[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.ben / daß sie warlich / warlich nicht so gelehrt / vnd so hohe Doctores sind / alß sie sich düncken lassen / vnd nimmermehr gedencken / daß sie dieses stücke ausgelernet haben / oder aller ding gnug wissen / ob sie es gleich düncket / daß sie es allzuwol können / Denn ob sie es gleich allerding auffs aller beste wüsten vnd kündten (das doch nicht müglich ist in diesem Leben) so ist doch mancherley nutz vnd frucht dahinden Nutz vnnd Frucht / so folget bey denen / die den Catechtsmun fleissig treiben / etc./ so mans täglich lieset vnd vbet / mit gedancken vnd reden / Nemlich / daß der heilige Geist bey solchem lesen / reden vnd gedencken / gegenwertig ist / vnd jmmer newe vnd mehr liecht vnd Andacht dazu gibt / daß es jmmerdar besser vnd besser schmecket vnd eingehet / Wie Matth. 18.Christus auch verheist / Matth. 18. Wo Zween oder Drey in meinem Namen versamlet sind / da bin ich in jhrem Mittel. Dazu hilffts aus der massen gewaltiglich / wiederden Teuffel / Mit Gottes Wort vmbgehen / vnd es haudeln / Psalm. 1.Welt / Fleisch / vnd alle böse Gedancken / so man mit Gottes Wort vmbgehet / dauon redet vnd tichtet / daß auch der Erste Psalm selig preiset / die / so Tag vnd Nacht vom Gesetze Gottes handlen / On zweiffel wirstu kein Weyrauch oder ander gereuche / stercker wieder den Teuffel anrichten / Denn so du mit Gottes Geboten vnd Worten vmbgehest / dauon redest / singest oder denckest / das ist freylich das rechte Weyhewasser vnd zeichen / dafür er fleucht / vnd damit er sich jagen lest. Nu soltestu doch ja allein vmb des willen / solche stücke gern lesen / reden / dencken vnd handeln / wenn du sonst kein ander frucht vnd Teuffel kan Gotts Wort nicht hören noch leiden.nutz dauon hettest / denn daß du den Teuffel vnd böse gedancken damit kanst verjagen / denn er kan Gottes Wort nicht hören noch leiden / Vnd Gottes Wort ist nicht / wie ein ander lose Geschwetze / wie von Dieterich von Bern / etc. Sondern wie S. Paulus Roman. 1. sagt / Eine Krafft Gottes / Ja freylich eine Krafft Gottes / die dem Teuffel das gebrandte Leid anthut / vnd vns aus dermassen stercket / tröstet vnd hilfft. Gotts Wort verjaget vnd machet zu nicht den Teuffel / so ein Tausentkünstiger ist / mit seiner Kunst vnd Macht.Vnd was sol ich viel sagen? Wo ich allen Nutz vnd Frucht solt erzehlen / so Gottes Wort wircket / wo wolt ich Papyr vnd zeit gnug nehmen? Den Teuffel heißt man Tausentkünstiger / Wie wil man aber Gottes Wort heissen / das solchen Tausentkünstiger / mit aller seiner Kunst vnd Macht / verjagt / vnd zu nichte machet? Es muß freylich mehr denn Hundert Tausentkünstiger seyn / Vnd wir solten solche Macht / Nutz / Krafft vnd Frucht so leichtfertiglich verachten / sonderlich die wir Pfarrherr vnd Prediger seyn wöllen? So solt man vns doch nicht allein nicht zu fressen geben / Sondern auch mit Hunden außhetzen / vnnd mit Lungen außwerffen / Weil wir des alles / ben / daß sie warlich / warlich nicht so gelehrt / vnd so hohe Doctores sind / alß sie sich düncken lassen / vnd nimmermehr gedencken / daß sie dieses stücke ausgelernet haben / oder aller ding gnug wissen / ob sie es gleich düncket / daß sie es allzuwol können / Denn ob sie es gleich allerding auffs aller beste wüsten vnd kündten (das doch nicht müglich ist in diesem Leben) so ist doch mancherley nutz vnd frucht dahinden Nutz vnnd Frucht / so folget bey denẽ / die den Catechtsmũ fleissig treiben / etc./ so mans täglich lieset vnd vbet / mit gedancken vnd reden / Nemlich / daß der heilige Geist bey solchem lesen / reden vnd gedencken / gegenwertig ist / vnd jmmer newe vnd mehr liecht vnd Andacht dazu gibt / daß es jmmerdar besser vnd besser schmecket vnd eingehet / Wie Matth. 18.Christus auch verheist / Matth. 18. Wo Zween oder Drey in meinem Namen versamlet sind / da bin ich in jhrem Mittel. Dazu hilffts aus der massen gewaltiglich / wiederden Teuffel / Mit Gottes Wort vmbgehen / vnd es haudeln / Psalm. 1.Welt / Fleisch / vnd alle böse Gedancken / so man mit Gottes Wort vmbgehet / dauon redet vnd tichtet / daß auch der Erste Psalm selig preiset / die / so Tag vnd Nacht vom Gesetze Gottes handlen / On zweiffel wirstu kein Weyrauch oder ander gereuche / stercker wieder den Teuffel anrichten / Denn so du mit Gottes Geboten vnd Worten vmbgehest / dauon redest / singest oder denckest / das ist freylich das rechte Weyhewasser vnd zeichen / dafür er fleucht / vnd damit er sich jagen lest. Nu soltestu doch ja allein vmb des willen / solche stücke gern lesen / reden / dencken vnd handeln / wenn du sonst kein ander frucht vnd Teuffel kan Gotts Wort nicht hören noch leiden.nutz dauon hettest / denn daß du den Teuffel vnd böse gedancken damit kanst verjagen / denn er kan Gottes Wort nicht hören noch leiden / Vnd Gottes Wort ist nicht / wie ein ander lose Geschwetze / wie von Dieterich von Bern / etc. Sondern wie S. Paulus Roman. 1. sagt / Eine Krafft Gottes / Ja freylich eine Krafft Gottes / die dem Teuffel das gebrandte Leid anthut / vnd vns aus dermassen stercket / tröstet vnd hilfft. Gotts Wort verjaget vnd machet zu nicht den Teuffel / so ein Tausentkünstiger ist / mit seiner Kunst vnd Macht.Vnd was sol ich viel sagen? Wo ich allen Nutz vnd Frucht solt erzehlen / so Gottes Wort wircket / wo wolt ich Papyr vnd zeit gnug nehmen? Den Teuffel heißt man Tausentkünstiger / Wie wil man aber Gottes Wort heissen / das solchen Tausentkünstiger / mit aller seiner Kunst vnd Macht / verjagt / vnd zu nichte machet? Es muß freylich mehr denn Hundert Tausentkünstiger seyn / Vnd wir solten solche Macht / Nutz / Krafft vnd Frucht so leichtfertiglich verachten / sonderlich die wir Pfarrherr vnd Prediger seyn wöllen? 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ben / daß sie warlich / warlich nicht so gelehrt / vnd so hohe Doctores sind / alß sie sich düncken lassen / vnd nimmermehr gedencken / daß sie dieses stücke ausgelernet haben / oder aller ding gnug wissen / ob sie es gleich düncket / daß sie es allzuwol können / Denn ob sie es gleich allerding auffs aller beste wüsten vnd kündten (das doch nicht müglich ist in diesem Leben) so ist doch mancherley nutz vnd frucht dahinden / so mans täglich lieset vnd vbet / mit gedancken vnd reden / Nemlich / daß der heilige Geist bey solchem lesen / reden vnd gedencken / gegenwertig ist / vnd jmmer newe vnd mehr liecht vnd Andacht dazu gibt / daß es jmmerdar besser vnd besser schmecket vnd eingehet / Wie Christus auch verheist / Matth. 18. Wo Zween oder Drey in meinem Namen versamlet sind / da bin ich in jhrem Mittel.
Nutz vnnd Frucht / so folget bey denẽ / die den Catechtsmũ fleissig treiben / etc.
Matth. 18. Dazu hilffts aus der massen gewaltiglich / wiederden Teuffel / Welt / Fleisch / vnd alle böse Gedancken / so man mit Gottes Wort vmbgehet / dauon redet vnd tichtet / daß auch der Erste Psalm selig preiset / die / so Tag vnd Nacht vom Gesetze Gottes handlen / On zweiffel wirstu kein Weyrauch oder ander gereuche / stercker wieder den Teuffel anrichten / Denn so du mit Gottes Geboten vnd Worten vmbgehest / dauon redest / singest oder denckest / das ist freylich das rechte Weyhewasser vnd zeichen / dafür er fleucht / vnd damit er sich jagen lest.
Mit Gottes Wort vmbgehen / vnd es haudeln / Psalm. 1. Nu soltestu doch ja allein vmb des willen / solche stücke gern lesen / reden / dencken vnd handeln / wenn du sonst kein ander frucht vnd nutz dauon hettest / denn daß du den Teuffel vnd böse gedancken damit kanst verjagen / denn er kan Gottes Wort nicht hören noch leiden / Vnd Gottes Wort ist nicht / wie ein ander lose Geschwetze / wie von Dieterich von Bern / etc. Sondern wie S. Paulus Roman. 1. sagt / Eine Krafft Gottes / Ja freylich eine Krafft Gottes / die dem Teuffel das gebrandte Leid anthut / vnd vns aus dermassen stercket / tröstet vnd hilfft.
Teuffel kan Gotts Wort nicht hören noch leiden. Vnd was sol ich viel sagen? Wo ich allen Nutz vnd Frucht solt erzehlen / so Gottes Wort wircket / wo wolt ich Papyr vnd zeit gnug nehmen? Den Teuffel heißt man Tausentkünstiger / Wie wil man aber Gottes Wort heissen / das solchen Tausentkünstiger / mit aller seiner Kunst vnd Macht / verjagt / vnd zu nichte machet? Es muß freylich mehr denn Hundert Tausentkünstiger seyn / Vnd wir solten solche Macht / Nutz / Krafft vnd Frucht so leichtfertiglich verachten / sonderlich die wir Pfarrherr vnd Prediger seyn wöllen? So solt man vns doch nicht allein nicht zu fressen geben / Sondern auch mit Hunden außhetzen / vnnd mit Lungen außwerffen / Weil wir des alles /
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Zitationshilfe: | [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/178>, abgerufen am 16.02.2025. |