Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.dagegen nahmen sie außer den "evangelischen" Sacramenten (Taufe u. Abendmahl) auch die 5 übrigen mindestens als Sacramentalien an, befürworteten die Ohrenbeichte, den Cölibat, theilweise die Autorität des Papstes, standen hinsichtlich der Lehren von der Anrufung der Heiligen, vom Fegfeuer, von der Fürbitte für Verstorbene, Bilder- und Reliquienverehrung sowie des Ablasses mehr oder minder auf kath. Boden, sehr entschieden jedenfalls in Bezug auf Cultus u. Liturgie. Durch anerkannt ausgezeichnete Gelehrte vertreten, gewann der T. von Oxford aus ungemeine Verbreitung; 1843 begann gegen ihn als eine antiprotestant. Richtung der Widerstand der anglikan. Bischöfe, er vermochte jedoch die Bewegung durch kein Mittel zum Stillstande zu bringen, sondern förderte zumeist die zahlreichen Rücktritte zur kath. Kirche. Vergl. Großbritannien im III. Bd. S. 163. Tractat, lat.-deutsch, Vertrag, Abhandlung; T.en, Verhandlungen. Tractätchen, kleine Tendenzschriften religiösen Inhalts, wie sie besonders von den Pietisten unter das Volk verbreitet werden. Tractorie, lat. tractrix, d. h. Zuglinie, in der Mathematik so beschaffene Curven, daß alle an sie gezogenen Tangenten von dem Berührungspunkte bis zu dem Punkte, wo sie eine andere gegebene gerade oder krumme Linie (directrix) schneiden, gleich lang sind. Tracy, s. Destutt. Trade (trehd), engl., Handel; t.rs, die von der Hudsonsbaicompagnie über ihr Gebiet vertheilten Pelzeinkäufer. Tradiren, lat. tradere, übergeben, überliefern; traditionell, durch Ueberlieferung fortgepflanzt; Tradition, Ueberlieferung; in der Rechtssprache Besitzesübertragung zum Erwerb von Eigenthum od. dinglichen Rechten an der Sache; Traditoren, s. Abgefallene. Traduciren, lat.-deutsch, überführen, übersetzen, übertragen; Traducianismus, die Meinung, daß die Seelen der Kinder bei der Zeugung von den Eltern in die Keime der Leiber übergeleitet werden; Traducianer, die Anhänger dieser Meinung. Trägheit oder Beharrungsvermögen, in der Physik die Eigenschaft der Körper, vermöge welcher sie den Zustand der Ruhe oder der Bewegung, in dem sie sich gerade befinden, nicht von selbst, ohne äußere Einwirkung, zu ändern vermögen, sondern so lange in demselben gleichförmig beharren, als er nicht durch irgend eine Ursache geändert wird (lex inertiae), wobei ein bewegter Körper nicht bloß seine Bewegung, sondern auch die ursprüngliche Richtung u. Geschwindigkeit beibehält. Trafalgar, span. Vorgebirge zwischen Tarifa u. Cadix, berühmt durch Nelsons Seesieg am 22. Okt. 1805. Trafik, vom ital. traffico, Handel, Verkauf, besonders Verkauf selbstgefertigter Waaren; Trafikant, Verkäufer. Traga la d. h. verschlinge sie, Anfangsworte eines span. Revolutionslieds. Traganth, Hülsengewächse (Leguminosae), meistens strauchartig, von denen mehre bei uns als Zierpflanzen gesehen werden, z. B. der fuchsschwanzblütige T. mit aufrechtem 2' hohem Stengel, lanzettförmigen, weichhaarigen Blättchen, blaßgelben Blumen in langen, dichten Aehren. Der in der Levante wachsende ächte T. (Astragalus verus) schwitzt das T. gummi aus (der weiße, bandförmig gedrehte heißt Moona, der wurmförmige Vermicell, der gestreifte Smyrna-T.), der in der Medicin, zu Farben, zum Steifen von Papier, Zeugen u. andern technischen Zwecken verwendet wird. Tragelaphos, griech., Bockshirsch, fabelhaftes Thier der alten Orientalen, halb Bock, halb Hirsch; Pokal, auf dessen Vorderseite ein T. abgebildet war. Tragisch, zur Tragödie gehörig, erschütternd; Tragiker, Dichter der Tragödie; Tragikomödie, Schauspiel, in welchem ein tragischer Stoff scherzhaft behandelt wird. Tragödie, griech. (wörtlich: Bocksgesang, wie ein bei den Bachusfesten in Attika gesungener Dithyrambus genannt wurde, sei es weil der singende Chor Satir- oder Bocksmasken trug, oder weil während des Gesanges ein Bock geschlachtet wurde), das Trauerspiel, besonders das kunstmäßige, die Krone der dramatischen Poesie, worin ein einzelner dagegen nahmen sie außer den „evangelischen“ Sacramenten (Taufe u. Abendmahl) auch die 5 übrigen mindestens als Sacramentalien an, befürworteten die Ohrenbeichte, den Cölibat, theilweise die Autorität des Papstes, standen hinsichtlich der Lehren von der Anrufung der Heiligen, vom Fegfeuer, von der Fürbitte für Verstorbene, Bilder- und Reliquienverehrung sowie des Ablasses mehr oder minder auf kath. Boden, sehr entschieden jedenfalls in Bezug auf Cultus u. Liturgie. Durch anerkannt ausgezeichnete Gelehrte vertreten, gewann der T. von Oxford aus ungemeine Verbreitung; 1843 begann gegen ihn als eine antiprotestant. Richtung der Widerstand der anglikan. Bischöfe, er vermochte jedoch die Bewegung durch kein Mittel zum Stillstande zu bringen, sondern förderte zumeist die zahlreichen Rücktritte zur kath. Kirche. Vergl. Großbritannien im III. Bd. S. 163. Tractat, lat.-deutsch, Vertrag, Abhandlung; T.en, Verhandlungen. Tractätchen, kleine Tendenzschriften religiösen Inhalts, wie sie besonders von den Pietisten unter das Volk verbreitet werden. Tractorie, lat. tractrix, d. h. Zuglinie, in der Mathematik so beschaffene Curven, daß alle an sie gezogenen Tangenten von dem Berührungspunkte bis zu dem Punkte, wo sie eine andere gegebene gerade oder krumme Linie (directrix) schneiden, gleich lang sind. Tracy, s. Destutt. Trade (trehd), engl., Handel; t.rs, die von der Hudsonsbaicompagnie über ihr Gebiet vertheilten Pelzeinkäufer. Tradiren, lat. tradere, übergeben, überliefern; traditionell, durch Ueberlieferung fortgepflanzt; Tradition, Ueberlieferung; in der Rechtssprache Besitzesübertragung zum Erwerb von Eigenthum od. dinglichen Rechten an der Sache; Traditoren, s. Abgefallene. Traduciren, lat.-deutsch, überführen, übersetzen, übertragen; Traducianismus, die Meinung, daß die Seelen der Kinder bei der Zeugung von den Eltern in die Keime der Leiber übergeleitet werden; Traducianer, die Anhänger dieser Meinung. Trägheit oder Beharrungsvermögen, in der Physik die Eigenschaft der Körper, vermöge welcher sie den Zustand der Ruhe oder der Bewegung, in dem sie sich gerade befinden, nicht von selbst, ohne äußere Einwirkung, zu ändern vermögen, sondern so lange in demselben gleichförmig beharren, als er nicht durch irgend eine Ursache geändert wird (lex inertiae), wobei ein bewegter Körper nicht bloß seine Bewegung, sondern auch die ursprüngliche Richtung u. Geschwindigkeit beibehält. Trafalgar, span. Vorgebirge zwischen Tarifa u. Cadix, berühmt durch Nelsons Seesieg am 22. Okt. 1805. Trafik, vom ital. traffico, Handel, Verkauf, besonders Verkauf selbstgefertigter Waaren; Trafikant, Verkäufer. Traga la d. h. verschlinge sie, Anfangsworte eines span. Revolutionslieds. Traganth, Hülsengewächse (Leguminosae), meistens strauchartig, von denen mehre bei uns als Zierpflanzen gesehen werden, z. B. der fuchsschwanzblütige T. mit aufrechtem 2' hohem Stengel, lanzettförmigen, weichhaarigen Blättchen, blaßgelben Blumen in langen, dichten Aehren. Der in der Levante wachsende ächte T. (Astragalus verus) schwitzt das T. gummi aus (der weiße, bandförmig gedrehte heißt Moona, der wurmförmige Vermicell, der gestreifte Smyrna-T.), der in der Medicin, zu Farben, zum Steifen von Papier, Zeugen u. andern technischen Zwecken verwendet wird. Tragelaphos, griech., Bockshirsch, fabelhaftes Thier der alten Orientalen, halb Bock, halb Hirsch; Pokal, auf dessen Vorderseite ein T. abgebildet war. Tragisch, zur Tragödie gehörig, erschütternd; Tragiker, Dichter der Tragödie; Tragikomödie, Schauspiel, in welchem ein tragischer Stoff scherzhaft behandelt wird. Tragödie, griech. (wörtlich: Bocksgesang, wie ein bei den Bachusfesten in Attika gesungener Dithyrambus genannt wurde, sei es weil der singende Chor Satir- oder Bocksmasken trug, oder weil während des Gesanges ein Bock geschlachtet wurde), das Trauerspiel, besonders das kunstmäßige, die Krone der dramatischen Poesie, worin ein einzelner <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0506" n="505"/> dagegen nahmen sie außer den „evangelischen“ Sacramenten (Taufe u. Abendmahl) auch die 5 übrigen mindestens als Sacramentalien an, befürworteten die Ohrenbeichte, den Cölibat, theilweise die Autorität des Papstes, standen hinsichtlich der Lehren von der Anrufung der Heiligen, vom Fegfeuer, von der Fürbitte für Verstorbene, Bilder- und Reliquienverehrung sowie des Ablasses mehr oder minder auf kath. Boden, sehr entschieden jedenfalls in Bezug auf Cultus u. Liturgie. Durch anerkannt ausgezeichnete Gelehrte vertreten, gewann der T. von Oxford aus ungemeine Verbreitung; 1843 begann gegen ihn als eine antiprotestant. Richtung der Widerstand der anglikan. Bischöfe, er vermochte jedoch die Bewegung durch kein Mittel zum Stillstande zu bringen, sondern förderte zumeist die zahlreichen Rücktritte zur kath. Kirche. Vergl. Großbritannien im III. Bd. S. 163.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tractat</hi>, lat.-deutsch, Vertrag, Abhandlung; T.en, Verhandlungen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tractätchen</hi>, kleine Tendenzschriften religiösen Inhalts, wie sie besonders von den Pietisten unter das Volk verbreitet werden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tractorie</hi>, lat. <hi rendition="#i">tractrix</hi>, d. h. Zuglinie, in der Mathematik so beschaffene Curven, daß alle an sie gezogenen Tangenten von dem Berührungspunkte bis zu dem Punkte, wo sie eine andere gegebene gerade oder krumme Linie <hi rendition="#i">(directrix)</hi> schneiden, gleich lang sind.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tracy</hi>, s. Destutt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Trade</hi> (trehd), engl., Handel; <hi rendition="#i">t.rs</hi>, die von der Hudsonsbaicompagnie über ihr Gebiet vertheilten Pelzeinkäufer.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tradiren</hi>, lat. <hi rendition="#i">tradere</hi>, übergeben, überliefern; <hi rendition="#g">traditionell</hi>, durch Ueberlieferung fortgepflanzt; <hi rendition="#g">Tradition</hi>, Ueberlieferung; in der Rechtssprache Besitzesübertragung zum Erwerb von Eigenthum od. dinglichen Rechten an der Sache; <hi rendition="#g">Traditoren</hi>, s. Abgefallene.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Traduciren</hi>, lat.-deutsch, überführen, übersetzen, übertragen; <hi rendition="#g">Traducianismus</hi>, die Meinung, daß die Seelen der Kinder bei der Zeugung von den Eltern in die Keime der Leiber übergeleitet werden; <hi rendition="#g">Traducianer</hi>, die Anhänger dieser Meinung.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Trägheit</hi> oder <hi rendition="#g">Beharrungsvermögen</hi>, in der Physik die Eigenschaft der Körper, vermöge welcher sie den Zustand der Ruhe oder der Bewegung, in dem sie sich gerade befinden, nicht von selbst, ohne äußere Einwirkung, zu ändern vermögen, sondern so lange in demselben gleichförmig beharren, als er nicht durch irgend eine Ursache geändert wird <hi rendition="#i">(lex inertiae)</hi>, wobei ein bewegter Körper nicht bloß seine Bewegung, sondern auch die ursprüngliche Richtung u. Geschwindigkeit beibehält.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Trafalgar</hi>, span. Vorgebirge zwischen Tarifa u. Cadix, berühmt durch Nelsons Seesieg am 22. Okt. 1805.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Trafik</hi>, vom ital. <hi rendition="#i">traffico</hi>, Handel, Verkauf, besonders Verkauf selbstgefertigter Waaren; <hi rendition="#g">Trafikant</hi>, Verkäufer.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Traga la</hi> d. h. verschlinge sie, Anfangsworte eines span. Revolutionslieds.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Traganth</hi>, Hülsengewächse <hi rendition="#i">(Leguminosae),</hi> meistens strauchartig, von denen mehre bei uns als Zierpflanzen gesehen werden, z. B. der fuchsschwanzblütige T. mit aufrechtem 2' hohem Stengel, lanzettförmigen, weichhaarigen Blättchen, blaßgelben Blumen in langen, dichten Aehren. Der in der Levante wachsende ächte T. <hi rendition="#i">(Astragalus verus)</hi> schwitzt das T. <hi rendition="#g">gummi</hi> aus (der weiße, bandförmig gedrehte heißt Moona, der wurmförmige Vermicell, der gestreifte Smyrna-T.), der in der Medicin, zu Farben, zum Steifen von Papier, Zeugen u. andern technischen Zwecken verwendet wird.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tragelaphos</hi>, griech., Bockshirsch, fabelhaftes Thier der alten Orientalen, halb Bock, halb Hirsch; Pokal, auf dessen Vorderseite ein T. abgebildet war.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tragisch</hi>, zur Tragödie gehörig, erschütternd; <hi rendition="#g">Tragiker</hi>, Dichter der Tragödie; <hi rendition="#g">Tragikomödie</hi>, Schauspiel, in welchem ein tragischer Stoff scherzhaft behandelt wird.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Tragödie</hi>, griech. (wörtlich: Bocksgesang, wie ein bei den Bachusfesten in Attika gesungener Dithyrambus genannt wurde, sei es weil der singende Chor Satir- oder Bocksmasken trug, oder weil während des Gesanges ein Bock geschlachtet wurde), das Trauerspiel, besonders das kunstmäßige, die Krone der dramatischen Poesie, worin ein einzelner </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [505/0506]
dagegen nahmen sie außer den „evangelischen“ Sacramenten (Taufe u. Abendmahl) auch die 5 übrigen mindestens als Sacramentalien an, befürworteten die Ohrenbeichte, den Cölibat, theilweise die Autorität des Papstes, standen hinsichtlich der Lehren von der Anrufung der Heiligen, vom Fegfeuer, von der Fürbitte für Verstorbene, Bilder- und Reliquienverehrung sowie des Ablasses mehr oder minder auf kath. Boden, sehr entschieden jedenfalls in Bezug auf Cultus u. Liturgie. Durch anerkannt ausgezeichnete Gelehrte vertreten, gewann der T. von Oxford aus ungemeine Verbreitung; 1843 begann gegen ihn als eine antiprotestant. Richtung der Widerstand der anglikan. Bischöfe, er vermochte jedoch die Bewegung durch kein Mittel zum Stillstande zu bringen, sondern förderte zumeist die zahlreichen Rücktritte zur kath. Kirche. Vergl. Großbritannien im III. Bd. S. 163.
Tractat, lat.-deutsch, Vertrag, Abhandlung; T.en, Verhandlungen.
Tractätchen, kleine Tendenzschriften religiösen Inhalts, wie sie besonders von den Pietisten unter das Volk verbreitet werden.
Tractorie, lat. tractrix, d. h. Zuglinie, in der Mathematik so beschaffene Curven, daß alle an sie gezogenen Tangenten von dem Berührungspunkte bis zu dem Punkte, wo sie eine andere gegebene gerade oder krumme Linie (directrix) schneiden, gleich lang sind.
Tracy, s. Destutt.
Trade (trehd), engl., Handel; t.rs, die von der Hudsonsbaicompagnie über ihr Gebiet vertheilten Pelzeinkäufer.
Tradiren, lat. tradere, übergeben, überliefern; traditionell, durch Ueberlieferung fortgepflanzt; Tradition, Ueberlieferung; in der Rechtssprache Besitzesübertragung zum Erwerb von Eigenthum od. dinglichen Rechten an der Sache; Traditoren, s. Abgefallene.
Traduciren, lat.-deutsch, überführen, übersetzen, übertragen; Traducianismus, die Meinung, daß die Seelen der Kinder bei der Zeugung von den Eltern in die Keime der Leiber übergeleitet werden; Traducianer, die Anhänger dieser Meinung.
Trägheit oder Beharrungsvermögen, in der Physik die Eigenschaft der Körper, vermöge welcher sie den Zustand der Ruhe oder der Bewegung, in dem sie sich gerade befinden, nicht von selbst, ohne äußere Einwirkung, zu ändern vermögen, sondern so lange in demselben gleichförmig beharren, als er nicht durch irgend eine Ursache geändert wird (lex inertiae), wobei ein bewegter Körper nicht bloß seine Bewegung, sondern auch die ursprüngliche Richtung u. Geschwindigkeit beibehält.
Trafalgar, span. Vorgebirge zwischen Tarifa u. Cadix, berühmt durch Nelsons Seesieg am 22. Okt. 1805.
Trafik, vom ital. traffico, Handel, Verkauf, besonders Verkauf selbstgefertigter Waaren; Trafikant, Verkäufer.
Traga la d. h. verschlinge sie, Anfangsworte eines span. Revolutionslieds.
Traganth, Hülsengewächse (Leguminosae), meistens strauchartig, von denen mehre bei uns als Zierpflanzen gesehen werden, z. B. der fuchsschwanzblütige T. mit aufrechtem 2' hohem Stengel, lanzettförmigen, weichhaarigen Blättchen, blaßgelben Blumen in langen, dichten Aehren. Der in der Levante wachsende ächte T. (Astragalus verus) schwitzt das T. gummi aus (der weiße, bandförmig gedrehte heißt Moona, der wurmförmige Vermicell, der gestreifte Smyrna-T.), der in der Medicin, zu Farben, zum Steifen von Papier, Zeugen u. andern technischen Zwecken verwendet wird.
Tragelaphos, griech., Bockshirsch, fabelhaftes Thier der alten Orientalen, halb Bock, halb Hirsch; Pokal, auf dessen Vorderseite ein T. abgebildet war.
Tragisch, zur Tragödie gehörig, erschütternd; Tragiker, Dichter der Tragödie; Tragikomödie, Schauspiel, in welchem ein tragischer Stoff scherzhaft behandelt wird.
Tragödie, griech. (wörtlich: Bocksgesang, wie ein bei den Bachusfesten in Attika gesungener Dithyrambus genannt wurde, sei es weil der singende Chor Satir- oder Bocksmasken trug, oder weil während des Gesanges ein Bock geschlachtet wurde), das Trauerspiel, besonders das kunstmäßige, die Krone der dramatischen Poesie, worin ein einzelner
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |