Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.geb. 1790 zu Lissabon, diente unter Wellington u. Beresford, wurde 1826 Brigadegeneral und stand in den portug. Wirren auf Seite der Constitutionellen. 1829 leitete er den Widerstand der Insel T. und leistete Dom Pedro von 1832-34 in Portugal wichtige Dienste; unter Maria da Gloria war er einigemal Minister. Tercerones, span., Abkömmlinge eines Europäers und einer Mulattin. Terebelliten, versteinerte Schnecken aus der Gattung Terebellum (Kammkiemenschnecke). Terebinthe, Terpentinpistacie, lat. pistacia terebinthus, Baum in den Ländern am Mittelmeere, liefert den feinsten Terpentin (Terpentin von Cypern, Chios). Terebrantia, neulat., Insekten mit einem Legestachel. Terebratula, neulatein., Art Bohrmuschel; Terebratulithen, versteinerte Bohrmuscheln. Teredo, lat., Holz-, Bohrwurm. Terek, Fluß in Kaukasien, entspringt unweit des Kasbegh, mündet nach 67 Meil. in das kaspische Meer; sein in entgegengesetzter Richtung strömender Quellnachbar ist der Kuban. Am T. wie am Kuban ist eine Linie von Blockhäusern und Forts gegen die Einfälle der Gebirgsvölker angelegt. Terentianus Maurus, ein gegen Ausgang des 1. Jahrh. in Rom lebender, wahrscheinlich aus Karthago gebürtiger didaktischer Schriftsteller, war in der Literatur sehr bewandert u. lieferte in seinem Werke: de litteris, syllabis, pedibus et metris eine gute Prosodie u. Verslehre. Beste Ausgabe mit Anmerkungen von L. Santen durch van Lennep (Traj. ad Rh. 1825), Bearbeitung von Lachmann (Berlin 1836). Terentius, röm.-plebej. Geschlecht; bekannt ist Cajus T. Varro, der als Consul die Schlacht bei Cannä herbeiführte u. verlor. Aus diesem Geschlechte ist Terentia, Ciceros (s. d.) muthige u. treue Gattin, von welcher sich derselbe nach 30jähr. Ehe scheiden ließ, um ein reiches Mädchen zu heirathen; vgl. Varro. Terentius, Publius, genannt Afer, der gelesenste unter den röm. Lustspieldichtern, geb. um 194 v. Chr. zu Karthago, wurde wahrscheinlich schon hier griechisch gebildet, lebte in Rom als Sklave des Senators T. Lucanus, der ihn freiließ, bearbeitete Stücke des griech. Dichters Menander mit solchem Beifalle, daß er Zutritt in den vornehmsten Gesellschaften u. besonders die volle Gunst des P. Cornelius Scipio des Afrikaners sowie des C. Lälius errang; soll um 155 in Arkadien in Folge eines Schiffbruches gest. sein. Er soll sehr viele Komödien geliefert haben u. für dieselben sehr gut bezahlt worden sein; von allen sind nur 6 vorhanden, die bereits seit ihrer Entstehungszeit u. durch das ganze Mittelalter hindurch gelesen u. erklärt wurden. Die Reinheit der Sprache, die Kunst des Versbaues, die durchdachte Planmäßigkeit vermögen den fühlbaren Mangel an Originalität nicht zu ersetzen, vor Plautus hat T. übrigens außer dem seinen gesellschaftlichen Ton eine tiefe Kenntniß des menschlichen Herzens voraus, aus der sich eine ethische Auffassung u. Behandlungsweise der Charaktere ergab. Neueste Ausgaben von Westerhof und Stallbaum, Reinhold (Pasewalk 1838 ff.) und Klotz, Uebersetzungen ins Deutsche von Kindervater (Leipz. und Jena 1790, 1800, 2 B.) und Benfey (Tüb. 1837). Tergiversatio, lat., Umkehr, Winkelzug; bei den Römern Verbrechen des Anklägers, welcher ohne abolitio von der begonnenen Anklage zurücktritt; tergiversiren, ausweichen, zögern, Winkelzüge machen; tergum, lat., tergo, ital., Rücken, Rückseite. Terglou, Berg der julischen Alpen, mit 3 Spitzen, den Quellen des Isonzo und der Save, 9294' hoch. Terlizzi, neapolit. Stadt in Terra di Bari, Bischofssitz, Kathedrale, Schloß mit Gemäldesammlung; 10000 E., Wein- und Mandelbau. Termen, nennt man die Gränz- und Marksteine der alten Griechen und Römer, die zur Blütezeit der Kunst eine Art Bildsäule darstellten, oben ein Hermes- oder Apollokopf mit Brust, unten in ein en sich zuspitzenden 4eckigen Pfeiler auslaufend. Termin, lat.-dtsch., gerichtliche Frist; geb. 1790 zu Lissabon, diente unter Wellington u. Beresford, wurde 1826 Brigadegeneral und stand in den portug. Wirren auf Seite der Constitutionellen. 1829 leitete er den Widerstand der Insel T. und leistete Dom Pedro von 1832–34 in Portugal wichtige Dienste; unter Maria da Gloria war er einigemal Minister. Tercerones, span., Abkömmlinge eines Europäers und einer Mulattin. Terebelliten, versteinerte Schnecken aus der Gattung Terebellum (Kammkiemenschnecke). Terebinthe, Terpentinpistacie, lat. pistacia terebinthus, Baum in den Ländern am Mittelmeere, liefert den feinsten Terpentin (Terpentin von Cypern, Chios). Terebrantia, neulat., Insekten mit einem Legestachel. Terebratula, neulatein., Art Bohrmuschel; Terebratulithen, versteinerte Bohrmuscheln. Teredo, lat., Holz-, Bohrwurm. Terek, Fluß in Kaukasien, entspringt unweit des Kasbegh, mündet nach 67 Meil. in das kaspische Meer; sein in entgegengesetzter Richtung strömender Quellnachbar ist der Kuban. Am T. wie am Kuban ist eine Linie von Blockhäusern und Forts gegen die Einfälle der Gebirgsvölker angelegt. Terentianus Maurus, ein gegen Ausgang des 1. Jahrh. in Rom lebender, wahrscheinlich aus Karthago gebürtiger didaktischer Schriftsteller, war in der Literatur sehr bewandert u. lieferte in seinem Werke: de litteris, syllabis, pedibus et metris eine gute Prosodie u. Verslehre. Beste Ausgabe mit Anmerkungen von L. Santen durch van Lennep (Traj. ad Rh. 1825), Bearbeitung von Lachmann (Berlin 1836). Terentius, röm.-plebej. Geschlecht; bekannt ist Cajus T. Varro, der als Consul die Schlacht bei Cannä herbeiführte u. verlor. Aus diesem Geschlechte ist Terentia, Ciceros (s. d.) muthige u. treue Gattin, von welcher sich derselbe nach 30jähr. Ehe scheiden ließ, um ein reiches Mädchen zu heirathen; vgl. Varro. Terentius, Publius, genannt Afer, der gelesenste unter den röm. Lustspieldichtern, geb. um 194 v. Chr. zu Karthago, wurde wahrscheinlich schon hier griechisch gebildet, lebte in Rom als Sklave des Senators T. Lucanus, der ihn freiließ, bearbeitete Stücke des griech. Dichters Menander mit solchem Beifalle, daß er Zutritt in den vornehmsten Gesellschaften u. besonders die volle Gunst des P. Cornelius Scipio des Afrikaners sowie des C. Lälius errang; soll um 155 in Arkadien in Folge eines Schiffbruches gest. sein. 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Die Reinheit der Sprache, die Kunst des Versbaues, die durchdachte Planmäßigkeit vermögen den fühlbaren Mangel an Originalität nicht zu ersetzen, vor Plautus hat T. übrigens außer dem seinen gesellschaftlichen Ton eine tiefe Kenntniß des menschlichen Herzens voraus, aus der sich eine ethische Auffassung u. Behandlungsweise der Charaktere ergab. 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Tercerones, span., Abkömmlinge eines Europäers und einer Mulattin.
Terebelliten, versteinerte Schnecken aus der Gattung Terebellum (Kammkiemenschnecke).
Terebinthe, Terpentinpistacie, lat. pistacia terebinthus, Baum in den Ländern am Mittelmeere, liefert den feinsten Terpentin (Terpentin von Cypern, Chios).
Terebrantia, neulat., Insekten mit einem Legestachel.
Terebratula, neulatein., Art Bohrmuschel; Terebratulithen, versteinerte Bohrmuscheln.
Teredo, lat., Holz-, Bohrwurm.
Terek, Fluß in Kaukasien, entspringt unweit des Kasbegh, mündet nach 67 Meil. in das kaspische Meer; sein in entgegengesetzter Richtung strömender Quellnachbar ist der Kuban. Am T. wie am Kuban ist eine Linie von Blockhäusern und Forts gegen die Einfälle der Gebirgsvölker angelegt.
Terentianus Maurus, ein gegen Ausgang des 1. Jahrh. in Rom lebender, wahrscheinlich aus Karthago gebürtiger didaktischer Schriftsteller, war in der Literatur sehr bewandert u. lieferte in seinem Werke: de litteris, syllabis, pedibus et metris eine gute Prosodie u. Verslehre. Beste Ausgabe mit Anmerkungen von L. Santen durch van Lennep (Traj. ad Rh. 1825), Bearbeitung von Lachmann (Berlin 1836).
Terentius, röm.-plebej. Geschlecht; bekannt ist Cajus T. Varro, der als Consul die Schlacht bei Cannä herbeiführte u. verlor. Aus diesem Geschlechte ist Terentia, Ciceros (s. d.) muthige u. treue Gattin, von welcher sich derselbe nach 30jähr. Ehe scheiden ließ, um ein reiches Mädchen zu heirathen; vgl. Varro.
Terentius, Publius, genannt Afer, der gelesenste unter den röm. Lustspieldichtern, geb. um 194 v. Chr. zu Karthago, wurde wahrscheinlich schon hier griechisch gebildet, lebte in Rom als Sklave des Senators T. Lucanus, der ihn freiließ, bearbeitete Stücke des griech. Dichters Menander mit solchem Beifalle, daß er Zutritt in den vornehmsten Gesellschaften u. besonders die volle Gunst des P. Cornelius Scipio des Afrikaners sowie des C. Lälius errang; soll um 155 in Arkadien in Folge eines Schiffbruches gest. sein. Er soll sehr viele Komödien geliefert haben u. für dieselben sehr gut bezahlt worden sein; von allen sind nur 6 vorhanden, die bereits seit ihrer Entstehungszeit u. durch das ganze Mittelalter hindurch gelesen u. erklärt wurden. Die Reinheit der Sprache, die Kunst des Versbaues, die durchdachte Planmäßigkeit vermögen den fühlbaren Mangel an Originalität nicht zu ersetzen, vor Plautus hat T. übrigens außer dem seinen gesellschaftlichen Ton eine tiefe Kenntniß des menschlichen Herzens voraus, aus der sich eine ethische Auffassung u. Behandlungsweise der Charaktere ergab. Neueste Ausgaben von Westerhof und Stallbaum, Reinhold (Pasewalk 1838 ff.) und Klotz, Uebersetzungen ins Deutsche von Kindervater (Leipz. und Jena 1790, 1800, 2 B.) und Benfey (Tüb. 1837).
Tergiversatio, lat., Umkehr, Winkelzug; bei den Römern Verbrechen des Anklägers, welcher ohne abolitio von der begonnenen Anklage zurücktritt; tergiversiren, ausweichen, zögern, Winkelzüge machen; tergum, lat., tergo, ital., Rücken, Rückseite.
Terglou, Berg der julischen Alpen, mit 3 Spitzen, den Quellen des Isonzo und der Save, 9294' hoch.
Terlizzi, neapolit. Stadt in Terra di Bari, Bischofssitz, Kathedrale, Schloß mit Gemäldesammlung; 10000 E., Wein- und Mandelbau.
Termen, nennt man die Gränz- und Marksteine der alten Griechen und Römer, die zur Blütezeit der Kunst eine Art Bildsäule darstellten, oben ein Hermes- oder Apollokopf mit Brust, unten in ein en sich zuspitzenden 4eckigen Pfeiler auslaufend.
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