Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.u. das Schaf werden auch zum Lasttragen benutzt; von Wichtigkeit ist das Moschusthier, unter den wilden Gewächsen der Rhabarber. Aus dem Mineralreich gewinnt man Waschgold, Kupfer, Blei und Borax. Die E. stehen ungefähr auf der gleichen Stufe der Civilisation wie die Chinesen, sind gutmüthig, fleißig, unkriegerisch, unreinlich, leben theilweise in Polyandrie, sind der Mehrzahl nach lamaistische Buddhisten (vergl. Lamaismus u. Buddhismus). Seit 1720 ist T. von China abhängig, das in L'Hassa eine Besatzung unterhält; 1743 wurde es von Nepaul vergeblich angegriffen, ein neuer Angriff erfolgte 1855, ohne daß dessen Resultat genügend bekannt ist. Tibetanische Sprache und Literatur. Die tibet. Sprache ist einsylbig. hat sehr viele stumme Buchstaben u. wird in einer alten Form des ind. Devanagari von der Rechten zur Linken geschrieben. Die Literatur besteht wesentlich in Uebersetzungen der buddhistischen Schriften aus dem Indischen; die Sammlung Bkahhgyur (Uebersetzung der Gebote Buddhas), 1728-46 im Kloster Snarthang gedruckt, ist 100 Foliobände stark. Bstanhgyur (Uebersetzung von Lehrschriften) 225; Wörterbücher u. Grammatiken der tibet. Sprache haben wir von Csoma de Körös u. Isaak Jak. Schmidt. Tibia, lat., Rohr, Flöte; Schienbein; tibial, zum Schienbeine gehörig. Tibose, in Ostindien die Doppelrupie. Tibullus, Albius, der geschätzteste elegische Dichter der alten Römer, geb. 43 v. Chr. zu Rom, mit seinem Gönner Messala Corvinus Theilnehmer am aquitanischen Feldzug, mit Horaz u. andern Dichtern befreundet, lebte in seinen späteren Jahren meist auf seinem Landgute Pedum und st. 19 od. 20 n. Chr. Seine Elegien, in denen er vorzüglich die Delia, Neanira u. Nemesis besingt, zeichnen sich vor allen Dichtungen des classischen Alterthums durch Anklänge an den modern en Weltschmerz aus, ihre Form ist leicht und schmucklos. Er hinterließ 4 Bücher Elegien, aber die Aechtheit des 3., des Panegyricus ad Messalam, sowie der 14 nachfolgenden Elegien wurde stark bezweifelt. Ausgaben seit 1472 häufig, die neuesten von Haupt (Leipz. 1853) u. Roßbach (1855), Uebersetzungen von Strombeck, Nürnberger, Teuffel. Tibur, s. Tivoli. Tic, franz., Tik, das Krippenbeißen der Pferde; das Zucken der Gesichtsmuskeln; närrischer Einfall, heimlicher Groll. Tichatschek, Joseph Alois, geb. 1810 zu Weckelsdorf in Böhmen, berühmter Tenorist, seit 1838 am Hoftheater zu Dresden engagirt. Ticino, s. Tessin; Ticinum, der röm. Name von Pavia. Ticknor, George, geb. 1791 zu Boston, längere Zeit an der nordamerikan. Universität Cambridge Professor der schönen Wissenschaften, schrieb eine berühmte Geschichte der span. Literatur (3 Bde., Newyork und London 1849), die von Julius mit Zusätzen von Wolf in das Deutsche (Leipz. 1852), von Vidal und Gayangos mit Zusätzen in das Spanische übersetzt wurde (Madr. 1851-53). Tieck, Ludwig, der lebendigste und fruchtbarste unter den romantischen Dichtern (s. Romantisch), geb. 1773 zu Berlin, trieb geschichtliche und philologische Studien zu Halle, Erlangen, Göttingen, befreundete sich früh mit Wackenroder, 1799 zu Jena mit den Gebrüdern Schlegel, Novalis, Schelling u. a., besuchte 1805 Rom, 1817 London, wo er Studien über Shakesspeare machte, u. ließ sich 1819 wiederholt und für die Dauer zu Dresden nieder. Hier bekam er 1825 Antheil an der Theaterdirection, vermochte den gehegten Erwartungen nicht zu entsprechen, leistete aber doch Tüchtiges als Theaterkritiker (Dramaturgische Blätter 1826), und noch mehr als dramatischer Vorleser. 1842 zog ihn der König von Preußen nach Berlin, indem er ihn mit dem Titel eines Geh. Hofrathes und mit einem bedeutenden Jahresgehalte bedachte; T. hatte sich bereits selber überlebt, war alt und kränklich, veranlaßte vielbesprochene theatralische Versuche und st. 1853 zu Berlin. Ein wirkliches Dichtergenie war T. nicht, am allerwenigsten ein lyrisches, wohl aber ein mit reicher Bildung, scharfem Verstande, Witz u. Phantasie ausgerüstetes Talent, welches fremde Stoffe auszubilden und umzumodeln verstand. Unter Klingers Einfluß schrieb er den "gespenstigen u. das Schaf werden auch zum Lasttragen benutzt; von Wichtigkeit ist das Moschusthier, unter den wilden Gewächsen der Rhabarber. Aus dem Mineralreich gewinnt man Waschgold, Kupfer, Blei und Borax. Die E. stehen ungefähr auf der gleichen Stufe der Civilisation wie die Chinesen, sind gutmüthig, fleißig, unkriegerisch, unreinlich, leben theilweise in Polyandrie, sind der Mehrzahl nach lamaistische Buddhisten (vergl. Lamaismus u. Buddhismus). Seit 1720 ist T. von China abhängig, das in L'Hassa eine Besatzung unterhält; 1743 wurde es von Nepaul vergeblich angegriffen, ein neuer Angriff erfolgte 1855, ohne daß dessen Resultat genügend bekannt ist. Tibetanische Sprache und Literatur. Die tibet. Sprache ist einsylbig. hat sehr viele stumme Buchstaben u. wird in einer alten Form des ind. Devanagari von der Rechten zur Linken geschrieben. Die Literatur besteht wesentlich in Uebersetzungen der buddhistischen Schriften aus dem Indischen; die Sammlung Bkahhgyur (Uebersetzung der Gebote Buddhas), 1728–46 im Kloster Snarthang gedruckt, ist 100 Foliobände stark. Bstanhgyur (Uebersetzung von Lehrschriften) 225; Wörterbücher u. Grammatiken der tibet. Sprache haben wir von Csoma de Körös u. Isaak Jak. Schmidt. Tibia, lat., Rohr, Flöte; Schienbein; tibial, zum Schienbeine gehörig. Tibose, in Ostindien die Doppelrupie. Tibullus, Albius, der geschätzteste elegische Dichter der alten Römer, geb. 43 v. Chr. zu Rom, mit seinem Gönner Messala Corvinus Theilnehmer am aquitanischen Feldzug, mit Horaz u. andern Dichtern befreundet, lebte in seinen späteren Jahren meist auf seinem Landgute Pedum und st. 19 od. 20 n. Chr. Seine Elegien, in denen er vorzüglich die Delia, Neanira u. Nemesis besingt, zeichnen sich vor allen Dichtungen des classischen Alterthums durch Anklänge an den modern en Weltschmerz aus, ihre Form ist leicht und schmucklos. Er hinterließ 4 Bücher Elegien, aber die Aechtheit des 3., des Panegyricus ad Messalam, sowie der 14 nachfolgenden Elegien wurde stark bezweifelt. Ausgaben seit 1472 häufig, die neuesten von Haupt (Leipz. 1853) u. Roßbach (1855), Uebersetzungen von Strombeck, Nürnberger, Teuffel. Tibur, s. Tivoli. Tic, franz., Tik, das Krippenbeißen der Pferde; das Zucken der Gesichtsmuskeln; närrischer Einfall, heimlicher Groll. Tichatschek, Joseph Alois, geb. 1810 zu Weckelsdorf in Böhmen, berühmter Tenorist, seit 1838 am Hoftheater zu Dresden engagirt. Ticino, s. Tessin; Ticinum, der röm. Name von Pavia. Ticknor, George, geb. 1791 zu Boston, längere Zeit an der nordamerikan. Universität Cambridge Professor der schönen Wissenschaften, schrieb eine berühmte Geschichte der span. Literatur (3 Bde., Newyork und London 1849), die von Julius mit Zusätzen von Wolf in das Deutsche (Leipz. 1852), von Vidal und Gayangos mit Zusätzen in das Spanische übersetzt wurde (Madr. 1851–53). Tieck, Ludwig, der lebendigste und fruchtbarste unter den romantischen Dichtern (s. Romantisch), geb. 1773 zu Berlin, trieb geschichtliche und philologische Studien zu Halle, Erlangen, Göttingen, befreundete sich früh mit Wackenroder, 1799 zu Jena mit den Gebrüdern Schlegel, Novalis, Schelling u. a., besuchte 1805 Rom, 1817 London, wo er Studien über Shakesspeare machte, u. ließ sich 1819 wiederholt und für die Dauer zu Dresden nieder. Hier bekam er 1825 Antheil an der Theaterdirection, vermochte den gehegten Erwartungen nicht zu entsprechen, leistete aber doch Tüchtiges als Theaterkritiker (Dramaturgische Blätter 1826), und noch mehr als dramatischer Vorleser. 1842 zog ihn der König von Preußen nach Berlin, indem er ihn mit dem Titel eines Geh. Hofrathes und mit einem bedeutenden Jahresgehalte bedachte; T. hatte sich bereits selber überlebt, war alt und kränklich, veranlaßte vielbesprochene theatralische Versuche und st. 1853 zu Berlin. Ein wirkliches Dichtergenie war T. nicht, am allerwenigsten ein lyrisches, wohl aber ein mit reicher Bildung, scharfem Verstande, Witz u. Phantasie ausgerüstetes Talent, welches fremde Stoffe auszubilden und umzumodeln verstand. 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Hier bekam er 1825 Antheil an der Theaterdirection, vermochte den gehegten Erwartungen nicht zu entsprechen, leistete aber doch Tüchtiges als Theaterkritiker (Dramaturgische Blätter 1826), und noch mehr als dramatischer Vorleser. 1842 zog ihn der König von Preußen nach Berlin, indem er ihn mit dem Titel eines Geh. Hofrathes und mit einem bedeutenden Jahresgehalte bedachte; T. hatte sich bereits selber überlebt, war alt und kränklich, veranlaßte vielbesprochene theatralische Versuche und st. 1853 zu Berlin. Ein wirkliches Dichtergenie war T. nicht, am allerwenigsten ein lyrisches, wohl aber ein mit reicher Bildung, scharfem Verstande, Witz u. Phantasie ausgerüstetes Talent, welches fremde Stoffe auszubilden und umzumodeln verstand. Unter Klingers Einfluß schrieb er den „gespenstigen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [477/0478]
u. das Schaf werden auch zum Lasttragen benutzt; von Wichtigkeit ist das Moschusthier, unter den wilden Gewächsen der Rhabarber. Aus dem Mineralreich gewinnt man Waschgold, Kupfer, Blei und Borax. Die E. stehen ungefähr auf der gleichen Stufe der Civilisation wie die Chinesen, sind gutmüthig, fleißig, unkriegerisch, unreinlich, leben theilweise in Polyandrie, sind der Mehrzahl nach lamaistische Buddhisten (vergl. Lamaismus u. Buddhismus). Seit 1720 ist T. von China abhängig, das in L'Hassa eine Besatzung unterhält; 1743 wurde es von Nepaul vergeblich angegriffen, ein neuer Angriff erfolgte 1855, ohne daß dessen Resultat genügend bekannt ist.
Tibetanische Sprache und Literatur. Die tibet. Sprache ist einsylbig. hat sehr viele stumme Buchstaben u. wird in einer alten Form des ind. Devanagari von der Rechten zur Linken geschrieben. Die Literatur besteht wesentlich in Uebersetzungen der buddhistischen Schriften aus dem Indischen; die Sammlung Bkahhgyur (Uebersetzung der Gebote Buddhas), 1728–46 im Kloster Snarthang gedruckt, ist 100 Foliobände stark. Bstanhgyur (Uebersetzung von Lehrschriften) 225; Wörterbücher u. Grammatiken der tibet. Sprache haben wir von Csoma de Körös u. Isaak Jak. Schmidt.
Tibia, lat., Rohr, Flöte; Schienbein; tibial, zum Schienbeine gehörig.
Tibose, in Ostindien die Doppelrupie.
Tibullus, Albius, der geschätzteste elegische Dichter der alten Römer, geb. 43 v. Chr. zu Rom, mit seinem Gönner Messala Corvinus Theilnehmer am aquitanischen Feldzug, mit Horaz u. andern Dichtern befreundet, lebte in seinen späteren Jahren meist auf seinem Landgute Pedum und st. 19 od. 20 n. Chr. Seine Elegien, in denen er vorzüglich die Delia, Neanira u. Nemesis besingt, zeichnen sich vor allen Dichtungen des classischen Alterthums durch Anklänge an den modern en Weltschmerz aus, ihre Form ist leicht und schmucklos. Er hinterließ 4 Bücher Elegien, aber die Aechtheit des 3., des Panegyricus ad Messalam, sowie der 14 nachfolgenden Elegien wurde stark bezweifelt. Ausgaben seit 1472 häufig, die neuesten von Haupt (Leipz. 1853) u. Roßbach (1855), Uebersetzungen von Strombeck, Nürnberger, Teuffel.
Tibur, s. Tivoli.
Tic, franz., Tik, das Krippenbeißen der Pferde; das Zucken der Gesichtsmuskeln; närrischer Einfall, heimlicher Groll.
Tichatschek, Joseph Alois, geb. 1810 zu Weckelsdorf in Böhmen, berühmter Tenorist, seit 1838 am Hoftheater zu Dresden engagirt.
Ticino, s. Tessin; Ticinum, der röm. Name von Pavia.
Ticknor, George, geb. 1791 zu Boston, längere Zeit an der nordamerikan. Universität Cambridge Professor der schönen Wissenschaften, schrieb eine berühmte Geschichte der span. Literatur (3 Bde., Newyork und London 1849), die von Julius mit Zusätzen von Wolf in das Deutsche (Leipz. 1852), von Vidal und Gayangos mit Zusätzen in das Spanische übersetzt wurde (Madr. 1851–53).
Tieck, Ludwig, der lebendigste und fruchtbarste unter den romantischen Dichtern (s. Romantisch), geb. 1773 zu Berlin, trieb geschichtliche und philologische Studien zu Halle, Erlangen, Göttingen, befreundete sich früh mit Wackenroder, 1799 zu Jena mit den Gebrüdern Schlegel, Novalis, Schelling u. a., besuchte 1805 Rom, 1817 London, wo er Studien über Shakesspeare machte, u. ließ sich 1819 wiederholt und für die Dauer zu Dresden nieder. Hier bekam er 1825 Antheil an der Theaterdirection, vermochte den gehegten Erwartungen nicht zu entsprechen, leistete aber doch Tüchtiges als Theaterkritiker (Dramaturgische Blätter 1826), und noch mehr als dramatischer Vorleser. 1842 zog ihn der König von Preußen nach Berlin, indem er ihn mit dem Titel eines Geh. Hofrathes und mit einem bedeutenden Jahresgehalte bedachte; T. hatte sich bereits selber überlebt, war alt und kränklich, veranlaßte vielbesprochene theatralische Versuche und st. 1853 zu Berlin. Ein wirkliches Dichtergenie war T. nicht, am allerwenigsten ein lyrisches, wohl aber ein mit reicher Bildung, scharfem Verstande, Witz u. Phantasie ausgerüstetes Talent, welches fremde Stoffe auszubilden und umzumodeln verstand. Unter Klingers Einfluß schrieb er den „gespenstigen
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