Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Tag- u. Nachtgleiche, s. Aequinoctien.


Tagwechsel (Präcisewechsel), bezeichnet genau den Verfalltag.


Tagwerk, Flächenmaß, dem Morgen entsprechend.


Tahiti, s. Otaheiti.


Taidigg, Täding, altdeutsch = Gericht.


Taillanderie (taljangdrih), französ., schneidende Eisenwaaren.


Taillandier (Taljangdieh), St. Rene, geb. 1817 zu Paris, seit 1843 Professor der französ. Literatur zu Montpellier, Schriftsteller. "Geschichte des jungen Deutschland" 1848, "Studien über die Revolution in Deutschland" 1853, der sich besonders mit Deutschland beschäftigt.


Tailliren, frz.-deutsch, schneiden, zerschneiden, zuschneiden, Karten mischen und abziehen; Taille, der Schnitt eines Kleides, der Theil des Kleides u. Leibes zwischen Hüften u. Brust; tailleur (taljöhr), frz., Schneider; Bankhalter im Pharaospiel.


Taillon (taljong), frz., die Nachsteuer.


Taillure (taljühr), Stickerei auf Besetzungen.


Taitsing, Tsing, die seit 1646 in China regierende Mandschudynastie.


Tajmahal, Mausoleum der Sultanin Nurmahal bei Agra, eines der schönsten mosleminischen Bauwerke in Ostindien.


Tajo (Tacho), portug. Tejo, bei den Alten Tagus, Hauptfluß der pyrenäischen Halbinsel, entspringt auf der Sierra von Albarracin, strömt nach Westen, nimmt während seines Laufes 20 Nebenflüsse auf, erreicht bei Abrantes Portugal u. fällt bei Lissabon, einen prächtigen Hafen bildend, in das atlant. Meer. Der T. führt Goldsand, ist aber trotz seiner Wassermenge in Spanien wegen der Felsen in seinem Bette, der Stromschnellen u. Strudel zur Binnenschiffahrt nur wenig zu benützen.


Takelwerk, Takelage (-asch), was zur Ausrüstung eines Schiffes gehört: Taue, Segel, Segelstangen, Anker etc.; auftakeln, ein Schiff ausrüsten; abtakeln, es außer segelfertigen Stand setzen.


Takt, nennt man in der Musik eine bestimmte rhythmische Zeitabtheilung mit bestimmt abgemessenen Gliedern, dann jeden auf dieser Zeitabtheilung beruhenden und durch einen senkrechten Strich (T. strich) abgegränzten Abschnitt in der Notenschrift. Die Verschiedenheit des T.es, die T.art, ergibt sich aus der Zahl seiner Glieder od. T.theile. Die T.art heißt eine gerade, wenn sich die Anzahl der T.theile durch 2 theilen läßt, wie 2/2-, 2/4-, 4/4-T. etc.; eine ungerade. wenn durch 3 theilbar, wie 3/2-, 3/4-, 3/8-, 6/4-, 9/8-T. etc. Die T.theile selber zerfallen nach ihrem innern Werth in Haupt- und Nebentheile, je nachdem der Accent darauf fällt oder nicht, und man unterscheidet in dieser Hinsicht gute und schlechte T.theile. Die T.art eines Tonstücks ist jedesmal am Anfange desselben angedeutet.


Taktik, griech.-dtsch., die Kunde von dem Gebrauch der Truppen, begreift sowohl die Ausbildung und Einübung der verschiedenen Waffengattungen, als den zweckmäßigen Gebrauch derselben unter gegebenen Bedingungen, die Verhältnisse der Bewegungen und Stellungen.


Taktmesser, Metronom, eine mechanische Vorrichtung zur genauen Angabe der Zeitgeltung eines Takttheiles, somit des Zeitmaßes für den Vortrag eines Tonstückes. Man hat verschiedene Arten solcher Vorrichtungen, die beste ist die von Gottfried Weber, nämlich ein einfaches Pendel, dessen schnellere od. langsamere Schwingungen, je nachdem es kürzer oder länger gehalten wird, das Zeitmaß angeben. Die Länge des Pendels wird am Anfange des Tonstückes bemerkt; ein Pendelschlag entspricht dann der Dauer eines Takttheils.


Talanti -a, griech. Stadt in der Provinz Lokris, an der Meerenge Euripus, Bischofssitz, mit 3000 E.


Talapoinen, s. Siam.


Talar, das vornen zugeknöpfte, vom Halse bis an die Knöchel (ad talos, lat., daher T.) reichende Gewand der kath. Geistlichen; Feierkleid.


Talar, Taler, von 1794-1814 poln. Thaler = 6 poln. Gulden.


Talassio, rief man im alten Rom dem eben vermählten Paare zu; scheint den Ehegott, griech. Hymenäos, bezeichnet zu haben.


Talavera de la Reyna, das altspan.


Tag- u. Nachtgleiche, s. Aequinoctien.


Tagwechsel (Präcisewechsel), bezeichnet genau den Verfalltag.


Tagwerk, Flächenmaß, dem Morgen entsprechend.


Tahiti, s. Otaheiti.


Taidigg, Täding, altdeutsch = Gericht.


Taillanderie (taljangdrih), französ., schneidende Eisenwaaren.


Taillandier (Taljangdieh), St. René, geb. 1817 zu Paris, seit 1843 Professor der französ. Literatur zu Montpellier, Schriftsteller. „Geschichte des jungen Deutschland“ 1848, „Studien über die Revolution in Deutschland“ 1853, der sich besonders mit Deutschland beschäftigt.


Tailliren, frz.-deutsch, schneiden, zerschneiden, zuschneiden, Karten mischen und abziehen; Taille, der Schnitt eines Kleides, der Theil des Kleides u. Leibes zwischen Hüften u. Brust; tailleur (taljöhr), frz., Schneider; Bankhalter im Pharaospiel.


Taillon (taljong), frz., die Nachsteuer.


Taillure (taljühr), Stickerei auf Besetzungen.


Taitsing, Tsing, die seit 1646 in China regierende Mandschudynastie.


Tajmahal, Mausoleum der Sultanin Nurmahal bei Agra, eines der schönsten mosleminischen Bauwerke in Ostindien.


Tajo (Tacho), portug. Tejo, bei den Alten Tagus, Hauptfluß der pyrenäischen Halbinsel, entspringt auf der Sierra von Albarracin, strömt nach Westen, nimmt während seines Laufes 20 Nebenflüsse auf, erreicht bei Abrantes Portugal u. fällt bei Lissabon, einen prächtigen Hafen bildend, in das atlant. Meer. Der T. führt Goldsand, ist aber trotz seiner Wassermenge in Spanien wegen der Felsen in seinem Bette, der Stromschnellen u. Strudel zur Binnenschiffahrt nur wenig zu benützen.


Takelwerk, Takelage (–asch), was zur Ausrüstung eines Schiffes gehört: Taue, Segel, Segelstangen, Anker etc.; auftakeln, ein Schiff ausrüsten; abtakeln, es außer segelfertigen Stand setzen.


Takt, nennt man in der Musik eine bestimmte rhythmische Zeitabtheilung mit bestimmt abgemessenen Gliedern, dann jeden auf dieser Zeitabtheilung beruhenden und durch einen senkrechten Strich (T. strich) abgegränzten Abschnitt in der Notenschrift. Die Verschiedenheit des T.es, die T.art, ergibt sich aus der Zahl seiner Glieder od. T.theile. Die T.art heißt eine gerade, wenn sich die Anzahl der T.theile durch 2 theilen läßt, wie 2/2-, 2/4-, 4/4-T. etc.; eine ungerade. wenn durch 3 theilbar, wie 3/2-, 3/4-, 3/8-, 6/4-, 9/8-T. etc. Die T.theile selber zerfallen nach ihrem innern Werth in Haupt- und Nebentheile, je nachdem der Accent darauf fällt oder nicht, und man unterscheidet in dieser Hinsicht gute und schlechte T.theile. Die T.art eines Tonstücks ist jedesmal am Anfange desselben angedeutet.


Taktik, griech.-dtsch., die Kunde von dem Gebrauch der Truppen, begreift sowohl die Ausbildung und Einübung der verschiedenen Waffengattungen, als den zweckmäßigen Gebrauch derselben unter gegebenen Bedingungen, die Verhältnisse der Bewegungen und Stellungen.


Taktmesser, Metronom, eine mechanische Vorrichtung zur genauen Angabe der Zeitgeltung eines Takttheiles, somit des Zeitmaßes für den Vortrag eines Tonstückes. Man hat verschiedene Arten solcher Vorrichtungen, die beste ist die von Gottfried Weber, nämlich ein einfaches Pendel, dessen schnellere od. langsamere Schwingungen, je nachdem es kürzer oder länger gehalten wird, das Zeitmaß angeben. Die Länge des Pendels wird am Anfange des Tonstückes bemerkt; ein Pendelschlag entspricht dann der Dauer eines Takttheils.


Talanti –a, griech. Stadt in der Provinz Lokris, an der Meerenge Euripus, Bischofssitz, mit 3000 E.


Talapoinen, s. Siam.


Talar, das vornen zugeknöpfte, vom Halse bis an die Knöchel (ad talos, lat., daher T.) reichende Gewand der kath. Geistlichen; Feierkleid.


Talar, Taler, von 1794–1814 poln. Thaler = 6 poln. Gulden.


Talassio, rief man im alten Rom dem eben vermählten Paare zu; scheint den Ehegott, griech. Hymenäos, bezeichnet zu haben.


Talavera de la Reyna, das altspan.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0406" n="405"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tag- u. Nachtgleiche</hi>, s. Aequinoctien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagwechsel</hi> (Präcisewechsel), bezeichnet genau den Verfalltag.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tagwerk</hi>, Flächenmaß, dem Morgen entsprechend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tahiti</hi>, s. Otaheiti.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Taidigg</hi>, <hi rendition="#g">Täding</hi>, altdeutsch = Gericht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Taillanderie</hi> (taljangdrih), französ., schneidende Eisenwaaren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Taillandier</hi> (Taljangdieh), St. René, geb. 1817 zu Paris, seit 1843 Professor der französ. Literatur zu Montpellier, Schriftsteller. &#x201E;Geschichte des jungen Deutschland&#x201C; 1848, &#x201E;Studien über die Revolution in Deutschland&#x201C; 1853, der sich besonders mit Deutschland beschäftigt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tailliren</hi>, frz.-deutsch, schneiden, zerschneiden, zuschneiden, Karten mischen und abziehen; <hi rendition="#g">Taille</hi>, der Schnitt eines Kleides, der Theil des Kleides u. Leibes zwischen Hüften u. Brust; <hi rendition="#i">tailleur</hi> (taljöhr), frz., Schneider; Bankhalter im Pharaospiel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Taillon</hi> (taljong), frz., die Nachsteuer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Taillure</hi> (taljühr), Stickerei auf Besetzungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Taitsing</hi>, <hi rendition="#g">Tsing</hi>, die seit 1646 in China regierende Mandschudynastie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tajmahal</hi>, Mausoleum der Sultanin Nurmahal bei Agra, eines der schönsten mosleminischen Bauwerke in Ostindien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tajo</hi> (Tacho), portug. <hi rendition="#g">Tejo</hi>, bei den Alten <hi rendition="#i">Tagus,</hi> Hauptfluß der pyrenäischen Halbinsel, entspringt auf der Sierra von Albarracin, strömt nach Westen, nimmt während seines Laufes 20 Nebenflüsse auf, erreicht bei Abrantes Portugal u. fällt bei Lissabon, einen prächtigen Hafen bildend, in das atlant. Meer. Der T. führt Goldsand, ist aber trotz seiner Wassermenge in Spanien wegen der Felsen in seinem Bette, der Stromschnellen u. Strudel zur Binnenschiffahrt nur wenig zu benützen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Takelwerk</hi>, <hi rendition="#g">Takelage</hi> (&#x2013;asch), was zur Ausrüstung eines Schiffes gehört: Taue, Segel, Segelstangen, Anker etc.; <hi rendition="#g">auftakeln</hi>, ein Schiff ausrüsten; <hi rendition="#g">abtakeln</hi>, es außer segelfertigen Stand setzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Takt</hi>, nennt man in der Musik eine bestimmte rhythmische Zeitabtheilung mit bestimmt abgemessenen Gliedern, dann jeden auf dieser Zeitabtheilung beruhenden und durch einen senkrechten Strich (T. strich) abgegränzten Abschnitt in der Notenschrift. Die Verschiedenheit des T.es, die T.art, ergibt sich aus der Zahl seiner Glieder od. <hi rendition="#g">T.theile.</hi> Die T.art heißt eine <hi rendition="#g">gerade</hi>, wenn sich die Anzahl der T.theile durch 2 theilen läßt, wie <hi rendition="#sup">2</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi>-, <hi rendition="#sup">2</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi>-, <hi rendition="#sup">4</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi>-T. etc.; eine <hi rendition="#g">ungerade.</hi> wenn durch 3 theilbar, wie <hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi>-, <hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi>-, <hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">8</hi>-, <hi rendition="#sup">6</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi>-, <hi rendition="#sup">9</hi>/<hi rendition="#sub">8</hi>-T. etc. Die T.theile selber zerfallen nach ihrem innern Werth in Haupt- und Nebentheile, je nachdem der Accent darauf fällt oder nicht, und man unterscheidet in dieser Hinsicht gute und schlechte T.theile. Die T.art eines Tonstücks ist jedesmal am Anfange desselben angedeutet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Taktik</hi>, griech.-dtsch., die Kunde von dem Gebrauch der Truppen, begreift sowohl die Ausbildung und Einübung der verschiedenen Waffengattungen, als den zweckmäßigen Gebrauch derselben unter gegebenen Bedingungen, die Verhältnisse der Bewegungen und Stellungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Taktmesser</hi>, <hi rendition="#g">Metronom</hi>, eine mechanische Vorrichtung zur genauen Angabe der Zeitgeltung eines Takttheiles, somit des Zeitmaßes für den Vortrag eines Tonstückes. Man hat verschiedene Arten solcher Vorrichtungen, die beste ist die von Gottfried Weber, nämlich ein einfaches Pendel, dessen schnellere od. langsamere Schwingungen, je nachdem es kürzer oder länger gehalten wird, das Zeitmaß angeben. Die Länge des Pendels wird am Anfange des Tonstückes bemerkt; ein Pendelschlag entspricht dann der Dauer eines Takttheils.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Talanti</hi> &#x2013;a, griech. Stadt in der Provinz Lokris, an der Meerenge Euripus, Bischofssitz, mit 3000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Talapoinen</hi>, s. Siam.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Talar</hi>, das vornen zugeknöpfte, vom Halse bis an die Knöchel (<hi rendition="#i">ad talos</hi>, lat., daher T.) reichende Gewand der kath. Geistlichen; Feierkleid.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Talar</hi>, <hi rendition="#g">Taler</hi>, von 1794&#x2013;1814 poln. Thaler = 6 poln. Gulden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Talassio</hi>, rief man im alten Rom dem eben vermählten Paare zu; scheint den Ehegott, griech. Hymenäos, bezeichnet zu haben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Talavera de la Reyna</hi>, das altspan.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[405/0406] Tag- u. Nachtgleiche, s. Aequinoctien. Tagwechsel (Präcisewechsel), bezeichnet genau den Verfalltag. Tagwerk, Flächenmaß, dem Morgen entsprechend. Tahiti, s. Otaheiti. Taidigg, Täding, altdeutsch = Gericht. Taillanderie (taljangdrih), französ., schneidende Eisenwaaren. Taillandier (Taljangdieh), St. René, geb. 1817 zu Paris, seit 1843 Professor der französ. Literatur zu Montpellier, Schriftsteller. „Geschichte des jungen Deutschland“ 1848, „Studien über die Revolution in Deutschland“ 1853, der sich besonders mit Deutschland beschäftigt. Tailliren, frz.-deutsch, schneiden, zerschneiden, zuschneiden, Karten mischen und abziehen; Taille, der Schnitt eines Kleides, der Theil des Kleides u. Leibes zwischen Hüften u. Brust; tailleur (taljöhr), frz., Schneider; Bankhalter im Pharaospiel. Taillon (taljong), frz., die Nachsteuer. Taillure (taljühr), Stickerei auf Besetzungen. Taitsing, Tsing, die seit 1646 in China regierende Mandschudynastie. Tajmahal, Mausoleum der Sultanin Nurmahal bei Agra, eines der schönsten mosleminischen Bauwerke in Ostindien. Tajo (Tacho), portug. Tejo, bei den Alten Tagus, Hauptfluß der pyrenäischen Halbinsel, entspringt auf der Sierra von Albarracin, strömt nach Westen, nimmt während seines Laufes 20 Nebenflüsse auf, erreicht bei Abrantes Portugal u. fällt bei Lissabon, einen prächtigen Hafen bildend, in das atlant. Meer. Der T. führt Goldsand, ist aber trotz seiner Wassermenge in Spanien wegen der Felsen in seinem Bette, der Stromschnellen u. Strudel zur Binnenschiffahrt nur wenig zu benützen. Takelwerk, Takelage (–asch), was zur Ausrüstung eines Schiffes gehört: Taue, Segel, Segelstangen, Anker etc.; auftakeln, ein Schiff ausrüsten; abtakeln, es außer segelfertigen Stand setzen. Takt, nennt man in der Musik eine bestimmte rhythmische Zeitabtheilung mit bestimmt abgemessenen Gliedern, dann jeden auf dieser Zeitabtheilung beruhenden und durch einen senkrechten Strich (T. strich) abgegränzten Abschnitt in der Notenschrift. Die Verschiedenheit des T.es, die T.art, ergibt sich aus der Zahl seiner Glieder od. T.theile. Die T.art heißt eine gerade, wenn sich die Anzahl der T.theile durch 2 theilen läßt, wie 2/2-, 2/4-, 4/4-T. etc.; eine ungerade. wenn durch 3 theilbar, wie 3/2-, 3/4-, 3/8-, 6/4-, 9/8-T. etc. Die T.theile selber zerfallen nach ihrem innern Werth in Haupt- und Nebentheile, je nachdem der Accent darauf fällt oder nicht, und man unterscheidet in dieser Hinsicht gute und schlechte T.theile. Die T.art eines Tonstücks ist jedesmal am Anfange desselben angedeutet. Taktik, griech.-dtsch., die Kunde von dem Gebrauch der Truppen, begreift sowohl die Ausbildung und Einübung der verschiedenen Waffengattungen, als den zweckmäßigen Gebrauch derselben unter gegebenen Bedingungen, die Verhältnisse der Bewegungen und Stellungen. Taktmesser, Metronom, eine mechanische Vorrichtung zur genauen Angabe der Zeitgeltung eines Takttheiles, somit des Zeitmaßes für den Vortrag eines Tonstückes. Man hat verschiedene Arten solcher Vorrichtungen, die beste ist die von Gottfried Weber, nämlich ein einfaches Pendel, dessen schnellere od. langsamere Schwingungen, je nachdem es kürzer oder länger gehalten wird, das Zeitmaß angeben. Die Länge des Pendels wird am Anfange des Tonstückes bemerkt; ein Pendelschlag entspricht dann der Dauer eines Takttheils. Talanti –a, griech. Stadt in der Provinz Lokris, an der Meerenge Euripus, Bischofssitz, mit 3000 E. Talapoinen, s. Siam. Talar, das vornen zugeknöpfte, vom Halse bis an die Knöchel (ad talos, lat., daher T.) reichende Gewand der kath. Geistlichen; Feierkleid. Talar, Taler, von 1794–1814 poln. Thaler = 6 poln. Gulden. Talassio, rief man im alten Rom dem eben vermählten Paare zu; scheint den Ehegott, griech. Hymenäos, bezeichnet zu haben. Talavera de la Reyna, das altspan.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/406
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/406>, abgerufen am 23.11.2024.