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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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T.s Gattin, eine geborne Juliette Vanhove, war ebenfalls eine treffliche Schauspielerin, zog sich aber frühzeitig von der Bühne zurück.


Talmud, hebr. d. h. Lehre, Lehrbuch, neben der hebr. Bibel das wichtigste Religions- u. Gesetzbuch der Juden. Dasselbe besteht 1) aus der sog. Mischna, Sammlung von mündlichen Ueberlieferungen hinsichtlich der Auslegung u. Anwendung des Gesetzes, bereits von der Schule Hillels begonnen, von Rabbi Juda dem Fürsten, Vorsteher der jüdischen Akademie zu Tiberias, in die heutige Gestalt gebracht im Anfang des 3. Jahrh. n. Chr. Diese Mischna handelt in 6 Sedern oder Hauptabschnitten von den Somen d. h. vom Acker-, Feld- und Weinbau, von den Festen, Weibern (Eherecht), Beschädigungen an Leib u. Eigenthum und Ersatzpflicht, heiligen Dingen (Opfer und Opferdienst) und Reinigungen. Ein Anhang der Mischna, die Tosiphta, bezweckt die Erklärung der dunkeln Stellen der Mischna; 2) aus der Gemara d. h. Vollendung, entstanden, weil die Mischna unvollständig war und weil die Untersuchungen und Erörterungen über das Gesetz fortwährend zu neuen Abänderungen und Zuthaten führten, gesammelt im Anfang des 4. Jahrh. durch Rabbi Johanan, Vorsteher der Judenschulen in Palästina. Dieser jerusalemische T. wurde jedoch bedeutend überflügelt durch den später entstandenen und viel umfassenderen babylonischen, der weit mehr als jener die Aussprüche der Weisen, Gerichtsentscheidungen, die Verhandlungen der Lehrer über den Sinn des Ueberlieferten, die Anwendungen u. Abänderungen der Gesetzesregeln mit Erzählungen, Sagen, Gleichnissen, Parabeln, Ermahnungen u. dgl. ausschmückte. Alle mündliche u. schriftliche Ueberlieferung aber, den T., die Haggalah und Halachah, somit alles Uebrige außer dem Pentateuch, umfaßt der Midrasch (Auslegung). T. isten, die alten Gesetzeslehrer, deren Aussprüche u. Entscheidungen in den T. aufgenommen sind; die jüdischen Gelehrten, welche mit dem Inhalte und Gebrauch des T. besonders vertraut sind; alle Juden, welche der Autorität des T. sich unterwerfen, was bei den Karäern (s. Karäer) und heutigen Rationalisten unter den Juden keineswegs der Fall ist.


Talon (talong), frz., Ferse, Absatz am Schuh, Vorsprung der Außenmauer an Bastionen; im Kartenspiel: Stock, Stamm, die nach dem Vertheilen übrig gebliebenen Karten; bei Staatspapieren der Papierstreifen, welcher die Anweisung für die Coupons enthält.


Talos, myth., Neffe des Dädalus, Erfinder der Säge, der Töpferscheibe und des Drechseleisens.


Talvj, s. Jakob, Ludwig Heinrich.


Taman, Halbinsel von der Straße von Kertsch, dem schwarzen Meere und der Mündung des Kuban gebildet, mit Naphtaquellen und Schlammvulkan, im Gebiete der tschernomorischen Kosacken, mit der Stadt T. (befestigt, 2500 E.) und dem Fort Fanagoria.


Tamarinden, Sauerdatteln, sind die Früchte eines ursprünglich in Ostindien, Arabien und Aegypten einheimischen Baumes, Tamarindus indica L., aus der Familie der Leguminosen, der jetzt auch in Amerika angepflanzt wird. - Die fingerlange Hülfe enthält in dem dunkeln, dicken Marke ziemlich große, glänzend-braune Samen; diese kommen mit dem zu einer Masse zusammengekneteten Marke in den Handel. Sie werden als kühlendes, in stärkern Gaben abführendes Arzneimittel entweder in Abkochungen od. nachdem sie von den Samen befreit sind, als T. mark (pulpa Tamarindorum) angewendet.


Tamariske, lat. Tamariscus, Pflanzengattung aus der natürlichen Familie der Tamariscinae; die deutsche T. (t. germanica), Strauch mit geraden, röthlichen Zweigen, schmallanzettförmigen Blättern, weißlich-röthlichen Blüten in langen Endähren, ist der Begleiter steiniger Flußufer; t. gallica, in der Levante und Südeuropa, liefert eine salzreiche Asche, die zum Gerben benutzt wird; eine Varietät in Arabien liefert eine Art Manna.


Tamaulipas, mexik. Küstenstaat am mexikan. Meerbusen, südl. von Texas, 1400 #M. groß, vom Rio grande bewässert, hat etwa 100000 E., die von Ackerbau, etwas Bergbau, hauptsächlich

T.s Gattin, eine geborne Juliette Vanhove, war ebenfalls eine treffliche Schauspielerin, zog sich aber frühzeitig von der Bühne zurück.


Talmud, hebr. d. h. Lehre, Lehrbuch, neben der hebr. Bibel das wichtigste Religions- u. Gesetzbuch der Juden. Dasselbe besteht 1) aus der sog. Mischna, Sammlung von mündlichen Ueberlieferungen hinsichtlich der Auslegung u. Anwendung des Gesetzes, bereits von der Schule Hillels begonnen, von Rabbi Juda dem Fürsten, Vorsteher der jüdischen Akademie zu Tiberias, in die heutige Gestalt gebracht im Anfang des 3. Jahrh. n. Chr. Diese Mischna handelt in 6 Sedern oder Hauptabschnitten von den Somen d. h. vom Acker-, Feld- und Weinbau, von den Festen, Weibern (Eherecht), Beschädigungen an Leib u. Eigenthum und Ersatzpflicht, heiligen Dingen (Opfer und Opferdienst) und Reinigungen. Ein Anhang der Mischna, die Tosiphta, bezweckt die Erklärung der dunkeln Stellen der Mischna; 2) aus der Gemara d. h. Vollendung, entstanden, weil die Mischna unvollständig war und weil die Untersuchungen und Erörterungen über das Gesetz fortwährend zu neuen Abänderungen und Zuthaten führten, gesammelt im Anfang des 4. Jahrh. durch Rabbi Johanan, Vorsteher der Judenschulen in Palästina. Dieser jerusalemische T. wurde jedoch bedeutend überflügelt durch den später entstandenen und viel umfassenderen babylonischen, der weit mehr als jener die Aussprüche der Weisen, Gerichtsentscheidungen, die Verhandlungen der Lehrer über den Sinn des Ueberlieferten, die Anwendungen u. Abänderungen der Gesetzesregeln mit Erzählungen, Sagen, Gleichnissen, Parabeln, Ermahnungen u. dgl. ausschmückte. Alle mündliche u. schriftliche Ueberlieferung aber, den T., die Haggalah und Halachah, somit alles Uebrige außer dem Pentateuch, umfaßt der Midrasch (Auslegung). T. isten, die alten Gesetzeslehrer, deren Aussprüche u. Entscheidungen in den T. aufgenommen sind; die jüdischen Gelehrten, welche mit dem Inhalte und Gebrauch des T. besonders vertraut sind; alle Juden, welche der Autorität des T. sich unterwerfen, was bei den Karäern (s. Karäer) und heutigen Rationalisten unter den Juden keineswegs der Fall ist.


Talon (talong), frz., Ferse, Absatz am Schuh, Vorsprung der Außenmauer an Bastionen; im Kartenspiel: Stock, Stamm, die nach dem Vertheilen übrig gebliebenen Karten; bei Staatspapieren der Papierstreifen, welcher die Anweisung für die Coupons enthält.


Talos, myth., Neffe des Dädalus, Erfinder der Säge, der Töpferscheibe und des Drechseleisens.


Talvj, s. Jakob, Ludwig Heinrich.


Taman, Halbinsel von der Straße von Kertsch, dem schwarzen Meere und der Mündung des Kuban gebildet, mit Naphtaquellen und Schlammvulkan, im Gebiete der tschernomorischen Kosacken, mit der Stadt T. (befestigt, 2500 E.) und dem Fort Fanagoria.


Tamarinden, Sauerdatteln, sind die Früchte eines ursprünglich in Ostindien, Arabien und Aegypten einheimischen Baumes, Tamarindus indica L., aus der Familie der Leguminosen, der jetzt auch in Amerika angepflanzt wird. – Die fingerlange Hülfe enthält in dem dunkeln, dicken Marke ziemlich große, glänzend-braune Samen; diese kommen mit dem zu einer Masse zusammengekneteten Marke in den Handel. Sie werden als kühlendes, in stärkern Gaben abführendes Arzneimittel entweder in Abkochungen od. nachdem sie von den Samen befreit sind, als T. mark (pulpa Tamarindorum) angewendet.


Tamariske, lat. Tamariscus, Pflanzengattung aus der natürlichen Familie der Tamariscinae; die deutsche T. (t. germanica), Strauch mit geraden, röthlichen Zweigen, schmallanzettförmigen Blättern, weißlich-röthlichen Blüten in langen Endähren, ist der Begleiter steiniger Flußufer; t. gallica, in der Levante und Südeuropa, liefert eine salzreiche Asche, die zum Gerben benutzt wird; eine Varietät in Arabien liefert eine Art Manna.


Tamaulipas, mexik. Küstenstaat am mexikan. Meerbusen, südl. von Texas, 1400 □M. groß, vom Rio grande bewässert, hat etwa 100000 E., die von Ackerbau, etwas Bergbau, hauptsächlich

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[408/0409] T.s Gattin, eine geborne Juliette Vanhove, war ebenfalls eine treffliche Schauspielerin, zog sich aber frühzeitig von der Bühne zurück. Talmud, hebr. d. h. Lehre, Lehrbuch, neben der hebr. Bibel das wichtigste Religions- u. Gesetzbuch der Juden. Dasselbe besteht 1) aus der sog. Mischna, Sammlung von mündlichen Ueberlieferungen hinsichtlich der Auslegung u. Anwendung des Gesetzes, bereits von der Schule Hillels begonnen, von Rabbi Juda dem Fürsten, Vorsteher der jüdischen Akademie zu Tiberias, in die heutige Gestalt gebracht im Anfang des 3. Jahrh. n. Chr. Diese Mischna handelt in 6 Sedern oder Hauptabschnitten von den Somen d. h. vom Acker-, Feld- und Weinbau, von den Festen, Weibern (Eherecht), Beschädigungen an Leib u. Eigenthum und Ersatzpflicht, heiligen Dingen (Opfer und Opferdienst) und Reinigungen. Ein Anhang der Mischna, die Tosiphta, bezweckt die Erklärung der dunkeln Stellen der Mischna; 2) aus der Gemara d. h. Vollendung, entstanden, weil die Mischna unvollständig war und weil die Untersuchungen und Erörterungen über das Gesetz fortwährend zu neuen Abänderungen und Zuthaten führten, gesammelt im Anfang des 4. Jahrh. durch Rabbi Johanan, Vorsteher der Judenschulen in Palästina. Dieser jerusalemische T. wurde jedoch bedeutend überflügelt durch den später entstandenen und viel umfassenderen babylonischen, der weit mehr als jener die Aussprüche der Weisen, Gerichtsentscheidungen, die Verhandlungen der Lehrer über den Sinn des Ueberlieferten, die Anwendungen u. Abänderungen der Gesetzesregeln mit Erzählungen, Sagen, Gleichnissen, Parabeln, Ermahnungen u. dgl. ausschmückte. Alle mündliche u. schriftliche Ueberlieferung aber, den T., die Haggalah und Halachah, somit alles Uebrige außer dem Pentateuch, umfaßt der Midrasch (Auslegung). T. isten, die alten Gesetzeslehrer, deren Aussprüche u. Entscheidungen in den T. aufgenommen sind; die jüdischen Gelehrten, welche mit dem Inhalte und Gebrauch des T. besonders vertraut sind; alle Juden, welche der Autorität des T. sich unterwerfen, was bei den Karäern (s. Karäer) und heutigen Rationalisten unter den Juden keineswegs der Fall ist. Talon (talong), frz., Ferse, Absatz am Schuh, Vorsprung der Außenmauer an Bastionen; im Kartenspiel: Stock, Stamm, die nach dem Vertheilen übrig gebliebenen Karten; bei Staatspapieren der Papierstreifen, welcher die Anweisung für die Coupons enthält. Talos, myth., Neffe des Dädalus, Erfinder der Säge, der Töpferscheibe und des Drechseleisens. Talvj, s. Jakob, Ludwig Heinrich. Taman, Halbinsel von der Straße von Kertsch, dem schwarzen Meere und der Mündung des Kuban gebildet, mit Naphtaquellen und Schlammvulkan, im Gebiete der tschernomorischen Kosacken, mit der Stadt T. (befestigt, 2500 E.) und dem Fort Fanagoria. Tamarinden, Sauerdatteln, sind die Früchte eines ursprünglich in Ostindien, Arabien und Aegypten einheimischen Baumes, Tamarindus indica L., aus der Familie der Leguminosen, der jetzt auch in Amerika angepflanzt wird. – Die fingerlange Hülfe enthält in dem dunkeln, dicken Marke ziemlich große, glänzend-braune Samen; diese kommen mit dem zu einer Masse zusammengekneteten Marke in den Handel. Sie werden als kühlendes, in stärkern Gaben abführendes Arzneimittel entweder in Abkochungen od. nachdem sie von den Samen befreit sind, als T. mark (pulpa Tamarindorum) angewendet. Tamariske, lat. Tamariscus, Pflanzengattung aus der natürlichen Familie der Tamariscinae; die deutsche T. (t. germanica), Strauch mit geraden, röthlichen Zweigen, schmallanzettförmigen Blättern, weißlich-röthlichen Blüten in langen Endähren, ist der Begleiter steiniger Flußufer; t. gallica, in der Levante und Südeuropa, liefert eine salzreiche Asche, die zum Gerben benutzt wird; eine Varietät in Arabien liefert eine Art Manna. Tamaulipas, mexik. Küstenstaat am mexikan. Meerbusen, südl. von Texas, 1400 □M. groß, vom Rio grande bewässert, hat etwa 100000 E., die von Ackerbau, etwas Bergbau, hauptsächlich

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/409>, abgerufen am 23.11.2024.