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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Hansa dadurch zu heben, daß er Dänemark abhängig machen und die Niederländer aus der Ostsee ausschließen wollte; allein der Krieg 1537-37 verlief unglücklich, W. wurde gestürzt, auf einer Reise gefangen und 1537 vom Herzog Heinrich von Braunschweig hingerichtet. (Waitz "Lübeck unter J. W. und die europ. Politik", 2 Bde., Berl. 1855.)


Wunde, lat. vulnus, bezeichnet jede durch äußere mechanische Einwirkung entstandene Trennung des Zusammenhangs in den weichen Theilen des Körpers, im Anfange immer mit mehr oder weniger Ausfluß von Blut verbunden. Man unterscheidet für die chirurgische Praxis zunächst gequetschte u. nicht gequetschte W. n. Zu ersteren gehören alle gerissenen und geklemmten W.n, die Biß- und Schuß-W.n; zu den nicht gequetschten die Schnitt-, Hieb- und Stich-W. n. Ferner unterscheidet man die W.n nach ihrer Bedeutung für die Gesundheit und das Leben, de sonders ob tödtlich oder nicht tödtlich, dies namentlich in gerichtlicher Beziehung. Außer dem Ausfluß von Blut etc. ist fast jede W. noch von Schmerz und Entzündung begleitet. Eine Folge der Entzündung, wenn sie in stärkerem Grade stattfindet, ist das Wundfieber. Die Heilung der W.n geschieht entweder durch unmittelbare Vereinigung der Wundränder mittelst ausgeschwitzter Lymphe, oder durch Ausfüllung der Oeffnung mittelst Eiterung und Bildung von Narbensubstanz. Die Kunst hat blos die Natur hierin zu unterstützen od. ihrem Heilbestreben entgegenstehende Hindernisse zu beseitigen.


Wunder (das Wort hängt mit verwundern zusammen, wie das lat. miraculum mit miror), bezeichnet im allgemeinsten Sinne alles, was Verwunderung erregt, das Auffallende, Staunen erregende, Außerordentliche, dann das Unbegreifliche, Unerklärbare, dessen Wesen oder Ursachen auch dem Gelehrtesten ein Räthsel sind; in diesem Sinne läßt sich sagen, daß wir in einer Welt voll von W.n leben. In der engsten und strengsten Bedeutung aber nennt man W. diejenige Handlung od. That, welche nicht das Ergebniß der wirkenden Naturkräfte, sondern unmittelbar durch Gottes Allmacht hervorgebracht ist. Das W. ist die zweite Form der übernatürlichen Offenbarung, als deren erste die Inspiration gilt, von welcher sich das W. unterscheidet, insofern dieses sich an den äußern Sinn des Menschen wendet, von außen auf den Geist einwirkt. Das erste W. ist die Schöpfung der Welt, das größte die Menschwerdung des Sohnes Gottes; wer an diese glaubt, dem fällt auch nicht bei, an den W.n Jesu herumzumäkeln u. dies um so weniger, weil leicht nachgewiesen werden kann, jedes derselben habe einen mit dem Erlösungswerke zusammenhängenden göttlichen Zweck gehabt und alle zusammen den Hauptzweck, Jesum als den allmächtig über der Natur mit ihren Gesetzen stehenden Gottessohn zu beglaubigen. Hinsichtlich der vom Teufel od. durch Zauberei gewirkten W. erinnern die Theologen, daß dieselben falsche od. Schein-W. gewesen, welche erstens den von Gott oder in Gottes Auftrag gewirkten W.n gegenüber sich stets ohnmächtig zeigten und in ihr Nichts zerfielen, zweitens einen dem Zwecke der wahren W. entgegengesetzten, unheilbringenden hatten. - W. bar, in der Kunst gleichbedeutend mit phantastisch; W. gabe, die Macht W. und Zeichen zu wirken, von Gott den Aposteln, manchen großen Heiligen u. s. w. verliehen; W. sucht, der Hang, überall Uebernatürliches im Spiele zu sehen z. B. die gewöhnlich im Geisteshochmuth wurzelnde fixe Idee mancher, daß Gott u. die himmlischen Mächte sich ganz besonders mit ihnen beschäftigen und bei jedem Schritt und Tritt sich auf irgend eine Weise kundgeben; W. thäter, griech. Thaumaturg, wer W. vollbringt.


Wunder, Eduard, geb. 1800, seit 1843 Director der Landesschule zu Grimma, ist durch seine sehr brauchbare Bearbeitung des Sophokles für Schulen mit einer Menge latein. Anmerkungen und Erläuterungen bekannt geworden, die seit 1831 zu Gotha und Erfurt in 7 Bändchen herauskam und oft aufgelegt wurde.


Wunderbaum, s. Ricinus.


Wunderlich, Karl Aug., Professor der medicin. Klinik zu Leipzig, Geh.

Hansa dadurch zu heben, daß er Dänemark abhängig machen und die Niederländer aus der Ostsee ausschließen wollte; allein der Krieg 1537–37 verlief unglücklich, W. wurde gestürzt, auf einer Reise gefangen und 1537 vom Herzog Heinrich von Braunschweig hingerichtet. (Waitz „Lübeck unter J. W. und die europ. Politik“, 2 Bde., Berl. 1855.)


Wunde, lat. vulnus, bezeichnet jede durch äußere mechanische Einwirkung entstandene Trennung des Zusammenhangs in den weichen Theilen des Körpers, im Anfange immer mit mehr oder weniger Ausfluß von Blut verbunden. Man unterscheidet für die chirurgische Praxis zunächst gequetschte u. nicht gequetschte W. n. Zu ersteren gehören alle gerissenen und geklemmten W.n, die Biß- und Schuß-W.n; zu den nicht gequetschten die Schnitt-, Hieb- und Stich-W. n. Ferner unterscheidet man die W.n nach ihrer Bedeutung für die Gesundheit und das Leben, de sonders ob tödtlich oder nicht tödtlich, dies namentlich in gerichtlicher Beziehung. Außer dem Ausfluß von Blut etc. ist fast jede W. noch von Schmerz und Entzündung begleitet. Eine Folge der Entzündung, wenn sie in stärkerem Grade stattfindet, ist das Wundfieber. Die Heilung der W.n geschieht entweder durch unmittelbare Vereinigung der Wundränder mittelst ausgeschwitzter Lymphe, oder durch Ausfüllung der Oeffnung mittelst Eiterung und Bildung von Narbensubstanz. Die Kunst hat blos die Natur hierin zu unterstützen od. ihrem Heilbestreben entgegenstehende Hindernisse zu beseitigen.


Wunder (das Wort hängt mit verwundern zusammen, wie das lat. miraculum mit miror), bezeichnet im allgemeinsten Sinne alles, was Verwunderung erregt, das Auffallende, Staunen erregende, Außerordentliche, dann das Unbegreifliche, Unerklärbare, dessen Wesen oder Ursachen auch dem Gelehrtesten ein Räthsel sind; in diesem Sinne läßt sich sagen, daß wir in einer Welt voll von W.n leben. In der engsten und strengsten Bedeutung aber nennt man W. diejenige Handlung od. That, welche nicht das Ergebniß der wirkenden Naturkräfte, sondern unmittelbar durch Gottes Allmacht hervorgebracht ist. Das W. ist die zweite Form der übernatürlichen Offenbarung, als deren erste die Inspiration gilt, von welcher sich das W. unterscheidet, insofern dieses sich an den äußern Sinn des Menschen wendet, von außen auf den Geist einwirkt. Das erste W. ist die Schöpfung der Welt, das größte die Menschwerdung des Sohnes Gottes; wer an diese glaubt, dem fällt auch nicht bei, an den W.n Jesu herumzumäkeln u. dies um so weniger, weil leicht nachgewiesen werden kann, jedes derselben habe einen mit dem Erlösungswerke zusammenhängenden göttlichen Zweck gehabt und alle zusammen den Hauptzweck, Jesum als den allmächtig über der Natur mit ihren Gesetzen stehenden Gottessohn zu beglaubigen. Hinsichtlich der vom Teufel od. durch Zauberei gewirkten W. erinnern die Theologen, daß dieselben falsche od. Schein-W. gewesen, welche erstens den von Gott oder in Gottes Auftrag gewirkten W.n gegenüber sich stets ohnmächtig zeigten und in ihr Nichts zerfielen, zweitens einen dem Zwecke der wahren W. entgegengesetzten, unheilbringenden hatten. – W. bar, in der Kunst gleichbedeutend mit phantastisch; W. gabe, die Macht W. und Zeichen zu wirken, von Gott den Aposteln, manchen großen Heiligen u. s. w. verliehen; W. sucht, der Hang, überall Uebernatürliches im Spiele zu sehen z. B. die gewöhnlich im Geisteshochmuth wurzelnde fixe Idee mancher, daß Gott u. die himmlischen Mächte sich ganz besonders mit ihnen beschäftigen und bei jedem Schritt und Tritt sich auf irgend eine Weise kundgeben; W. thäter, griech. Thaumaturg, wer W. vollbringt.


Wunder, Eduard, geb. 1800, seit 1843 Director der Landesschule zu Grimma, ist durch seine sehr brauchbare Bearbeitung des Sophokles für Schulen mit einer Menge latein. Anmerkungen und Erläuterungen bekannt geworden, die seit 1831 zu Gotha und Erfurt in 7 Bändchen herauskam und oft aufgelegt wurde.


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[753/0754] Hansa dadurch zu heben, daß er Dänemark abhängig machen und die Niederländer aus der Ostsee ausschließen wollte; allein der Krieg 1537–37 verlief unglücklich, W. wurde gestürzt, auf einer Reise gefangen und 1537 vom Herzog Heinrich von Braunschweig hingerichtet. (Waitz „Lübeck unter J. W. und die europ. Politik“, 2 Bde., Berl. 1855.) Wunde, lat. vulnus, bezeichnet jede durch äußere mechanische Einwirkung entstandene Trennung des Zusammenhangs in den weichen Theilen des Körpers, im Anfange immer mit mehr oder weniger Ausfluß von Blut verbunden. Man unterscheidet für die chirurgische Praxis zunächst gequetschte u. nicht gequetschte W. n. Zu ersteren gehören alle gerissenen und geklemmten W.n, die Biß- und Schuß-W.n; zu den nicht gequetschten die Schnitt-, Hieb- und Stich-W. n. Ferner unterscheidet man die W.n nach ihrer Bedeutung für die Gesundheit und das Leben, de sonders ob tödtlich oder nicht tödtlich, dies namentlich in gerichtlicher Beziehung. Außer dem Ausfluß von Blut etc. ist fast jede W. noch von Schmerz und Entzündung begleitet. Eine Folge der Entzündung, wenn sie in stärkerem Grade stattfindet, ist das Wundfieber. Die Heilung der W.n geschieht entweder durch unmittelbare Vereinigung der Wundränder mittelst ausgeschwitzter Lymphe, oder durch Ausfüllung der Oeffnung mittelst Eiterung und Bildung von Narbensubstanz. Die Kunst hat blos die Natur hierin zu unterstützen od. ihrem Heilbestreben entgegenstehende Hindernisse zu beseitigen. Wunder (das Wort hängt mit verwundern zusammen, wie das lat. miraculum mit miror), bezeichnet im allgemeinsten Sinne alles, was Verwunderung erregt, das Auffallende, Staunen erregende, Außerordentliche, dann das Unbegreifliche, Unerklärbare, dessen Wesen oder Ursachen auch dem Gelehrtesten ein Räthsel sind; in diesem Sinne läßt sich sagen, daß wir in einer Welt voll von W.n leben. In der engsten und strengsten Bedeutung aber nennt man W. diejenige Handlung od. That, welche nicht das Ergebniß der wirkenden Naturkräfte, sondern unmittelbar durch Gottes Allmacht hervorgebracht ist. Das W. ist die zweite Form der übernatürlichen Offenbarung, als deren erste die Inspiration gilt, von welcher sich das W. unterscheidet, insofern dieses sich an den äußern Sinn des Menschen wendet, von außen auf den Geist einwirkt. Das erste W. ist die Schöpfung der Welt, das größte die Menschwerdung des Sohnes Gottes; wer an diese glaubt, dem fällt auch nicht bei, an den W.n Jesu herumzumäkeln u. dies um so weniger, weil leicht nachgewiesen werden kann, jedes derselben habe einen mit dem Erlösungswerke zusammenhängenden göttlichen Zweck gehabt und alle zusammen den Hauptzweck, Jesum als den allmächtig über der Natur mit ihren Gesetzen stehenden Gottessohn zu beglaubigen. Hinsichtlich der vom Teufel od. durch Zauberei gewirkten W. erinnern die Theologen, daß dieselben falsche od. Schein-W. gewesen, welche erstens den von Gott oder in Gottes Auftrag gewirkten W.n gegenüber sich stets ohnmächtig zeigten und in ihr Nichts zerfielen, zweitens einen dem Zwecke der wahren W. entgegengesetzten, unheilbringenden hatten. – W. bar, in der Kunst gleichbedeutend mit phantastisch; W. gabe, die Macht W. und Zeichen zu wirken, von Gott den Aposteln, manchen großen Heiligen u. s. w. verliehen; W. sucht, der Hang, überall Uebernatürliches im Spiele zu sehen z. B. die gewöhnlich im Geisteshochmuth wurzelnde fixe Idee mancher, daß Gott u. die himmlischen Mächte sich ganz besonders mit ihnen beschäftigen und bei jedem Schritt und Tritt sich auf irgend eine Weise kundgeben; W. thäter, griech. Thaumaturg, wer W. vollbringt. Wunder, Eduard, geb. 1800, seit 1843 Director der Landesschule zu Grimma, ist durch seine sehr brauchbare Bearbeitung des Sophokles für Schulen mit einer Menge latein. Anmerkungen und Erläuterungen bekannt geworden, die seit 1831 zu Gotha und Erfurt in 7 Bändchen herauskam und oft aufgelegt wurde. Wunderbaum, s. Ricinus. Wunderlich, Karl Aug., Professor der medicin. Klinik zu Leipzig, Geh.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 753. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/754>, abgerufen am 23.11.2024.