Feyertag verunheiligen.die den Feyertag gröblich mißbrauchen / vnd verunheiligen / als die vmb jhres Geitzes oder Leichtfertigkeit willen / Gottes Wort nachlassen zu hören / oder in Tabernen ligen / toll vnd voll sind / wie die Sew / sondern auch der ander Hauffe / so Gottes Wort hören / als ein andern Thand / vnd nur aus gewonheit zur Predigt vnd wieder heraus gehen / vnd wenn das Jahr vmb ist / können sie hewer so viel als fert. Denn bißhero hat man gemeinet / es were wol gefeyret / wenn mann des Sontags eine Messe / oder das Euangelium hette hören lesen / Aber nach Gottes Wort hat niemand gefragt / wie es auch niemand gelehret hat. Nicht gnug ists / Gottes Wort hören / etc.Jetzt / weil wir Gottes Wort haben / thun wir gleichwol den Mißbrauch nicht abe / lassen vns jmmer predigen vnd vermahnen / hörens aber ohn ernst vnd sorge. Drumb wisse / daß nicht allein vmbs hören zu thun ist / sondern sol auch gelernet vnd behalten werden / vnd dencke nicht / daß es in deiner wilköre stehe / oder nicht grosse macht daran lige / sondern daß Gottes Gebot ist / der es foddern wird / wie du sein Wort gehört / gelernet / vnd geehret hast. Ekele Geister.Deßgleichen sind auch zu straffen die ekelen Geister / welche / wenn sie eine Predigt oder zwo gehört haben / sind sie es satt vnd vberdrüssig / als die es nun selbs wol können / vnd keines Meisters mehr seiner Krafft vnd Erfüllung. Wiederumb / was für Wesen vnd Werck ausser Gottes Wort gehet / das ist für Gott vnheilig / es scheine vnd gleisse wie es wölle / wenn mans mit eitel Heiligthumb behienge / als da sind die ertichte Geistliche Stende / die Gottes Wort nicht wissen / vnd in jhren Wercken Heiligkeit suchen. DArumb mercke / daß die Krafft vnd Macht dieses Gebots stehet nicht in feyren / sondern in heiligen / Also / daß dieser Tag eine sonderliche heilige vbung habe. Denn andere Arbeit vnd Gescheffte / heissen eigentlich nicht heilige vbunge / es sey denn der Mensch zuuor heilig / Hie aber muß ein solch Werck geschehen / dadurch ein Mensch selbs heilig werde / welchs alleine (wie gehöret) durch Gottes Wort geschicht / dazu denn gestifftet vnd geordnet sind / Stete / Zeit / Personen / vnd der gantze eusserliche Gottesdienst / daß solchs auch öffentlich im schwange gehe. Weil nu so viel an Gottes Wort gelegen ist / daß ohne dasselbige kein Feyertag geheiliget wird / sollen wir wissen / daß GOTT diß Gebot strenge wil gehalten haben / vnnd straffen alle / die sein Wort verachten / nicht hören noch lernen wöllen / sonderlich die Zeit / so dazu geordnet ist. Darumb sündigen wieder diß Gebot / nicht alleine / Den Feyertag verunheiligen.die den Feyertag gröblich mißbrauchen / vnd verunheiligen / als die vmb jhres Geitzes oder Leichtfertigkeit willen / Gottes Wort nachlassen zu hören / oder in Tabernen ligen / toll vnd voll sind / wie die Sew / sondern auch der ander Hauffe / so Gottes Wort hören / als ein andern Thand / vnd nur aus gewonheit zur Predigt vnd wieder heraus gehen / vnd wenn das Jahr vmb ist / können sie hewer so viel als fert. Denn bißhero hat man gemeinet / es were wol gefeyret / wenn mann des Sontags eine Messe / oder das Euangelium hette hören lesen / Aber nach Gottes Wort hat niemand gefragt / wie es auch niemand gelehret hat. Nicht gnug ists / Gottes Wort hören / etc.Jetzt / weil wir Gottes Wort haben / thun wir gleichwol den Mißbrauch nicht abe / lassen vns jmmer predigen vnd vermahnen / hörens aber ohn ernst vnd sorge. Drumb wisse / daß nicht allein vmbs hören zu thun ist / sondern sol auch gelernet vnd behalten werden / vnd dencke nicht / daß es in deiner wilköre stehe / oder nicht grosse macht daran lige / sondern daß Gottes Gebot ist / der es foddern wird / wie du sein Wort gehört / gelernet / vnd geehret hast. Ekele Geister.Deßgleichen sind auch zu straffen die ekelen Geister / welche / wenn sie eine Predigt oder zwo gehört haben / sind sie es satt vnd vberdrüssig / als die es nun selbs wol können / vnd keines Meisters mehr <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0202"/> seiner Krafft vnd Erfüllung. Wiederumb / was für Wesen vnd Werck ausser Gottes Wort gehet / das ist für Gott vnheilig / es scheine vnd gleisse wie es wölle / wenn mans mit eitel Heiligthumb behienge / als da sind die ertichte Geistliche Stende / die Gottes Wort nicht wissen / vnd in jhren Wercken Heiligkeit suchen.</p> <note place="left">Heilige Vbung.</note> <p>DArumb mercke / daß die Krafft vnd Macht dieses Gebots stehet nicht in feyren / sondern in heiligen / Also / daß dieser Tag eine sonderliche heilige vbung habe. Denn andere Arbeit vnd Gescheffte / heissen eigentlich nicht heilige vbunge / es sey denn der Mensch zuuor heilig / Hie aber muß ein solch Werck geschehen / dadurch ein Mensch selbs heilig werde / welchs alleine (wie gehöret) durch Gottes Wort geschicht / dazu denn gestifftet vnd geordnet sind / Stete / Zeit / Personen / vnd der gantze eusserliche Gottesdienst / daß solchs auch öffentlich im schwange gehe.</p> <p>Weil nu so viel an Gottes Wort gelegen ist / daß ohne dasselbige kein Feyertag geheiliget wird / sollen wir wissen / daß GOTT diß Gebot strenge wil gehalten haben / vnnd straffen alle / die sein Wort verachten / nicht hören noch lernen wöllen / sonderlich die Zeit / so dazu geordnet ist. Darumb sündigen wieder diß Gebot / nicht alleine / <note place="left">Den Feyertag verunheiligen.</note>die den Feyertag gröblich mißbrauchen / vnd verunheiligen / als die vmb jhres Geitzes oder Leichtfertigkeit willen / Gottes Wort nachlassen zu hören / oder in Tabernen ligen / toll vnd voll sind / wie die Sew / sondern auch der ander Hauffe / so Gottes Wort hören / als ein andern Thand / vnd nur aus gewonheit zur Predigt vnd wieder heraus gehen / vnd wenn das Jahr vmb ist / können sie hewer so viel als fert. Denn bißhero hat man gemeinet / es were wol gefeyret / wenn mann des Sontags eine Messe / oder das Euangelium hette hören lesen / Aber nach Gottes Wort hat niemand gefragt / wie es auch niemand gelehret hat.</p> <note place="left">Nicht gnug ists / Gottes Wort hören / etc.</note> <p>Jetzt / weil wir Gottes Wort haben / thun wir gleichwol den Mißbrauch nicht abe / lassen vns jmmer predigen vnd vermahnen / hörens aber ohn ernst vnd sorge. Drumb wisse / daß nicht allein vmbs hören zu thun ist / sondern sol auch gelernet vnd behalten werden / vnd dencke nicht / daß es in deiner wilköre stehe / oder nicht grosse macht daran lige / sondern daß Gottes Gebot ist / der es foddern wird / wie du sein Wort gehört / gelernet / vnd geehret hast.</p> <note place="left">Ekele Geister.</note> <p>Deßgleichen sind auch zu straffen die ekelen Geister / welche / wenn sie eine Predigt oder zwo gehört haben / sind sie es satt vnd vberdrüssig / als die es nun selbs wol können / vnd keines Meisters mehr </p> </div> </body> </text> </TEI> [0202]
seiner Krafft vnd Erfüllung. Wiederumb / was für Wesen vnd Werck ausser Gottes Wort gehet / das ist für Gott vnheilig / es scheine vnd gleisse wie es wölle / wenn mans mit eitel Heiligthumb behienge / als da sind die ertichte Geistliche Stende / die Gottes Wort nicht wissen / vnd in jhren Wercken Heiligkeit suchen.
DArumb mercke / daß die Krafft vnd Macht dieses Gebots stehet nicht in feyren / sondern in heiligen / Also / daß dieser Tag eine sonderliche heilige vbung habe. Denn andere Arbeit vnd Gescheffte / heissen eigentlich nicht heilige vbunge / es sey denn der Mensch zuuor heilig / Hie aber muß ein solch Werck geschehen / dadurch ein Mensch selbs heilig werde / welchs alleine (wie gehöret) durch Gottes Wort geschicht / dazu denn gestifftet vnd geordnet sind / Stete / Zeit / Personen / vnd der gantze eusserliche Gottesdienst / daß solchs auch öffentlich im schwange gehe.
Weil nu so viel an Gottes Wort gelegen ist / daß ohne dasselbige kein Feyertag geheiliget wird / sollen wir wissen / daß GOTT diß Gebot strenge wil gehalten haben / vnnd straffen alle / die sein Wort verachten / nicht hören noch lernen wöllen / sonderlich die Zeit / so dazu geordnet ist. Darumb sündigen wieder diß Gebot / nicht alleine / die den Feyertag gröblich mißbrauchen / vnd verunheiligen / als die vmb jhres Geitzes oder Leichtfertigkeit willen / Gottes Wort nachlassen zu hören / oder in Tabernen ligen / toll vnd voll sind / wie die Sew / sondern auch der ander Hauffe / so Gottes Wort hören / als ein andern Thand / vnd nur aus gewonheit zur Predigt vnd wieder heraus gehen / vnd wenn das Jahr vmb ist / können sie hewer so viel als fert. Denn bißhero hat man gemeinet / es were wol gefeyret / wenn mann des Sontags eine Messe / oder das Euangelium hette hören lesen / Aber nach Gottes Wort hat niemand gefragt / wie es auch niemand gelehret hat.
Den Feyertag verunheiligen. Jetzt / weil wir Gottes Wort haben / thun wir gleichwol den Mißbrauch nicht abe / lassen vns jmmer predigen vnd vermahnen / hörens aber ohn ernst vnd sorge. Drumb wisse / daß nicht allein vmbs hören zu thun ist / sondern sol auch gelernet vnd behalten werden / vnd dencke nicht / daß es in deiner wilköre stehe / oder nicht grosse macht daran lige / sondern daß Gottes Gebot ist / der es foddern wird / wie du sein Wort gehört / gelernet / vnd geehret hast.
Deßgleichen sind auch zu straffen die ekelen Geister / welche / wenn sie eine Predigt oder zwo gehört haben / sind sie es satt vnd vberdrüssig / als die es nun selbs wol können / vnd keines Meisters mehr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |