Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Streng genommen wäre zufällig alles, was überhaupt keinen letzten Grund u. Zweck und somit auch keinen Zusammenhang mit der höhern Ordnung der Dinge hat, der blinde Zufall selbst der Herrscher der Welt; daß aber eine solche Weltanschauung mit dem Fatalismus, Materialismus u. allem möglichen sich eher vereinbaren läßt, als mit der gefunden Vernunft oder gar mit dem Christenthum, bedarf wohl keines Nachweises. Häufig gebraucht man das Wort "zufällig" in der Bedeutung dessen, was so oder anders sein oder geschehen kann, als Gegensatz zu nothwendig, wesentlich, absichtlich. Zufall, in jurid. Beziehung, s. casus. Zug, innerer Kanton der Schweiz, von Zürich, Schwyz, Luzern und Aargau umgeben, etwas über 4 #M. groß, mit 17500 meist wohlhabenden kathol. E., mit repräsentativ-demokratischer Verfassung. Die Hauptstadt Z., am 900' tiefen, 3 St. langen, 1 St. breiten Z. ersee, hat noch ihre alten Mauern und Thürme, 3300 E. Z. gehörte den Grafen von Lenzburg, erbte an Kyburg, von diesem an Habsburg, trat 1353 in den eidgenöss. Bund. Zuglinie, s. Tractorie. Zugrecht, s. Näherrecht. Zugvögel, Vögel, die jährlich bestimmte größere Wanderungen machen d. h. gegen den Herbst hin von ihrem kälteren Heimathlande weg in ein wärmeres ziehen und im Frühjahre wieder zurückkehren. Zu diesem Wandern hin und her werden die Z. durch Instinkt getrieben, und es liegt demselben der Erhaltungstrieb (um der Kälte und dem Nahrungsmangel des Winters zu entgehen), der Fortpflanzungs- und Heimathstrieb zu Grund. Gegen Süden zu nimmt die Zahl der Z. verhältnißmäßig ab u. schon im wärmern Italien sind viele Vögel Standvögel, die bei uns Z. sind. Das Wandern geschieht bei den verschiedenen Gattungen der Z. innerhalb einer bestimmten Weite, die gewöhnlich 20 Grade od. 300 Ml. beträgt. So zieht die Eisente von Grönland nach Schweden und England, die Schneeammer von Island nach Norddeutschland, die Drosseln, Schnepfen etc. aus Sibirien nach Deutschland, die Bachstelzen, Ringeltauben, Reiher nach dem südl. Italien, Störche, Kraniche, Schwalben, Wachteln etc. nach Aegypten. Fast alle Z. wandern in großen Schaaren, u. treffen dann Vorbereitungen zu ihrer Wanderung. Einige fliegen dabei hoch, andere niedrig, und häufig in bestimmt geordneten Zügen. Zuidersee (Seudersee) d. h. Südsee, 57 #M. großer Busen der Nordsee, zwischen den niederländ. Provinzen Holland, Geldern, Oberyssel, Westfriesland, Utrecht, nimmt Yssel und Y auf, hat geringe Tiefe. Zulah, s. Kaffern. Zumala-Carreguy, Don Thomas, geb. 1789 zu Ormastegui in Guipuzcoa, focht als Student 1808-1813 gegen die Franzosen, wurde 1823 Oberst, ergriff 1833 die Sache des Don Carlos, organisirte eine Armee, schlug die christinischen Generale, st. aber 25. Juni 1835 an einer vor Bilbao empfangenen Schußwunde. Zumpt, Karl Gottlob, Philolog, geb. 1792 zu Berlin, wo er Universitätsprofessor war, st. 1849 zu Karlsbad; am bekanntesten durch seine weitverbreitete lateinische Grammatik (Berlin 1818, 7. Aufl. 1854), welche erst in neuerer Zeit der von Kühner, Feldbausch u. a. weichen mußte. - Z., Aug. Wilh., Neffe des Vorigen, geb. 1815 zu Königsberg, 1851 Professor an einem Berliner Gymnasium, lieferte Commentationes epigraphicae (Berl. 1850 ff.). Zumsteeg, Joh. Rud., berühmter Liedercomponist, geb. 1760 zu Sachsenflur im Odenwald, 1792 in Stuttgart herzoglicher Concertmeister und Director der Oper; st. 1802. Ausgezeichnet sind seine Balladen, Lieder und Romanzen; von seinen Opern sind die besten die "Geisterinsel", "das Pfauenfest" und "Elbondokani". Zunft (Innung, Gilde, Zeche, Gaffel), organisirte Genossenschaft von Handwerkern einer Gemeinde od. eines Bezirks, mit besonderen Rechten und Vorrechten; s. darüber Handwerk. Sie entstanden im Mittelalter unmittelbar aus dem Volke, mit selbstgewählten Vorstehern, Rangstufen, Kasse, Gesetzen u. Streng genommen wäre zufällig alles, was überhaupt keinen letzten Grund u. Zweck und somit auch keinen Zusammenhang mit der höhern Ordnung der Dinge hat, der blinde Zufall selbst der Herrscher der Welt; daß aber eine solche Weltanschauung mit dem Fatalismus, Materialismus u. allem möglichen sich eher vereinbaren läßt, als mit der gefunden Vernunft oder gar mit dem Christenthum, bedarf wohl keines Nachweises. Häufig gebraucht man das Wort „zufällig“ in der Bedeutung dessen, was so oder anders sein oder geschehen kann, als Gegensatz zu nothwendig, wesentlich, absichtlich. Zufall, in jurid. Beziehung, s. casus. Zug, innerer Kanton der Schweiz, von Zürich, Schwyz, Luzern und Aargau umgeben, etwas über 4 □M. groß, mit 17500 meist wohlhabenden kathol. E., mit repräsentativ-demokratischer Verfassung. Die Hauptstadt Z., am 900' tiefen, 3 St. langen, 1 St. breiten Z. ersee, hat noch ihre alten Mauern und Thürme, 3300 E. Z. gehörte den Grafen von Lenzburg, erbte an Kyburg, von diesem an Habsburg, trat 1353 in den eidgenöss. Bund. Zuglinie, s. Tractorie. Zugrecht, s. Näherrecht. Zugvögel, Vögel, die jährlich bestimmte größere Wanderungen machen d. h. gegen den Herbst hin von ihrem kälteren Heimathlande weg in ein wärmeres ziehen und im Frühjahre wieder zurückkehren. Zu diesem Wandern hin und her werden die Z. durch Instinkt getrieben, und es liegt demselben der Erhaltungstrieb (um der Kälte und dem Nahrungsmangel des Winters zu entgehen), der Fortpflanzungs- und Heimathstrieb zu Grund. Gegen Süden zu nimmt die Zahl der Z. verhältnißmäßig ab u. schon im wärmern Italien sind viele Vögel Standvögel, die bei uns Z. sind. Das Wandern geschieht bei den verschiedenen Gattungen der Z. innerhalb einer bestimmten Weite, die gewöhnlich 20 Grade od. 300 Ml. beträgt. So zieht die Eisente von Grönland nach Schweden und England, die Schneeammer von Island nach Norddeutschland, die Drosseln, Schnepfen etc. aus Sibirien nach Deutschland, die Bachstelzen, Ringeltauben, Reiher nach dem südl. Italien, Störche, Kraniche, Schwalben, Wachteln etc. nach Aegypten. Fast alle Z. wandern in großen Schaaren, u. treffen dann Vorbereitungen zu ihrer Wanderung. Einige fliegen dabei hoch, andere niedrig, und häufig in bestimmt geordneten Zügen. Zuidersee (Seudersee) d. h. Südsee, 57 □M. großer Busen der Nordsee, zwischen den niederländ. Provinzen Holland, Geldern, Oberyssel, Westfriesland, Utrecht, nimmt Yssel und Y auf, hat geringe Tiefe. Zulah, s. Kaffern. Zumala-Carreguy, Don Thomas, geb. 1789 zu Ormastegui in Guipuzcoa, focht als Student 1808–1813 gegen die Franzosen, wurde 1823 Oberst, ergriff 1833 die Sache des Don Carlos, organisirte eine Armee, schlug die christinischen Generale, st. aber 25. Juni 1835 an einer vor Bilbao empfangenen Schußwunde. Zumpt, Karl Gottlob, Philolog, geb. 1792 zu Berlin, wo er Universitätsprofessor war, st. 1849 zu Karlsbad; am bekanntesten durch seine weitverbreitete lateinische Grammatik (Berlin 1818, 7. Aufl. 1854), welche erst in neuerer Zeit der von Kühner, Feldbausch u. a. weichen mußte. – Z., Aug. Wilh., Neffe des Vorigen, geb. 1815 zu Königsberg, 1851 Professor an einem Berliner Gymnasium, lieferte Commentationes epigraphicae (Berl. 1850 ff.). Zumsteeg, Joh. Rud., berühmter Liedercomponist, geb. 1760 zu Sachsenflur im Odenwald, 1792 in Stuttgart herzoglicher Concertmeister und Director der Oper; st. 1802. Ausgezeichnet sind seine Balladen, Lieder und Romanzen; von seinen Opern sind die besten die „Geisterinsel“, „das Pfauenfest“ und „Elbondokani“. Zunft (Innung, Gilde, Zeche, Gaffel), organisirte Genossenschaft von Handwerkern einer Gemeinde od. eines Bezirks, mit besonderen Rechten und Vorrechten; s. darüber Handwerk. 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Streng genommen wäre zufällig alles, was überhaupt keinen letzten Grund u. Zweck und somit auch keinen Zusammenhang mit der höhern Ordnung der Dinge hat, der blinde Zufall selbst der Herrscher der Welt; daß aber eine solche Weltanschauung mit dem Fatalismus, Materialismus u. allem möglichen sich eher vereinbaren läßt, als mit der gefunden Vernunft oder gar mit dem Christenthum, bedarf wohl keines Nachweises. Häufig gebraucht man das Wort „zufällig“ in der Bedeutung dessen, was so oder anders sein oder geschehen kann, als Gegensatz zu nothwendig, wesentlich, absichtlich.
Zufall, in jurid. Beziehung, s. casus.
Zug, innerer Kanton der Schweiz, von Zürich, Schwyz, Luzern und Aargau umgeben, etwas über 4 □M. groß, mit 17500 meist wohlhabenden kathol. E., mit repräsentativ-demokratischer Verfassung. Die Hauptstadt Z., am 900' tiefen, 3 St. langen, 1 St. breiten Z. ersee, hat noch ihre alten Mauern und Thürme, 3300 E. Z. gehörte den Grafen von Lenzburg, erbte an Kyburg, von diesem an Habsburg, trat 1353 in den eidgenöss. Bund.
Zuglinie, s. Tractorie.
Zugrecht, s. Näherrecht.
Zugvögel, Vögel, die jährlich bestimmte größere Wanderungen machen d. h. gegen den Herbst hin von ihrem kälteren Heimathlande weg in ein wärmeres ziehen und im Frühjahre wieder zurückkehren. Zu diesem Wandern hin und her werden die Z. durch Instinkt getrieben, und es liegt demselben der Erhaltungstrieb (um der Kälte und dem Nahrungsmangel des Winters zu entgehen), der Fortpflanzungs- und Heimathstrieb zu Grund. Gegen Süden zu nimmt die Zahl der Z. verhältnißmäßig ab u. schon im wärmern Italien sind viele Vögel Standvögel, die bei uns Z. sind. Das Wandern geschieht bei den verschiedenen Gattungen der Z. innerhalb einer bestimmten Weite, die gewöhnlich 20 Grade od. 300 Ml. beträgt. So zieht die Eisente von Grönland nach Schweden und England, die Schneeammer von Island nach Norddeutschland, die Drosseln, Schnepfen etc. aus Sibirien nach Deutschland, die Bachstelzen, Ringeltauben, Reiher nach dem südl. Italien, Störche, Kraniche, Schwalben, Wachteln etc. nach Aegypten. Fast alle Z. wandern in großen Schaaren, u. treffen dann Vorbereitungen zu ihrer Wanderung. Einige fliegen dabei hoch, andere niedrig, und häufig in bestimmt geordneten Zügen.
Zuidersee (Seudersee) d. h. Südsee, 57 □M. großer Busen der Nordsee, zwischen den niederländ. Provinzen Holland, Geldern, Oberyssel, Westfriesland, Utrecht, nimmt Yssel und Y auf, hat geringe Tiefe.
Zulah, s. Kaffern.
Zumala-Carreguy, Don Thomas, geb. 1789 zu Ormastegui in Guipuzcoa, focht als Student 1808–1813 gegen die Franzosen, wurde 1823 Oberst, ergriff 1833 die Sache des Don Carlos, organisirte eine Armee, schlug die christinischen Generale, st. aber 25. Juni 1835 an einer vor Bilbao empfangenen Schußwunde.
Zumpt, Karl Gottlob, Philolog, geb. 1792 zu Berlin, wo er Universitätsprofessor war, st. 1849 zu Karlsbad; am bekanntesten durch seine weitverbreitete lateinische Grammatik (Berlin 1818, 7. Aufl. 1854), welche erst in neuerer Zeit der von Kühner, Feldbausch u. a. weichen mußte. – Z., Aug. Wilh., Neffe des Vorigen, geb. 1815 zu Königsberg, 1851 Professor an einem Berliner Gymnasium, lieferte Commentationes epigraphicae (Berl. 1850 ff.).
Zumsteeg, Joh. Rud., berühmter Liedercomponist, geb. 1760 zu Sachsenflur im Odenwald, 1792 in Stuttgart herzoglicher Concertmeister und Director der Oper; st. 1802. Ausgezeichnet sind seine Balladen, Lieder und Romanzen; von seinen Opern sind die besten die „Geisterinsel“, „das Pfauenfest“ und „Elbondokani“.
Zunft (Innung, Gilde, Zeche, Gaffel), organisirte Genossenschaft von Handwerkern einer Gemeinde od. eines Bezirks, mit besonderen Rechten und Vorrechten; s. darüber Handwerk. Sie entstanden im Mittelalter unmittelbar aus dem Volke, mit selbstgewählten Vorstehern, Rangstufen, Kasse, Gesetzen u.
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Zitationshilfe: | Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 796. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/797>, abgerufen am 16.02.2025. |