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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Schriften darüber von Blumenbach, Erdmann, Schedel.


Wabash (Uabäsch), 135 Ml. langer schiffbarer Nebenfluß des Ohio, bildet eine ziemliche Strecke die Gränze zwischen Illinois und Indiana, mündet bei Shawneetown.


Wace (Uehß), Robert, geb. um 1090 auf der zu England gehörenden Insel Jersey, gest. um 1174 als Canonicus zu Bayeux (s. d.), anglo-normannischer Dichter, lieferte in Reimen den "roman de Brut" (neu hrsg. Rouen 1836-38) u. setzte diesen fort im "roman de Rou", den F. Pluquet herausgab (Rouen 1827), welcher auch eine "notice" über Leben und Werke des W. verfaßte.


Wach, Wilhelm, Maler, geb. 1787 zu Berlin, bildete sich daselbst, hierauf in Paris und Rom, 1819 wieder nach Berlin zurückgekehrt erwarb er sich durch seine meisterhaften Arbeiten bald den Ruf eines der besten Maler, ward Mitglied des Senats und der Akademie der Künste und gründete eine größere Malerschule; st. 1845.


Wachau, kleines Dorf unweit Leipzig, Hauptpunkt der Schlacht vom 16. Oct 1813.


Wache, Wacht, kleine Truppenabtheilung, welche in Friedenszeiten in der Regel nur zu einem polizeilichen Zwecke bereit gehalten od. als Ehrenbezeugung für hochstehende Personen aufgestellt wird.


Wachholder, s. Coniferae.


Wachler, Ludw., geb. 1767 zu Gotha, gest. 1838 als Professor der Geschichte und Oberbibliothekar zu Breslau, war der erste, welcher den ungeheuren Stoff der Literärgeschichte durch Handbücher populär zu machen strebte. Er arbeitete mit weit mehr Fleiß als Geist u. mit weit mehr Patriotismus als Vielseitigkeit u. Unparteilichkeit, aber manche seiner Schriften z. B. das Handbuch der allgemeinen Geschichte der literärischen Cultur (Marb. 1804-1805, 2 B.) sind noch jetzt schätzenswerth.


Wachs. lat. cera, nennt man sowohl denjenigen Stoff, der aus gewissen Pflanzen, wie z. B. aus den Beeren der myrica cerifera schwitzt, als auch besonders den, der durch den Lebensproceß im 2. Magen und den Gedärmen der Bienen durch Umwandlung des Blütenstaubs chemisch erzeugt wird. Im Handel unterscheidet man gelbes, weißes und japanisches W.; das 1. ist rohes, oft mit Blütenstaub vermischtes, das 2. gebleichtes Bienen-W., das 3. ein Pflanzen-W., c. Japonica, welches von rhus succedanea L., einem in Japan u. China einheimischen Baume kommt. - Das Bleichen des Bienen-W.es geschieht gewöhnlich, indem man gelbes W. in heißem Wasser, welchem etwas Weinstein od. verdünnte Säure beigemischt ist, schmelzt, und es nach dem Erkalten durch eine eigene Maschine in dünne Streifen getheilt den Sonnenstrahlen und dem Thau aussetzt. Anwendung des W.es zu Kerzen, Salben u. Pflaster allbekannt.


Wachsbaum, lat. myrica cerifera u. cordifolia, 2 Bäume, die beide Myricin od. Pflanzenwachs liefern; ersterer in den südl. Staaten der Union einheimisch, enthält diesen Stoff in der Frucht, einer einsamigen Nuß.


Wachsmalerei, s. Enkaustik.


Wachsmuth, Ernst Wilh. Gottlieb, ein sehr fruchtbarer Geschichtschreiber, geb. 1784 zu Hildesheim, lehrte zu Halle, Kiel, ist seit 1825 Professor zu Leipzig. Er begann seine schriftstellerische Laufbahn mit Herausgabe einer engl. Grammatik, einer Zeitschrift zur Förderung humanistischer Studien (Athenäum, Halle 1817-18), schrieb eine Theorie der historischen Forschungen, Grundrisse u. Leitfaden der Weltgeschichte u. s. f.; als Hauptwerke gelten die "Hellenische Alterthumskunde" Halle 1820 ff., 2. Aufl. ebdsst. 1843 ff.), Geschichte Frankreichs im Revolutionszeitalter (Hamb. 1840 ff., 4 Bde.), Weimars Musenhof in den Jahren 1772-1807; seine neuesten Schriften sind eine allgemeine Culturgeschichte (Leipzig 1850 ff.) und "Geschichte der politischen Parteiungen alter und neuer Zeit" Braunschweig 1853 ff., 3 Bde.).


Wachsthum, die Massenzunahme des Individuums; Massenzunahme der anorganischen Individuen d. h. der Krystalle, gewöhnlich "Krystallisation" genannt, wenngleich man auch den Sprachgebrauch beibehalten hat "die Krystalle wachsen" und Linne die bekannte Begriffsbestimmung

Schriften darüber von Blumenbach, Erdmann, Schedel.


Wabash (Uabäsch), 135 Ml. langer schiffbarer Nebenfluß des Ohio, bildet eine ziemliche Strecke die Gränze zwischen Illinois und Indiana, mündet bei Shawneetown.


Wace (Uehß), Robert, geb. um 1090 auf der zu England gehörenden Insel Jersey, gest. um 1174 als Canonicus zu Bayeux (s. d.), anglo-normannischer Dichter, lieferte in Reimen den „roman de Brut“ (neu hrsg. Rouen 1836–38) u. setzte diesen fort im „roman de Rou“, den F. Pluquet herausgab (Rouen 1827), welcher auch eine „notice“ über Leben und Werke des W. verfaßte.


Wach, Wilhelm, Maler, geb. 1787 zu Berlin, bildete sich daselbst, hierauf in Paris und Rom, 1819 wieder nach Berlin zurückgekehrt erwarb er sich durch seine meisterhaften Arbeiten bald den Ruf eines der besten Maler, ward Mitglied des Senats und der Akademie der Künste und gründete eine größere Malerschule; st. 1845.


Wachau, kleines Dorf unweit Leipzig, Hauptpunkt der Schlacht vom 16. Oct 1813.


Wache, Wacht, kleine Truppenabtheilung, welche in Friedenszeiten in der Regel nur zu einem polizeilichen Zwecke bereit gehalten od. als Ehrenbezeugung für hochstehende Personen aufgestellt wird.


Wachholder, s. Coniferae.


Wachler, Ludw., geb. 1767 zu Gotha, gest. 1838 als Professor der Geschichte und Oberbibliothekar zu Breslau, war der erste, welcher den ungeheuren Stoff der Literärgeschichte durch Handbücher populär zu machen strebte. Er arbeitete mit weit mehr Fleiß als Geist u. mit weit mehr Patriotismus als Vielseitigkeit u. Unparteilichkeit, aber manche seiner Schriften z. B. das Handbuch der allgemeinen Geschichte der literärischen Cultur (Marb. 1804–1805, 2 B.) sind noch jetzt schätzenswerth.


Wachs. lat. cera, nennt man sowohl denjenigen Stoff, der aus gewissen Pflanzen, wie z. B. aus den Beeren der myrica cerifera schwitzt, als auch besonders den, der durch den Lebensproceß im 2. Magen und den Gedärmen der Bienen durch Umwandlung des Blütenstaubs chemisch erzeugt wird. Im Handel unterscheidet man gelbes, weißes und japanisches W.; das 1. ist rohes, oft mit Blütenstaub vermischtes, das 2. gebleichtes Bienen-W., das 3. ein Pflanzen-W., c. Japonica, welches von rhus succedanea L., einem in Japan u. China einheimischen Baume kommt. – Das Bleichen des Bienen-W.es geschieht gewöhnlich, indem man gelbes W. in heißem Wasser, welchem etwas Weinstein od. verdünnte Säure beigemischt ist, schmelzt, und es nach dem Erkalten durch eine eigene Maschine in dünne Streifen getheilt den Sonnenstrahlen und dem Thau aussetzt. Anwendung des W.es zu Kerzen, Salben u. Pflaster allbekannt.


Wachsbaum, lat. myrica cerifera u. cordifolia, 2 Bäume, die beide Myricin od. Pflanzenwachs liefern; ersterer in den südl. Staaten der Union einheimisch, enthält diesen Stoff in der Frucht, einer einsamigen Nuß.


Wachsmalerei, s. Enkaustik.


Wachsmuth, Ernst Wilh. Gottlieb, ein sehr fruchtbarer Geschichtschreiber, geb. 1784 zu Hildesheim, lehrte zu Halle, Kiel, ist seit 1825 Professor zu Leipzig. Er begann seine schriftstellerische Laufbahn mit Herausgabe einer engl. Grammatik, einer Zeitschrift zur Förderung humanistischer Studien (Athenäum, Halle 1817–18), schrieb eine Theorie der historischen Forschungen, Grundrisse u. Leitfaden der Weltgeschichte u. s. f.; als Hauptwerke gelten die „Hellenische Alterthumskunde“ Halle 1820 ff., 2. Aufl. ebdsst. 1843 ff.), Geschichte Frankreichs im Revolutionszeitalter (Hamb. 1840 ff., 4 Bde.), Weimars Musenhof in den Jahren 1772–1807; seine neuesten Schriften sind eine allgemeine Culturgeschichte (Leipzig 1850 ff.) und „Geschichte der politischen Parteiungen alter und neuer Zeit“ Braunschweig 1853 ff., 3 Bde.).


Wachsthum, die Massenzunahme des Individuums; Massenzunahme der anorganischen Individuen d. h. der Krystalle, gewöhnlich „Krystallisation“ genannt, wenngleich man auch den Sprachgebrauch beibehalten hat „die Krystalle wachsen“ und Linné die bekannte Begriffsbestimmung

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[651/0652] Schriften darüber von Blumenbach, Erdmann, Schedel. Wabash (Uabäsch), 135 Ml. langer schiffbarer Nebenfluß des Ohio, bildet eine ziemliche Strecke die Gränze zwischen Illinois und Indiana, mündet bei Shawneetown. Wace (Uehß), Robert, geb. um 1090 auf der zu England gehörenden Insel Jersey, gest. um 1174 als Canonicus zu Bayeux (s. d.), anglo-normannischer Dichter, lieferte in Reimen den „roman de Brut“ (neu hrsg. Rouen 1836–38) u. setzte diesen fort im „roman de Rou“, den F. Pluquet herausgab (Rouen 1827), welcher auch eine „notice“ über Leben und Werke des W. verfaßte. Wach, Wilhelm, Maler, geb. 1787 zu Berlin, bildete sich daselbst, hierauf in Paris und Rom, 1819 wieder nach Berlin zurückgekehrt erwarb er sich durch seine meisterhaften Arbeiten bald den Ruf eines der besten Maler, ward Mitglied des Senats und der Akademie der Künste und gründete eine größere Malerschule; st. 1845. Wachau, kleines Dorf unweit Leipzig, Hauptpunkt der Schlacht vom 16. Oct 1813. Wache, Wacht, kleine Truppenabtheilung, welche in Friedenszeiten in der Regel nur zu einem polizeilichen Zwecke bereit gehalten od. als Ehrenbezeugung für hochstehende Personen aufgestellt wird. Wachholder, s. Coniferae. Wachler, Ludw., geb. 1767 zu Gotha, gest. 1838 als Professor der Geschichte und Oberbibliothekar zu Breslau, war der erste, welcher den ungeheuren Stoff der Literärgeschichte durch Handbücher populär zu machen strebte. Er arbeitete mit weit mehr Fleiß als Geist u. mit weit mehr Patriotismus als Vielseitigkeit u. Unparteilichkeit, aber manche seiner Schriften z. B. das Handbuch der allgemeinen Geschichte der literärischen Cultur (Marb. 1804–1805, 2 B.) sind noch jetzt schätzenswerth. Wachs. lat. cera, nennt man sowohl denjenigen Stoff, der aus gewissen Pflanzen, wie z. B. aus den Beeren der myrica cerifera schwitzt, als auch besonders den, der durch den Lebensproceß im 2. Magen und den Gedärmen der Bienen durch Umwandlung des Blütenstaubs chemisch erzeugt wird. Im Handel unterscheidet man gelbes, weißes und japanisches W.; das 1. ist rohes, oft mit Blütenstaub vermischtes, das 2. gebleichtes Bienen-W., das 3. ein Pflanzen-W., c. Japonica, welches von rhus succedanea L., einem in Japan u. China einheimischen Baume kommt. – Das Bleichen des Bienen-W.es geschieht gewöhnlich, indem man gelbes W. in heißem Wasser, welchem etwas Weinstein od. verdünnte Säure beigemischt ist, schmelzt, und es nach dem Erkalten durch eine eigene Maschine in dünne Streifen getheilt den Sonnenstrahlen und dem Thau aussetzt. Anwendung des W.es zu Kerzen, Salben u. Pflaster allbekannt. Wachsbaum, lat. myrica cerifera u. cordifolia, 2 Bäume, die beide Myricin od. Pflanzenwachs liefern; ersterer in den südl. Staaten der Union einheimisch, enthält diesen Stoff in der Frucht, einer einsamigen Nuß. Wachsmalerei, s. Enkaustik. Wachsmuth, Ernst Wilh. Gottlieb, ein sehr fruchtbarer Geschichtschreiber, geb. 1784 zu Hildesheim, lehrte zu Halle, Kiel, ist seit 1825 Professor zu Leipzig. Er begann seine schriftstellerische Laufbahn mit Herausgabe einer engl. Grammatik, einer Zeitschrift zur Förderung humanistischer Studien (Athenäum, Halle 1817–18), schrieb eine Theorie der historischen Forschungen, Grundrisse u. Leitfaden der Weltgeschichte u. s. f.; als Hauptwerke gelten die „Hellenische Alterthumskunde“ Halle 1820 ff., 2. Aufl. ebdsst. 1843 ff.), Geschichte Frankreichs im Revolutionszeitalter (Hamb. 1840 ff., 4 Bde.), Weimars Musenhof in den Jahren 1772–1807; seine neuesten Schriften sind eine allgemeine Culturgeschichte (Leipzig 1850 ff.) und „Geschichte der politischen Parteiungen alter und neuer Zeit“ Braunschweig 1853 ff., 3 Bde.). Wachsthum, die Massenzunahme des Individuums; Massenzunahme der anorganischen Individuen d. h. der Krystalle, gewöhnlich „Krystallisation“ genannt, wenngleich man auch den Sprachgebrauch beibehalten hat „die Krystalle wachsen“ und Linné die bekannte Begriffsbestimmung

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 651. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/652>, abgerufen am 23.11.2024.