Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Tenontes, griech., die Sehnen, Flechsen; Tenontagra, Flechsengicht; Tenontologie, Sehnenlehre; Tenontotomie, Sehnendurchschneidung. Tenor, ital. tenore, heißt die höhere, zartere von den 2 Männerstimmen und hat gewöhnlich einen Um sang vom kleinen c bis zum eingestrichenen g od. a. In dem gemischten 4stimmigen Gesang bildet er die 2. Mittelstimme; in dem 4stimmigen Männergesang aber bildet er als erster T die Hauptstimme, welche die Melodie führt, und als zweiter T. die erste Mittelstimme. Tenos, jetzt Tino, eine der Cykladen, mit Andros die Eparchie T. bildend, hat auf 34/5 #M. 22000 E., führt Marmor und Malvasier aus. Hauptst.: Hagios Nikolaos oder Tino, mit 4000 E., Hafen. Tentacula, lat., Fühlwerkzeuge. Tentaculites, neulat., -en, versteinerte Pflanzenthiere in Gestalt kegelförmiger Röhren. Tentamen, lat., Versuch, Probe, Vorprüfung. Tentatio, lat., Versuchung, Versuch. Tentyra, s. Denderah. Tentzel, Wilh. Ernst, ein jetzt vergessener Schriftsteller, der zu seiner Zeit als ein Wunder von Gelehrsamkeit galt, geb. 1659 zu Greußen in Thüringen, Gymnasiallehrer, Aufseher des Münzkabinets u. der Kunstkammer zu Gotha, wurde kursächs. Rath u. Historiograph, st. 1707 zu Dresden in Armuth. Ueber T.s Leben u. zahlreiche Schriften (unter letztern sind die "Monatlichen Unterredungen einiger guten Freunde von allerhand Büchern" Leipz. 1689-98, als der früheste Versuch einer Literaturzeitung (vgl. Thomasius) nennenswerth) schrieb J. C. Ruediger deutsch und lat., Dresden und Leipzig 1708. Tenues, lat., die harten Consonanten p, t, k. Tenute, was Fermate; tenuto, ital., ausgehalten. Tenzone, Tenson, Streitgesang, poetische Spielerei der provencalischen Dichter. Teocalli, die Tempel der alten Mexikaner, die auf hohen, abgestutzten Pyramiden standen. Teos, jonische Stadt, der Insel Samos gegenüber, war von vielen Kanälen durchschnitten, eine blühende Handelsstadt mit 2 Häfen, Geburtsort des Anakreon und Hekatäus. Thephilim, hebr., der Gebetriemen der Juden um Stirn u. Hals; Thephiloth, Gebete für alle Tage des Jahres. Tephomantie, griech., Wahrsagerei aus der Asche. Tepidarium, lat., warmes Zimmer im Badehause; die lauwarme Abtheilung des Gewächshauses. Teplitz, slav. d. h. Warmquelle, berühmter Badeort im böhm. Kreise Leitmeritz, Stadt in schöner Berggegend, 2 St. seitwärts von Außig, mit 4000 E. Die Quellen gehören zu den alkalisch-salinischen Mineralwassern, haben eine Wärme von 20-39°R. u. zählen zu den wirksamsten Wassern (Küttenbrugg, "die Thermalbäder zu T." etc., Prag 1844). Teppiche, s. Tapeten. Teptjären, finn.-tatar. Volk im russ. Gouv. Orenburg, 200000 Köpfe stark, leben von Ackerbau, Viehzucht u. Jagd, sind meistentheils Christen. Teramo, Hauptstadt der neapolitan. Provinz Abruzzo ulteriore I., am Tordino, befestigt, Bischofssitz, hat schöne Kathedrale, 9500 E., Fabrikation von Hüten und Cremor Tartari. Teratologie, griech.-dtsch., die Lehre von den Wundern; in der Physiologie die Lehre von den regelwidrigen Bildungen, Mißgeburten. Terbium, von Mosander entdecktes Metall, sehr selten vorkommend. Terburg, Gerhard, berühmter niederl. Porträt- und Genremaler, geb. 1608 zu Zwolle, ließ sich in Deventer nieder, wo er Bürgermeister wurde, u. st. 1681. Terceira, Hauptinsel der Azoren, 101/2 #M. groß, mit 40000 E. und der Hauptstadt Angra; s. Azoren. T. widerstand von 1580-83 Philipp II., erklärte sich 1828 gegen Dom Miguel von Portugal, schlug 1829 einen Angriff desselben zurück und wurde der Sammelplatz für Dom Pedros Expedition gegen Oporto (1832). Terceira (-ßeira), Herzog v., Graf v. Villaflor, portug. Marschall u. 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Ernst, ein jetzt vergessener Schriftsteller, der zu seiner Zeit als ein Wunder von Gelehrsamkeit galt, geb. 1659 zu Greußen in Thüringen, Gymnasiallehrer, Aufseher des Münzkabinets u. der Kunstkammer zu Gotha, wurde kursächs. Rath u. Historiograph, st. 1707 zu Dresden in Armuth. Ueber T.s Leben u. zahlreiche Schriften (unter letztern sind die „Monatlichen Unterredungen einiger guten Freunde von allerhand Büchern“ Leipz. 1689–98, als der früheste Versuch einer Literaturzeitung (vgl. Thomasius) nennenswerth) schrieb J. C. Ruediger deutsch und lat., Dresden und Leipzig 1708. Tenues, lat., die harten Consonanten p, t, k. Tenute, was Fermate; tenuto, ital., ausgehalten. Tenzone, Tenson, Streitgesang, poetische Spielerei der provençalischen Dichter. Teocalli, die Tempel der alten Mexikaner, die auf hohen, abgestutzten Pyramiden standen. 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Tenontes, griech., die Sehnen, Flechsen; Tenontagra, Flechsengicht; Tenontologie, Sehnenlehre; Tenontotomie, Sehnendurchschneidung.
Tenor, ital. tenore, heißt die höhere, zartere von den 2 Männerstimmen und hat gewöhnlich einen Um sang vom kleinen c bis zum eingestrichenen g od. a. In dem gemischten 4stimmigen Gesang bildet er die 2. Mittelstimme; in dem 4stimmigen Männergesang aber bildet er als erster T die Hauptstimme, welche die Melodie führt, und als zweiter T. die erste Mittelstimme.
Tenos, jetzt Tino, eine der Cykladen, mit Andros die Eparchie T. bildend, hat auf 34/5 □M. 22000 E., führt Marmor und Malvasier aus. Hauptst.: Hagios Nikolaos oder Tino, mit 4000 E., Hafen.
Tentacula, lat., Fühlwerkzeuge.
Tentaculites, neulat., –en, versteinerte Pflanzenthiere in Gestalt kegelförmiger Röhren.
Tentamen, lat., Versuch, Probe, Vorprüfung.
Tentatio, lat., Versuchung, Versuch.
Tentyra, s. Denderah.
Tentzel, Wilh. Ernst, ein jetzt vergessener Schriftsteller, der zu seiner Zeit als ein Wunder von Gelehrsamkeit galt, geb. 1659 zu Greußen in Thüringen, Gymnasiallehrer, Aufseher des Münzkabinets u. der Kunstkammer zu Gotha, wurde kursächs. Rath u. Historiograph, st. 1707 zu Dresden in Armuth. Ueber T.s Leben u. zahlreiche Schriften (unter letztern sind die „Monatlichen Unterredungen einiger guten Freunde von allerhand Büchern“ Leipz. 1689–98, als der früheste Versuch einer Literaturzeitung (vgl. Thomasius) nennenswerth) schrieb J. C. Ruediger deutsch und lat., Dresden und Leipzig 1708.
Tenues, lat., die harten Consonanten p, t, k.
Tenute, was Fermate; tenuto, ital., ausgehalten.
Tenzone, Tenson, Streitgesang, poetische Spielerei der provençalischen Dichter.
Teocalli, die Tempel der alten Mexikaner, die auf hohen, abgestutzten Pyramiden standen.
Teos, jonische Stadt, der Insel Samos gegenüber, war von vielen Kanälen durchschnitten, eine blühende Handelsstadt mit 2 Häfen, Geburtsort des Anakreon und Hekatäus.
Thephilim, hebr., der Gebetriemen der Juden um Stirn u. Hals; Thephiloth, Gebete für alle Tage des Jahres.
Tephomantie, griech., Wahrsagerei aus der Asche.
Tepidarium, lat., warmes Zimmer im Badehause; die lauwarme Abtheilung des Gewächshauses.
Teplitz, slav. d. h. Warmquelle, berühmter Badeort im böhm. Kreise Leitmeritz, Stadt in schöner Berggegend, 2 St. seitwärts von Außig, mit 4000 E. Die Quellen gehören zu den alkalisch-salinischen Mineralwassern, haben eine Wärme von 20–39°R. u. zählen zu den wirksamsten Wassern (Küttenbrugg, „die Thermalbäder zu T.“ etc., Prag 1844).
Teppiche, s. Tapeten.
Teptjären, finn.-tatar. Volk im russ. Gouv. Orenburg, 200000 Köpfe stark, leben von Ackerbau, Viehzucht u. Jagd, sind meistentheils Christen.
Teramo, Hauptstadt der neapolitan. Provinz Abruzzo ulteriore I., am Tordino, befestigt, Bischofssitz, hat schöne Kathedrale, 9500 E., Fabrikation von Hüten und Cremor Tartari.
Teratologie, griech.-dtsch., die Lehre von den Wundern; in der Physiologie die Lehre von den regelwidrigen Bildungen, Mißgeburten.
Terbium, von Mosander entdecktes Metall, sehr selten vorkommend.
Terburg, Gerhard, berühmter niederl. Porträt- und Genremaler, geb. 1608 zu Zwolle, ließ sich in Deventer nieder, wo er Bürgermeister wurde, u. st. 1681.
Terceira, Hauptinsel der Azoren, 101/2 □M. groß, mit 40000 E. und der Hauptstadt Angra; s. Azoren. T. widerstand von 1580–83 Philipp II., erklärte sich 1828 gegen Dom Miguel von Portugal, schlug 1829 einen Angriff desselben zurück und wurde der Sammelplatz für Dom Pedros Expedition gegen Oporto (1832).
Terceira (–ßéïra), Herzog v., Graf v. Villaflor, portug. Marschall u. Staatsmann,
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