Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.und die Cyrenaiker, s. Aristippus, Cyrenaiker, Hegesias, Theodorus; endlich c) Euklides u. die megarische Schule, s. Euklid aus Megara. Ein mittelbarer S. ist Aristoteles; im weitesten Sinne rechnet man zu den S.n alle aus Platon und Aristoteles hervorgegangenen philosophischen Richtungen u. Schulen. Sol, lat., Sonne, Sonnengott; solar, solarisch, die Sonne betreffend. Sola, vollständig s. fide, lat., d. h. durch den Glauben allein, Bezeichnung für die lutherische Lehre von der Rechtfertigung des Menschen durch den Glauben allein. Solaks, türk., ehemals die Bogenschützen in der Leibwache des Sultans. Solamen oder solatium, lat., Trost; s. miserum socios habuisse malorum, lat., es ist ein schlechter Trost, daß es anderen nicht besser geht als uns. Solaneen (Solanaceae), Pflanzenfamilie, Kräuter, seltener Sträuche mit regelmäßiger, gewöhnlich fünftheiliger glockenförmiger Blumenkrone, fünflappigem Kelch, 5 Staubfäden, 2fächeriger vielsamiger Beere als Frucht; in allen Theilen, besonders in der Frucht ist ein scharfer, würzhafter, oft giftiger Stoff enthalten. Hieher gehört der Nachtschatten (s. Bittersüß), die Kartoffel (s. d.), die Eierpflanze (s. d.), der Tabak (s. d.), Bilsenkraut (s. d.), die Belladonna (s. d.). - Solanin, das in den S. enthaltene Alkaloid. Solano, span., der dem Sirocco ähnliche Südwestwind. Solarium (vectigal), lat., Bodenzins (von solum, Boden), meist für die Gestattung, auf dem Boden der Gemeinde zu bauen. - S., Sonnenuhr (von sol, Sonne). Solawechsel, s. Wechselrecht. Sold, vom latein. solidus, Löhnung; Söldner, Truppen, die um Lohn in fremden Kriegen dienten (vgl. Sölde); Soldat, Kriegsmann, der vom Staate besoldet ist; gehört einem eigenen Stande an, der seine eigene Gesetzgebung und Justiz hat (vergl. Kriegsgesetze). Soldin, preuß. Stadt im brandenb. Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., am fischreichen S. schen See, hat 5800 E. Soldo, vom lat. solidus, ital. Scheidemünze = 1/20 Lira. Solenhofen, bayer. Dorf in der Nähe von Eichstädt, berühmt durch seine Brüche von lithographischen Steinen sowie durch die Petrefacten in denselben. Solenn, vom lat. solennis, feierlich, festlich, in Adverbialform solenniter; S.ität, Feierlichkeit; S.isation, feierliche Begehung. Solfatara, frz. souffriere (suffriähr), Ebene westlich von der Stadt Neapel, die phlegräischen Felder der Alten, mit 25 Kratern; einer derselben ist die S. von Puzzuoli, 1250' langes, 1000' breites Becken, aus dem Schwefel, Ammoniak und Schwefeldunst aufsteigt. - S. oder Lago d'acqua sulfurea (Schwefelwassersee), Teich zwischen Rom und Tivoli, dessen Wasser alle darauf schwimm enden Gegenstände mit einer marmorartigen Rinde überzieht. - Die Geologie nennt S. den Krater eines Vulkans, der kein Feuer, sondern nur mehr Gase ausstößt; dergleichen S. gibt es außer in Italien auf den Antillen, auf Java, in Amerika und Asien; die größte ist die bei Urumtsi in China, die 71/2 M. im Umfange hat. Solfeggio (-feddscho), ital., ein Uebungsstück für den Gesang ohne Text, nur mit einem Vokale, das zu Uebungen im Notenlesen und Treffen der Intervalle bestimmt ist. Das Singen eines derartigen Uebungsstückes heißt Solfeggiren oder Solmisiren. Solfi, ital., Schwefelabdrücke von Gemmen. Solger, Karl Wilh. Ferdinand, als Philosoph ein Anhänger Schellings, geb. 1780 zu Schwedt in der Ukermark, Professor zu Berlin, wo er besonders über Aesthetik las und 1819 st. Er hinterließ in seinem "Erwin" (1815) Gespräche über das Schöne und die Kunst, hatte sich aber am meisten verdient gemacht durch eine Uebersetzung des Sophokles (1808), welche allen spätern Uebersetzungen, von Thudichum, Donner u. a. zur Grundlage diente. Nachlaß und Briefwechsel herausgeg. von Tieck u. Raumer 1826, die Vorlesungen über die Aesthetik durch Heyse 1829. Solicitor general (sollissitr dschenräl), engl., der Staatsanwalt. Solid, lat.-dtsch., fest, gediegen, ächt, und die Cyrenaiker, s. Aristippus, Cyrenaiker, Hegesias, Theodorus; endlich c) Euklides u. die megarische Schule, s. Euklid aus Megara. Ein mittelbarer S. ist Aristoteles; im weitesten Sinne rechnet man zu den S.n alle aus Platon und Aristoteles hervorgegangenen philosophischen Richtungen u. Schulen. Sol, lat., Sonne, Sonnengott; solar, solarisch, die Sonne betreffend. Sola, vollständig s. fide, lat., d. h. durch den Glauben allein, Bezeichnung für die lutherische Lehre von der Rechtfertigung des Menschen durch den Glauben allein. Solaks, türk., ehemals die Bogenschützen in der Leibwache des Sultans. Solamen oder solatium, lat., Trost; s. miserum socios habuisse malorum, lat., es ist ein schlechter Trost, daß es anderen nicht besser geht als uns. Solaneen (Solanaceae), Pflanzenfamilie, Kräuter, seltener Sträuche mit regelmäßiger, gewöhnlich fünftheiliger glockenförmiger Blumenkrone, fünflappigem Kelch, 5 Staubfäden, 2fächeriger vielsamiger Beere als Frucht; in allen Theilen, besonders in der Frucht ist ein scharfer, würzhafter, oft giftiger Stoff enthalten. Hieher gehört der Nachtschatten (s. Bittersüß), die Kartoffel (s. d.), die Eierpflanze (s. d.), der Tabak (s. d.), Bilsenkraut (s. d.), die Belladonna (s. d.). – Solanin, das in den S. enthaltene Alkaloid. Solano, span., der dem Sirocco ähnliche Südwestwind. Solarium (vectigal), lat., Bodenzins (von solum, Boden), meist für die Gestattung, auf dem Boden der Gemeinde zu bauen. – S., Sonnenuhr (von sol, Sonne). Solawechsel, s. Wechselrecht. Sold, vom latein. solidus, Löhnung; Söldner, Truppen, die um Lohn in fremden Kriegen dienten (vgl. Sölde); Soldat, Kriegsmann, der vom Staate besoldet ist; gehört einem eigenen Stande an, der seine eigene Gesetzgebung und Justiz hat (vergl. Kriegsgesetze). Soldin, preuß. Stadt im brandenb. Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., am fischreichen S. schen See, hat 5800 E. Soldo, vom lat. solidus, ital. Scheidemünze = 1/20 Lira. Solenhofen, bayer. Dorf in der Nähe von Eichstädt, berühmt durch seine Brüche von lithographischen Steinen sowie durch die Petrefacten in denselben. Solenn, vom lat. solennis, feierlich, festlich, in Adverbialform solenniter; S.ität, Feierlichkeit; S.isation, feierliche Begehung. Solfatara, frz. souffrière (suffriähr), Ebene westlich von der Stadt Neapel, die phlegräischen Felder der Alten, mit 25 Kratern; einer derselben ist die S. von Puzzuoli, 1250' langes, 1000' breites Becken, aus dem Schwefel, Ammoniak und Schwefeldunst aufsteigt. – S. oder Lago d'acqua sulfurea (Schwefelwassersee), Teich zwischen Rom und Tivoli, dessen Wasser alle darauf schwimm enden Gegenstände mit einer marmorartigen Rinde überzieht. – Die Geologie nennt S. den Krater eines Vulkans, der kein Feuer, sondern nur mehr Gase ausstößt; dergleichen S. gibt es außer in Italien auf den Antillen, auf Java, in Amerika und Asien; die größte ist die bei Urumtsi in China, die 71/2 M. im Umfange hat. Solfeggio (–feddscho), ital., ein Uebungsstück für den Gesang ohne Text, nur mit einem Vokale, das zu Uebungen im Notenlesen und Treffen der Intervalle bestimmt ist. Das Singen eines derartigen Uebungsstückes heißt Solfeggiren oder Solmisiren. Solfi, ital., Schwefelabdrücke von Gemmen. Solger, Karl Wilh. Ferdinand, als Philosoph ein Anhänger Schellings, geb. 1780 zu Schwedt in der Ukermark, Professor zu Berlin, wo er besonders über Aesthetik las und 1819 st. Er hinterließ in seinem „Erwin“ (1815) Gespräche über das Schöne und die Kunst, hatte sich aber am meisten verdient gemacht durch eine Uebersetzung des Sophokles (1808), welche allen spätern Uebersetzungen, von Thudichum, Donner u. a. zur Grundlage diente. Nachlaß und Briefwechsel herausgeg. von Tieck u. Raumer 1826, die Vorlesungen über die Aesthetik durch Heyse 1829. Solicitor general (sollissitr dschenräl), engl., der Staatsanwalt. Solid, lat.-dtsch., fest, gediegen, ächt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0245" n="244"/> und die Cyrenaiker, s. Aristippus, Cyrenaiker, Hegesias, Theodorus; endlich c) Euklides u. die megarische Schule, s. Euklid aus Megara. 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Sol, lat., Sonne, Sonnengott; solar, solarisch, die Sonne betreffend.
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Solamen oder solatium, lat., Trost; s. miserum socios habuisse malorum, lat., es ist ein schlechter Trost, daß es anderen nicht besser geht als uns.
Solaneen (Solanaceae), Pflanzenfamilie, Kräuter, seltener Sträuche mit regelmäßiger, gewöhnlich fünftheiliger glockenförmiger Blumenkrone, fünflappigem Kelch, 5 Staubfäden, 2fächeriger vielsamiger Beere als Frucht; in allen Theilen, besonders in der Frucht ist ein scharfer, würzhafter, oft giftiger Stoff enthalten. Hieher gehört der Nachtschatten (s. Bittersüß), die Kartoffel (s. d.), die Eierpflanze (s. d.), der Tabak (s. d.), Bilsenkraut (s. d.), die Belladonna (s. d.). – Solanin, das in den S. enthaltene Alkaloid.
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Solarium (vectigal), lat., Bodenzins (von solum, Boden), meist für die Gestattung, auf dem Boden der Gemeinde zu bauen. – S., Sonnenuhr (von sol, Sonne).
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Soldin, preuß. Stadt im brandenb. Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., am fischreichen S. schen See, hat 5800 E.
Soldo, vom lat. solidus, ital. Scheidemünze = 1/20 Lira.
Solenhofen, bayer. Dorf in der Nähe von Eichstädt, berühmt durch seine Brüche von lithographischen Steinen sowie durch die Petrefacten in denselben.
Solenn, vom lat. solennis, feierlich, festlich, in Adverbialform solenniter; S.ität, Feierlichkeit; S.isation, feierliche Begehung.
Solfatara, frz. souffrière (suffriähr), Ebene westlich von der Stadt Neapel, die phlegräischen Felder der Alten, mit 25 Kratern; einer derselben ist die S. von Puzzuoli, 1250' langes, 1000' breites Becken, aus dem Schwefel, Ammoniak und Schwefeldunst aufsteigt. – S. oder Lago d'acqua sulfurea (Schwefelwassersee), Teich zwischen Rom und Tivoli, dessen Wasser alle darauf schwimm enden Gegenstände mit einer marmorartigen Rinde überzieht. – Die Geologie nennt S. den Krater eines Vulkans, der kein Feuer, sondern nur mehr Gase ausstößt; dergleichen S. gibt es außer in Italien auf den Antillen, auf Java, in Amerika und Asien; die größte ist die bei Urumtsi in China, die 71/2 M. im Umfange hat.
Solfeggio (–feddscho), ital., ein Uebungsstück für den Gesang ohne Text, nur mit einem Vokale, das zu Uebungen im Notenlesen und Treffen der Intervalle bestimmt ist. Das Singen eines derartigen Uebungsstückes heißt Solfeggiren oder Solmisiren.
Solfi, ital., Schwefelabdrücke von Gemmen.
Solger, Karl Wilh. Ferdinand, als Philosoph ein Anhänger Schellings, geb. 1780 zu Schwedt in der Ukermark, Professor zu Berlin, wo er besonders über Aesthetik las und 1819 st. Er hinterließ in seinem „Erwin“ (1815) Gespräche über das Schöne und die Kunst, hatte sich aber am meisten verdient gemacht durch eine Uebersetzung des Sophokles (1808), welche allen spätern Uebersetzungen, von Thudichum, Donner u. a. zur Grundlage diente. Nachlaß und Briefwechsel herausgeg. von Tieck u. Raumer 1826, die Vorlesungen über die Aesthetik durch Heyse 1829.
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