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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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erwarb. Karl Emmanuel II. (1580 bis 1630). Victor Amadeus I. (1630 bis 1637), Emmanuel II. (1638-75) hatten viel von Frankreich zu leiden, von dem sie als Vasallen behandelt wurden und erst Victor Amadeus I. (1675-1730) gelang es sich eine günstigere Stellung zu erringen (dar über und weiter s. Sardinien). Die ältere Linie S. erlosch 1831. worauf die jüngere, S.-Carignan, auf den Thron gelangte. (Vgl. "Frezet, histoire de la maison de Savoie", 3 vol., Tur. 1826-28.)


Saxo, genannt Grammaticus d. h. Gelehrter, einer der wichtigsten Chronisten des Mittelalters, gebürtig von der Insel Seeland, Secretär bei dem berühmten Erzbischofe Absalom von Lund, schrieb auf dessen Veranlassung gleichzeitig mit Swend Aageson seine Geschichte Dänemarks in 16 Büchern; nur derjenige Theil des Werkes, worin S. die Ereignisse seiner Zeit beschreibt, ist Geschichte im eigentlichen Sinne, das übrige ein buntes Durcheinander von Märchen. Volkssagen und historischen Thatsachen, aber S. nahm auf die Quellen der Sagen vielfach Rücksicht, durch ihn sind allerlei Schätze altnordischer Dichtkunst erhalten und den Styl des Werkes pries Erasmus von Rotterdam als nahezu classisch (Ausgaben der historia danica von St. I. Stephanius, Soröe 1644-45, A. Klotz, Leipz. 1772, neueste von P. E. Müller, Kopenhagen 1839). S. war auch einige Zeit zu Paris und st. 1204 als Propst zu Roeskilde. - Ein S. poeta besang Kaiser Karl d. Gr. in 5 Büchern (im 1. Bd. der Monumenta Germaniae historica), ein S. annalista hinterließ ein für die sächs. Geschichte von 741-1139 wichtiges Werk (im 8. Bd. der Mon. G. h.).


Saxophon, messingenes Blasinstrument, das mit dem Clarinettenschnabel angeblasen wird.


Say (Säh), Jean Baptiste, geb. 1767 zu Lyon, gest. 1832 zu Paris, frz. Nationalökonom, von dem System Adam Smiths insofern abweichend, als er einen Schutzzoll für nothwendig hält, um den Unterschied der Produktionskosten auszugleichen. Hauptwerk: "Cours complet de l'economie politique pratique", 6 vol., neueste Ausgabe Paris 1842. - Sein Sohn Horace. geb. 1797, Mitglied des Pariser Municipalraths, ist staatswissenschaftlicher Schriftsteller.


Sayn und Wittgenstein, ehemalige Reichsgrafschaft im Westerwalde. 25 #M. groß, jetzt theils zu Nassau, theils zur preuß. Rheinprovinz gehörig, theilte sich in die 3 Hauptlinien: 1) S.-W.-S., gräfl. erloschen 1846; 2) S.-W.-Berleburg, fürstl. seit 1792. mit 2 Speciallinien, S.-W.-Karlsburg, gräfl., S.-W.-Ludwigsburg, fürstl. seit 1834; 3) S.-W.-Hohenstein, fürstl. seit 1804.


Sazo, venetian. Gewicht, das leichte = 87, das schwere = 138 holländ. As.


Sbirren, früher in mehren Staaten Italiens der Name der militärisch organisirten Häscher.


Sc., Abkürzung für das lat. scilicet (nämlich); für sculpsit (hat gestochen), auf Kupferstichen.


Scabies, lat., Krätze, Raude; scabiös, krätzig.


Scabini, lat., das mittelalterliche latinisirte "Schöppen".


Scabiosa, Grindkraut, s. Dipsaceae.


Scadenza, ital., Verfallzeit.


Scagliola, ital., Mischung aus Gyps, pulverisirtem Frauenglas n. Leim, bisweilen gefärbt, zur Nachbildung von Marmorarten, Mosaiken etc. gebraucht.


Scala, lat. u. ital., Treppe, Leiter, Tonleiter in der Musik; eine besondere Art der Stimmübung, das S. singen, zur kunstmäßigen Ausbildung der Stimme. S., die Gradeeintheilung bei Barometern, Thermometern etc.


Scala, Teatro della, das große Theater in Mailand.


Scala (latinisirt Scaligeri), ital. Dynastengeschlecht, das nach dem Untergange der Hohenstaufen und des Ezzelino da Romano die ghibellinische Partei in Oberitalien aufrecht erhielt. - Mastino I. wurde 1260 Podesta zu Verona, unterdrückte 2 Aufstände blutig; wurde 1277 ermordet. Cane I. Grande, geb. 1292, eroberte Vicenza, Casal maggiore, Padua und Treviso, starb 1329. Mit Cane II. Grande erlosch 1375 das Haus in legitimer Nachfolge; mehre Bastarde suchten sich vergebens gegen

erwarb. Karl Emmanuel II. (1580 bis 1630). Victor Amadeus I. (1630 bis 1637), Emmanuel II. (1638–75) hatten viel von Frankreich zu leiden, von dem sie als Vasallen behandelt wurden und erst Victor Amadeus I. (1675–1730) gelang es sich eine günstigere Stellung zu erringen (dar über und weiter s. Sardinien). Die ältere Linie S. erlosch 1831. worauf die jüngere, S.-Carignan, auf den Thron gelangte. (Vgl. „Frezet, histoire de la maison de Savoie“, 3 vol., Tur. 1826–28.)


Saxo, genannt Grammaticus d. h. Gelehrter, einer der wichtigsten Chronisten des Mittelalters, gebürtig von der Insel Seeland, Secretär bei dem berühmten Erzbischofe Absalom von Lund, schrieb auf dessen Veranlassung gleichzeitig mit Swend Aageson seine Geschichte Dänemarks in 16 Büchern; nur derjenige Theil des Werkes, worin S. die Ereignisse seiner Zeit beschreibt, ist Geschichte im eigentlichen Sinne, das übrige ein buntes Durcheinander von Märchen. Volkssagen und historischen Thatsachen, aber S. nahm auf die Quellen der Sagen vielfach Rücksicht, durch ihn sind allerlei Schätze altnordischer Dichtkunst erhalten und den Styl des Werkes pries Erasmus von Rotterdam als nahezu classisch (Ausgaben der historia danica von St. I. Stephanius, Soröe 1644–45, A. Klotz, Leipz. 1772, neueste von P. E. Müller, Kopenhagen 1839). S. war auch einige Zeit zu Paris und st. 1204 als Propst zu Roeskilde. – Ein S. poeta besang Kaiser Karl d. Gr. in 5 Büchern (im 1. Bd. der Monumenta Germaniae historica), ein S. annalista hinterließ ein für die sächs. Geschichte von 741–1139 wichtiges Werk (im 8. Bd. der Mon. G. h.).


Saxophon, messingenes Blasinstrument, das mit dem Clarinettenschnabel angeblasen wird.


Say (Säh), Jean Baptiste, geb. 1767 zu Lyon, gest. 1832 zu Paris, frz. Nationalökonom, von dem System Adam Smiths insofern abweichend, als er einen Schutzzoll für nothwendig hält, um den Unterschied der Produktionskosten auszugleichen. Hauptwerk: „Cours complet de lʼéconomie politique pratique“, 6 vol., neueste Ausgabe Paris 1842. – Sein Sohn Horace. geb. 1797, Mitglied des Pariser Municipalraths, ist staatswissenschaftlicher Schriftsteller.


Sayn und Wittgenstein, ehemalige Reichsgrafschaft im Westerwalde. 25 □M. groß, jetzt theils zu Nassau, theils zur preuß. Rheinprovinz gehörig, theilte sich in die 3 Hauptlinien: 1) S.-W.-S., gräfl. erloschen 1846; 2) S.-W.-Berleburg, fürstl. seit 1792. mit 2 Speciallinien, S.-W.-Karlsburg, gräfl., S.-W.-Ludwigsburg, fürstl. seit 1834; 3) S.-W.-Hohenstein, fürstl. seit 1804.


Sazo, venetian. Gewicht, das leichte = 87, das schwere = 138 holländ. As.


Sbirren, früher in mehren Staaten Italiens der Name der militärisch organisirten Häscher.


Sc., Abkürzung für das lat. scilicet (nämlich); für sculpsit (hat gestochen), auf Kupferstichen.


Scabies, lat., Krätze, Raude; scabiös, krätzig.


Scabini, lat., das mittelalterliche latinisirte „Schöppen“.


Scabiosa, Grindkraut, s. Dipsaceae.


Scadenza, ital., Verfallzeit.


Scagliola, ital., Mischung aus Gyps, pulverisirtem Frauenglas n. Leim, bisweilen gefärbt, zur Nachbildung von Marmorarten, Mosaiken etc. gebraucht.


Scala, lat. u. ital., Treppe, Leiter, Tonleiter in der Musik; eine besondere Art der Stimmübung, das S. singen, zur kunstmäßigen Ausbildung der Stimme. S., die Gradeeintheilung bei Barometern, Thermometern etc.


Scala, Teatro della, das große Theater in Mailand.


Scala (latinisirt Scaligeri), ital. Dynastengeschlecht, das nach dem Untergange der Hohenstaufen und des Ezzelino da Romano die ghibellinische Partei in Oberitalien aufrecht erhielt. – Mastino I. wurde 1260 Podesta zu Verona, unterdrückte 2 Aufstände blutig; wurde 1277 ermordet. Cane I. Grande, geb. 1292, eroberte Vicenza, Casal maggiore, Padua und Treviso, starb 1329. Mit Cane II. Grande erlosch 1375 das Haus in legitimer Nachfolge; mehre Bastarde suchten sich vergebens gegen

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[56/0057] erwarb. Karl Emmanuel II. (1580 bis 1630). Victor Amadeus I. (1630 bis 1637), Emmanuel II. (1638–75) hatten viel von Frankreich zu leiden, von dem sie als Vasallen behandelt wurden und erst Victor Amadeus I. (1675–1730) gelang es sich eine günstigere Stellung zu erringen (dar über und weiter s. Sardinien). Die ältere Linie S. erlosch 1831. worauf die jüngere, S.-Carignan, auf den Thron gelangte. (Vgl. „Frezet, histoire de la maison de Savoie“, 3 vol., Tur. 1826–28.) Saxo, genannt Grammaticus d. h. Gelehrter, einer der wichtigsten Chronisten des Mittelalters, gebürtig von der Insel Seeland, Secretär bei dem berühmten Erzbischofe Absalom von Lund, schrieb auf dessen Veranlassung gleichzeitig mit Swend Aageson seine Geschichte Dänemarks in 16 Büchern; nur derjenige Theil des Werkes, worin S. die Ereignisse seiner Zeit beschreibt, ist Geschichte im eigentlichen Sinne, das übrige ein buntes Durcheinander von Märchen. Volkssagen und historischen Thatsachen, aber S. nahm auf die Quellen der Sagen vielfach Rücksicht, durch ihn sind allerlei Schätze altnordischer Dichtkunst erhalten und den Styl des Werkes pries Erasmus von Rotterdam als nahezu classisch (Ausgaben der historia danica von St. I. Stephanius, Soröe 1644–45, A. Klotz, Leipz. 1772, neueste von P. E. Müller, Kopenhagen 1839). S. war auch einige Zeit zu Paris und st. 1204 als Propst zu Roeskilde. – Ein S. poeta besang Kaiser Karl d. Gr. in 5 Büchern (im 1. Bd. der Monumenta Germaniae historica), ein S. annalista hinterließ ein für die sächs. Geschichte von 741–1139 wichtiges Werk (im 8. Bd. der Mon. G. h.). Saxophon, messingenes Blasinstrument, das mit dem Clarinettenschnabel angeblasen wird. Say (Säh), Jean Baptiste, geb. 1767 zu Lyon, gest. 1832 zu Paris, frz. Nationalökonom, von dem System Adam Smiths insofern abweichend, als er einen Schutzzoll für nothwendig hält, um den Unterschied der Produktionskosten auszugleichen. Hauptwerk: „Cours complet de lʼéconomie politique pratique“, 6 vol., neueste Ausgabe Paris 1842. – Sein Sohn Horace. geb. 1797, Mitglied des Pariser Municipalraths, ist staatswissenschaftlicher Schriftsteller. Sayn und Wittgenstein, ehemalige Reichsgrafschaft im Westerwalde. 25 □M. groß, jetzt theils zu Nassau, theils zur preuß. Rheinprovinz gehörig, theilte sich in die 3 Hauptlinien: 1) S.-W.-S., gräfl. erloschen 1846; 2) S.-W.-Berleburg, fürstl. seit 1792. mit 2 Speciallinien, S.-W.-Karlsburg, gräfl., S.-W.-Ludwigsburg, fürstl. seit 1834; 3) S.-W.-Hohenstein, fürstl. seit 1804. Sazo, venetian. Gewicht, das leichte = 87, das schwere = 138 holländ. As. Sbirren, früher in mehren Staaten Italiens der Name der militärisch organisirten Häscher. Sc., Abkürzung für das lat. scilicet (nämlich); für sculpsit (hat gestochen), auf Kupferstichen. Scabies, lat., Krätze, Raude; scabiös, krätzig. Scabini, lat., das mittelalterliche latinisirte „Schöppen“. Scabiosa, Grindkraut, s. Dipsaceae. Scadenza, ital., Verfallzeit. Scagliola, ital., Mischung aus Gyps, pulverisirtem Frauenglas n. Leim, bisweilen gefärbt, zur Nachbildung von Marmorarten, Mosaiken etc. gebraucht. Scala, lat. u. ital., Treppe, Leiter, Tonleiter in der Musik; eine besondere Art der Stimmübung, das S. singen, zur kunstmäßigen Ausbildung der Stimme. S., die Gradeeintheilung bei Barometern, Thermometern etc. Scala, Teatro della, das große Theater in Mailand. Scala (latinisirt Scaligeri), ital. Dynastengeschlecht, das nach dem Untergange der Hohenstaufen und des Ezzelino da Romano die ghibellinische Partei in Oberitalien aufrecht erhielt. – Mastino I. wurde 1260 Podesta zu Verona, unterdrückte 2 Aufstände blutig; wurde 1277 ermordet. Cane I. Grande, geb. 1292, eroberte Vicenza, Casal maggiore, Padua und Treviso, starb 1329. Mit Cane II. Grande erlosch 1375 das Haus in legitimer Nachfolge; mehre Bastarde suchten sich vergebens gegen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/57>, abgerufen am 25.11.2024.