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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Singvögel u. Hühner, in der amerikanischen gemäßigten Zone hauptsächlich die Eichhörnchen, Murmel-T.e, Füchse und Katzen, Bären und Wiesel, in Asien viele Mäuse, wieselartige T.e, Kameele, Hirsche, Rinder, Bisam-T.e, Springmäuse, ebenso die Schildkröten, Sumpf- und Schwimmvögel angesiedelt zu haben. Die beiden kalten Zonen sind in allen Welttheilen ziemlich gleich. Dort ist die Heimath des Rennthiers, des Elenn, Vielfraßes, der Robben, der Walrosse, der nordischen Hunde u. Füchse, Bären, Walfische. Vögel, Amphibien, Insekten, Muscheln, Korallen hat die kalte Zone sehr wenig. Dagegen gibt es viele Fische, aber nicht sowohl viele Species als viele Individuen.


Thierchemie, s. Zoochemie.


Thierdienst, Verehrung der Thiere als göttlicher Wesen, scheint bei den ägypt. u. ostind. Priestern den Thieren nur als Symbolen gegolten zu haben, bei dem gemeinen Volke war und ist sie aber roher Fetischismus wie bei vielen Negervölkern.


Thiergarten, Wildpark, eingefriedigter Wald, in welchem Wild gehegt wird.


Thierheilkunde, Thierarzneikunde, s. Veterinärkunde.


Thierischer Magnetismus (vergl. Mesmer), die Einwirkung des Nervenlebens eines Menschen auf einen andern zum Zweck der Heilung. Diese Einwirkung verlangt durchaus nicht in allen Fällen ein Streichen mit den Fingerspitzen des Magnetiseurs, sondern schon das Ausstrecken der Hände, das Anhauchen, das Fixiren mit den Augen etc. genügt manchmal, um magnetische Zustände hervorzubringen; diese bestehen anfänglich in unangenehmen körperlichen Empfindungen, z. B. Beklemmung und Kälte, hierauf verschwindet die Thätigkeit der äußeren Sinne fast gänzlich, es tritt der sogen. magnetische Schlaf ein, wo die Seelenthätigkeit sich auf eigenthümliche Weise offenbart, namentlich darin, daß sie das schaut, was bei offenen Augen durch räumliche Entfernung oder durch undurchsichtige Medien nicht erblickt werden kann. Dieser krankhafte Nervenzustand mit seinen mannigfaltigen unerklärten Erscheinungen, bei welchen jedenfalls das Gangliensystem eine Hauptrolle spielt, wird fortwährend von vielen Aerzten geradezu geleugnet, ohne daß sie sich nur die Mühe nehmen, vorkommende Fälle zu beobachten, während wieder andere aus Wundersucht u. Unvorsichtigkeit den krankhaften Zustand unnatürlich steigern und seine Erscheinungen stören, dieselben aber dennoch als im regelmäßigen Verlauf entwickelt ansehen und damit sich und andere betrügen; überdies ist wirklich schon viel absichtlicher Betrug gespielt worden - und aus allen diesen Ursachen steht der thierische Magnetismus noch immer wie eine Art Gespenst da, welches die einen leugnen möchten u. nicht recht leugnen können, die andern als etwas Uebernatürliches ansehen, und nur wenige als eine außerordentliche physiologische Erscheinung beobachten.


Thierkreis, Zodiakus, nennt man den etwas über 20° breiten u. durch die Ekliptik in zwei gleiche Hälften getheilten Gürtel am Himmel, innerhalb dessen sich fast alle Planeten bewegen. Es wird derselbe in 12 gleiche Theile getheilt, jeder Theil also zu 30°, und um diese Theile genauer bestimmen zu können, bildete man aus den innerhalb dieses Gürtels liegenden Sternen 12 Gruppen, für welche man besondere Namen und Zeichen einführte, meist von Thieren, daher der Name. Sie sind der Reihe nach von Westen nach Osten: Widder , Stier , Zwillinge , Krebs , Löwe , Jungfrau , Wage , Skorpion , Schütze , Steinbock , Wassermann , Fische . Die Sonne durchläuft während des Jahres sämmtliche Theile des T.es, in jedem ungefähr einen Monat verweilend. Mit Beginn des Frühlings tritt sie in das Zeichen des Widders. Die 3 ersten Zeichen heißen deßhalb die Frühlingszeichen, die 3 folgenden die Sommer-, dann die Herbstzeichen, und die 3 letzten die Winterzeichen. Die 6 ersten liegen nördlich, die 6 letzten südlich vom Aequator. Es ist indeß hier zu bemerken, daß die 12 Zeichen der Ekliptik in Folge des Vorrückens der Nachtgleichen jetzt nicht mehr mit den gleichnamigen Sternbildern des T.es zusammenfallen. Seit

Singvögel u. Hühner, in der amerikanischen gemäßigten Zone hauptsächlich die Eichhörnchen, Murmel-T.e, Füchse und Katzen, Bären und Wiesel, in Asien viele Mäuse, wieselartige T.e, Kameele, Hirsche, Rinder, Bisam-T.e, Springmäuse, ebenso die Schildkröten, Sumpf- und Schwimmvögel angesiedelt zu haben. Die beiden kalten Zonen sind in allen Welttheilen ziemlich gleich. Dort ist die Heimath des Rennthiers, des Elenn, Vielfraßes, der Robben, der Walrosse, der nordischen Hunde u. Füchse, Bären, Walfische. Vögel, Amphibien, Insekten, Muscheln, Korallen hat die kalte Zone sehr wenig. Dagegen gibt es viele Fische, aber nicht sowohl viele Species als viele Individuen.


Thierchemie, s. Zoochemie.


Thierdienst, Verehrung der Thiere als göttlicher Wesen, scheint bei den ägypt. u. ostind. Priestern den Thieren nur als Symbolen gegolten zu haben, bei dem gemeinen Volke war und ist sie aber roher Fetischismus wie bei vielen Negervölkern.


Thiergarten, Wildpark, eingefriedigter Wald, in welchem Wild gehegt wird.


Thierheilkunde, Thierarzneikunde, s. Veterinärkunde.


Thierischer Magnetismus (vergl. Mesmer), die Einwirkung des Nervenlebens eines Menschen auf einen andern zum Zweck der Heilung. Diese Einwirkung verlangt durchaus nicht in allen Fällen ein Streichen mit den Fingerspitzen des Magnetiseurs, sondern schon das Ausstrecken der Hände, das Anhauchen, das Fixiren mit den Augen etc. genügt manchmal, um magnetische Zustände hervorzubringen; diese bestehen anfänglich in unangenehmen körperlichen Empfindungen, z. B. Beklemmung und Kälte, hierauf verschwindet die Thätigkeit der äußeren Sinne fast gänzlich, es tritt der sogen. magnetische Schlaf ein, wo die Seelenthätigkeit sich auf eigenthümliche Weise offenbart, namentlich darin, daß sie das schaut, was bei offenen Augen durch räumliche Entfernung oder durch undurchsichtige Medien nicht erblickt werden kann. Dieser krankhafte Nervenzustand mit seinen mannigfaltigen unerklärten Erscheinungen, bei welchen jedenfalls das Gangliensystem eine Hauptrolle spielt, wird fortwährend von vielen Aerzten geradezu geleugnet, ohne daß sie sich nur die Mühe nehmen, vorkommende Fälle zu beobachten, während wieder andere aus Wundersucht u. Unvorsichtigkeit den krankhaften Zustand unnatürlich steigern und seine Erscheinungen stören, dieselben aber dennoch als im regelmäßigen Verlauf entwickelt ansehen und damit sich und andere betrügen; überdies ist wirklich schon viel absichtlicher Betrug gespielt worden – und aus allen diesen Ursachen steht der thierische Magnetismus noch immer wie eine Art Gespenst da, welches die einen leugnen möchten u. nicht recht leugnen können, die andern als etwas Uebernatürliches ansehen, und nur wenige als eine außerordentliche physiologische Erscheinung beobachten.


Thierkreis, Zodiakus, nennt man den etwas über 20° breiten u. durch die Ekliptik in zwei gleiche Hälften getheilten Gürtel am Himmel, innerhalb dessen sich fast alle Planeten bewegen. Es wird derselbe in 12 gleiche Theile getheilt, jeder Theil also zu 30°, und um diese Theile genauer bestimmen zu können, bildete man aus den innerhalb dieses Gürtels liegenden Sternen 12 Gruppen, für welche man besondere Namen und Zeichen einführte, meist von Thieren, daher der Name. Sie sind der Reihe nach von Westen nach Osten: Widder ♈, Stier ♉, Zwillinge ♊, Krebs ♋, Löwe ♌, Jungfrau ♍, Wage ♎, Skorpion ♏, Schütze ♐, Steinbock ♑, Wassermann ♒, Fische ♓. Die Sonne durchläuft während des Jahres sämmtliche Theile des T.es, in jedem ungefähr einen Monat verweilend. Mit Beginn des Frühlings tritt sie in das Zeichen des Widders. Die 3 ersten Zeichen heißen deßhalb die Frühlingszeichen, die 3 folgenden die Sommer-, dann die Herbstzeichen, und die 3 letzten die Winterzeichen. Die 6 ersten liegen nördlich, die 6 letzten südlich vom Aequator. Es ist indeß hier zu bemerken, daß die 12 Zeichen der Ekliptik in Folge des Vorrückens der Nachtgleichen jetzt nicht mehr mit den gleichnamigen Sternbildern des T.es zusammenfallen. Seit

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[463/0464] Singvögel u. Hühner, in der amerikanischen gemäßigten Zone hauptsächlich die Eichhörnchen, Murmel-T.e, Füchse und Katzen, Bären und Wiesel, in Asien viele Mäuse, wieselartige T.e, Kameele, Hirsche, Rinder, Bisam-T.e, Springmäuse, ebenso die Schildkröten, Sumpf- und Schwimmvögel angesiedelt zu haben. Die beiden kalten Zonen sind in allen Welttheilen ziemlich gleich. Dort ist die Heimath des Rennthiers, des Elenn, Vielfraßes, der Robben, der Walrosse, der nordischen Hunde u. Füchse, Bären, Walfische. Vögel, Amphibien, Insekten, Muscheln, Korallen hat die kalte Zone sehr wenig. Dagegen gibt es viele Fische, aber nicht sowohl viele Species als viele Individuen. Thierchemie, s. Zoochemie. Thierdienst, Verehrung der Thiere als göttlicher Wesen, scheint bei den ägypt. u. ostind. Priestern den Thieren nur als Symbolen gegolten zu haben, bei dem gemeinen Volke war und ist sie aber roher Fetischismus wie bei vielen Negervölkern. Thiergarten, Wildpark, eingefriedigter Wald, in welchem Wild gehegt wird. Thierheilkunde, Thierarzneikunde, s. Veterinärkunde. Thierischer Magnetismus (vergl. Mesmer), die Einwirkung des Nervenlebens eines Menschen auf einen andern zum Zweck der Heilung. Diese Einwirkung verlangt durchaus nicht in allen Fällen ein Streichen mit den Fingerspitzen des Magnetiseurs, sondern schon das Ausstrecken der Hände, das Anhauchen, das Fixiren mit den Augen etc. genügt manchmal, um magnetische Zustände hervorzubringen; diese bestehen anfänglich in unangenehmen körperlichen Empfindungen, z. B. Beklemmung und Kälte, hierauf verschwindet die Thätigkeit der äußeren Sinne fast gänzlich, es tritt der sogen. magnetische Schlaf ein, wo die Seelenthätigkeit sich auf eigenthümliche Weise offenbart, namentlich darin, daß sie das schaut, was bei offenen Augen durch räumliche Entfernung oder durch undurchsichtige Medien nicht erblickt werden kann. Dieser krankhafte Nervenzustand mit seinen mannigfaltigen unerklärten Erscheinungen, bei welchen jedenfalls das Gangliensystem eine Hauptrolle spielt, wird fortwährend von vielen Aerzten geradezu geleugnet, ohne daß sie sich nur die Mühe nehmen, vorkommende Fälle zu beobachten, während wieder andere aus Wundersucht u. Unvorsichtigkeit den krankhaften Zustand unnatürlich steigern und seine Erscheinungen stören, dieselben aber dennoch als im regelmäßigen Verlauf entwickelt ansehen und damit sich und andere betrügen; überdies ist wirklich schon viel absichtlicher Betrug gespielt worden – und aus allen diesen Ursachen steht der thierische Magnetismus noch immer wie eine Art Gespenst da, welches die einen leugnen möchten u. nicht recht leugnen können, die andern als etwas Uebernatürliches ansehen, und nur wenige als eine außerordentliche physiologische Erscheinung beobachten. Thierkreis, Zodiakus, nennt man den etwas über 20° breiten u. durch die Ekliptik in zwei gleiche Hälften getheilten Gürtel am Himmel, innerhalb dessen sich fast alle Planeten bewegen. Es wird derselbe in 12 gleiche Theile getheilt, jeder Theil also zu 30°, und um diese Theile genauer bestimmen zu können, bildete man aus den innerhalb dieses Gürtels liegenden Sternen 12 Gruppen, für welche man besondere Namen und Zeichen einführte, meist von Thieren, daher der Name. Sie sind der Reihe nach von Westen nach Osten: Widder ♈, Stier ♉, Zwillinge ♊, Krebs ♋, Löwe ♌, Jungfrau ♍, Wage ♎, Skorpion ♏, Schütze ♐, Steinbock ♑, Wassermann ♒, Fische ♓. Die Sonne durchläuft während des Jahres sämmtliche Theile des T.es, in jedem ungefähr einen Monat verweilend. Mit Beginn des Frühlings tritt sie in das Zeichen des Widders. Die 3 ersten Zeichen heißen deßhalb die Frühlingszeichen, die 3 folgenden die Sommer-, dann die Herbstzeichen, und die 3 letzten die Winterzeichen. Die 6 ersten liegen nördlich, die 6 letzten südlich vom Aequator. Es ist indeß hier zu bemerken, daß die 12 Zeichen der Ekliptik in Folge des Vorrückens der Nachtgleichen jetzt nicht mehr mit den gleichnamigen Sternbildern des T.es zusammenfallen. Seit

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/464>, abgerufen am 23.11.2024.