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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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hat. Die Kohlenflötze liegen gewöhnlich mehrfältig, an einigen Orten 50 bis 100 übereinander, und in der Stärke wechseln sie von einigen Linien bis zu 40 Fuß. Man findet sie hauptsächlich in England, Belgien und Deutschland, namentlich in dem Rhein-, Saal-, Elbe- und Odergebiete. Die technische Wichtigkeit der S. als vorzügliches Brennmaterial ist bekannt, ebenso ihre Verwendung zur Gasbeleuchtung.


Steinla, Moritz, eigentlich Müller, einer der ausgezeichnetsten Kupferstecher, Professor an der Akademie zu Dresden, geb. 1791 zu S. bei Hildesheim, erhielt seine erste Bildung in Dresden, hierauf in Florenz unter Morghen u. in Mailand unter Longhi. Zu seinen ausgezeichnetsten Stichen gehören die Holbeinsche Madonna zu Dresden, Rafaels Sixtinische Madonna u. die in neuester Zeit vollendete Madonna mit dem Fische.


Steinle, Joh. Eduard, Professor der Historienmalerei am Städelschen Institut zu Frankfurt, geb. 1810 in Wien, bildete sich auf der Akademie daselbst u. ging 1837 nach München zu Cornelius, ist seit 1850 in seiner jetzigen Stellung; er ist einer der Hauptrepräsentanten der neuern religiösen Malerei. Seit 1843 malte er die Fresken im hohen Chore des Kölner Doms, 1844 das Urtheil des Salomo im Kaisersaal zu Frankfurt.


Steinmasse, künstlicher Stein, gegossener Stein, Nachbildung von Steinarten aus weicher Masse, die in Formen gepreßt an der Luft schnell verhärtet und wie Gyps etc. zur Darstellung von Bildwerken gebraucht wird.


Steinmörser, eiserne Mörser, aus denen Spiegelgranaten, wohl auch mit Steinen gefüllte Körbe auf die Laufgräben od. Festungswerke geworfen werden.


Steinöl, Erdöl, s. Naphta.


Steinoperation, s. Stein.


Steinpappe, Papierbrei mit Leimmasse angemacht, mit Thon und Kreide vermengt, dient zur Darstellung von Reliefen.


Steinsalz, s. Salz.


Steinschmätzer, lat. saxicola, Gattung Vögel aus der Ordnung der Insektenfresser und Abtheilung der Sänger, mit an der Wurzel etwas zusammengedrücktem Schnabel und hohen Beinen, der Schwanz kurz und abgestutzt; lebhafte, unruhige u. scheue Vögel, bewegen den Schwanz auf u. nieder, und halten sich auf Haiden, Wiesen, felsigen Oertern auf, nie in Wäldern. Sie nisten auf der Erde und leben allein von Insekten; der Bach-S. (s. cachinnans), Männchen schwarz, Weibchen braun, die größte Art, 8'' lang, im südl. Europa; der graue S. (s. oenanthe), oben aschgrau, durch das Auge ein schwarzer Streifen; gemein in ganz Europa; der braunkehlige S. (s. rubetra) oben braun u. schwarz gefleckt; auf Wiesen.


Steinschneidekunst od. Lithoglyptik, die Kunst, Figuren auf edlere Steine zu schneiden, entweder erhaben (Cameen) od. vertieft (Intaglios); sie ist sehr alt, und stammt wahrscheinlich von den Babyloniern, erreichte bei den Griechen ihre höchste Ausbildung zur Zeit Alexanders des Gr. (Pyrgoteles, Kronius, Apollonides), in Rom unter den Kaisern. Später kam sie wieder in Verfall u. lebte erst in der 2. Hälfte des 15. Jahrh. in Italien wieder auf, hauptsächlich in Florenz (Giovanni, Nanni di Prospero) u. Mailand (Domenico Compagnie) u. befördert durch die Mediceer. In Deutschland kommen Spuren dieses Kunstzweigs bereits im 15. Jahrh. vor, doch allgemeinere Verbreitung u. Ausbildung erlangte er erst im vorigen Jahrh., hauptsächlich durch Natter, Pichler, Marchant etc.


Steinwein, s. Würzburg.


Steirosis, griech., Unfruchtbarkeit.


Steißfuß, lat. podiceps, Gattung Vögel aus der Ordnung der Lappenfüße, von mittlerer Größe, mit am Steiß stehenden Füßen und mit Lappen statt der Schwimmhäute, ohne Schwanz, Flügel kurz u. schmal. Sie sind wahre Wasservögel, tauchen mit angeschlossenen Flügeln, unter denen sie oft ihre Jungen mitnehmen, bauen ein ziemlich künstliches, meist frei herumschwimmendes Nest, fliegen ungern, dann aber schnell, hoch und anhaltend; der gehäubte S. (p. cristatus), von der Größe einer Ente, oben schwarzbraun, unten silberweiß, mit einem doppelten schwarzen Federbusch, unter der Kehle mit einem rostgelben,

hat. Die Kohlenflötze liegen gewöhnlich mehrfältig, an einigen Orten 50 bis 100 übereinander, und in der Stärke wechseln sie von einigen Linien bis zu 40 Fuß. Man findet sie hauptsächlich in England, Belgien und Deutschland, namentlich in dem Rhein-, Saal-, Elbe- und Odergebiete. Die technische Wichtigkeit der S. als vorzügliches Brennmaterial ist bekannt, ebenso ihre Verwendung zur Gasbeleuchtung.


Steinla, Moritz, eigentlich Müller, einer der ausgezeichnetsten Kupferstecher, Professor an der Akademie zu Dresden, geb. 1791 zu S. bei Hildesheim, erhielt seine erste Bildung in Dresden, hierauf in Florenz unter Morghen u. in Mailand unter Longhi. Zu seinen ausgezeichnetsten Stichen gehören die Holbeinsche Madonna zu Dresden, Rafaels Sixtinische Madonna u. die in neuester Zeit vollendete Madonna mit dem Fische.


Steinle, Joh. Eduard, Professor der Historienmalerei am Städelschen Institut zu Frankfurt, geb. 1810 in Wien, bildete sich auf der Akademie daselbst u. ging 1837 nach München zu Cornelius, ist seit 1850 in seiner jetzigen Stellung; er ist einer der Hauptrepräsentanten der neuern religiösen Malerei. Seit 1843 malte er die Fresken im hohen Chore des Kölner Doms, 1844 das Urtheil des Salomo im Kaisersaal zu Frankfurt.


Steinmasse, künstlicher Stein, gegossener Stein, Nachbildung von Steinarten aus weicher Masse, die in Formen gepreßt an der Luft schnell verhärtet und wie Gyps etc. zur Darstellung von Bildwerken gebraucht wird.


Steinmörser, eiserne Mörser, aus denen Spiegelgranaten, wohl auch mit Steinen gefüllte Körbe auf die Laufgräben od. Festungswerke geworfen werden.


Steinöl, Erdöl, s. Naphta.


Steinoperation, s. Stein.


Steinpappe, Papierbrei mit Leimmasse angemacht, mit Thon und Kreide vermengt, dient zur Darstellung von Reliefen.


Steinsalz, s. Salz.


Steinschmätzer, lat. saxicola, Gattung Vögel aus der Ordnung der Insektenfresser und Abtheilung der Sänger, mit an der Wurzel etwas zusammengedrücktem Schnabel und hohen Beinen, der Schwanz kurz und abgestutzt; lebhafte, unruhige u. scheue Vögel, bewegen den Schwanz auf u. nieder, und halten sich auf Haiden, Wiesen, felsigen Oertern auf, nie in Wäldern. Sie nisten auf der Erde und leben allein von Insekten; der Bach-S. (s. cachinnans), Männchen schwarz, Weibchen braun, die größte Art, 8'' lang, im südl. Europa; der graue S. (s. oenanthe), oben aschgrau, durch das Auge ein schwarzer Streifen; gemein in ganz Europa; der braunkehlige S. (s. rubetra) oben braun u. schwarz gefleckt; auf Wiesen.


Steinschneidekunst od. Lithoglyptik, die Kunst, Figuren auf edlere Steine zu schneiden, entweder erhaben (Cameen) od. vertieft (Intaglios); sie ist sehr alt, und stammt wahrscheinlich von den Babyloniern, erreichte bei den Griechen ihre höchste Ausbildung zur Zeit Alexanders des Gr. (Pyrgoteles, Kronius, Apollonides), in Rom unter den Kaisern. Später kam sie wieder in Verfall u. lebte erst in der 2. Hälfte des 15. Jahrh. in Italien wieder auf, hauptsächlich in Florenz (Giovanni, Nanni di Prospero) u. Mailand (Domenico Compagnie) u. befördert durch die Mediceer. In Deutschland kommen Spuren dieses Kunstzweigs bereits im 15. Jahrh. vor, doch allgemeinere Verbreitung u. Ausbildung erlangte er erst im vorigen Jahrh., hauptsächlich durch Natter, Pichler, Marchant etc.


Steinwein, s. Würzburg.


Steirosis, griech., Unfruchtbarkeit.


Steißfuß, lat. podiceps, Gattung Vögel aus der Ordnung der Lappenfüße, von mittlerer Größe, mit am Steiß stehenden Füßen und mit Lappen statt der Schwimmhäute, ohne Schwanz, Flügel kurz u. schmal. Sie sind wahre Wasservögel, tauchen mit angeschlossenen Flügeln, unter denen sie oft ihre Jungen mitnehmen, bauen ein ziemlich künstliches, meist frei herumschwimmendes Nest, fliegen ungern, dann aber schnell, hoch und anhaltend; der gehäubte S. (p. cristatus), von der Größe einer Ente, oben schwarzbraun, unten silberweiß, mit einem doppelten schwarzen Federbusch, unter der Kehle mit einem rostgelben,

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[323/0324] hat. Die Kohlenflötze liegen gewöhnlich mehrfältig, an einigen Orten 50 bis 100 übereinander, und in der Stärke wechseln sie von einigen Linien bis zu 40 Fuß. Man findet sie hauptsächlich in England, Belgien und Deutschland, namentlich in dem Rhein-, Saal-, Elbe- und Odergebiete. Die technische Wichtigkeit der S. als vorzügliches Brennmaterial ist bekannt, ebenso ihre Verwendung zur Gasbeleuchtung. Steinla, Moritz, eigentlich Müller, einer der ausgezeichnetsten Kupferstecher, Professor an der Akademie zu Dresden, geb. 1791 zu S. bei Hildesheim, erhielt seine erste Bildung in Dresden, hierauf in Florenz unter Morghen u. in Mailand unter Longhi. Zu seinen ausgezeichnetsten Stichen gehören die Holbeinsche Madonna zu Dresden, Rafaels Sixtinische Madonna u. die in neuester Zeit vollendete Madonna mit dem Fische. Steinle, Joh. Eduard, Professor der Historienmalerei am Städelschen Institut zu Frankfurt, geb. 1810 in Wien, bildete sich auf der Akademie daselbst u. ging 1837 nach München zu Cornelius, ist seit 1850 in seiner jetzigen Stellung; er ist einer der Hauptrepräsentanten der neuern religiösen Malerei. Seit 1843 malte er die Fresken im hohen Chore des Kölner Doms, 1844 das Urtheil des Salomo im Kaisersaal zu Frankfurt. Steinmasse, künstlicher Stein, gegossener Stein, Nachbildung von Steinarten aus weicher Masse, die in Formen gepreßt an der Luft schnell verhärtet und wie Gyps etc. zur Darstellung von Bildwerken gebraucht wird. Steinmörser, eiserne Mörser, aus denen Spiegelgranaten, wohl auch mit Steinen gefüllte Körbe auf die Laufgräben od. Festungswerke geworfen werden. Steinöl, Erdöl, s. Naphta. Steinoperation, s. Stein. Steinpappe, Papierbrei mit Leimmasse angemacht, mit Thon und Kreide vermengt, dient zur Darstellung von Reliefen. Steinsalz, s. Salz. Steinschmätzer, lat. saxicola, Gattung Vögel aus der Ordnung der Insektenfresser und Abtheilung der Sänger, mit an der Wurzel etwas zusammengedrücktem Schnabel und hohen Beinen, der Schwanz kurz und abgestutzt; lebhafte, unruhige u. scheue Vögel, bewegen den Schwanz auf u. nieder, und halten sich auf Haiden, Wiesen, felsigen Oertern auf, nie in Wäldern. Sie nisten auf der Erde und leben allein von Insekten; der Bach-S. (s. cachinnans), Männchen schwarz, Weibchen braun, die größte Art, 8'' lang, im südl. Europa; der graue S. (s. oenanthe), oben aschgrau, durch das Auge ein schwarzer Streifen; gemein in ganz Europa; der braunkehlige S. (s. rubetra) oben braun u. schwarz gefleckt; auf Wiesen. Steinschneidekunst od. Lithoglyptik, die Kunst, Figuren auf edlere Steine zu schneiden, entweder erhaben (Cameen) od. vertieft (Intaglios); sie ist sehr alt, und stammt wahrscheinlich von den Babyloniern, erreichte bei den Griechen ihre höchste Ausbildung zur Zeit Alexanders des Gr. (Pyrgoteles, Kronius, Apollonides), in Rom unter den Kaisern. Später kam sie wieder in Verfall u. lebte erst in der 2. Hälfte des 15. Jahrh. in Italien wieder auf, hauptsächlich in Florenz (Giovanni, Nanni di Prospero) u. Mailand (Domenico Compagnie) u. befördert durch die Mediceer. In Deutschland kommen Spuren dieses Kunstzweigs bereits im 15. Jahrh. vor, doch allgemeinere Verbreitung u. Ausbildung erlangte er erst im vorigen Jahrh., hauptsächlich durch Natter, Pichler, Marchant etc. Steinwein, s. Würzburg. Steirosis, griech., Unfruchtbarkeit. Steißfuß, lat. podiceps, Gattung Vögel aus der Ordnung der Lappenfüße, von mittlerer Größe, mit am Steiß stehenden Füßen und mit Lappen statt der Schwimmhäute, ohne Schwanz, Flügel kurz u. schmal. Sie sind wahre Wasservögel, tauchen mit angeschlossenen Flügeln, unter denen sie oft ihre Jungen mitnehmen, bauen ein ziemlich künstliches, meist frei herumschwimmendes Nest, fliegen ungern, dann aber schnell, hoch und anhaltend; der gehäubte S. (p. cristatus), von der Größe einer Ente, oben schwarzbraun, unten silberweiß, mit einem doppelten schwarzen Federbusch, unter der Kehle mit einem rostgelben,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/324>, abgerufen am 21.11.2024.