Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

wurde 1643 Marschall, 1645 von Mercy bei Mergentheim geschlagen, gewann aber die Schlacht bei Allersheim (Nördlingen). Nach dem Frieden schloß er sich der Fronde an, ging selbst zu den Spaniern über, wurde von dem königl. Heere bei Rethel geschlagen (1650), versöhnte sich jedoch bald mit dem Hofe und demüthigte die Fronde. Er führte hierauf bis zum pyrenäischen Frieden (1659) den Krieg glücklich gegen die Spanier, eroberte 1667 die Franchecomte, commandirte 1672 gegen Holland, 1673 am Rheine und fiel am 27. Juli 1675 bei Sasbach durch eine Kanonenkugel. T. war geborner Hugenotte und convertirte 1668; seinen Feldherrnruhm schändete er am meisten durch die Verwüstung der Pfalz.


Turf (törf), engl., die Rennbahn.


Turfan, Ostturkestan, hohe Tatarei, durch den Kuenlun von Tibet, den Muztagh von der Dsongarei, durch den Belurtagh von Turkestan geschieden, östl. in die Wüste Kobi übergehend, bildet das Becken des Yarkand-darja, der in dem Bobsee endet. T. ist chines. Vasallenstaat, in 8 Provinzen getheilt, hat auf 20000 #M. etwa 1 (, Mill. E., zum größten Theile türkischen Stammes. Hauptstadt ist Kaschgar am gleichnamigen Flusse, mit 80000 E., Weberei, Karawanenhandel.


Turgenew, Name von 3 russischen Schriftstellern unserer Zeit; Alexander, geb. 1784, erwarb sich einen Namen als Geschichtsforscher (Hauptwerk: Historica Russiae monumenta, Petersb. 1841-1842, Supplementum 1848), st. 1845 zu Moskau; sein Bruder Nikolai, geb. 1790, mußte als Theilnehmer der Verschwörung von 1825 fliehen und wurde in contumaciam zum Tode verurtheilt, schrieb das bekannte Buch: La Russie et les Russes (1847, deutsch zu Grimma 1847). Der berühmteste T. aber ist der Dichter Iwan, erst in jüngster Zeit durch seine "Memoiren eines Jägers" (Moskau 1852, deutsch zu Berl. 1854) bei uns bekannt, ein originelles Werk voll Geist und Humor, höchst anziehend durch die Schilderungen des gesellschaftlichen Lebens und Treibens im Innern Rußlands.


Turgescenz, turgor, lat., Anschwellung, Ueberfülle.


Turgot (Türgo), Anne Robert Jacques, Baron de l'Aulne, geb. 1727 zu Paris, als Nationalökonom zu den Physiokraten gehörig, Mitarbeiter an der Encyklopädie, 1761 Intendant von Limoges, 1774 Marine- und später Finanzminister, wollte allgemeine gleichmäßige Besteurung einführen, die Feudallasten vermindern, auch Klöster aufheben, mußte aber 1776 abtreten; st. 1781. Seine "Oeuvres" 9 Bde., gab Dupont de Nemours heraus, Paris 1808-11.


Turin, ital. Torino (als röm. Kolonie Augusta Taurinorum), Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Sardinien, am Po, ist Sitz eines Erzbischofs, einer Universität, hat 150000 E., bedeutende Industrie namentlich in Seide und Sammet, sehr lebhaften Handel, der durch den schiffbaren Po, die Eisenbahnen nach Genua, Susa und Coni begünstigt wird. An Kunstschätzen ist T. nicht so reich wie die andern großen Städte Italiens, hat jedoch eine reiche Gemäldegallerie und ein sehenswerthes ägypt. Museum. Sieg des Prinzen Eugen 7. Sept. 1706.


Turkmanen, Truchmenen, türk. Stamm, besonders in Turkestan, zwischen dem kaspischen und Aralsee, in Khorasan, Turfan wohnend, theils kriegerische u. räuberische Nomaden, theils Ackerbau und Industrie treibend.


Turkmantschai, Dorf im pers. Armenien; hier Friedensschluß zwischen Rußland und Persien, 10. Febr. 1828.


Turkopulen, zur byzantin. Zeit Abkömmlinge von Türken u. Griechinen.


Turlupin (Türlüpäng), Bühnenname des Komikers Belleville unter Ludwig XIII.; Possenreißer.


Turmalin, Schörl, Mineral von weißer, gelber, brauner, rother, grüner oder schwarzer Farbe; kommt meistens krystallisirt, in Combinationen des Rhomboeders, aber auch derb vor; hat Glasglanz und ist durchsichtig in allen Graden; besteht aus Thonerde-, Alkali-, Kalk- und Bittererdesilicata, mit Eisenoxydul nebst einem Gehalt an Borsäure. Kali-T. (Apyrit, Lithon) und

wurde 1643 Marschall, 1645 von Mercy bei Mergentheim geschlagen, gewann aber die Schlacht bei Allersheim (Nördlingen). Nach dem Frieden schloß er sich der Fronde an, ging selbst zu den Spaniern über, wurde von dem königl. Heere bei Rethel geschlagen (1650), versöhnte sich jedoch bald mit dem Hofe und demüthigte die Fronde. Er führte hierauf bis zum pyrenäischen Frieden (1659) den Krieg glücklich gegen die Spanier, eroberte 1667 die Franchecomté, commandirte 1672 gegen Holland, 1673 am Rheine und fiel am 27. Juli 1675 bei Sasbach durch eine Kanonenkugel. T. war geborner Hugenotte und convertirte 1668; seinen Feldherrnruhm schändete er am meisten durch die Verwüstung der Pfalz.


Turf (törf), engl., die Rennbahn.


Turfan, Ostturkestan, hohe Tatarei, durch den Kuenlun von Tibet, den Muztagh von der Dsongarei, durch den Belurtagh von Turkestan geschieden, östl. in die Wüste Kobi übergehend, bildet das Becken des Yarkand-darja, der in dem Bobsee endet. T. ist chines. Vasallenstaat, in 8 Provinzen getheilt, hat auf 20000 □M. etwa 1 (, Mill. E., zum größten Theile türkischen Stammes. Hauptstadt ist Kaschgar am gleichnamigen Flusse, mit 80000 E., Weberei, Karawanenhandel.


Turgenew, Name von 3 russischen Schriftstellern unserer Zeit; Alexander, geb. 1784, erwarb sich einen Namen als Geschichtsforscher (Hauptwerk: Historica Russiae monumenta, Petersb. 1841–1842, Supplementum 1848), st. 1845 zu Moskau; sein Bruder Nikolai, geb. 1790, mußte als Theilnehmer der Verschwörung von 1825 fliehen und wurde in contumaciam zum Tode verurtheilt, schrieb das bekannte Buch: La Russie et les Russes (1847, deutsch zu Grimma 1847). Der berühmteste T. aber ist der Dichter Iwan, erst in jüngster Zeit durch seine „Memoiren eines Jägers“ (Moskau 1852, deutsch zu Berl. 1854) bei uns bekannt, ein originelles Werk voll Geist und Humor, höchst anziehend durch die Schilderungen des gesellschaftlichen Lebens und Treibens im Innern Rußlands.


Turgescenz, turgor, lat., Anschwellung, Ueberfülle.


Turgot (Türgo), Anne Robert Jacques, Baron de l'Aulne, geb. 1727 zu Paris, als Nationalökonom zu den Physiokraten gehörig, Mitarbeiter an der Encyklopädie, 1761 Intendant von Limoges, 1774 Marine- und später Finanzminister, wollte allgemeine gleichmäßige Besteurung einführen, die Feudallasten vermindern, auch Klöster aufheben, mußte aber 1776 abtreten; st. 1781. Seine „Oeuvres“ 9 Bde., gab Dupont de Nemours heraus, Paris 1808–11.


Turin, ital. Torino (als röm. Kolonie Augusta Taurinorum), Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Sardinien, am Po, ist Sitz eines Erzbischofs, einer Universität, hat 150000 E., bedeutende Industrie namentlich in Seide und Sammet, sehr lebhaften Handel, der durch den schiffbaren Po, die Eisenbahnen nach Genua, Susa und Coni begünstigt wird. An Kunstschätzen ist T. nicht so reich wie die andern großen Städte Italiens, hat jedoch eine reiche Gemäldegallerie und ein sehenswerthes ägypt. Museum. Sieg des Prinzen Eugen 7. Sept. 1706.


Turkmanen, Truchmenen, türk. Stamm, besonders in Turkestan, zwischen dem kaspischen und Aralsee, in Khorasan, Turfan wohnend, theils kriegerische u. räuberische Nomaden, theils Ackerbau und Industrie treibend.


Turkmantschai, Dorf im pers. Armenien; hier Friedensschluß zwischen Rußland und Persien, 10. Febr. 1828.


Turkopulen, zur byzantin. Zeit Abkömmlinge von Türken u. Griechinen.


Turlupin (Türlüpäng), Bühnenname des Komikers Belleville unter Ludwig XIII.; Possenreißer.


Turmalin, Schörl, Mineral von weißer, gelber, brauner, rother, grüner oder schwarzer Farbe; kommt meistens krystallisirt, in Combinationen des Rhomboëders, aber auch derb vor; hat Glasglanz und ist durchsichtig in allen Graden; besteht aus Thonerde-, Alkali-, Kalk- und Bittererdesilicata, mit Eisenoxydul nebst einem Gehalt an Borsäure. Kali-T. (Apyrit, Lithon) und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0537" n="536"/>
wurde 1643 Marschall, 1645 von Mercy bei Mergentheim geschlagen, gewann aber die Schlacht bei Allersheim (Nördlingen). Nach dem Frieden schloß er sich der Fronde an, ging selbst zu den Spaniern über, wurde von dem königl. Heere bei Rethel geschlagen (1650), versöhnte sich jedoch bald mit dem Hofe und demüthigte die Fronde. Er führte hierauf bis zum pyrenäischen Frieden (1659) den Krieg glücklich gegen die Spanier, eroberte 1667 die Franchecomté, commandirte 1672 gegen Holland, 1673 am Rheine und fiel am 27. Juli 1675 bei Sasbach durch eine Kanonenkugel. T. war geborner Hugenotte und convertirte 1668; seinen Feldherrnruhm schändete er am meisten durch die Verwüstung der Pfalz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Turf</hi> (törf), engl., die Rennbahn.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Turfan</hi>, <hi rendition="#g">Ostturkestan</hi>, hohe Tatarei, durch den Kuenlun von Tibet, den Muztagh von der Dsongarei, durch den Belurtagh von Turkestan geschieden, östl. in die Wüste Kobi übergehend, bildet das Becken des Yarkand-darja, der in dem Bobsee endet. T. ist chines. Vasallenstaat, in 8 Provinzen getheilt, hat auf 20000 &#x25A1;M. etwa 1 (, Mill. E., zum größten Theile türkischen Stammes. Hauptstadt ist Kaschgar am gleichnamigen Flusse, mit 80000 E., Weberei, Karawanenhandel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Turgenew</hi>, Name von 3 russischen Schriftstellern unserer Zeit; <hi rendition="#g">Alexander</hi>, geb. 1784, erwarb sich einen Namen als Geschichtsforscher (Hauptwerk: <hi rendition="#i">Historica Russiae monumenta</hi>, Petersb. 1841&#x2013;1842, <hi rendition="#i">Supplementum</hi> 1848), st. 1845 zu Moskau; sein Bruder <hi rendition="#g">Nikolai</hi>, geb. 1790, mußte als Theilnehmer der Verschwörung von 1825 fliehen und wurde <hi rendition="#i">in contumaciam</hi> zum Tode verurtheilt, schrieb das bekannte Buch: <hi rendition="#i">La Russie et les Russes</hi> (1847, deutsch zu Grimma 1847). Der berühmteste T. aber ist der Dichter <hi rendition="#g">Iwan</hi>, erst in jüngster Zeit durch seine &#x201E;Memoiren eines Jägers&#x201C; (Moskau 1852, deutsch zu Berl. 1854) bei uns bekannt, ein originelles Werk voll Geist und Humor, höchst anziehend durch die Schilderungen des gesellschaftlichen Lebens und Treibens im Innern Rußlands.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Turgescenz</hi>, <hi rendition="#i">turgor</hi>, lat., Anschwellung, Ueberfülle.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Turgot</hi> (Türgo), Anne Robert Jacques, Baron de l'Aulne, geb. 1727 zu Paris, als Nationalökonom zu den Physiokraten gehörig, Mitarbeiter an der Encyklopädie, 1761 Intendant von Limoges, 1774 Marine- und später Finanzminister, wollte allgemeine gleichmäßige Besteurung einführen, die Feudallasten vermindern, auch Klöster aufheben, mußte aber 1776 abtreten; st. 1781. Seine &#x201E;<hi rendition="#i">Oeuvres</hi>&#x201C; 9 Bde., gab Dupont de Nemours heraus, Paris 1808&#x2013;11.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Turin</hi>, ital. <hi rendition="#i">Torino</hi> (als röm. Kolonie <hi rendition="#i">Augusta Taurinorum</hi>), Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Sardinien, am Po, ist Sitz eines Erzbischofs, einer Universität, hat 150000 E., bedeutende Industrie namentlich in Seide und Sammet, sehr lebhaften Handel, der durch den schiffbaren Po, die Eisenbahnen nach Genua, Susa und Coni begünstigt wird. An Kunstschätzen ist T. nicht so reich wie die andern großen Städte Italiens, hat jedoch eine reiche Gemäldegallerie und ein sehenswerthes ägypt. Museum. Sieg des Prinzen Eugen 7. Sept. 1706.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Turkmanen</hi>, <hi rendition="#g">Truchmenen</hi>, türk. Stamm, besonders in Turkestan, zwischen dem kaspischen und Aralsee, in Khorasan, Turfan wohnend, theils kriegerische u. räuberische Nomaden, theils Ackerbau und Industrie treibend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Turkmantschai</hi>, Dorf im pers. Armenien; hier Friedensschluß zwischen Rußland und Persien, 10. Febr. 1828.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Turkopulen</hi>, zur byzantin. Zeit Abkömmlinge von Türken u. Griechinen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Turlupin</hi> (Türlüpäng), Bühnenname des Komikers Belleville unter Ludwig XIII.; Possenreißer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Turmalin</hi>, <hi rendition="#g">Schörl</hi>, Mineral von weißer, gelber, brauner, rother, grüner oder schwarzer Farbe; kommt meistens krystallisirt, in Combinationen des Rhomboëders, aber auch derb vor; hat Glasglanz und ist durchsichtig in allen Graden; besteht aus Thonerde-, Alkali-, Kalk- und Bittererdesilicata, mit Eisenoxydul nebst einem Gehalt an Borsäure. <hi rendition="#g">Kali</hi>-T. (Apyrit, Lithon) und
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[536/0537] wurde 1643 Marschall, 1645 von Mercy bei Mergentheim geschlagen, gewann aber die Schlacht bei Allersheim (Nördlingen). Nach dem Frieden schloß er sich der Fronde an, ging selbst zu den Spaniern über, wurde von dem königl. Heere bei Rethel geschlagen (1650), versöhnte sich jedoch bald mit dem Hofe und demüthigte die Fronde. Er führte hierauf bis zum pyrenäischen Frieden (1659) den Krieg glücklich gegen die Spanier, eroberte 1667 die Franchecomté, commandirte 1672 gegen Holland, 1673 am Rheine und fiel am 27. Juli 1675 bei Sasbach durch eine Kanonenkugel. T. war geborner Hugenotte und convertirte 1668; seinen Feldherrnruhm schändete er am meisten durch die Verwüstung der Pfalz. Turf (törf), engl., die Rennbahn. Turfan, Ostturkestan, hohe Tatarei, durch den Kuenlun von Tibet, den Muztagh von der Dsongarei, durch den Belurtagh von Turkestan geschieden, östl. in die Wüste Kobi übergehend, bildet das Becken des Yarkand-darja, der in dem Bobsee endet. T. ist chines. Vasallenstaat, in 8 Provinzen getheilt, hat auf 20000 □M. etwa 1 (, Mill. E., zum größten Theile türkischen Stammes. Hauptstadt ist Kaschgar am gleichnamigen Flusse, mit 80000 E., Weberei, Karawanenhandel. Turgenew, Name von 3 russischen Schriftstellern unserer Zeit; Alexander, geb. 1784, erwarb sich einen Namen als Geschichtsforscher (Hauptwerk: Historica Russiae monumenta, Petersb. 1841–1842, Supplementum 1848), st. 1845 zu Moskau; sein Bruder Nikolai, geb. 1790, mußte als Theilnehmer der Verschwörung von 1825 fliehen und wurde in contumaciam zum Tode verurtheilt, schrieb das bekannte Buch: La Russie et les Russes (1847, deutsch zu Grimma 1847). Der berühmteste T. aber ist der Dichter Iwan, erst in jüngster Zeit durch seine „Memoiren eines Jägers“ (Moskau 1852, deutsch zu Berl. 1854) bei uns bekannt, ein originelles Werk voll Geist und Humor, höchst anziehend durch die Schilderungen des gesellschaftlichen Lebens und Treibens im Innern Rußlands. Turgescenz, turgor, lat., Anschwellung, Ueberfülle. Turgot (Türgo), Anne Robert Jacques, Baron de l'Aulne, geb. 1727 zu Paris, als Nationalökonom zu den Physiokraten gehörig, Mitarbeiter an der Encyklopädie, 1761 Intendant von Limoges, 1774 Marine- und später Finanzminister, wollte allgemeine gleichmäßige Besteurung einführen, die Feudallasten vermindern, auch Klöster aufheben, mußte aber 1776 abtreten; st. 1781. Seine „Oeuvres“ 9 Bde., gab Dupont de Nemours heraus, Paris 1808–11. Turin, ital. Torino (als röm. Kolonie Augusta Taurinorum), Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Sardinien, am Po, ist Sitz eines Erzbischofs, einer Universität, hat 150000 E., bedeutende Industrie namentlich in Seide und Sammet, sehr lebhaften Handel, der durch den schiffbaren Po, die Eisenbahnen nach Genua, Susa und Coni begünstigt wird. An Kunstschätzen ist T. nicht so reich wie die andern großen Städte Italiens, hat jedoch eine reiche Gemäldegallerie und ein sehenswerthes ägypt. Museum. Sieg des Prinzen Eugen 7. Sept. 1706. Turkmanen, Truchmenen, türk. Stamm, besonders in Turkestan, zwischen dem kaspischen und Aralsee, in Khorasan, Turfan wohnend, theils kriegerische u. räuberische Nomaden, theils Ackerbau und Industrie treibend. Turkmantschai, Dorf im pers. Armenien; hier Friedensschluß zwischen Rußland und Persien, 10. Febr. 1828. Turkopulen, zur byzantin. Zeit Abkömmlinge von Türken u. Griechinen. Turlupin (Türlüpäng), Bühnenname des Komikers Belleville unter Ludwig XIII.; Possenreißer. Turmalin, Schörl, Mineral von weißer, gelber, brauner, rother, grüner oder schwarzer Farbe; kommt meistens krystallisirt, in Combinationen des Rhomboëders, aber auch derb vor; hat Glasglanz und ist durchsichtig in allen Graden; besteht aus Thonerde-, Alkali-, Kalk- und Bittererdesilicata, mit Eisenoxydul nebst einem Gehalt an Borsäure. Kali-T. (Apyrit, Lithon) und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/537
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/537>, abgerufen am 23.11.2024.