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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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eines Professors der Geschichte an der Wiener Universität, st. 1787 zu Nikolsburg. Er beschrieb die böhmischen Münzen in chronologischer Ordnung, die unter Maria Theresia geprägten Schau- und Denkmünzen, verfaßte Werke über die böhmische und mährische Literär- u. Kunstgeschichte u. dgl. m.


Voigt, Christian Gottlob von, geb. 1743 zu Allstädt, gest. 1819 als Staatsminister zu Weimar, ist durch sein Verhältniß zu Schiller und Göthe bekannt. Sein Bruder Joh. Karl Wilh., geb. 1752, gest. 1821 als Weimarscher Bergrath, sehr verdienter Mineralog und Geolog. Sein Sohn Bernhard Friedrich, geb. 1787 zu Weimar, ist Verlagshändler zu Weimar (Schauplatz der Künste und Handwerke, bis Ende 1855 bereits in 228 Bänden erschienen, und der neue Nekrolog der Deutschen, Jahrgang 1-30, sind Hauptverlagswerke).


Voigt, Joh. Heinrich, geb. 1751 zu Gotha, gest. 1823 als Professor der Mathematik u. Physik zu Jena, Verfasser guter Handbücher. Sein Sohn Friedrich Sigmund, geb. 1781, gest. 1850 als Professor der Botanik zu Jena, war ein geachteter Botaniker und Geolog.


Voigt, Johannes, ein achtungswerther Historiker, geb. 1786 zu Bettenhausen im Meiningschen, in Jena durch Luden für das Studium der Geschichte gewonnen, seit 1817 Professor der Geschichte zu Königsberg. Er lieferte außer einer Geschichte des Lombardenbundes (1818), Marienburgs (1824) eine Geschichte Preußens bis zum Untergange des Deutschordens sowie ein Handbuch der preußischen Geschichte, am bekanntesten aber wurde er durch sein Werk: "Hildebrand als Papst Gregor VII. und sein Zeitalter" (Weimar 1813, 1846), worin er von protestantischer Befangenheit sich in einem seltenen Grade frei gezeigt hat; neueste Schrift: Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Culmbach, Berl. 1852, 2 B.


Voigtland lat. Terra advocatorum, auch Variscia, hießen seit dem 11. Jahrh. die unmittelbaren Besitzungen der deutschen Kaiser zwischen Franken und den sächsischen Markgrafschaften, welche sie durch Vögte (Voigte) verwalten ließen. Dazu gehörten der königl. sächs. voigtländische Kreis (jetzt der südwestl. Theil des Kreisdirektionsbezirks Zwickau), die weimarschen Aemter Weida u. Ziegenrück, das altenburg. Amt Nonnenburg, die reußischen Lande, Hof. Vergl. Reuß.


Vol., = volumen, s. d.


Volabel, frz.-deutsch, flüchtig; Volabilität, Flüchtigkeit; volant (wolang) frz., Federball; volatil, geflügelt; sich verflüchtigend, verdunstend; volatilisiren, chem., verflüchtigen; Volatilisation, Verflüchtigung; Volatilität, Flüchtigkeit, Veränderlichkeit.


Volckameria, Pflanzengattung aus der Familie der Verbeneae, in Aegypten, Ostindien und Südamerika einheimisch, bei uns als Topfpflanze gewöhnlich, mit herrlichem Geruch; benannt nach J. G. Volckamer, gest. 1693 als Stadtarzt in Nürnberg, Botaniker; sein Sohn Joh. Christoph, gest. 1720, so wie sein Enkel Joh. Georg, gest. 1744, waren gleich falls Aerzte u. verdiente Botaniker.


Volente Deo, lat., s. V. D.


Volenti non fit injuria, lat., wer es so haben will, kann nicht über Unrecht klagen.


Voleur (wolöhr), frz., Räuber.


Volger, Wilh. Friedr., verdienter Schulmann und Geograph, geb. 1794 zu Neetze bei Lüneburg, wurde 1815 Lehrer am Johanneum zu Lüneburg, erhielt 1830 das Rectorat, 1844 auch das der mit dem Johanneum verbundenen Realschule. Seine "Länder- und Völkerkunde" (Hannov. 1819) erlebte mehre Auflagen, ebenso sein Handbuch der Geographie (5. Aufl. 1846-47), ein Lehrbuch der Geschichte u. s. w.; schrieb auch "über das historische Element in der geograph. Wissenschaft" Berl. 1834.


Volhynien, russ. Gouvernement, an Galizien, Polen, Grodno, Minsk, Kiew und Podolien gränzend, zum Theil waldig u. morastig, zum größeren Theile fruchtbarer Getreideboden, hat auf 1300 #M. 1469000 E.; Hauptstadt ist Schitomir, der bedeutendste Handelsplatz Berdyczew. - V. war zuerst zwischen Polen und Lithauen streitig, seit der Vereinigung beider polnisch, bis es bei der 3. Theilung Polens an Rußland fiel.

eines Professors der Geschichte an der Wiener Universität, st. 1787 zu Nikolsburg. Er beschrieb die böhmischen Münzen in chronologischer Ordnung, die unter Maria Theresia geprägten Schau- und Denkmünzen, verfaßte Werke über die böhmische und mährische Literär- u. Kunstgeschichte u. dgl. m.


Voigt, Christian Gottlob von, geb. 1743 zu Allstädt, gest. 1819 als Staatsminister zu Weimar, ist durch sein Verhältniß zu Schiller und Göthe bekannt. Sein Bruder Joh. Karl Wilh., geb. 1752, gest. 1821 als Weimarscher Bergrath, sehr verdienter Mineralog und Geolog. Sein Sohn Bernhard Friedrich, geb. 1787 zu Weimar, ist Verlagshändler zu Weimar (Schauplatz der Künste und Handwerke, bis Ende 1855 bereits in 228 Bänden erschienen, und der neue Nekrolog der Deutschen, Jahrgang 1–30, sind Hauptverlagswerke).


Voigt, Joh. Heinrich, geb. 1751 zu Gotha, gest. 1823 als Professor der Mathematik u. Physik zu Jena, Verfasser guter Handbücher. Sein Sohn Friedrich Sigmund, geb. 1781, gest. 1850 als Professor der Botanik zu Jena, war ein geachteter Botaniker und Geolog.


Voigt, Johannes, ein achtungswerther Historiker, geb. 1786 zu Bettenhausen im Meiningschen, in Jena durch Luden für das Studium der Geschichte gewonnen, seit 1817 Professor der Geschichte zu Königsberg. Er lieferte außer einer Geschichte des Lombardenbundes (1818), Marienburgs (1824) eine Geschichte Preußens bis zum Untergange des Deutschordens sowie ein Handbuch der preußischen Geschichte, am bekanntesten aber wurde er durch sein Werk: „Hildebrand als Papst Gregor VII. und sein Zeitalter“ (Weimar 1813, 1846), worin er von protestantischer Befangenheit sich in einem seltenen Grade frei gezeigt hat; neueste Schrift: Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Culmbach, Berl. 1852, 2 B.


Voigtland lat. Terra advocatorum, auch Variscia, hießen seit dem 11. Jahrh. die unmittelbaren Besitzungen der deutschen Kaiser zwischen Franken und den sächsischen Markgrafschaften, welche sie durch Vögte (Voigte) verwalten ließen. Dazu gehörten der königl. sächs. voigtländische Kreis (jetzt der südwestl. Theil des Kreisdirektionsbezirks Zwickau), die weimarschen Aemter Weida u. Ziegenrück, das altenburg. Amt Nonnenburg, die reußischen Lande, Hof. Vergl. Reuß.


Vol., = volumen, s. d.


Volabel, frz.-deutsch, flüchtig; Volabilität, Flüchtigkeit; volant (wolang) frz., Federball; volatil, geflügelt; sich verflüchtigend, verdunstend; volatilisiren, chem., verflüchtigen; Volatilisation, Verflüchtigung; Volatilität, Flüchtigkeit, Veränderlichkeit.


Volckameria, Pflanzengattung aus der Familie der Verbeneae, in Aegypten, Ostindien und Südamerika einheimisch, bei uns als Topfpflanze gewöhnlich, mit herrlichem Geruch; benannt nach J. G. Volckamer, gest. 1693 als Stadtarzt in Nürnberg, Botaniker; sein Sohn Joh. Christoph, gest. 1720, so wie sein Enkel Joh. Georg, gest. 1744, waren gleich falls Aerzte u. verdiente Botaniker.


Volente Deo, lat., s. V. D.


Volenti non fit injuria, lat., wer es so haben will, kann nicht über Unrecht klagen.


Voleur (wolöhr), frz., Räuber.


Volger, Wilh. Friedr., verdienter Schulmann und Geograph, geb. 1794 zu Neetze bei Lüneburg, wurde 1815 Lehrer am Johanneum zu Lüneburg, erhielt 1830 das Rectorat, 1844 auch das der mit dem Johanneum verbundenen Realschule. Seine „Länder- und Völkerkunde“ (Hannov. 1819) erlebte mehre Auflagen, ebenso sein Handbuch der Geographie (5. Aufl. 1846–47), ein Lehrbuch der Geschichte u. s. w.; schrieb auch „über das historische Element in der geograph. Wissenschaft“ Berl. 1834.


Volhynien, russ. Gouvernement, an Galizien, Polen, Grodno, Minsk, Kiew und Podolien gränzend, zum Theil waldig u. morastig, zum größeren Theile fruchtbarer Getreideboden, hat auf 1300 □M. 1469000 E.; Hauptstadt ist Schitomir, der bedeutendste Handelsplatz Berdyczew. – V. war zuerst zwischen Polen und Lithauen streitig, seit der Vereinigung beider polnisch, bis es bei der 3. Theilung Polens an Rußland fiel.

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[639/0640] eines Professors der Geschichte an der Wiener Universität, st. 1787 zu Nikolsburg. Er beschrieb die böhmischen Münzen in chronologischer Ordnung, die unter Maria Theresia geprägten Schau- und Denkmünzen, verfaßte Werke über die böhmische und mährische Literär- u. Kunstgeschichte u. dgl. m. Voigt, Christian Gottlob von, geb. 1743 zu Allstädt, gest. 1819 als Staatsminister zu Weimar, ist durch sein Verhältniß zu Schiller und Göthe bekannt. Sein Bruder Joh. Karl Wilh., geb. 1752, gest. 1821 als Weimarscher Bergrath, sehr verdienter Mineralog und Geolog. Sein Sohn Bernhard Friedrich, geb. 1787 zu Weimar, ist Verlagshändler zu Weimar (Schauplatz der Künste und Handwerke, bis Ende 1855 bereits in 228 Bänden erschienen, und der neue Nekrolog der Deutschen, Jahrgang 1–30, sind Hauptverlagswerke). Voigt, Joh. Heinrich, geb. 1751 zu Gotha, gest. 1823 als Professor der Mathematik u. Physik zu Jena, Verfasser guter Handbücher. Sein Sohn Friedrich Sigmund, geb. 1781, gest. 1850 als Professor der Botanik zu Jena, war ein geachteter Botaniker und Geolog. Voigt, Johannes, ein achtungswerther Historiker, geb. 1786 zu Bettenhausen im Meiningschen, in Jena durch Luden für das Studium der Geschichte gewonnen, seit 1817 Professor der Geschichte zu Königsberg. Er lieferte außer einer Geschichte des Lombardenbundes (1818), Marienburgs (1824) eine Geschichte Preußens bis zum Untergange des Deutschordens sowie ein Handbuch der preußischen Geschichte, am bekanntesten aber wurde er durch sein Werk: „Hildebrand als Papst Gregor VII. und sein Zeitalter“ (Weimar 1813, 1846), worin er von protestantischer Befangenheit sich in einem seltenen Grade frei gezeigt hat; neueste Schrift: Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Culmbach, Berl. 1852, 2 B. Voigtland lat. Terra advocatorum, auch Variscia, hießen seit dem 11. Jahrh. die unmittelbaren Besitzungen der deutschen Kaiser zwischen Franken und den sächsischen Markgrafschaften, welche sie durch Vögte (Voigte) verwalten ließen. Dazu gehörten der königl. sächs. voigtländische Kreis (jetzt der südwestl. Theil des Kreisdirektionsbezirks Zwickau), die weimarschen Aemter Weida u. Ziegenrück, das altenburg. Amt Nonnenburg, die reußischen Lande, Hof. Vergl. Reuß. Vol., = volumen, s. d. Volabel, frz.-deutsch, flüchtig; Volabilität, Flüchtigkeit; volant (wolang) frz., Federball; volatil, geflügelt; sich verflüchtigend, verdunstend; volatilisiren, chem., verflüchtigen; Volatilisation, Verflüchtigung; Volatilität, Flüchtigkeit, Veränderlichkeit. Volckameria, Pflanzengattung aus der Familie der Verbeneae, in Aegypten, Ostindien und Südamerika einheimisch, bei uns als Topfpflanze gewöhnlich, mit herrlichem Geruch; benannt nach J. G. Volckamer, gest. 1693 als Stadtarzt in Nürnberg, Botaniker; sein Sohn Joh. Christoph, gest. 1720, so wie sein Enkel Joh. Georg, gest. 1744, waren gleich falls Aerzte u. verdiente Botaniker. Volente Deo, lat., s. V. D. Volenti non fit injuria, lat., wer es so haben will, kann nicht über Unrecht klagen. Voleur (wolöhr), frz., Räuber. Volger, Wilh. Friedr., verdienter Schulmann und Geograph, geb. 1794 zu Neetze bei Lüneburg, wurde 1815 Lehrer am Johanneum zu Lüneburg, erhielt 1830 das Rectorat, 1844 auch das der mit dem Johanneum verbundenen Realschule. Seine „Länder- und Völkerkunde“ (Hannov. 1819) erlebte mehre Auflagen, ebenso sein Handbuch der Geographie (5. Aufl. 1846–47), ein Lehrbuch der Geschichte u. s. w.; schrieb auch „über das historische Element in der geograph. Wissenschaft“ Berl. 1834. Volhynien, russ. Gouvernement, an Galizien, Polen, Grodno, Minsk, Kiew und Podolien gränzend, zum Theil waldig u. morastig, zum größeren Theile fruchtbarer Getreideboden, hat auf 1300 □M. 1469000 E.; Hauptstadt ist Schitomir, der bedeutendste Handelsplatz Berdyczew. – V. war zuerst zwischen Polen und Lithauen streitig, seit der Vereinigung beider polnisch, bis es bei der 3. Theilung Polens an Rußland fiel.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/640>, abgerufen am 23.11.2024.