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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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als musikalischer; er componirte viel, selbst einige Opern.


Westmorland (Uestmorländ), Grafschaft im nordwestl. England, gebirgig, rauh, wenig fruchtbar, 36 #M. groß mit 58000 E. Die Hauptstadt Appleby hat 2700 E.; von mehr Bedeutung ist Kendal.


Westnigritien, so viel als Senegambien.


Westphalen, s. Westfalen.


Westpoint (Uestpeunt), Ort am Hudson im Staate New-York, Sitz der Militärakademie der Vereinigten Staaten Nordamerikas.


Westpreußen, der westl. Theil der Provinz Preußen, gränzt an die Ostsee, Ostpreußen, Polen, Posen, Brandenburg und Pommern, hat auf 471 #M. 1074000 E., zur Hälfte Katholiken (unter dem Bisthum Culm, s. d.), zur Hälfte Protestanten, mit Ausnahme von 12500 Mennoniten und 23000 Juden; in Beziehung auf Nationalität ist das poln. Element überwiegend. Das Land ist eine theilweise sandige und moorige, größtentheils aber fruchtbare Ebene, die von der Weichsel u. zahlreichen Nebenflüssen sowie von vielen kleinen Seen bewässert wird, ist eingetheilt in die Reg.-Bez. Danzig und Marienwerder. W. war ein Theil des alten Preußen, das von dem Deutschorden erobert, aber nebst Ermeland 1466 im Thorner Frieden an Polen verloren wurde; bis 1772 hieß es nun Polnisch-Preußen, Friedrich II., der es Polen abnahm, gab ihm den Namen W., zu dem in der zweiten Theilung Polens Danzig u. Thorn geschlagen wurden.


Westreenen van Tiellandt, Willem Hendrik Jakob, Baron van, geb. 1783 im Haag, gest. 1848 als Curator der königl. Bibliothek, holländ. Geschichtsforscher u. Bibliograph, suchte in mehren Schriften den Beweis zu führen, daß die Idee des Druckes mit beweglichen Lettern von Leyden ausgegangen sei.


Weströmisches Reich, s. Rom, röm. Reich.


Westwind, der aus Westen her wehende Luftstrom, beladet sich mit den Dünsten des atlant. Oceans und bringt darum Mitteleuropa trübe Witterung und Regen.


Wetluga, schiffbarer Nebenfluß der Wolga, durchfließt das Gouv. Kostroma, mündet an der Gränze des Gouv. Kasan; W., Stadt an demselben, mit 1500 E.


Wetstein, schweiz. Gelehrtenfamilie, aus Kyburg stammend. - Joh. Jak. W., geb. 1594 zu Basel, gest. 1666, war schweiz. Gesandter beim Abschluß des westfäl. Friedens. Sein Sohn Joh. Rudolf st. 1683 als Professor der Theologie zu Basel; dessen gleichnamiger Sohn und Nachfolger auf dem Katheder, gest. 1711, gab einige Schriften des Origenes heraus. Ein I. Heinrich W., gest. 1726 zu Amsterdam als Buchdrucker und Buchhändler, lieferte correcte Ausgaben von Classikern; ein Sohn des jüngern I. Rudolf, I. Jak. W., gest. 1754 als Professor der Theologie zu Amsterdam, machte sich um die Textkritik des N. T. verdient.


Wette, lat. sponsio, bei widerstreitenden Behauptungen der Vertrag, daß der Rechthabende vom andern die Wettsumme zu beziehen habe. Bei den Römern ziemlich beschränkt, bei den Deutschen dem Spiele gleich. Sonst auch Strafe; Pfand, Aussteuer, Heirath; Handwerkergericht.


Wetter, schlagende, s. Grubengas.


Wetterau die von dem Bache Wetter durchflossene fruchtbare Landschaft zwischen Main u. Lahn, Vogelsberg u. Taunus, etwa 15 #M. groß; das W.ische Grafencollegium bildete einen Theil des alten deutschen Reichstags.


Wetterleuchten, nennt man die elektrische Lichterscheinung, die man häufig im Sommer Abends oder in der Nacht, oft bei ganz klarem Himmel, beobachtet u. meist der Widerschein entfernter Gewitter unter dem Horizonte, häufig aber auch eine selbständige elektrische Entladung über dem Horizonte ist, aber in bedeutender Höhe.


Wetterscheide, Gebirge oder Höhenzug, welches auf die Wolken eine solche Anziehungskraft ausübt, daß sie in der Regel von denselben sich nicht trennen und von dem Winde nicht weiter getrieben werden, sondern sich auflösen oder

als musikalischer; er componirte viel, selbst einige Opern.


Westmorland (Uestmorländ), Grafschaft im nordwestl. England, gebirgig, rauh, wenig fruchtbar, 36 □M. groß mit 58000 E. Die Hauptstadt Appleby hat 2700 E.; von mehr Bedeutung ist Kendal.


Westnigritien, so viel als Senegambien.


Westphalen, s. Westfalen.


Westpoint (Uestpeunt), Ort am Hudson im Staate New-York, Sitz der Militärakademie der Vereinigten Staaten Nordamerikas.


Westpreußen, der westl. Theil der Provinz Preußen, gränzt an die Ostsee, Ostpreußen, Polen, Posen, Brandenburg und Pommern, hat auf 471 □M. 1074000 E., zur Hälfte Katholiken (unter dem Bisthum Culm, s. d.), zur Hälfte Protestanten, mit Ausnahme von 12500 Mennoniten und 23000 Juden; in Beziehung auf Nationalität ist das poln. Element überwiegend. Das Land ist eine theilweise sandige und moorige, größtentheils aber fruchtbare Ebene, die von der Weichsel u. zahlreichen Nebenflüssen sowie von vielen kleinen Seen bewässert wird, ist eingetheilt in die Reg.-Bez. Danzig und Marienwerder. W. war ein Theil des alten Preußen, das von dem Deutschorden erobert, aber nebst Ermeland 1466 im Thorner Frieden an Polen verloren wurde; bis 1772 hieß es nun Polnisch-Preußen, Friedrich II., der es Polen abnahm, gab ihm den Namen W., zu dem in der zweiten Theilung Polens Danzig u. Thorn geschlagen wurden.


Westreenen van Tiellandt, Willem Hendrik Jakob, Baron van, geb. 1783 im Haag, gest. 1848 als Curator der königl. Bibliothek, holländ. Geschichtsforscher u. Bibliograph, suchte in mehren Schriften den Beweis zu führen, daß die Idee des Druckes mit beweglichen Lettern von Leyden ausgegangen sei.


Weströmisches Reich, s. Rom, röm. Reich.


Westwind, der aus Westen her wehende Luftstrom, beladet sich mit den Dünsten des atlant. Oceans und bringt darum Mitteleuropa trübe Witterung und Regen.


Wetluga, schiffbarer Nebenfluß der Wolga, durchfließt das Gouv. Kostroma, mündet an der Gränze des Gouv. Kasan; W., Stadt an demselben, mit 1500 E.


Wetstein, schweiz. Gelehrtenfamilie, aus Kyburg stammend. – Joh. Jak. W., geb. 1594 zu Basel, gest. 1666, war schweiz. Gesandter beim Abschluß des westfäl. Friedens. Sein Sohn Joh. Rudolf st. 1683 als Professor der Theologie zu Basel; dessen gleichnamiger Sohn und Nachfolger auf dem Katheder, gest. 1711, gab einige Schriften des Origenes heraus. Ein I. Heinrich W., gest. 1726 zu Amsterdam als Buchdrucker und Buchhändler, lieferte correcte Ausgaben von Classikern; ein Sohn des jüngern I. Rudolf, I. Jak. W., gest. 1754 als Professor der Theologie zu Amsterdam, machte sich um die Textkritik des N. T. verdient.


Wette, lat. sponsio, bei widerstreitenden Behauptungen der Vertrag, daß der Rechthabende vom andern die Wettsumme zu beziehen habe. Bei den Römern ziemlich beschränkt, bei den Deutschen dem Spiele gleich. Sonst auch Strafe; Pfand, Aussteuer, Heirath; Handwerkergericht.


Wetter, schlagende, s. Grubengas.


Wetterau die von dem Bache Wetter durchflossene fruchtbare Landschaft zwischen Main u. Lahn, Vogelsberg u. Taunus, etwa 15 □M. groß; das W.ische Grafencollegium bildete einen Theil des alten deutschen Reichstags.


Wetterleuchten, nennt man die elektrische Lichterscheinung, die man häufig im Sommer Abends oder in der Nacht, oft bei ganz klarem Himmel, beobachtet u. meist der Widerschein entfernter Gewitter unter dem Horizonte, häufig aber auch eine selbständige elektrische Entladung über dem Horizonte ist, aber in bedeutender Höhe.


Wetterscheide, Gebirge oder Höhenzug, welches auf die Wolken eine solche Anziehungskraft ausübt, daß sie in der Regel von denselben sich nicht trennen und von dem Winde nicht weiter getrieben werden, sondern sich auflösen oder

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[706/0707] als musikalischer; er componirte viel, selbst einige Opern. Westmorland (Uestmorländ), Grafschaft im nordwestl. England, gebirgig, rauh, wenig fruchtbar, 36 □M. groß mit 58000 E. Die Hauptstadt Appleby hat 2700 E.; von mehr Bedeutung ist Kendal. Westnigritien, so viel als Senegambien. Westphalen, s. Westfalen. Westpoint (Uestpeunt), Ort am Hudson im Staate New-York, Sitz der Militärakademie der Vereinigten Staaten Nordamerikas. Westpreußen, der westl. Theil der Provinz Preußen, gränzt an die Ostsee, Ostpreußen, Polen, Posen, Brandenburg und Pommern, hat auf 471 □M. 1074000 E., zur Hälfte Katholiken (unter dem Bisthum Culm, s. d.), zur Hälfte Protestanten, mit Ausnahme von 12500 Mennoniten und 23000 Juden; in Beziehung auf Nationalität ist das poln. Element überwiegend. Das Land ist eine theilweise sandige und moorige, größtentheils aber fruchtbare Ebene, die von der Weichsel u. zahlreichen Nebenflüssen sowie von vielen kleinen Seen bewässert wird, ist eingetheilt in die Reg.-Bez. Danzig und Marienwerder. W. war ein Theil des alten Preußen, das von dem Deutschorden erobert, aber nebst Ermeland 1466 im Thorner Frieden an Polen verloren wurde; bis 1772 hieß es nun Polnisch-Preußen, Friedrich II., der es Polen abnahm, gab ihm den Namen W., zu dem in der zweiten Theilung Polens Danzig u. Thorn geschlagen wurden. Westreenen van Tiellandt, Willem Hendrik Jakob, Baron van, geb. 1783 im Haag, gest. 1848 als Curator der königl. Bibliothek, holländ. Geschichtsforscher u. Bibliograph, suchte in mehren Schriften den Beweis zu führen, daß die Idee des Druckes mit beweglichen Lettern von Leyden ausgegangen sei. Weströmisches Reich, s. Rom, röm. Reich. Westwind, der aus Westen her wehende Luftstrom, beladet sich mit den Dünsten des atlant. Oceans und bringt darum Mitteleuropa trübe Witterung und Regen. Wetluga, schiffbarer Nebenfluß der Wolga, durchfließt das Gouv. Kostroma, mündet an der Gränze des Gouv. Kasan; W., Stadt an demselben, mit 1500 E. Wetstein, schweiz. Gelehrtenfamilie, aus Kyburg stammend. – Joh. Jak. W., geb. 1594 zu Basel, gest. 1666, war schweiz. Gesandter beim Abschluß des westfäl. Friedens. Sein Sohn Joh. Rudolf st. 1683 als Professor der Theologie zu Basel; dessen gleichnamiger Sohn und Nachfolger auf dem Katheder, gest. 1711, gab einige Schriften des Origenes heraus. Ein I. Heinrich W., gest. 1726 zu Amsterdam als Buchdrucker und Buchhändler, lieferte correcte Ausgaben von Classikern; ein Sohn des jüngern I. Rudolf, I. Jak. W., gest. 1754 als Professor der Theologie zu Amsterdam, machte sich um die Textkritik des N. T. verdient. Wette, lat. sponsio, bei widerstreitenden Behauptungen der Vertrag, daß der Rechthabende vom andern die Wettsumme zu beziehen habe. Bei den Römern ziemlich beschränkt, bei den Deutschen dem Spiele gleich. Sonst auch Strafe; Pfand, Aussteuer, Heirath; Handwerkergericht. Wetter, schlagende, s. Grubengas. Wetterau die von dem Bache Wetter durchflossene fruchtbare Landschaft zwischen Main u. Lahn, Vogelsberg u. Taunus, etwa 15 □M. groß; das W.ische Grafencollegium bildete einen Theil des alten deutschen Reichstags. Wetterleuchten, nennt man die elektrische Lichterscheinung, die man häufig im Sommer Abends oder in der Nacht, oft bei ganz klarem Himmel, beobachtet u. meist der Widerschein entfernter Gewitter unter dem Horizonte, häufig aber auch eine selbständige elektrische Entladung über dem Horizonte ist, aber in bedeutender Höhe. Wetterscheide, Gebirge oder Höhenzug, welches auf die Wolken eine solche Anziehungskraft ausübt, daß sie in der Regel von denselben sich nicht trennen und von dem Winde nicht weiter getrieben werden, sondern sich auflösen oder

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 706. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/707>, abgerufen am 23.11.2024.