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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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1827; dann Innsbr. 1672-1810, wiederhergestellt 1826. Die U.en der nicht zum deutschen Bunde gehörigen österr. Länder sind: Padua (1228), Pavia (1361), Krakau (1343), Pesth (1465) u. Lemberg (1784, neu hergestellt 1817). Nur Wien, Prag, Padua, Pesth und Krakau haben 4 vollständige Facultäten, dagegen besitzen Padua und Pavia eine 5. sog. mathematische Facultät für Feldmesser, Ingenieurs u. Baumeister. 2) Im Königreich Preußen: Greifswalde, gest. 1456, wieder hergestellt 1539; Halle, gest. 1694 von Kurfürst Friedrich III., 1817 mit Wittenberg vereinigt; Breslau, 1702 von Kaiser Leopold I. mit anfangs nur 2 Facultäten gegründet, 1806 mit Frankfurt a. d. O. vereinigt; Berlin, gest. 1810 von König Friedrich Wilhelm III., gegenwärtig wohl die blühendste von allen; Bonn (1777 Ritterakademie, 1818 durch den Aachener Congreß zur königl. preuß. Rhein-U. erhoben, 5 Facultäten), und Münster 1631 bis 1818, wo jetzt eine vollständige kath. U. eingerichtet werden soll. Außerhalb des deutschen Bundes hat Preußen die U. Königsberg, gest. 1544. 3) Bayern besitzt 3 U.en: Würzburg, gest. 1403 vom Bischof Egloffstein, neu gegründet 1582, neue Verfassung durch König Max Joseph 1803-4; Erlangen (1743 eingeweiht u. durch Max Joseph erweitert); München, entstanden aus der 1802 gestifteten u. schon 1826 aufgehobenen U. Landshut. 4) Hannover: Göttingen, gest. 1734-37 von König Georg II. 5) Württemberg: Tübingen, gest. 1477 von Herzog Eberhard im Barte, neue Verfassung 1817, theol. Seminarien für Katholiken u. Protestanten. 6) Sachsen: Leipzig, entstanden 1409 durch den Auszug von 5000 Lehrern u. Studenten aus Prag. 7) Baden: Heidelberg (gest. 1386 vom Pfalzgrafen Ruprecht, eingeweiht 1386, abermals 1652, vermehrt durch die Cameralschule von Kaiserslautern 1784, Erweiterung durch den Markgrafen Karl Friedrich 1803) und Freiburg i. B. (gest. 1456. reformirt durch den Großherzog Ludwig). 8) Kurhessen: Marburg, gest. 1527 vom Landgrafen Philipp, zeitweise mit Gießen vereinigt (1529-1650). 9) Hessen-Darmstadt: Gießen, 1607 von Herzog Ludwig V. gestiftet. 10) Sachsen-Weimar: Jena, gest. 1548, vom Kaiser bestätigt 1558, jetzt vereinigte Landes-U. der sächs. Herzogthümer. 11) Mecklenburg: Rostock, gest. 1419, 1487-92 nach Lübeck verlegt; endlich 12) Holstein: Kiel 1665. - Die Schweiz hat schwach besuchte U.en in Basel (1459), Zürich (eröffnet 1832) und Bern (1834), dazu Akademien in Genf u. Lausanne, u. ein 1855 in Zürich eröffnetes eidgenöss. Polytechnicum. In Italien gibt es außer den genannten österr. 4 U.en in Sardinien: Turin (1412), Cagliari (1720), Sassari (1760) und Genua (1812); außerdem Akademien zu Chambery und Nizza; Parma (gest. 1422, seit 1832 in 2 sog. Oberstudiendirectionen mit einzelnen Facultäten in Parma u. Piacenza vertheilt), Modena (1832 facultätenweise verlegt); 3 in Toscana: Pisa (1338), Siena (1351) und Florenz (1438); 7 im Kirchenstaate: Bologna, Rom (1248), Ferrara (1264), Perugia (1307), Macerata (1548), Fermo (1589) und Camerino (1727); endlich 4 im Königreich bei der Sicilien: Neapel (1224), Catania (1445), Palermo (1447 oder 1394?) u. Messina (1838), dazu Secundär-U.en zu Salerno, Bari, Catanzaro u. Aquila. Die U.en Hollands sind: Leyden (1575), Gröningen (1614) u. Utrecht (1636), dazu 3 Athenäen in Amsterdam, Franeker und Deventer, von den U.en nur dadurch unterschieden, daß sie keine Doctoren creiren dürfen. In Frankreich ist das Schulwesen gerade so centralisirt, wie die Justiz- und Administrativverwaltung; der universite zu Paris, gleichsam der obersten Schulbehörde mit einem Großmeister an der Spitze, sind mit Ausnahme der Kunst-, Ingenieurs-, Militär-, Navigations-, Veterinär- und Bergwerksschulen alle höheren Unterrichtsanstalten untergeben, zunächst 27 (jetzt 86, mit Algerien 87) Akademien, unter denen unmittelbar die Facultäten (facultes, Specialschulen für einzelne Wissenschaften) stehen. Diese facultes wirken vereinzelt, selbst wenn alle (wie zu Paris) oder mehre (wie zu Straßburg

1827; dann Innsbr. 1672–1810, wiederhergestellt 1826. Die U.en der nicht zum deutschen Bunde gehörigen österr. Länder sind: Padua (1228), Pavia (1361), Krakau (1343), Pesth (1465) u. Lemberg (1784, neu hergestellt 1817). Nur Wien, Prag, Padua, Pesth und Krakau haben 4 vollständige Facultäten, dagegen besitzen Padua und Pavia eine 5. sog. mathematische Facultät für Feldmesser, Ingenieurs u. Baumeister. 2) Im Königreich Preußen: Greifswalde, gest. 1456, wieder hergestellt 1539; Halle, gest. 1694 von Kurfürst Friedrich III., 1817 mit Wittenberg vereinigt; Breslau, 1702 von Kaiser Leopold I. mit anfangs nur 2 Facultäten gegründet, 1806 mit Frankfurt a. d. O. vereinigt; Berlin, gest. 1810 von König Friedrich Wilhelm III., gegenwärtig wohl die blühendste von allen; Bonn (1777 Ritterakademie, 1818 durch den Aachener Congreß zur königl. preuß. Rhein-U. erhoben, 5 Facultäten), und Münster 1631 bis 1818, wo jetzt eine vollständige kath. U. eingerichtet werden soll. Außerhalb des deutschen Bundes hat Preußen die U. Königsberg, gest. 1544. 3) Bayern besitzt 3 U.en: Würzburg, gest. 1403 vom Bischof Egloffstein, neu gegründet 1582, neue Verfassung durch König Max Joseph 1803–4; Erlangen (1743 eingeweiht u. durch Max Joseph erweitert); München, entstanden aus der 1802 gestifteten u. schon 1826 aufgehobenen U. Landshut. 4) Hannover: Göttingen, gest. 1734–37 von König Georg II. 5) Württemberg: Tübingen, gest. 1477 von Herzog Eberhard im Barte, neue Verfassung 1817, theol. Seminarien für Katholiken u. Protestanten. 6) Sachsen: Leipzig, entstanden 1409 durch den Auszug von 5000 Lehrern u. Studenten aus Prag. 7) Baden: Heidelberg (gest. 1386 vom Pfalzgrafen Ruprecht, eingeweiht 1386, abermals 1652, vermehrt durch die Cameralschule von Kaiserslautern 1784, Erweiterung durch den Markgrafen Karl Friedrich 1803) und Freiburg i. B. (gest. 1456. reformirt durch den Großherzog Ludwig). 8) Kurhessen: Marburg, gest. 1527 vom Landgrafen Philipp, zeitweise mit Gießen vereinigt (1529–1650). 9) Hessen-Darmstadt: Gießen, 1607 von Herzog Ludwig V. gestiftet. 10) Sachsen-Weimar: Jena, gest. 1548, vom Kaiser bestätigt 1558, jetzt vereinigte Landes-U. der sächs. Herzogthümer. 11) Mecklenburg: Rostock, gest. 1419, 1487–92 nach Lübeck verlegt; endlich 12) Holstein: Kiel 1665. – Die Schweiz hat schwach besuchte U.en in Basel (1459), Zürich (eröffnet 1832) und Bern (1834), dazu Akademien in Genf u. Lausanne, u. ein 1855 in Zürich eröffnetes eidgenöss. Polytechnicum. In Italien gibt es außer den genannten österr. 4 U.en in Sardinien: Turin (1412), Cagliari (1720), Sassari (1760) und Genua (1812); außerdem Akademien zu Chambery und Nizza; Parma (gest. 1422, seit 1832 in 2 sog. Oberstudiendirectionen mit einzelnen Facultäten in Parma u. Piacenza vertheilt), Modena (1832 facultätenweise verlegt); 3 in Toscana: Pisa (1338), Siena (1351) und Florenz (1438); 7 im Kirchenstaate: Bologna, Rom (1248), Ferrara (1264), Perugia (1307), Macerata (1548), Fermo (1589) und Camerino (1727); endlich 4 im Königreich bei der Sicilien: Neapel (1224), Catania (1445), Palermo (1447 oder 1394?) u. Messina (1838), dazu Secundär-U.en zu Salerno, Bari, Catanzaro u. Aquila. Die U.en Hollands sind: Leyden (1575), Gröningen (1614) u. Utrecht (1636), dazu 3 Athenäen in Amsterdam, Franeker und Deventer, von den U.en nur dadurch unterschieden, daß sie keine Doctoren creiren dürfen. In Frankreich ist das Schulwesen gerade so centralisirt, wie die Justiz- und Administrativverwaltung; der université zu Paris, gleichsam der obersten Schulbehörde mit einem Großmeister an der Spitze, sind mit Ausnahme der Kunst-, Ingenieurs-, Militär-, Navigations-, Veterinär- und Bergwerksschulen alle höheren Unterrichtsanstalten untergeben, zunächst 27 (jetzt 86, mit Algerien 87) Akademien, unter denen unmittelbar die Facultäten (facultés, Specialschulen für einzelne Wissenschaften) stehen. Diese facultés wirken vereinzelt, selbst wenn alle (wie zu Paris) oder mehre (wie zu Straßburg

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[560/0561] 1827; dann Innsbr. 1672–1810, wiederhergestellt 1826. Die U.en der nicht zum deutschen Bunde gehörigen österr. Länder sind: Padua (1228), Pavia (1361), Krakau (1343), Pesth (1465) u. Lemberg (1784, neu hergestellt 1817). Nur Wien, Prag, Padua, Pesth und Krakau haben 4 vollständige Facultäten, dagegen besitzen Padua und Pavia eine 5. sog. mathematische Facultät für Feldmesser, Ingenieurs u. Baumeister. 2) Im Königreich Preußen: Greifswalde, gest. 1456, wieder hergestellt 1539; Halle, gest. 1694 von Kurfürst Friedrich III., 1817 mit Wittenberg vereinigt; Breslau, 1702 von Kaiser Leopold I. mit anfangs nur 2 Facultäten gegründet, 1806 mit Frankfurt a. d. O. vereinigt; Berlin, gest. 1810 von König Friedrich Wilhelm III., gegenwärtig wohl die blühendste von allen; Bonn (1777 Ritterakademie, 1818 durch den Aachener Congreß zur königl. preuß. Rhein-U. erhoben, 5 Facultäten), und Münster 1631 bis 1818, wo jetzt eine vollständige kath. U. eingerichtet werden soll. Außerhalb des deutschen Bundes hat Preußen die U. Königsberg, gest. 1544. 3) Bayern besitzt 3 U.en: Würzburg, gest. 1403 vom Bischof Egloffstein, neu gegründet 1582, neue Verfassung durch König Max Joseph 1803–4; Erlangen (1743 eingeweiht u. durch Max Joseph erweitert); München, entstanden aus der 1802 gestifteten u. schon 1826 aufgehobenen U. Landshut. 4) Hannover: Göttingen, gest. 1734–37 von König Georg II. 5) Württemberg: Tübingen, gest. 1477 von Herzog Eberhard im Barte, neue Verfassung 1817, theol. Seminarien für Katholiken u. Protestanten. 6) Sachsen: Leipzig, entstanden 1409 durch den Auszug von 5000 Lehrern u. Studenten aus Prag. 7) Baden: Heidelberg (gest. 1386 vom Pfalzgrafen Ruprecht, eingeweiht 1386, abermals 1652, vermehrt durch die Cameralschule von Kaiserslautern 1784, Erweiterung durch den Markgrafen Karl Friedrich 1803) und Freiburg i. B. (gest. 1456. reformirt durch den Großherzog Ludwig). 8) Kurhessen: Marburg, gest. 1527 vom Landgrafen Philipp, zeitweise mit Gießen vereinigt (1529–1650). 9) Hessen-Darmstadt: Gießen, 1607 von Herzog Ludwig V. gestiftet. 10) Sachsen-Weimar: Jena, gest. 1548, vom Kaiser bestätigt 1558, jetzt vereinigte Landes-U. der sächs. Herzogthümer. 11) Mecklenburg: Rostock, gest. 1419, 1487–92 nach Lübeck verlegt; endlich 12) Holstein: Kiel 1665. – Die Schweiz hat schwach besuchte U.en in Basel (1459), Zürich (eröffnet 1832) und Bern (1834), dazu Akademien in Genf u. Lausanne, u. ein 1855 in Zürich eröffnetes eidgenöss. Polytechnicum. In Italien gibt es außer den genannten österr. 4 U.en in Sardinien: Turin (1412), Cagliari (1720), Sassari (1760) und Genua (1812); außerdem Akademien zu Chambery und Nizza; Parma (gest. 1422, seit 1832 in 2 sog. Oberstudiendirectionen mit einzelnen Facultäten in Parma u. Piacenza vertheilt), Modena (1832 facultätenweise verlegt); 3 in Toscana: Pisa (1338), Siena (1351) und Florenz (1438); 7 im Kirchenstaate: Bologna, Rom (1248), Ferrara (1264), Perugia (1307), Macerata (1548), Fermo (1589) und Camerino (1727); endlich 4 im Königreich bei der Sicilien: Neapel (1224), Catania (1445), Palermo (1447 oder 1394?) u. Messina (1838), dazu Secundär-U.en zu Salerno, Bari, Catanzaro u. Aquila. Die U.en Hollands sind: Leyden (1575), Gröningen (1614) u. Utrecht (1636), dazu 3 Athenäen in Amsterdam, Franeker und Deventer, von den U.en nur dadurch unterschieden, daß sie keine Doctoren creiren dürfen. In Frankreich ist das Schulwesen gerade so centralisirt, wie die Justiz- und Administrativverwaltung; der université zu Paris, gleichsam der obersten Schulbehörde mit einem Großmeister an der Spitze, sind mit Ausnahme der Kunst-, Ingenieurs-, Militär-, Navigations-, Veterinär- und Bergwerksschulen alle höheren Unterrichtsanstalten untergeben, zunächst 27 (jetzt 86, mit Algerien 87) Akademien, unter denen unmittelbar die Facultäten (facultés, Specialschulen für einzelne Wissenschaften) stehen. Diese facultés wirken vereinzelt, selbst wenn alle (wie zu Paris) oder mehre (wie zu Straßburg

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/561>, abgerufen am 01.09.2024.