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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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ihnen untergeordnet sind die Gerichtshöfe der Hauptstädte der 5 Verwaltungsbezirke (Landesgerichte) sowie die Comitatsgerichte. In militär. Beziehung bildet U. mit Siebenbürgen das 3. Obercommando. Kirchliche Eintheilung: Das Primat von U. ist bei dem Erzbischof von Gran; zu dieser Erzdiöcese gehören die Bisthümer Neutra, Fünfkirchen, Steinamanger, Raab, Weszprim, Waitzen, Stuhlweißenburg, Neusohl, Munkacz, Eperies u. das griech. Bisthum Großwardein; zu der Erzdiöcese Kolocza das lat. Bisthum Großwardein; zu der Erzdiöcese Erlau die Bisthümer Rosenau, Zips, Kaschau, Szathmar. U. hieß zur Zeit der Römer Pannonia u. wurde unter Augustus nach verzweifeltem Widerstande erobert und colonisirt. Zur Zeit der Völkerwanderung war es der Tummelplatz fast aller Barbaren, welche gegen Süd- und Westeuropa drängten u. gedrängt wurden: der Jazygen, Alanen, Gothen, Hunnen, Vandalen, Longobarden, Gepiden, Heruler, verschiedener Slaven, der Bulgaren, endlich der Avaren, die von Karl dem Gr. vernichtet wurden. Der finnische Stamm der Magyaren (von den Slaven Ugri, Jugri, von den deutschen Hunugaren, Hunnen genannt) wanderte allmälig (im 7. Jahrhundert) vom nördl. Ural in die Steppen Südrußlands u. von dort am Ende des 9. Jahrhunderts unter Almus u. Arpad an die Theiß und Donau, wo sie ein Reich gründeten. Noch 2 volle Jahrhunderte lebten sie als Halbnomaden im Sommer unter Zelten, erreichten in ihren jährlich wiederholten Raubzügen Frankreich und Piemont, die Nordsee und das Mittelmeer, bis sie durch die großen Niederlagen, welche sie von den Deutschen unter Heinrich I. und Otto I. erlitten, bewogen wurden, innerhalb ihrer Gränzen zu bleiben. Die Cultur U.s beginnt mit der Einführung des Christenthums durch König Stephan den Heiligen (997 bis 1038); er traf auch die Eintheilung des Reichs in Comitate (den deutschen Grafschaften nachgebildet), legte durch die Einberufung der Grafen (Obergespane) den Grund zu dem Reichstage, durch seine Gesetzgebung zu der bürgerlichen Ordnung. Durch die Eroberung des Landes und die Unterjochung der Bewohner sowie durch die aus Kriegszügen heimgebrachten Sklaven hatte auch U. eine Masse Leibeigener, es bestand auch ein zahlreicher u. mächtiger Adel, dennoch bildete sich in U. das Feudalwesen nie zu dem Grade aus, wie dies in den meisten germanischen u. slavischen Staaten der Fall war, sondern der Adel erhielt sich selbständig und auch die Freien behaupteten ihre Rechte. Die Civilisation beförderte besonders die deutsche Einwanderung (unter Geisa II., 1141 bis 1161, wanderten die Sachsen ein; vergl. Siebenbürgen); sie litt aber durch die vielen innern Kriege, am meisten durch den Einfall der Mongolen unter Bela IV. 1241, welche das ebene Land in eine menschenleere Wüste verwandelten; deßwegen rief der König deutsche u. slav. Colonisten in das Land u. gab den aus Bulgarien einwandernden Kumanen 8 Bezirke an der Theiß. Der Stamm Arpads erlosch 1301 mit Andreas III. u. 1307 erhielt Karl Robert von Anjou Neapel die Krone. Sein Sohn Ludwig I., der Gr. (1342-82), wurde auch König von Polen, unterwarf Dalmatien, Serbien, Bosnien u. die Walachei seiner Oberherrlichkeit; ihm folgte 1382 bis 1437 sein Schwiegersohn Sigismund, der seit 1410 auch die deutsche Kaiserkrone trug. Unruhen zerrütteten das Land, an die Türken gingen die östlichen Schutzstaaten, an Venedig Dalmatien verloren, doch verbesserte er die Rechtspflege u. gab dem Bürgerstand mehre Rechte. Sein Schwiegersohn Albrecht v. Oesterreich st. schon 1439; dessen nachgeborner Sohn Ladislaus wurde von Kaiser Friedrich III. erzogen u. der Polenkönig Ladislaus auf den Thron berufen, der 1414 in der Schlacht bei Warna gegen die Türken blieb; ihnen widerstand tapfer, wenn auch nicht immer glücklich, Johannes Hunyades (s. d.), der Reichsstatthalter; der junge König Ladislaus Posthumus st. 1457, Mathias Hunyades (Corvinus) schwang sich 1458 auf den Thron u. behauptete ihn bis zu seinem Tode 1490, schlug die Türken zurück, wendete sich jedoch mehr gegen Böhmen, Oesterreich und

ihnen untergeordnet sind die Gerichtshöfe der Hauptstädte der 5 Verwaltungsbezirke (Landesgerichte) sowie die Comitatsgerichte. In militär. Beziehung bildet U. mit Siebenbürgen das 3. Obercommando. Kirchliche Eintheilung: Das Primat von U. ist bei dem Erzbischof von Gran; zu dieser Erzdiöcese gehören die Bisthümer Neutra, Fünfkirchen, Steinamanger, Raab, Weszprim, Waitzen, Stuhlweißenburg, Neusohl, Munkacz, Eperies u. das griech. Bisthum Großwardein; zu der Erzdiöcese Kolocza das lat. Bisthum Großwardein; zu der Erzdiöcese Erlau die Bisthümer Rosenau, Zips, Kaschau, Szathmar. U. hieß zur Zeit der Römer Pannonia u. wurde unter Augustus nach verzweifeltem Widerstande erobert und colonisirt. Zur Zeit der Völkerwanderung war es der Tummelplatz fast aller Barbaren, welche gegen Süd- und Westeuropa drängten u. gedrängt wurden: der Jazygen, Alanen, Gothen, Hunnen, Vandalen, Longobarden, Gepiden, Heruler, verschiedener Slaven, der Bulgaren, endlich der Avaren, die von Karl dem Gr. vernichtet wurden. Der finnische Stamm der Magyaren (von den Slaven Ugri, Jugri, von den deutschen Hunugaren, Hunnen genannt) wanderte allmälig (im 7. Jahrhundert) vom nördl. Ural in die Steppen Südrußlands u. von dort am Ende des 9. Jahrhunderts unter Almus u. Arpad an die Theiß und Donau, wo sie ein Reich gründeten. Noch 2 volle Jahrhunderte lebten sie als Halbnomaden im Sommer unter Zelten, erreichten in ihren jährlich wiederholten Raubzügen Frankreich und Piemont, die Nordsee und das Mittelmeer, bis sie durch die großen Niederlagen, welche sie von den Deutschen unter Heinrich I. und Otto I. erlitten, bewogen wurden, innerhalb ihrer Gränzen zu bleiben. Die Cultur U.s beginnt mit der Einführung des Christenthums durch König Stephan den Heiligen (997 bis 1038); er traf auch die Eintheilung des Reichs in Comitate (den deutschen Grafschaften nachgebildet), legte durch die Einberufung der Grafen (Obergespane) den Grund zu dem Reichstage, durch seine Gesetzgebung zu der bürgerlichen Ordnung. Durch die Eroberung des Landes und die Unterjochung der Bewohner sowie durch die aus Kriegszügen heimgebrachten Sklaven hatte auch U. eine Masse Leibeigener, es bestand auch ein zahlreicher u. mächtiger Adel, dennoch bildete sich in U. das Feudalwesen nie zu dem Grade aus, wie dies in den meisten germanischen u. slavischen Staaten der Fall war, sondern der Adel erhielt sich selbständig und auch die Freien behaupteten ihre Rechte. Die Civilisation beförderte besonders die deutsche Einwanderung (unter Geisa II., 1141 bis 1161, wanderten die Sachsen ein; vergl. Siebenbürgen); sie litt aber durch die vielen innern Kriege, am meisten durch den Einfall der Mongolen unter Bela IV. 1241, welche das ebene Land in eine menschenleere Wüste verwandelten; deßwegen rief der König deutsche u. slav. Colonisten in das Land u. gab den aus Bulgarien einwandernden Kumanen 8 Bezirke an der Theiß. Der Stamm Arpads erlosch 1301 mit Andreas III. u. 1307 erhielt Karl Robert von Anjou Neapel die Krone. Sein Sohn Ludwig I., der Gr. (1342–82), wurde auch König von Polen, unterwarf Dalmatien, Serbien, Bosnien u. die Walachei seiner Oberherrlichkeit; ihm folgte 1382 bis 1437 sein Schwiegersohn Sigismund, der seit 1410 auch die deutsche Kaiserkrone trug. Unruhen zerrütteten das Land, an die Türken gingen die östlichen Schutzstaaten, an Venedig Dalmatien verloren, doch verbesserte er die Rechtspflege u. gab dem Bürgerstand mehre Rechte. Sein Schwiegersohn Albrecht v. Oesterreich st. schon 1439; dessen nachgeborner Sohn Ladislaus wurde von Kaiser Friedrich III. erzogen u. der Polenkönig Ladislaus auf den Thron berufen, der 1414 in der Schlacht bei Warna gegen die Türken blieb; ihnen widerstand tapfer, wenn auch nicht immer glücklich, Johannes Hunyades (s. d.), der Reichsstatthalter; der junge König Ladislaus Posthumus st. 1457, Mathias Hunyades (Corvinus) schwang sich 1458 auf den Thron u. behauptete ihn bis zu seinem Tode 1490, schlug die Türken zurück, wendete sich jedoch mehr gegen Böhmen, Oesterreich und

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ihnen untergeordnet sind die Gerichtshöfe der Hauptstädte der 5 Verwaltungsbezirke (Landesgerichte) sowie die Comitatsgerichte. In militär. Beziehung bildet U. mit Siebenbürgen das 3. Obercommando. Kirchliche Eintheilung: Das Primat von U. ist bei dem Erzbischof von Gran; zu dieser Erzdiöcese gehören die Bisthümer Neutra, Fünfkirchen, Steinamanger, Raab, Weszprim, Waitzen, Stuhlweißenburg, Neusohl, Munkacz, Eperies u. das griech. Bisthum Großwardein; zu der Erzdiöcese Kolocza das lat. Bisthum Großwardein; zu der Erzdiöcese Erlau die Bisthümer Rosenau, Zips, Kaschau, Szathmar. U. hieß zur Zeit der Römer <hi rendition="#i">Pannonia</hi> u. wurde unter Augustus nach verzweifeltem Widerstande erobert und colonisirt. Zur Zeit der Völkerwanderung war es der Tummelplatz fast aller Barbaren, welche gegen Süd- und Westeuropa drängten u. gedrängt wurden: der Jazygen, Alanen, Gothen, Hunnen, Vandalen, Longobarden, Gepiden, Heruler, verschiedener Slaven, der Bulgaren, endlich der Avaren, die von Karl dem Gr. vernichtet wurden. Der finnische Stamm der Magyaren (von den Slaven Ugri, Jugri, von den deutschen Hunugaren, Hunnen genannt) wanderte allmälig (im 7. Jahrhundert) vom nördl. Ural in die Steppen Südrußlands u. von dort am Ende des 9. Jahrhunderts unter Almus u. Arpad an die Theiß und Donau, wo sie ein Reich gründeten. Noch 2 volle Jahrhunderte lebten sie als Halbnomaden im Sommer unter Zelten, erreichten in ihren jährlich wiederholten Raubzügen Frankreich und Piemont, die Nordsee und das Mittelmeer, bis sie durch die großen Niederlagen, welche sie von den Deutschen unter Heinrich I. und Otto I. erlitten, bewogen wurden, innerhalb ihrer Gränzen zu bleiben. Die Cultur U.s beginnt mit der Einführung des Christenthums durch König Stephan den Heiligen (997 bis 1038); er traf auch die Eintheilung des Reichs in Comitate (den deutschen Grafschaften nachgebildet), legte durch die Einberufung der Grafen (Obergespane) den Grund zu dem Reichstage, durch seine Gesetzgebung zu der bürgerlichen Ordnung. Durch die Eroberung des Landes und die Unterjochung der Bewohner sowie durch die aus Kriegszügen heimgebrachten Sklaven hatte auch U. eine Masse Leibeigener, es bestand auch ein zahlreicher u. mächtiger Adel, dennoch bildete sich in U. das Feudalwesen nie zu dem Grade aus, wie dies in den meisten germanischen u. slavischen Staaten der Fall war, sondern der Adel erhielt sich selbständig und auch die Freien behaupteten ihre Rechte. Die Civilisation beförderte besonders die deutsche Einwanderung (unter Geisa II., 1141 bis 1161, wanderten die Sachsen ein; vergl. Siebenbürgen); sie litt aber durch die vielen innern Kriege, am meisten durch den Einfall der Mongolen unter Bela IV. 1241, welche das ebene Land in eine menschenleere Wüste verwandelten; deßwegen rief der König deutsche u. slav. Colonisten in das Land u. gab den aus Bulgarien einwandernden Kumanen 8 Bezirke an der Theiß. Der Stamm Arpads erlosch 1301 mit Andreas III. u. 1307 erhielt Karl Robert von Anjou Neapel die Krone. Sein Sohn Ludwig I., der Gr. (1342&#x2013;82), wurde auch König von Polen, unterwarf Dalmatien, Serbien, Bosnien u. die Walachei seiner Oberherrlichkeit; ihm folgte 1382 bis 1437 sein Schwiegersohn Sigismund, der seit 1410 auch die deutsche Kaiserkrone trug. Unruhen zerrütteten das Land, an die Türken gingen die östlichen Schutzstaaten, an Venedig Dalmatien verloren, doch verbesserte er die Rechtspflege u. gab dem Bürgerstand mehre Rechte. Sein Schwiegersohn Albrecht v. Oesterreich st. schon 1439; dessen nachgeborner Sohn Ladislaus wurde von Kaiser Friedrich III. erzogen u. der Polenkönig Ladislaus auf den Thron berufen, der 1414 in der Schlacht bei Warna gegen die Türken blieb; ihnen widerstand tapfer, wenn auch nicht immer glücklich, Johannes Hunyades (s. d.), der Reichsstatthalter; der junge König Ladislaus Posthumus st. 1457, Mathias Hunyades (Corvinus) schwang sich 1458 auf den Thron u. behauptete ihn bis zu seinem Tode 1490, schlug die Türken zurück, wendete sich jedoch mehr gegen Böhmen, Oesterreich und
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[553/0554] ihnen untergeordnet sind die Gerichtshöfe der Hauptstädte der 5 Verwaltungsbezirke (Landesgerichte) sowie die Comitatsgerichte. In militär. Beziehung bildet U. mit Siebenbürgen das 3. Obercommando. Kirchliche Eintheilung: Das Primat von U. ist bei dem Erzbischof von Gran; zu dieser Erzdiöcese gehören die Bisthümer Neutra, Fünfkirchen, Steinamanger, Raab, Weszprim, Waitzen, Stuhlweißenburg, Neusohl, Munkacz, Eperies u. das griech. Bisthum Großwardein; zu der Erzdiöcese Kolocza das lat. Bisthum Großwardein; zu der Erzdiöcese Erlau die Bisthümer Rosenau, Zips, Kaschau, Szathmar. U. hieß zur Zeit der Römer Pannonia u. wurde unter Augustus nach verzweifeltem Widerstande erobert und colonisirt. Zur Zeit der Völkerwanderung war es der Tummelplatz fast aller Barbaren, welche gegen Süd- und Westeuropa drängten u. gedrängt wurden: der Jazygen, Alanen, Gothen, Hunnen, Vandalen, Longobarden, Gepiden, Heruler, verschiedener Slaven, der Bulgaren, endlich der Avaren, die von Karl dem Gr. vernichtet wurden. Der finnische Stamm der Magyaren (von den Slaven Ugri, Jugri, von den deutschen Hunugaren, Hunnen genannt) wanderte allmälig (im 7. Jahrhundert) vom nördl. Ural in die Steppen Südrußlands u. von dort am Ende des 9. Jahrhunderts unter Almus u. Arpad an die Theiß und Donau, wo sie ein Reich gründeten. Noch 2 volle Jahrhunderte lebten sie als Halbnomaden im Sommer unter Zelten, erreichten in ihren jährlich wiederholten Raubzügen Frankreich und Piemont, die Nordsee und das Mittelmeer, bis sie durch die großen Niederlagen, welche sie von den Deutschen unter Heinrich I. und Otto I. erlitten, bewogen wurden, innerhalb ihrer Gränzen zu bleiben. Die Cultur U.s beginnt mit der Einführung des Christenthums durch König Stephan den Heiligen (997 bis 1038); er traf auch die Eintheilung des Reichs in Comitate (den deutschen Grafschaften nachgebildet), legte durch die Einberufung der Grafen (Obergespane) den Grund zu dem Reichstage, durch seine Gesetzgebung zu der bürgerlichen Ordnung. Durch die Eroberung des Landes und die Unterjochung der Bewohner sowie durch die aus Kriegszügen heimgebrachten Sklaven hatte auch U. eine Masse Leibeigener, es bestand auch ein zahlreicher u. mächtiger Adel, dennoch bildete sich in U. das Feudalwesen nie zu dem Grade aus, wie dies in den meisten germanischen u. slavischen Staaten der Fall war, sondern der Adel erhielt sich selbständig und auch die Freien behaupteten ihre Rechte. Die Civilisation beförderte besonders die deutsche Einwanderung (unter Geisa II., 1141 bis 1161, wanderten die Sachsen ein; vergl. Siebenbürgen); sie litt aber durch die vielen innern Kriege, am meisten durch den Einfall der Mongolen unter Bela IV. 1241, welche das ebene Land in eine menschenleere Wüste verwandelten; deßwegen rief der König deutsche u. slav. Colonisten in das Land u. gab den aus Bulgarien einwandernden Kumanen 8 Bezirke an der Theiß. Der Stamm Arpads erlosch 1301 mit Andreas III. u. 1307 erhielt Karl Robert von Anjou Neapel die Krone. Sein Sohn Ludwig I., der Gr. (1342–82), wurde auch König von Polen, unterwarf Dalmatien, Serbien, Bosnien u. die Walachei seiner Oberherrlichkeit; ihm folgte 1382 bis 1437 sein Schwiegersohn Sigismund, der seit 1410 auch die deutsche Kaiserkrone trug. Unruhen zerrütteten das Land, an die Türken gingen die östlichen Schutzstaaten, an Venedig Dalmatien verloren, doch verbesserte er die Rechtspflege u. gab dem Bürgerstand mehre Rechte. Sein Schwiegersohn Albrecht v. Oesterreich st. schon 1439; dessen nachgeborner Sohn Ladislaus wurde von Kaiser Friedrich III. erzogen u. der Polenkönig Ladislaus auf den Thron berufen, der 1414 in der Schlacht bei Warna gegen die Türken blieb; ihnen widerstand tapfer, wenn auch nicht immer glücklich, Johannes Hunyades (s. d.), der Reichsstatthalter; der junge König Ladislaus Posthumus st. 1457, Mathias Hunyades (Corvinus) schwang sich 1458 auf den Thron u. behauptete ihn bis zu seinem Tode 1490, schlug die Türken zurück, wendete sich jedoch mehr gegen Böhmen, Oesterreich und

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/554>, abgerufen am 01.09.2024.