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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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einigen Polypen). Die geschlechtliche Z. setzt 2 Geschlechter und deren Vereinigung voraus, mit einem weiblichen Zeugungsstoff (Ei) und einem männlichen (Samen). Der Gegensatz der Geschlechter findet sich von den höheren Pflanzen aufwärts bei allen Thieren, bei den letztern am bestimmtesten ausgesprochen in den höhern Klassen, wobei die Geschlechter in Individuen gesondert erscheinen, während sie bei den meisten Pflanzen n. niederen Thieren in einem Individuum vereinigt sind (s. Hermaphroditismus). Vgl. Befruchtung, Ei, Samen, Schwangerschaft, Fötus, Geburt.


Zeulenroda, Stadt im Fürstenthum Reuß älterer Linie, mit 5600 E., Baumwollenfabrikation, Viehhandel.


Zeune, Joh. Aug., ein ausgezeichneter Blindenlehrer, auch als Geograph, Anthropolog, Geolog u. Sprachforscher verdient, geb. 1778 zu Wittenberg, lehrte seit 1803 zu Berlin am grauen Kloster Geographie, errichtete 1806 auf eigene Kosten eine Blindenanstalt, die später Staatsanstalt unter seiner Direction wurde, kam 1810 als Professor der Geographie an die Berliner Universität, half 1814 die deutsche Gesellschaft, 1828 die Gesellschaft für Erdkunde gründen, u. st. 1853. Förderte durch seine "Gea" (Berl. 1808, 3. Aufl. 1830) die wissenschaftliche Form der Geographie, schrieb über Basaltpolarität, übersetzte die Nibelungen, befaßte sich auch mit der Schädellehre, machte sich aber am meisten verdient durch Schriften über Blindenanstalten (Belisar, Berl. 1808 u. oft).


Zeus, s. Jupiter.


Zeuß, Joh. Kaspar, Philolog und Historiker, geb. 1806 zu Vogtendorf in Oberfranken, Lycealprofessor zu Speyer, später in Bamberg, gest. 1856, schrieb "die Deutschen u. ihre Nachbarstämme" (München 1837) und construirte aus den Denkmälern verschiedener Länder eine "Grammatica celtica" (Lips. 1853, 2 vol.) zusammen.


Zeuxis, berühmter griech. Maler aus Heraklea (oder Ephesus), Schüler des Atheners Apollodor, Zeitgenosse des Perikles; von seinen Gemälden lobt Plinius namentlich die Penelope als ein Ideal weiblicher Würde.


Zeyst, Flecken 1 St. von Utrecht, von 1300 sehr wohlhabenden Herrenhutern bewohnt; in der Nähe Denkmal der hier 1579 geschlossenen Union der 7 niederländischen Staaten.


Zibeben, s. Rosinen.


Zibeththiere oder Viverren, eine Familie Raubthiere mit 4- od. 5zehigen Füßen, rauher Zunge u. zurückziehbaren Krallen, am After Drüsen mit stark riechender Feuchtigkeit. Hieher gehört die Gattung Zibethkatze (Viverra), mit 2 Drüsentaschen am After. Die asiatische Zibethkatze, in Asien n. auf den ostind. Inseln, grau, schwarz punktirt, 2-3' lang, von der Lebensweise der Katzen und Marder. Die afrikanische Zibethkatze, in Mittelafrika, von der vorigen unterschieden durch eine Mähne über Rücken und Hals. Beide Arten liefern den Zibeth, das Absonderungsprodukt der Afterdrüsen, früher als krampfstillendes Mittel in der Medicin gebräuchlich, daher die Thiere häufig in Käfigen gehalten wurden. - Zu den Z.n gehört ferner das Ichneumon (s. d.).


Zichy (Sitschi), von Vasonykeö, uraltes ungar. Geschlecht, 1625 in den Grafenstand erhoben, theilt sich in die Linie Z. zu Palota (mit den Zweigen zu Adony und Szent Miklos, zu Nagy Lany u. zu Palota) u. zu Karlsburg. Letzterer gehörte an Graf Karl v. Z., geb. 1753 zu Karlsburg, 1809 k. k. Kriegsminister, 1813-14 Minister des Innern, gest. 1826. Sein Neffe Graf Eugen, geb. 1809, Administrator des Weißenburger Comitats, wurde 30. Sept. 1848 durch ein Kriegsgericht der ungar. Revolutionäre hingerichtet.


Ziebland, Georg Friedr., berühmter Architekt, geb. 1800 zu Regensburg, kam 1829 in die Bausection des Ministeriums und ward Mitglied des Baukunstausschusses. Bauten: das Local der Steuerkatastercommission, das gothische Denkmal zu Aibling zum Andenken an den Abschied König Otto's, das Kunstausstellungsgebäude, vor allen aber die Basilika oder Bonifaciuskirche zu München. Nach Ohlmüllers Tod wurde ihm der Ausbau der Mariahilfkirche in der Vorstadt Au übertragen.


Ziege, lat. capra, eine Gattung der

einigen Polypen). Die geschlechtliche Z. setzt 2 Geschlechter und deren Vereinigung voraus, mit einem weiblichen Zeugungsstoff (Ei) und einem männlichen (Samen). Der Gegensatz der Geschlechter findet sich von den höheren Pflanzen aufwärts bei allen Thieren, bei den letztern am bestimmtesten ausgesprochen in den höhern Klassen, wobei die Geschlechter in Individuen gesondert erscheinen, während sie bei den meisten Pflanzen n. niederen Thieren in einem Individuum vereinigt sind (s. Hermaphroditismus). Vgl. Befruchtung, Ei, Samen, Schwangerschaft, Fötus, Geburt.


Zeulenroda, Stadt im Fürstenthum Reuß älterer Linie, mit 5600 E., Baumwollenfabrikation, Viehhandel.


Zeune, Joh. Aug., ein ausgezeichneter Blindenlehrer, auch als Geograph, Anthropolog, Geolog u. Sprachforscher verdient, geb. 1778 zu Wittenberg, lehrte seit 1803 zu Berlin am grauen Kloster Geographie, errichtete 1806 auf eigene Kosten eine Blindenanstalt, die später Staatsanstalt unter seiner Direction wurde, kam 1810 als Professor der Geographie an die Berliner Universität, half 1814 die deutsche Gesellschaft, 1828 die Gesellschaft für Erdkunde gründen, u. st. 1853. Förderte durch seine „Gea“ (Berl. 1808, 3. Aufl. 1830) die wissenschaftliche Form der Geographie, schrieb über Basaltpolarität, übersetzte die Nibelungen, befaßte sich auch mit der Schädellehre, machte sich aber am meisten verdient durch Schriften über Blindenanstalten (Belisar, Berl. 1808 u. oft).


Zeus, s. Jupiter.


Zeuß, Joh. Kaspar, Philolog und Historiker, geb. 1806 zu Vogtendorf in Oberfranken, Lycealprofessor zu Speyer, später in Bamberg, gest. 1856, schrieb „die Deutschen u. ihre Nachbarstämme“ (München 1837) und construirte aus den Denkmälern verschiedener Länder eine „Grammatica celtica“ (Lips. 1853, 2 vol.) zusammen.


Zeuxis, berühmter griech. Maler aus Heraklea (oder Ephesus), Schüler des Atheners Apollodor, Zeitgenosse des Perikles; von seinen Gemälden lobt Plinius namentlich die Penelope als ein Ideal weiblicher Würde.


Zeyst, Flecken 1 St. von Utrecht, von 1300 sehr wohlhabenden Herrenhutern bewohnt; in der Nähe Denkmal der hier 1579 geschlossenen Union der 7 niederländischen Staaten.


Zibeben, s. Rosinen.


Zibeththiere oder Viverren, eine Familie Raubthiere mit 4- od. 5zehigen Füßen, rauher Zunge u. zurückziehbaren Krallen, am After Drüsen mit stark riechender Feuchtigkeit. Hieher gehört die Gattung Zibethkatze (Viverra), mit 2 Drüsentaschen am After. Die asiatische Zibethkatze, in Asien n. auf den ostind. Inseln, grau, schwarz punktirt, 2–3' lang, von der Lebensweise der Katzen und Marder. Die afrikanische Zibethkatze, in Mittelafrika, von der vorigen unterschieden durch eine Mähne über Rücken und Hals. Beide Arten liefern den Zibeth, das Absonderungsprodukt der Afterdrüsen, früher als krampfstillendes Mittel in der Medicin gebräuchlich, daher die Thiere häufig in Käfigen gehalten wurden. – Zu den Z.n gehört ferner das Ichneumon (s. d.).


Zichy (Sitschi), von Vasonykeö, uraltes ungar. Geschlecht, 1625 in den Grafenstand erhoben, theilt sich in die Linie Z. zu Palota (mit den Zweigen zu Adony und Szent Miklos, zu Nagy Lany u. zu Palota) u. zu Karlsburg. Letzterer gehörte an Graf Karl v. Z., geb. 1753 zu Karlsburg, 1809 k. k. Kriegsminister, 1813–14 Minister des Innern, gest. 1826. Sein Neffe Graf Eugen, geb. 1809, Administrator des Weißenburger Comitats, wurde 30. Sept. 1848 durch ein Kriegsgericht der ungar. Revolutionäre hingerichtet.


Ziebland, Georg Friedr., berühmter Architekt, geb. 1800 zu Regensburg, kam 1829 in die Bausection des Ministeriums und ward Mitglied des Baukunstausschusses. Bauten: das Local der Steuerkatastercommission, das gothische Denkmal zu Aibling zum Andenken an den Abschied König Otto's, das Kunstausstellungsgebäude, vor allen aber die Basilika oder Bonifaciuskirche zu München. Nach Ohlmüllers Tod wurde ihm der Ausbau der Mariahilfkirche in der Vorstadt Au übertragen.


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[780/0781] einigen Polypen). Die geschlechtliche Z. setzt 2 Geschlechter und deren Vereinigung voraus, mit einem weiblichen Zeugungsstoff (Ei) und einem männlichen (Samen). Der Gegensatz der Geschlechter findet sich von den höheren Pflanzen aufwärts bei allen Thieren, bei den letztern am bestimmtesten ausgesprochen in den höhern Klassen, wobei die Geschlechter in Individuen gesondert erscheinen, während sie bei den meisten Pflanzen n. niederen Thieren in einem Individuum vereinigt sind (s. Hermaphroditismus). Vgl. Befruchtung, Ei, Samen, Schwangerschaft, Fötus, Geburt. Zeulenroda, Stadt im Fürstenthum Reuß älterer Linie, mit 5600 E., Baumwollenfabrikation, Viehhandel. Zeune, Joh. Aug., ein ausgezeichneter Blindenlehrer, auch als Geograph, Anthropolog, Geolog u. Sprachforscher verdient, geb. 1778 zu Wittenberg, lehrte seit 1803 zu Berlin am grauen Kloster Geographie, errichtete 1806 auf eigene Kosten eine Blindenanstalt, die später Staatsanstalt unter seiner Direction wurde, kam 1810 als Professor der Geographie an die Berliner Universität, half 1814 die deutsche Gesellschaft, 1828 die Gesellschaft für Erdkunde gründen, u. st. 1853. Förderte durch seine „Gea“ (Berl. 1808, 3. Aufl. 1830) die wissenschaftliche Form der Geographie, schrieb über Basaltpolarität, übersetzte die Nibelungen, befaßte sich auch mit der Schädellehre, machte sich aber am meisten verdient durch Schriften über Blindenanstalten (Belisar, Berl. 1808 u. oft). Zeus, s. Jupiter. Zeuß, Joh. Kaspar, Philolog und Historiker, geb. 1806 zu Vogtendorf in Oberfranken, Lycealprofessor zu Speyer, später in Bamberg, gest. 1856, schrieb „die Deutschen u. ihre Nachbarstämme“ (München 1837) und construirte aus den Denkmälern verschiedener Länder eine „Grammatica celtica“ (Lips. 1853, 2 vol.) zusammen. Zeuxis, berühmter griech. Maler aus Heraklea (oder Ephesus), Schüler des Atheners Apollodor, Zeitgenosse des Perikles; von seinen Gemälden lobt Plinius namentlich die Penelope als ein Ideal weiblicher Würde. Zeyst, Flecken 1 St. von Utrecht, von 1300 sehr wohlhabenden Herrenhutern bewohnt; in der Nähe Denkmal der hier 1579 geschlossenen Union der 7 niederländischen Staaten. Zibeben, s. Rosinen. Zibeththiere oder Viverren, eine Familie Raubthiere mit 4- od. 5zehigen Füßen, rauher Zunge u. zurückziehbaren Krallen, am After Drüsen mit stark riechender Feuchtigkeit. Hieher gehört die Gattung Zibethkatze (Viverra), mit 2 Drüsentaschen am After. Die asiatische Zibethkatze, in Asien n. auf den ostind. Inseln, grau, schwarz punktirt, 2–3' lang, von der Lebensweise der Katzen und Marder. Die afrikanische Zibethkatze, in Mittelafrika, von der vorigen unterschieden durch eine Mähne über Rücken und Hals. Beide Arten liefern den Zibeth, das Absonderungsprodukt der Afterdrüsen, früher als krampfstillendes Mittel in der Medicin gebräuchlich, daher die Thiere häufig in Käfigen gehalten wurden. – Zu den Z.n gehört ferner das Ichneumon (s. d.). Zichy (Sitschi), von Vasonykeö, uraltes ungar. Geschlecht, 1625 in den Grafenstand erhoben, theilt sich in die Linie Z. zu Palota (mit den Zweigen zu Adony und Szent Miklos, zu Nagy Lany u. zu Palota) u. zu Karlsburg. Letzterer gehörte an Graf Karl v. Z., geb. 1753 zu Karlsburg, 1809 k. k. Kriegsminister, 1813–14 Minister des Innern, gest. 1826. Sein Neffe Graf Eugen, geb. 1809, Administrator des Weißenburger Comitats, wurde 30. Sept. 1848 durch ein Kriegsgericht der ungar. Revolutionäre hingerichtet. Ziebland, Georg Friedr., berühmter Architekt, geb. 1800 zu Regensburg, kam 1829 in die Bausection des Ministeriums und ward Mitglied des Baukunstausschusses. Bauten: das Local der Steuerkatastercommission, das gothische Denkmal zu Aibling zum Andenken an den Abschied König Otto's, das Kunstausstellungsgebäude, vor allen aber die Basilika oder Bonifaciuskirche zu München. Nach Ohlmüllers Tod wurde ihm der Ausbau der Mariahilfkirche in der Vorstadt Au übertragen. Ziege, lat. capra, eine Gattung der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 780. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/781>, abgerufen am 23.11.2024.