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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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die ergossene Flüssigkeit irgend einem Excretionsorgan Haut, Nieren u. Darmkanal zur Ausscheidung zuzuführen. Die Chirurgie entfernt unmittelbar das Wasser durch Abzapfen.


Wasserwage, Libelle, ein Instrument von verschiedener Construction, zur Bestimmung und Herstellung einer horizontalen Ebene. Die gewöhnlichste ist eine an beiden Enden in rechtem Winkel umgebogene Metallröhre, in welche Glasröhren eingefügt sind. Die Röhre wird mit einer gefärbten Flüssigkeit so weit gefüllt, bis diese in den Glasröhren erscheint, die Oberflächen der Flüssigkeit müssen sich in einer Horizontalebene befinden, u. so wird nun dieses Instrument zur Auffindung der Horizontallinie eines Punktes zu einem andern gebraucht. Hieher gehört auch die Schrot- oder Setzwage.


Wasserweihe, die Segnung des Weihwassers, die Segnung des Wassers beim Taufen; dann in der griechischen Kirche ein am 6. Jan. zum Andenken an die Taufe Jesu im Jordan gefeiertes hohes Fest. Nach beendigtem Gottesdienste zieht die Gemeinde prozessionsweise zum nächsten Fluß, der vornehmste Priester segnet das Wasser durch dreimaliges Bekreuzen und Eintauchen eines Kreuzes und besprengt damit schließlich die Gemeinde, von welcher die Mitglieder mit dem gesegneten Wasser gefüllte Gefäße mit nach Hause tragen. Besonders großartig wird die W. in Petersburg gefeiert. Vgl. Dreikönigsfest.


Wasserzeichen, nennt man die helleren Figuren od. Buchstaben im Papier, welche sichtbar werden, wenn man das Papier gegen das Licht hält. Sie werden dem Papiere bei der Bereitung desselben beigebracht durch den Eindruck einer gleichen auf dem Drahtsiebe der Form eingeflochtenen Zeichnung.


Wasserziehen der Sonne nennt man die bekannte meteorologische Erscheinung, die sich zeigt, wenn die Sonne blos durch einzelne Ritzen der Wolken scheint, und so die Atmosphäre in einzelnen Streifen erleuchtet. Man hält die Erscheinung für ein Zeichen baldigen Regens, nicht ohne Grund, indem sie nur bei feuchter Atmosphäre sich bilden kann.


Wasungen, sachs.-meiningsche Stadt an der Werra mit 2600 E.


Wateau (Wato), Antoine, berühmter franz. Genremaler, geb. 1684 zu Valenciennes, gest. 1721, wurde in Paris durch seine Darstellungen aus dem Leben der höheren Stände der Liebling der vornehmen Welt. Seine Bilder sind klein, aber graciös u. äußerst sein ausgeführt; außer in Paris finden sie sich besonders in Berlin und Potsdam, wo Friedrich II. sie sammelte.


Wateren, s. Frederiksoord.


Waterford (-förd), irische Grafschaft an der Ostküste der Insel, fruchtbar und wohlangebaut, mit 134000 E. auf 43 #M. Die Hauptst. W. unweit der Mündung des Suir, Hafenplatz, mit Limmerik durch eine Eisenbahn verbunden, ist Sitz eines kathol. u. anglican. Bischofs, hat 26000 E., bedeutenden Seehandel und Fischfang.


Waterloo, belg. Dorf an der Straße von Charleroi nach Brüssel, berühmt durch Napoleons I. Niederlage am 18. Juni 1815. Napoleon griff mit 70000 Mann die ungefähr gleich starke engl. Armee (zur Hälfte aus Niederländern, Hannoveranern, Braunschweigern und Nassauern bestehend) in ihrer vortheilhaften Stellung unter Wellington um 12 Uhr an. Zuerst den rechten Flügel, dessen Schlüssel Schloß u. Wald Hougemont bildeten; das Schloß ward genommen, der Wald aber behauptet; hierauf richtete der Kaiser die Hauptangriffe gegen das engl. Centrum, eroberte auch wirklich den vorliegenden Hauptpunkt, La Haye Sainte, vermochte jedoch durch 3 wüthende Angriffe seiner Reiterei nicht durchzubrechen, weil sie von der Infanterie gar nicht oder zu spät unterstützt wurden. Indessen litten auch die Engländer furchtbar, ihre Schlachtordnung war erschüttert u. drohte sich aufzulösen, als um 5 Uhr der An griff der Preußen unter Bülow auf den rechten frz. Flügel zu wirken begann. Napoleon hätte die Schlacht abbrechen und sich zurückziehen können, allein er rechnete darauf, daß Grouchy, den er mit 35000 Mann den bei Ligny geschlagenen Preußen nachgeschickt hatte, im Rücken der Preußen nachdrücklich operiren werde. Darum

die ergossene Flüssigkeit irgend einem Excretionsorgan Haut, Nieren u. Darmkanal zur Ausscheidung zuzuführen. Die Chirurgie entfernt unmittelbar das Wasser durch Abzapfen.


Wasserwage, Libelle, ein Instrument von verschiedener Construction, zur Bestimmung und Herstellung einer horizontalen Ebene. Die gewöhnlichste ist eine an beiden Enden in rechtem Winkel umgebogene Metallröhre, in welche Glasröhren eingefügt sind. Die Röhre wird mit einer gefärbten Flüssigkeit so weit gefüllt, bis diese in den Glasröhren erscheint, die Oberflächen der Flüssigkeit müssen sich in einer Horizontalebene befinden, u. so wird nun dieses Instrument zur Auffindung der Horizontallinie eines Punktes zu einem andern gebraucht. Hieher gehört auch die Schrot- oder Setzwage.


Wasserweihe, die Segnung des Weihwassers, die Segnung des Wassers beim Taufen; dann in der griechischen Kirche ein am 6. Jan. zum Andenken an die Taufe Jesu im Jordan gefeiertes hohes Fest. Nach beendigtem Gottesdienste zieht die Gemeinde prozessionsweise zum nächsten Fluß, der vornehmste Priester segnet das Wasser durch dreimaliges Bekreuzen und Eintauchen eines Kreuzes und besprengt damit schließlich die Gemeinde, von welcher die Mitglieder mit dem gesegneten Wasser gefüllte Gefäße mit nach Hause tragen. Besonders großartig wird die W. in Petersburg gefeiert. Vgl. Dreikönigsfest.


Wasserzeichen, nennt man die helleren Figuren od. Buchstaben im Papier, welche sichtbar werden, wenn man das Papier gegen das Licht hält. Sie werden dem Papiere bei der Bereitung desselben beigebracht durch den Eindruck einer gleichen auf dem Drahtsiebe der Form eingeflochtenen Zeichnung.


Wasserziehen der Sonne nennt man die bekannte meteorologische Erscheinung, die sich zeigt, wenn die Sonne blos durch einzelne Ritzen der Wolken scheint, und so die Atmosphäre in einzelnen Streifen erleuchtet. Man hält die Erscheinung für ein Zeichen baldigen Regens, nicht ohne Grund, indem sie nur bei feuchter Atmosphäre sich bilden kann.


Wasungen, sachs.-meiningsche Stadt an der Werra mit 2600 E.


Wateau (Wato), Antoine, berühmter franz. Genremaler, geb. 1684 zu Valenciennes, gest. 1721, wurde in Paris durch seine Darstellungen aus dem Leben der höheren Stände der Liebling der vornehmen Welt. Seine Bilder sind klein, aber graciös u. äußerst sein ausgeführt; außer in Paris finden sie sich besonders in Berlin und Potsdam, wo Friedrich II. sie sammelte.


Wateren, s. Frederiksoord.


Waterford (–förd), irische Grafschaft an der Ostküste der Insel, fruchtbar und wohlangebaut, mit 134000 E. auf 43 □M. Die Hauptst. W. unweit der Mündung des Suir, Hafenplatz, mit Limmerik durch eine Eisenbahn verbunden, ist Sitz eines kathol. u. anglican. Bischofs, hat 26000 E., bedeutenden Seehandel und Fischfang.


Waterloo, belg. Dorf an der Straße von Charleroi nach Brüssel, berühmt durch Napoleons I. Niederlage am 18. Juni 1815. Napoleon griff mit 70000 Mann die ungefähr gleich starke engl. Armee (zur Hälfte aus Niederländern, Hannoveranern, Braunschweigern und Nassauern bestehend) in ihrer vortheilhaften Stellung unter Wellington um 12 Uhr an. Zuerst den rechten Flügel, dessen Schlüssel Schloß u. Wald Hougemont bildeten; das Schloß ward genommen, der Wald aber behauptet; hierauf richtete der Kaiser die Hauptangriffe gegen das engl. Centrum, eroberte auch wirklich den vorliegenden Hauptpunkt, La Haye Sainte, vermochte jedoch durch 3 wüthende Angriffe seiner Reiterei nicht durchzubrechen, weil sie von der Infanterie gar nicht oder zu spät unterstützt wurden. Indessen litten auch die Engländer furchtbar, ihre Schlachtordnung war erschüttert u. drohte sich aufzulösen, als um 5 Uhr der An griff der Preußen unter Bülow auf den rechten frz. Flügel zu wirken begann. Napoleon hätte die Schlacht abbrechen und sich zurückziehen können, allein er rechnete darauf, daß Grouchy, den er mit 35000 Mann den bei Ligny geschlagenen Preußen nachgeschickt hatte, im Rücken der Preußen nachdrücklich operiren werde. Darum

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[676/0677] die ergossene Flüssigkeit irgend einem Excretionsorgan Haut, Nieren u. Darmkanal zur Ausscheidung zuzuführen. Die Chirurgie entfernt unmittelbar das Wasser durch Abzapfen. Wasserwage, Libelle, ein Instrument von verschiedener Construction, zur Bestimmung und Herstellung einer horizontalen Ebene. Die gewöhnlichste ist eine an beiden Enden in rechtem Winkel umgebogene Metallröhre, in welche Glasröhren eingefügt sind. Die Röhre wird mit einer gefärbten Flüssigkeit so weit gefüllt, bis diese in den Glasröhren erscheint, die Oberflächen der Flüssigkeit müssen sich in einer Horizontalebene befinden, u. so wird nun dieses Instrument zur Auffindung der Horizontallinie eines Punktes zu einem andern gebraucht. Hieher gehört auch die Schrot- oder Setzwage. Wasserweihe, die Segnung des Weihwassers, die Segnung des Wassers beim Taufen; dann in der griechischen Kirche ein am 6. Jan. zum Andenken an die Taufe Jesu im Jordan gefeiertes hohes Fest. Nach beendigtem Gottesdienste zieht die Gemeinde prozessionsweise zum nächsten Fluß, der vornehmste Priester segnet das Wasser durch dreimaliges Bekreuzen und Eintauchen eines Kreuzes und besprengt damit schließlich die Gemeinde, von welcher die Mitglieder mit dem gesegneten Wasser gefüllte Gefäße mit nach Hause tragen. Besonders großartig wird die W. in Petersburg gefeiert. Vgl. Dreikönigsfest. Wasserzeichen, nennt man die helleren Figuren od. Buchstaben im Papier, welche sichtbar werden, wenn man das Papier gegen das Licht hält. Sie werden dem Papiere bei der Bereitung desselben beigebracht durch den Eindruck einer gleichen auf dem Drahtsiebe der Form eingeflochtenen Zeichnung. Wasserziehen der Sonne nennt man die bekannte meteorologische Erscheinung, die sich zeigt, wenn die Sonne blos durch einzelne Ritzen der Wolken scheint, und so die Atmosphäre in einzelnen Streifen erleuchtet. Man hält die Erscheinung für ein Zeichen baldigen Regens, nicht ohne Grund, indem sie nur bei feuchter Atmosphäre sich bilden kann. Wasungen, sachs.-meiningsche Stadt an der Werra mit 2600 E. Wateau (Wato), Antoine, berühmter franz. Genremaler, geb. 1684 zu Valenciennes, gest. 1721, wurde in Paris durch seine Darstellungen aus dem Leben der höheren Stände der Liebling der vornehmen Welt. Seine Bilder sind klein, aber graciös u. äußerst sein ausgeführt; außer in Paris finden sie sich besonders in Berlin und Potsdam, wo Friedrich II. sie sammelte. Wateren, s. Frederiksoord. Waterford (–förd), irische Grafschaft an der Ostküste der Insel, fruchtbar und wohlangebaut, mit 134000 E. auf 43 □M. Die Hauptst. W. unweit der Mündung des Suir, Hafenplatz, mit Limmerik durch eine Eisenbahn verbunden, ist Sitz eines kathol. u. anglican. Bischofs, hat 26000 E., bedeutenden Seehandel und Fischfang. Waterloo, belg. Dorf an der Straße von Charleroi nach Brüssel, berühmt durch Napoleons I. Niederlage am 18. Juni 1815. Napoleon griff mit 70000 Mann die ungefähr gleich starke engl. Armee (zur Hälfte aus Niederländern, Hannoveranern, Braunschweigern und Nassauern bestehend) in ihrer vortheilhaften Stellung unter Wellington um 12 Uhr an. Zuerst den rechten Flügel, dessen Schlüssel Schloß u. Wald Hougemont bildeten; das Schloß ward genommen, der Wald aber behauptet; hierauf richtete der Kaiser die Hauptangriffe gegen das engl. Centrum, eroberte auch wirklich den vorliegenden Hauptpunkt, La Haye Sainte, vermochte jedoch durch 3 wüthende Angriffe seiner Reiterei nicht durchzubrechen, weil sie von der Infanterie gar nicht oder zu spät unterstützt wurden. Indessen litten auch die Engländer furchtbar, ihre Schlachtordnung war erschüttert u. drohte sich aufzulösen, als um 5 Uhr der An griff der Preußen unter Bülow auf den rechten frz. Flügel zu wirken begann. Napoleon hätte die Schlacht abbrechen und sich zurückziehen können, allein er rechnete darauf, daß Grouchy, den er mit 35000 Mann den bei Ligny geschlagenen Preußen nachgeschickt hatte, im Rücken der Preußen nachdrücklich operiren werde. Darum

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/677>, abgerufen am 27.11.2024.