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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Eismeeres bis zum Kap Lindesnäs am Skager-Rack sich erstreckend, bei einer durchschnittlichen Breite von 40 Meil., eingetheilt in das lappländische Gebirge, 1000-2000' hoch, die Kjölen (s. d.), das Dovrefjeld 2500-3500' hoch, und Hardangerfjeld 4-5000' hoch. Vergl. Norwegen, Schweden.


Skandinavische Rechtsbücher, die Rechtsaufzeichnungen der skandinavischen Völker; dahin gehören: das Guthalagh, aus dem 11. Jahrh., das Ostgöthalagh aus dem 13. Jahrh., das Upsalalagh aus dem 13. Jahrh., das Südhermannalagh, Westermannalagh, Helsingalagh, Dalalagh (sämmtlich herausgegeb. von Schlyter). Bei den Dänen: Bruchstücke des Witherlag aus dem 11. Jahrh., jütländ. und seeländ. Rechte ans dem 13. Jahrh., latein. Uebersetzungen der Volksrechte der (ehemals dän.) Provinz Schonen aus dem 12. Jahrh. In Norwegen: Eidsivathingslov, Gulathingslov, Frostathingslov, Bylov, Borgarthings-Christenret (herausgg. von Keyser und Munch). In Island galt norweg. Recht. (Haflith-Skra, später Gragas genannt, herausgegb. von Schlegel, Kopenhagen 1830.)


Skandinavische Sprachen, skandinav. Literatur, s. Germanische Sprachen, Dänemark, Island, Norwegen, Schweden, Edda, Runen, Skalden, Snorre.


Skane (Sko-), schwed., Schonen.


Skaraborgslän, Mariestadslän, Distrikt der schwed. Provinz Westgothland mit der Hauptstadt Mariestad am Wenersee, mit 1600 E. - Skara, Stadt in diesem Distrikte, mit 1600 E., den Ruinen der Skaraborg, der Residenz der altschwed. Könige.


Skarbek, Friedr. Florian, ein ausgezeichneter Philanthrop, geb. 1792 zu Thorn, seit 1844 Präsident des Oberconseils der Wohlthätigkeitsanstalten zu Warschau, erwarb sich namentlich auch um die Verbesserung der Lage der Gefangenen hohe Verdienste. Auch als Dichter hat sich S. vielfach versucht.


Skarga, Peter, der "poln. Chrysostomus", geb. 1536 zu Grodziek in Masovien, trat in den Jesuitenorden, wirkte mit Wujek u. a. dem Protestantismus mit Erfolg entgegen, wurde Hofprediger Sigismunds III. u. st. 1612 zu Krakau. Als Kanzelredner steht S. bis heute unter den Polen unübertroffen da, Klarheit, Kraft der Gedanken u. bedeutende Kenntniß der Kirchenväter waren Hauptvorzüge seiner Beredsamkeit. Seine Predigten wurden fortwährend und noch in jüngster Zeit zu Lemberg neu aufgelegt; er schrieb auch ein Leben der Heiligen, Abhandlungen über die Eucharistie, über die Vereinigung der lat. u. griech. Kirche sowie einen Auszug aus Baronius Annalen, den Kwiatkiewitsch fortsetzte. S.s Nachfolger als Hofprediger war der berühmte Dominikaner Fabian Birkowski.


Skarpanto, Koje, das alte Karpathos, Insel zwischen Kreta u. Rhodus, felsig, 4 #M. groß, mit 6500 griech. E.


Skazon, griech., dasselbe was Choliamb.


Skelet nennt man das von den Weichtheilen befreite Knochengerüste des Menschen und der Wirbelthiere. Man unterscheidet zwischen natürlichem u. künstlichem S. Das erstere ist ein solches, wo die Knochen noch durch die Gelenkbänder verbunden sind, während bei dem künstlichen auch diese entfernt und die Knochen künstlich durch Drähte etc. verbunden sind.


Skepsis, griech., Skepticismus, griech.-lat., der Zweifel, die Zweifelsucht, in der Wissenschaft und besonders in der Philosophie der Gegensatz zum Dogmaticismus (s. d.); Skeptiker, der Zweifler, skeptisch, zweifelsüchtig, unentschieden. Der Zweifel läßt sich im Allgemeinen als der Ausgang und die fortbewegende Kraft aller Wissenschaft und Philosophie betrachten, aber die S., wie dieselbe in der Geschichte der Philosophie erscheint, ist nicht sowohl Zweifelsucht im Allgemeinen als eine mehr oder minder schroff aufgetretene Verzweiflung an aller Wahrheit, welche einerseits nicht los werden kann von der Sehnsucht nach absoluter Wahrheit u. Gewißheit, anderseits keine Möglichkeit mehr sieht, wie der Mensch dazu zu gelangen vermöge. In der griech. Philosophie ließen sich zunächst die Sophisten als Vertreter der S. betrachten,

Eismeeres bis zum Kap Lindesnäs am Skager-Rack sich erstreckend, bei einer durchschnittlichen Breite von 40 Meil., eingetheilt in das lappländische Gebirge, 1000–2000' hoch, die Kjölen (s. d.), das Dovrefjeld 2500–3500' hoch, und Hardangerfjeld 4–5000' hoch. Vergl. Norwegen, Schweden.


Skandinavische Rechtsbücher, die Rechtsaufzeichnungen der skandinavischen Völker; dahin gehören: das Guthalagh, aus dem 11. Jahrh., das Ostgöthalagh aus dem 13. Jahrh., das Upsalalagh aus dem 13. Jahrh., das Südhermannalagh, Westermannalagh, Helsingalagh, Dalalagh (sämmtlich herausgegeb. von Schlyter). Bei den Dänen: Bruchstücke des Witherlag aus dem 11. Jahrh., jütländ. und seeländ. Rechte ans dem 13. Jahrh., latein. Uebersetzungen der Volksrechte der (ehemals dän.) Provinz Schonen aus dem 12. Jahrh. In Norwegen: Eidsivathingslov, Gulathingslov, Frostathingslov, Bylov, Borgarthings-Christenret (herausgg. von Keyser und Munch). In Island galt norweg. Recht. (Haflith-Skra, später Gragas genannt, herausgegb. von Schlegel, Kopenhagen 1830.)


Skandinavische Sprachen, skandinav. Literatur, s. Germanische Sprachen, Dänemark, Island, Norwegen, Schweden, Edda, Runen, Skalden, Snorre.


Skane (Sko–), schwed., Schonen.


Skaraborgslän, Mariestadslän, Distrikt der schwed. Provinz Westgothland mit der Hauptstadt Mariestad am Wenersee, mit 1600 E. – Skara, Stadt in diesem Distrikte, mit 1600 E., den Ruinen der Skaraborg, der Residenz der altschwed. Könige.


Skarbek, Friedr. Florian, ein ausgezeichneter Philanthrop, geb. 1792 zu Thorn, seit 1844 Präsident des Oberconseils der Wohlthätigkeitsanstalten zu Warschau, erwarb sich namentlich auch um die Verbesserung der Lage der Gefangenen hohe Verdienste. Auch als Dichter hat sich S. vielfach versucht.


Skarga, Peter, der „poln. Chrysostomus“, geb. 1536 zu Grodziek in Masovien, trat in den Jesuitenorden, wirkte mit Wujek u. a. dem Protestantismus mit Erfolg entgegen, wurde Hofprediger Sigismunds III. u. st. 1612 zu Krakau. Als Kanzelredner steht S. bis heute unter den Polen unübertroffen da, Klarheit, Kraft der Gedanken u. bedeutende Kenntniß der Kirchenväter waren Hauptvorzüge seiner Beredsamkeit. Seine Predigten wurden fortwährend und noch in jüngster Zeit zu Lemberg neu aufgelegt; er schrieb auch ein Leben der Heiligen, Abhandlungen über die Eucharistie, über die Vereinigung der lat. u. griech. Kirche sowie einen Auszug aus Baronius Annalen, den Kwiatkiewitsch fortsetzte. S.s Nachfolger als Hofprediger war der berühmte Dominikaner Fabian Birkowski.


Skarpanto, Koje, das alte Karpathos, Insel zwischen Kreta u. Rhodus, felsig, 4 □M. groß, mit 6500 griech. E.


Skazon, griech., dasselbe was Choliamb.


Skelet nennt man das von den Weichtheilen befreite Knochengerüste des Menschen und der Wirbelthiere. Man unterscheidet zwischen natürlichem u. künstlichem S. Das erstere ist ein solches, wo die Knochen noch durch die Gelenkbänder verbunden sind, während bei dem künstlichen auch diese entfernt und die Knochen künstlich durch Drähte etc. verbunden sind.


Skepsis, griech., Skepticismus, griech.-lat., der Zweifel, die Zweifelsucht, in der Wissenschaft und besonders in der Philosophie der Gegensatz zum Dogmaticismus (s. d.); Skeptiker, der Zweifler, skeptisch, zweifelsüchtig, unentschieden. Der Zweifel läßt sich im Allgemeinen als der Ausgang und die fortbewegende Kraft aller Wissenschaft und Philosophie betrachten, aber die S., wie dieselbe in der Geschichte der Philosophie erscheint, ist nicht sowohl Zweifelsucht im Allgemeinen als eine mehr oder minder schroff aufgetretene Verzweiflung an aller Wahrheit, welche einerseits nicht los werden kann von der Sehnsucht nach absoluter Wahrheit u. Gewißheit, anderseits keine Möglichkeit mehr sieht, wie der Mensch dazu zu gelangen vermöge. In der griech. Philosophie ließen sich zunächst die Sophisten als Vertreter der S. betrachten,

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[227/0228] Eismeeres bis zum Kap Lindesnäs am Skager-Rack sich erstreckend, bei einer durchschnittlichen Breite von 40 Meil., eingetheilt in das lappländische Gebirge, 1000–2000' hoch, die Kjölen (s. d.), das Dovrefjeld 2500–3500' hoch, und Hardangerfjeld 4–5000' hoch. Vergl. Norwegen, Schweden. Skandinavische Rechtsbücher, die Rechtsaufzeichnungen der skandinavischen Völker; dahin gehören: das Guthalagh, aus dem 11. Jahrh., das Ostgöthalagh aus dem 13. Jahrh., das Upsalalagh aus dem 13. Jahrh., das Südhermannalagh, Westermannalagh, Helsingalagh, Dalalagh (sämmtlich herausgegeb. von Schlyter). Bei den Dänen: Bruchstücke des Witherlag aus dem 11. Jahrh., jütländ. und seeländ. Rechte ans dem 13. Jahrh., latein. Uebersetzungen der Volksrechte der (ehemals dän.) Provinz Schonen aus dem 12. Jahrh. In Norwegen: Eidsivathingslov, Gulathingslov, Frostathingslov, Bylov, Borgarthings-Christenret (herausgg. von Keyser und Munch). In Island galt norweg. Recht. (Haflith-Skra, später Gragas genannt, herausgegb. von Schlegel, Kopenhagen 1830.) Skandinavische Sprachen, skandinav. Literatur, s. Germanische Sprachen, Dänemark, Island, Norwegen, Schweden, Edda, Runen, Skalden, Snorre. Skane (Sko–), schwed., Schonen. Skaraborgslän, Mariestadslän, Distrikt der schwed. Provinz Westgothland mit der Hauptstadt Mariestad am Wenersee, mit 1600 E. – Skara, Stadt in diesem Distrikte, mit 1600 E., den Ruinen der Skaraborg, der Residenz der altschwed. Könige. Skarbek, Friedr. Florian, ein ausgezeichneter Philanthrop, geb. 1792 zu Thorn, seit 1844 Präsident des Oberconseils der Wohlthätigkeitsanstalten zu Warschau, erwarb sich namentlich auch um die Verbesserung der Lage der Gefangenen hohe Verdienste. Auch als Dichter hat sich S. vielfach versucht. Skarga, Peter, der „poln. Chrysostomus“, geb. 1536 zu Grodziek in Masovien, trat in den Jesuitenorden, wirkte mit Wujek u. a. dem Protestantismus mit Erfolg entgegen, wurde Hofprediger Sigismunds III. u. st. 1612 zu Krakau. Als Kanzelredner steht S. bis heute unter den Polen unübertroffen da, Klarheit, Kraft der Gedanken u. bedeutende Kenntniß der Kirchenväter waren Hauptvorzüge seiner Beredsamkeit. Seine Predigten wurden fortwährend und noch in jüngster Zeit zu Lemberg neu aufgelegt; er schrieb auch ein Leben der Heiligen, Abhandlungen über die Eucharistie, über die Vereinigung der lat. u. griech. Kirche sowie einen Auszug aus Baronius Annalen, den Kwiatkiewitsch fortsetzte. S.s Nachfolger als Hofprediger war der berühmte Dominikaner Fabian Birkowski. Skarpanto, Koje, das alte Karpathos, Insel zwischen Kreta u. Rhodus, felsig, 4 □M. groß, mit 6500 griech. E. Skazon, griech., dasselbe was Choliamb. Skelet nennt man das von den Weichtheilen befreite Knochengerüste des Menschen und der Wirbelthiere. Man unterscheidet zwischen natürlichem u. künstlichem S. Das erstere ist ein solches, wo die Knochen noch durch die Gelenkbänder verbunden sind, während bei dem künstlichen auch diese entfernt und die Knochen künstlich durch Drähte etc. verbunden sind. Skepsis, griech., Skepticismus, griech.-lat., der Zweifel, die Zweifelsucht, in der Wissenschaft und besonders in der Philosophie der Gegensatz zum Dogmaticismus (s. d.); Skeptiker, der Zweifler, skeptisch, zweifelsüchtig, unentschieden. Der Zweifel läßt sich im Allgemeinen als der Ausgang und die fortbewegende Kraft aller Wissenschaft und Philosophie betrachten, aber die S., wie dieselbe in der Geschichte der Philosophie erscheint, ist nicht sowohl Zweifelsucht im Allgemeinen als eine mehr oder minder schroff aufgetretene Verzweiflung an aller Wahrheit, welche einerseits nicht los werden kann von der Sehnsucht nach absoluter Wahrheit u. Gewißheit, anderseits keine Möglichkeit mehr sieht, wie der Mensch dazu zu gelangen vermöge. In der griech. Philosophie ließen sich zunächst die Sophisten als Vertreter der S. betrachten,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/228>, abgerufen am 25.11.2024.