Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Zeit an Brischar. Sie ist das umfassendste kirchengeschichtliche Werk, welches in neuerer Zeit im katholischen Deutschland erschien und jedenfalls in stylistischer Hinsicht vortrefflich. Alzog urtheilt davon, es habe mit ihr eine bessere Periode für die Kirchengeschichte begonnen, sie sei mit der vollen Begeisterung eines tiefsinnigen Convertiten und mit wahrhaft religiöser Salbung geschrieben. Gesammelte "Werke der Gebrüder S." Hamb. 1821-1826, 22 Bde. Stolgebühren, lat. jura stolae, die von Trauung, Taufe, Beerdigung, Aussegnung etc., dem Geistlichen entrichteten Gebühren. Stoll, Maximilian, geb. 1742 zu Erzingen im Klekgau, wurde 1776 Professor der praktischen Arzneikunde zu Wien, gest. 1788; machte sich verdient um die dortigen klinischen Anstalten, sowie durch Beobachtung u. Behandlungsweise chronischer Krankheiten. Vgl. Pezzl (Joh.): Denkmal auf M. S., herausgegeben von Al. Blumauer, Wien 1788. Stolle, Ludw. Ferd., geb. 1806 zu Dresden, Verfasser histor. u. komischer Romane, kleiner Erzählungen, Herausgeber des Volksblattes "der Dorfbarbier" ("des Dorfbarbiers ausgewählte Schriften" 24 Bde., Leipz. 1853-55). Stollen, s. Grube. Stollhofen, bad. Dorf 4 Stunden südwestlich von der Bundesfestung Rastatt mit 900 E.; bekannt durch die von Ludwig von Baden 1703 angelegten S. er Linien; 1707 von Villars forcirt. Stolnik, russ. Haushofmeister. Stolpe, preuß. Stadt in Pommern an dem Flusse S., mit 11900 E., Bernsteindreherei, Tuch- u. Leinenfabrikation, Seehandel; 5 St. abwärts liegt der Hafenplatz S. münde mit 700 E. Stolpen, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bezirk Bautzen mit 1500 E. Stolz, Alban, einer der geistvollsten und originellsten Schriftsteller der Gegenwart, als Volksschriftsteller würdig neben Hebel u. Bitzius stehend, von Beiden übrigens hinsichtlich der Welt- und Lebensanschauung, Grundtendenz und Darstellung sehr verschieden, wurde geb. 1808 in der Amtsstadt Bühl im badischen Mittelrheinkreis, studierte zu Rastatt, alsdann auf der Hochschule Heidelberg Philologie u. Philosophie, endlich in Freiburg i. B. Theologie u. wurde 1833 zum Priester geweiht. Nachdem er eine Reihe von Jahren in der Pastoration zugebracht und kurze Zeit Gymnasiallehrer zu Bruchsal gewesen und der erste Jahrgang seines berühmten "Kalenders für Zeit u. Ewigkeit" erschienen war, kam er 1843 als Repetent an das neuerrichtete theol. Convict zu Freiburg. Er leitete von 1845 an als provisorisch er Director diese Anstalt u. wurde 1847 Professor der praktischen Theologie an der Freiburger Universität, in welcher Stellung er noch gegenwärtig als einer der hervorragendsten Lehrer wirkt. Hatte schon der erste Jahrgang seines Kalenders, die "Mixtur gegen Todesangst" (9. Aufl. 1854), ihn in die Reihe jener wenigen kath. Schriftsteller gestellt, welche die prot. Kritik und Afterkritik nothgedrungen nicht mit Stillschweigen übergehen konnte, so fand die Glaubensbegeisterung, Entschlossenheit und Schärfe, mit welcher S. dem seit 1844 Lärm machenden Rongeunwesen in einer Zeit entgegentrat, wo es noch mißlich und mitunter gefährlich war, als glaubenstreuer Katholik öffentlich aufzutreten, einen um so bessern Erfolg; seine hieher gehörenden Flugschriften (der neue Kometstern mit seinem Schweif, 6. Aufl. Freib. 1845) haben unberechenbar viel Gutes gestiftet. Ein glänzendes Zeugniß wissenschaftlicher Tüchtigkeit als Theologe liegt in S.ens "Katechetischer Auslegung des Freiburger Diöcesan-Katechismus (Hirscher'schen Katechismus) für Geistliche, Lehrer und Eltern" Freib. 1847, 3 Bde., von denen der 2. u. 3. 1848 neu aufgelegt werden mußten; ebenso in der Art u. Weise, wie er 1851 seine Fehde mit dem Heidelberger Professor Schenkel über die Abendmahlslehre, veranlaßt durch ein Schriftchen: "Diamant oder Glas" (10. Aufl. Freib. 1854), das S. den Umtrieben der Pietisten im Großherzogthum Baden entgegengesetzt hatte, führte u. schloß (Die Klinge ohne Heft, 2. Aufl. Freib. 1851). Vornämlich durch den "Kalender für Zeit u, Ewigkeit", welchen er bis 1818 schrieb, steht S. in der deutschen Nationalliteratur Zeit an Brischar. Sie ist das umfassendste kirchengeschichtliche Werk, welches in neuerer Zeit im katholischen Deutschland erschien und jedenfalls in stylistischer Hinsicht vortrefflich. Alzog urtheilt davon, es habe mit ihr eine bessere Periode für die Kirchengeschichte begonnen, sie sei mit der vollen Begeisterung eines tiefsinnigen Convertiten und mit wahrhaft religiöser Salbung geschrieben. Gesammelte „Werke der Gebrüder S.“ Hamb. 1821–1826, 22 Bde. Stolgebühren, lat. jura stolae, die von Trauung, Taufe, Beerdigung, Aussegnung etc., dem Geistlichen entrichteten Gebühren. Stoll, Maximilian, geb. 1742 zu Erzingen im Klekgau, wurde 1776 Professor der praktischen Arzneikunde zu Wien, gest. 1788; machte sich verdient um die dortigen klinischen Anstalten, sowie durch Beobachtung u. Behandlungsweise chronischer Krankheiten. Vgl. Pezzl (Joh.): Denkmal auf M. S., herausgegeben von Al. Blumauer, Wien 1788. Stolle, Ludw. Ferd., geb. 1806 zu Dresden, Verfasser histor. u. komischer Romane, kleiner Erzählungen, Herausgeber des Volksblattes „der Dorfbarbier“ („des Dorfbarbiers ausgewählte Schriften“ 24 Bde., Leipz. 1853-55). Stollen, s. Grube. Stollhofen, bad. Dorf 4 Stunden südwestlich von der Bundesfestung Rastatt mit 900 E.; bekannt durch die von Ludwig von Baden 1703 angelegten S. er Linien; 1707 von Villars forcirt. Stolnik, russ. Haushofmeister. Stolpe, preuß. Stadt in Pommern an dem Flusse S., mit 11900 E., Bernsteindreherei, Tuch- u. Leinenfabrikation, Seehandel; 5 St. abwärts liegt der Hafenplatz S. münde mit 700 E. Stolpen, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bezirk Bautzen mit 1500 E. Stolz, Alban, einer der geistvollsten und originellsten Schriftsteller der Gegenwart, als Volksschriftsteller würdig neben Hebel u. Bitzius stehend, von Beiden übrigens hinsichtlich der Welt- und Lebensanschauung, Grundtendenz und Darstellung sehr verschieden, wurde geb. 1808 in der Amtsstadt Bühl im badischen Mittelrheinkreis, studierte zu Rastatt, alsdann auf der Hochschule Heidelberg Philologie u. Philosophie, endlich in Freiburg i. B. Theologie u. wurde 1833 zum Priester geweiht. Nachdem er eine Reihe von Jahren in der Pastoration zugebracht und kurze Zeit Gymnasiallehrer zu Bruchsal gewesen und der erste Jahrgang seines berühmten „Kalenders für Zeit u. Ewigkeit“ erschienen war, kam er 1843 als Repetent an das neuerrichtete theol. Convict zu Freiburg. Er leitete von 1845 an als provisorisch er Director diese Anstalt u. wurde 1847 Professor der praktischen Theologie an der Freiburger Universität, in welcher Stellung er noch gegenwärtig als einer der hervorragendsten Lehrer wirkt. Hatte schon der erste Jahrgang seines Kalenders, die „Mixtur gegen Todesangst“ (9. Aufl. 1854), ihn in die Reihe jener wenigen kath. Schriftsteller gestellt, welche die prot. Kritik und Afterkritik nothgedrungen nicht mit Stillschweigen übergehen konnte, so fand die Glaubensbegeisterung, Entschlossenheit und Schärfe, mit welcher S. dem seit 1844 Lärm machenden Rongeunwesen in einer Zeit entgegentrat, wo es noch mißlich und mitunter gefährlich war, als glaubenstreuer Katholik öffentlich aufzutreten, einen um so bessern Erfolg; seine hieher gehörenden Flugschriften (der neue Kometstern mit seinem Schweif, 6. Aufl. Freib. 1845) haben unberechenbar viel Gutes gestiftet. Ein glänzendes Zeugniß wissenschaftlicher Tüchtigkeit als Theologe liegt in S.ens „Katechetischer Auslegung des Freiburger Diöcesan-Katechismus (Hirscher'schen Katechismus) für Geistliche, Lehrer und Eltern“ Freib. 1847, 3 Bde., von denen der 2. u. 3. 1848 neu aufgelegt werden mußten; ebenso in der Art u. Weise, wie er 1851 seine Fehde mit dem Heidelberger Professor Schenkel über die Abendmahlslehre, veranlaßt durch ein Schriftchen: „Diamant oder Glas“ (10. Aufl. Freib. 1854), das S. den Umtrieben der Pietisten im Großherzogthum Baden entgegengesetzt hatte, führte u. schloß (Die Klinge ohne Heft, 2. Aufl. Freib. 1851). Vornämlich durch den „Kalender für Zeit u, Ewigkeit“, welchen er bis 1818 schrieb, steht S. in der deutschen Nationalliteratur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0346" n="345"/> Zeit an Brischar. 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Nachdem er eine Reihe von Jahren in der Pastoration zugebracht und kurze Zeit Gymnasiallehrer zu Bruchsal gewesen und der erste Jahrgang seines berühmten „Kalenders für Zeit u. Ewigkeit“ erschienen war, kam er 1843 als Repetent an das neuerrichtete theol. Convict zu Freiburg. Er leitete von 1845 an als provisorisch er Director diese Anstalt u. wurde 1847 Professor der praktischen Theologie an der Freiburger Universität, in welcher Stellung er noch gegenwärtig als einer der hervorragendsten Lehrer wirkt. Hatte schon der erste Jahrgang seines Kalenders, die „Mixtur gegen Todesangst“ (9. Aufl. 1854), ihn in die Reihe jener wenigen kath. Schriftsteller gestellt, welche die prot. Kritik und Afterkritik nothgedrungen nicht mit Stillschweigen übergehen konnte, so fand die Glaubensbegeisterung, Entschlossenheit und Schärfe, mit welcher S. dem seit 1844 Lärm machenden Rongeunwesen in einer Zeit entgegentrat, wo es noch mißlich und mitunter gefährlich war, als glaubenstreuer Katholik öffentlich aufzutreten, einen um so bessern Erfolg; seine hieher gehörenden Flugschriften (der neue Kometstern mit seinem Schweif, 6. Aufl. Freib. 1845) haben unberechenbar viel Gutes gestiftet. Ein glänzendes Zeugniß wissenschaftlicher Tüchtigkeit als Theologe liegt in S.ens „Katechetischer Auslegung des Freiburger Diöcesan-Katechismus (Hirscher'schen Katechismus) für Geistliche, Lehrer und Eltern“ Freib. 1847, 3 Bde., von denen der 2. u. 3. 1848 neu aufgelegt werden mußten; ebenso in der Art u. Weise, wie er 1851 seine Fehde mit dem Heidelberger Professor Schenkel über die Abendmahlslehre, veranlaßt durch ein Schriftchen: „Diamant oder Glas“ (10. Aufl. Freib. 1854), das S. den Umtrieben der Pietisten im Großherzogthum Baden entgegengesetzt hatte, führte u. schloß (Die Klinge ohne Heft, 2. Aufl. Freib. 1851). Vornämlich durch den „Kalender für Zeit u, Ewigkeit“, welchen er bis 1818 schrieb, steht S. in der deutschen Nationalliteratur </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [345/0346]
Zeit an Brischar. Sie ist das umfassendste kirchengeschichtliche Werk, welches in neuerer Zeit im katholischen Deutschland erschien und jedenfalls in stylistischer Hinsicht vortrefflich. Alzog urtheilt davon, es habe mit ihr eine bessere Periode für die Kirchengeschichte begonnen, sie sei mit der vollen Begeisterung eines tiefsinnigen Convertiten und mit wahrhaft religiöser Salbung geschrieben. Gesammelte „Werke der Gebrüder S.“ Hamb. 1821–1826, 22 Bde.
Stolgebühren, lat. jura stolae, die von Trauung, Taufe, Beerdigung, Aussegnung etc., dem Geistlichen entrichteten Gebühren.
Stoll, Maximilian, geb. 1742 zu Erzingen im Klekgau, wurde 1776 Professor der praktischen Arzneikunde zu Wien, gest. 1788; machte sich verdient um die dortigen klinischen Anstalten, sowie durch Beobachtung u. Behandlungsweise chronischer Krankheiten. Vgl. Pezzl (Joh.): Denkmal auf M. S., herausgegeben von Al. Blumauer, Wien 1788.
Stolle, Ludw. Ferd., geb. 1806 zu Dresden, Verfasser histor. u. komischer Romane, kleiner Erzählungen, Herausgeber des Volksblattes „der Dorfbarbier“ („des Dorfbarbiers ausgewählte Schriften“ 24 Bde., Leipz. 1853-55).
Stollen, s. Grube.
Stollhofen, bad. Dorf 4 Stunden südwestlich von der Bundesfestung Rastatt mit 900 E.; bekannt durch die von Ludwig von Baden 1703 angelegten S. er Linien; 1707 von Villars forcirt.
Stolnik, russ. Haushofmeister.
Stolpe, preuß. Stadt in Pommern an dem Flusse S., mit 11900 E., Bernsteindreherei, Tuch- u. Leinenfabrikation, Seehandel; 5 St. abwärts liegt der Hafenplatz S. münde mit 700 E.
Stolpen, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bezirk Bautzen mit 1500 E.
Stolz, Alban, einer der geistvollsten und originellsten Schriftsteller der Gegenwart, als Volksschriftsteller würdig neben Hebel u. Bitzius stehend, von Beiden übrigens hinsichtlich der Welt- und Lebensanschauung, Grundtendenz und Darstellung sehr verschieden, wurde geb. 1808 in der Amtsstadt Bühl im badischen Mittelrheinkreis, studierte zu Rastatt, alsdann auf der Hochschule Heidelberg Philologie u. Philosophie, endlich in Freiburg i. B. Theologie u. wurde 1833 zum Priester geweiht. Nachdem er eine Reihe von Jahren in der Pastoration zugebracht und kurze Zeit Gymnasiallehrer zu Bruchsal gewesen und der erste Jahrgang seines berühmten „Kalenders für Zeit u. Ewigkeit“ erschienen war, kam er 1843 als Repetent an das neuerrichtete theol. Convict zu Freiburg. Er leitete von 1845 an als provisorisch er Director diese Anstalt u. wurde 1847 Professor der praktischen Theologie an der Freiburger Universität, in welcher Stellung er noch gegenwärtig als einer der hervorragendsten Lehrer wirkt. Hatte schon der erste Jahrgang seines Kalenders, die „Mixtur gegen Todesangst“ (9. Aufl. 1854), ihn in die Reihe jener wenigen kath. Schriftsteller gestellt, welche die prot. Kritik und Afterkritik nothgedrungen nicht mit Stillschweigen übergehen konnte, so fand die Glaubensbegeisterung, Entschlossenheit und Schärfe, mit welcher S. dem seit 1844 Lärm machenden Rongeunwesen in einer Zeit entgegentrat, wo es noch mißlich und mitunter gefährlich war, als glaubenstreuer Katholik öffentlich aufzutreten, einen um so bessern Erfolg; seine hieher gehörenden Flugschriften (der neue Kometstern mit seinem Schweif, 6. Aufl. Freib. 1845) haben unberechenbar viel Gutes gestiftet. Ein glänzendes Zeugniß wissenschaftlicher Tüchtigkeit als Theologe liegt in S.ens „Katechetischer Auslegung des Freiburger Diöcesan-Katechismus (Hirscher'schen Katechismus) für Geistliche, Lehrer und Eltern“ Freib. 1847, 3 Bde., von denen der 2. u. 3. 1848 neu aufgelegt werden mußten; ebenso in der Art u. Weise, wie er 1851 seine Fehde mit dem Heidelberger Professor Schenkel über die Abendmahlslehre, veranlaßt durch ein Schriftchen: „Diamant oder Glas“ (10. Aufl. Freib. 1854), das S. den Umtrieben der Pietisten im Großherzogthum Baden entgegengesetzt hatte, führte u. schloß (Die Klinge ohne Heft, 2. Aufl. Freib. 1851). Vornämlich durch den „Kalender für Zeit u, Ewigkeit“, welchen er bis 1818 schrieb, steht S. in der deutschen Nationalliteratur
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