Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Naumburg in Schlesien von einem russ. Offizier ermordet und seiner Depeschen beraubt.


Sinclair, Sir John, geb. 1754, Schotte, gest. 1835, Parlamentsmitglied, nützlich durch nationalökonomische Schriften und seine Bemühungen für Ackerbau und Viehzucht.


Sind, der ind. Name des Stromes Indus.


Sind, Sindh, das Land am untern Indus mit dem großen Delta des Stromes, vor 1843 ein Staat von mehr als 2000 #M. u. 11/2 Mill. E., von mehren Fürsten (den Amirs von S.) beherrscht. die ein Corps Beludschen auf den Beinen hielten Unter dem Vorwande, sie stören die Flußfahrt, forderte England die freiwillige Unterwerfung der Fürsten und als nicht entsprochen wurde, eroberten sie das Land; das Delta u. das linke Ufer bildet seitdem einen Bestandtheil der brit.-ind. Präsidentschaft Bombay.


Sindia, s. Scindia u. Maharatten.


Sine, lat., ohne; s. Cerere et Baccho friget Venus, ohne Ceres u. Bacchus friert die Venus d. h. Hunger u. Durst vertreiben den Kitzel; s. die et consule, ohne Tag und Konsul d. h. ohne Angabe des Tags und Jahrs; s. dubio, ohne Zweifel; s. ira et studio, ohne Haß u. Vorliebe; s. loco et anno (s. l. e. a.), ohne Angabe des Jahrs und Orts (bei Büchern); s. mora, ohne Verzug.


Sinecure (vom lat. sine cura, ohne Sorge), Amt mit Gehalt und wenigen oder gar keinen Geschäften.


Singapore, 15 #M. große Insel an der Südspitze der Halbinsel Malacca, mit der gleichnamigen Stadt, die einen trefflichen Hafen, über 20000 E. hat u. fortwährend zunimmt, weil sie ein Hauptplatz für den Verkehr zwischen Europa, Hinterindien und China ist. Die Engländer kauften die Insel 1818 einem Malayenhäuptling für eine jährliche Pension von 2000 span. Piastern ab und legten 1829 die Stadt S. an.


Singhalesen, die Bewohner der Insel Ceylon.


Singleton (-tönn), engl., beim Kartenspiel die einzige Karte von einer Farbe.


Singmethoden gibt es gegenwärtig hauptsächlich 3: die ital., deutsche und franz.; die ital. erzielt große Fertigkeit in Behandlung der Stimme und liebt Verzierungen, die deutsche ist einfach, correct, unbiegsamer als die vorige; die franz. ist der Hauptsache nach recitirend, nähert sich mehr der Declamation, ist oft incorrect. Gegenwärtig wird jedoch im Conservatorium zu Paris auch die ital. und deutsche Methode kultivirt, wie auch in den deutschen Anstalten das Recitativ und die ital. Künstlichkeit mehr als früher berücksichtigt wird.


Singschule, Anstalten für den Unterricht im Gesange; Singakademien, Uebungsanstalten für Liebhaber des Gesangs; vgl. Conservatorium.


Singspiel, einfaches, idyllenartiges Bühnenstück, wobei der Dialog durch eingelegte Gesangstücke unterbrochen wird.


Singulär, vom lat. singularis, einzeln, eigenthümlich; Singular, die Einzahl; Singularität, Einzelnheit, Eigenthümlichkeit.


Singvögel, s. Sänger.


Sinigaglia (-galia), päpstliche Stadt in der Legation Urbino-Pesaro, am adriat. Meere, mit kleinem Hafen, ist Bischofssitz, hat 21000 E., wichtige Messe vom 20. Juli bis 10. August.


Sinking fund, engl., Tilgungsfond.


Sinkwerk, s. Salzwerk.


Sinn, die breite, Bach, entspringt in der Rhön, nimmt die schmale S. auf, mündet bei Gmünden in die fränk. Saale.


Sinn, Sinne, Organ der lebenden Wesen zur Wahrnehmung der Außenwelt, wirken vermittelst des Nervensystems, sind nur in ihren Werkzeugen u. Wirkungen, nicht aber ihrem Wesen nach erkennbar. (Vergl. Gehirn, Nerven.) Man unterscheidet seit alter Zeit 5 S.e: Gefühl, Geschmack, Geruch, Gehör, Gesicht (s. die betreffenden einzelnen Art. und Tastsinn). - S. wird oft auch für Bedeutung od. Verstand gebraucht; S. lichkeit, die Empfänglichkeit für die S.esempfindungen; die Hingabe an die durch die S.eseindrücke hervorgebrachten Empfindungen; der Hang zum sinnlichen Vergnügen; S.estäuschungen, Empfindungen und Wahrnehmungen vermittelst der S.e, welche

Naumburg in Schlesien von einem russ. Offizier ermordet und seiner Depeschen beraubt.


Sinclair, Sir John, geb. 1754, Schotte, gest. 1835, Parlamentsmitglied, nützlich durch nationalökonomische Schriften und seine Bemühungen für Ackerbau und Viehzucht.


Sind, der ind. Name des Stromes Indus.


Sind, Sindh, das Land am untern Indus mit dem großen Delta des Stromes, vor 1843 ein Staat von mehr als 2000 □M. u. 11/2 Mill. E., von mehren Fürsten (den Amirs von S.) beherrscht. die ein Corps Beludschen auf den Beinen hielten Unter dem Vorwande, sie stören die Flußfahrt, forderte England die freiwillige Unterwerfung der Fürsten und als nicht entsprochen wurde, eroberten sie das Land; das Delta u. das linke Ufer bildet seitdem einen Bestandtheil der brit.-ind. Präsidentschaft Bombay.


Sindia, s. Scindia u. Maharatten.


Sine, lat., ohne; s. Cerere et Baccho friget Venus, ohne Ceres u. Bacchus friert die Venus d. h. Hunger u. Durst vertreiben den Kitzel; s. die et consule, ohne Tag und Konsul d. h. ohne Angabe des Tags und Jahrs; s. dubio, ohne Zweifel; s. ira et studio, ohne Haß u. Vorliebe; s. loco et anno (s. l. e. a.), ohne Angabe des Jahrs und Orts (bei Büchern); s. mora, ohne Verzug.


Sinecure (vom lat. sine cura, ohne Sorge), Amt mit Gehalt und wenigen oder gar keinen Geschäften.


Singapore, 15 □M. große Insel an der Südspitze der Halbinsel Malacca, mit der gleichnamigen Stadt, die einen trefflichen Hafen, über 20000 E. hat u. fortwährend zunimmt, weil sie ein Hauptplatz für den Verkehr zwischen Europa, Hinterindien und China ist. Die Engländer kauften die Insel 1818 einem Malayenhäuptling für eine jährliche Pension von 2000 span. Piastern ab und legten 1829 die Stadt S. an.


Singhalesen, die Bewohner der Insel Ceylon.


Singleton (–tönn), engl., beim Kartenspiel die einzige Karte von einer Farbe.


Singmethoden gibt es gegenwärtig hauptsächlich 3: die ital., deutsche und franz.; die ital. erzielt große Fertigkeit in Behandlung der Stimme und liebt Verzierungen, die deutsche ist einfach, correct, unbiegsamer als die vorige; die franz. ist der Hauptsache nach recitirend, nähert sich mehr der Declamation, ist oft incorrect. Gegenwärtig wird jedoch im Conservatorium zu Paris auch die ital. und deutsche Methode kultivirt, wie auch in den deutschen Anstalten das Recitativ und die ital. Künstlichkeit mehr als früher berücksichtigt wird.


Singschule, Anstalten für den Unterricht im Gesange; Singakademien, Uebungsanstalten für Liebhaber des Gesangs; vgl. Conservatorium.


Singspiel, einfaches, idyllenartiges Bühnenstück, wobei der Dialog durch eingelegte Gesangstücke unterbrochen wird.


Singulär, vom lat. singularis, einzeln, eigenthümlich; Singular, die Einzahl; Singularität, Einzelnheit, Eigenthümlichkeit.


Singvögel, s. Sänger.


Sinigaglia (–galia), päpstliche Stadt in der Legation Urbino-Pesaro, am adriat. Meere, mit kleinem Hafen, ist Bischofssitz, hat 21000 E., wichtige Messe vom 20. Juli bis 10. August.


Sinking fund, engl., Tilgungsfond.


Sinkwerk, s. Salzwerk.


Sinn, die breite, Bach, entspringt in der Rhön, nimmt die schmale S. auf, mündet bei Gmünden in die fränk. Saale.


Sinn, Sinne, Organ der lebenden Wesen zur Wahrnehmung der Außenwelt, wirken vermittelst des Nervensystems, sind nur in ihren Werkzeugen u. Wirkungen, nicht aber ihrem Wesen nach erkennbar. (Vergl. Gehirn, Nerven.) Man unterscheidet seit alter Zeit 5 S.e: Gefühl, Geschmack, Geruch, Gehör, Gesicht (s. die betreffenden einzelnen Art. und Tastsinn). – S. wird oft auch für Bedeutung od. Verstand gebraucht; S. lichkeit, die Empfänglichkeit für die S.esempfindungen; die Hingabe an die durch die S.eseindrücke hervorgebrachten Empfindungen; der Hang zum sinnlichen Vergnügen; S.estäuschungen, Empfindungen und Wahrnehmungen vermittelst der S.e, welche

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0223" n="222"/>
Naumburg in Schlesien von einem russ. Offizier ermordet und seiner Depeschen beraubt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinclair</hi>, Sir John, geb. 1754, Schotte, gest. 1835, Parlamentsmitglied, nützlich durch nationalökonomische Schriften und seine Bemühungen für Ackerbau und Viehzucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sind</hi>, der ind. Name des Stromes Indus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sind</hi>, <hi rendition="#g">Sindh</hi>, das Land am untern Indus mit dem großen Delta des Stromes, vor 1843 ein Staat von mehr als 2000 &#x25A1;M. u. 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill. E., von mehren Fürsten (den Amirs von S.) beherrscht. die ein Corps Beludschen auf den Beinen hielten Unter dem Vorwande, sie stören die Flußfahrt, forderte England die freiwillige Unterwerfung der Fürsten und als nicht entsprochen wurde, eroberten sie das Land; das Delta u. das linke Ufer bildet seitdem einen Bestandtheil der brit.-ind. Präsidentschaft Bombay.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sindia</hi>, s. Scindia u. Maharatten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sine</hi>, lat., ohne; <hi rendition="#i">s. Cerere et Baccho friget Venus,</hi> ohne Ceres u. Bacchus friert die Venus d. h. Hunger u. Durst vertreiben den Kitzel; <hi rendition="#i">s. die et consule</hi>, ohne Tag und Konsul d. h. ohne Angabe des Tags und Jahrs; <hi rendition="#i">s. dubio</hi>, ohne Zweifel; <hi rendition="#i">s. ira et studio</hi>, ohne Haß u. Vorliebe; <hi rendition="#i">s. loco et anno (s. l. e. a.</hi>), ohne Angabe des Jahrs und Orts (bei Büchern); <hi rendition="#i">s. mora,</hi> ohne Verzug.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinecure</hi> (vom lat. <hi rendition="#i">sine cura</hi>, ohne Sorge), Amt mit Gehalt und wenigen oder gar keinen Geschäften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Singapore</hi>, 15 &#x25A1;M. große Insel an der Südspitze der Halbinsel Malacca, mit der gleichnamigen Stadt, die einen trefflichen Hafen, über 20000 E. hat u. fortwährend zunimmt, weil sie ein Hauptplatz für den Verkehr zwischen Europa, Hinterindien und China ist. Die Engländer kauften die Insel 1818 einem Malayenhäuptling für eine jährliche Pension von 2000 span. Piastern ab und legten 1829 die <hi rendition="#g">Stadt</hi> S. an.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Singhalesen</hi>, die Bewohner der Insel Ceylon.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Singleton</hi> (&#x2013;tönn), engl., beim Kartenspiel die einzige Karte von einer Farbe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Singmethoden</hi> gibt es gegenwärtig hauptsächlich 3: die ital., deutsche und franz.; die ital. erzielt große Fertigkeit in Behandlung der Stimme und liebt Verzierungen, die deutsche ist einfach, correct, unbiegsamer als die vorige; die franz. ist der Hauptsache nach recitirend, nähert sich mehr der Declamation, ist oft incorrect. Gegenwärtig wird jedoch im Conservatorium zu Paris auch die ital. und deutsche Methode kultivirt, wie auch in den deutschen Anstalten das Recitativ und die ital. Künstlichkeit mehr als früher berücksichtigt wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Singschule</hi>, Anstalten für den Unterricht im Gesange; <hi rendition="#g">Singakademien</hi>, Uebungsanstalten für Liebhaber des Gesangs; vgl. Conservatorium.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Singspiel</hi>, einfaches, idyllenartiges Bühnenstück, wobei der Dialog durch eingelegte Gesangstücke unterbrochen wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Singulär</hi>, vom lat. <hi rendition="#i">singularis</hi>, einzeln, eigenthümlich; <hi rendition="#g">Singular</hi>, die Einzahl; <hi rendition="#g">Singularität</hi>, Einzelnheit, Eigenthümlichkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Singvögel</hi>, s. Sänger.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinigaglia</hi> (&#x2013;galia), päpstliche Stadt in der Legation Urbino-Pesaro, am adriat. Meere, mit kleinem Hafen, ist Bischofssitz, hat 21000 E., wichtige Messe vom 20. Juli bis 10. August.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinking fund</hi>, engl., Tilgungsfond.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinkwerk</hi>, s. Salzwerk.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinn</hi>, <hi rendition="#g">die breite</hi>, Bach, entspringt in der Rhön, nimmt die <hi rendition="#g">schmale</hi> S. auf, mündet bei Gmünden in die fränk. Saale.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sinn</hi>, <hi rendition="#g">Sinne</hi>, Organ der lebenden Wesen zur Wahrnehmung der Außenwelt, wirken vermittelst des Nervensystems, sind nur in ihren Werkzeugen u. Wirkungen, nicht aber ihrem Wesen nach erkennbar. (Vergl. Gehirn, Nerven.) Man unterscheidet seit alter Zeit 5 S.e: Gefühl, Geschmack, Geruch, Gehör, Gesicht (s. die betreffenden einzelnen Art. und Tastsinn). &#x2013; S. wird oft auch für Bedeutung od. Verstand gebraucht; S. <hi rendition="#g">lichkeit</hi>, die Empfänglichkeit für die S.<hi rendition="#g">esempfindungen</hi>; die Hingabe an die durch die S.<hi rendition="#g">eseindrücke</hi> hervorgebrachten Empfindungen; der Hang zum sinnlichen Vergnügen; S.<hi rendition="#g">estäuschungen</hi>, Empfindungen und Wahrnehmungen vermittelst der S.e, welche
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[222/0223] Naumburg in Schlesien von einem russ. Offizier ermordet und seiner Depeschen beraubt. Sinclair, Sir John, geb. 1754, Schotte, gest. 1835, Parlamentsmitglied, nützlich durch nationalökonomische Schriften und seine Bemühungen für Ackerbau und Viehzucht. Sind, der ind. Name des Stromes Indus. Sind, Sindh, das Land am untern Indus mit dem großen Delta des Stromes, vor 1843 ein Staat von mehr als 2000 □M. u. 11/2 Mill. E., von mehren Fürsten (den Amirs von S.) beherrscht. die ein Corps Beludschen auf den Beinen hielten Unter dem Vorwande, sie stören die Flußfahrt, forderte England die freiwillige Unterwerfung der Fürsten und als nicht entsprochen wurde, eroberten sie das Land; das Delta u. das linke Ufer bildet seitdem einen Bestandtheil der brit.-ind. Präsidentschaft Bombay. Sindia, s. Scindia u. Maharatten. Sine, lat., ohne; s. Cerere et Baccho friget Venus, ohne Ceres u. Bacchus friert die Venus d. h. Hunger u. Durst vertreiben den Kitzel; s. die et consule, ohne Tag und Konsul d. h. ohne Angabe des Tags und Jahrs; s. dubio, ohne Zweifel; s. ira et studio, ohne Haß u. Vorliebe; s. loco et anno (s. l. e. a.), ohne Angabe des Jahrs und Orts (bei Büchern); s. mora, ohne Verzug. Sinecure (vom lat. sine cura, ohne Sorge), Amt mit Gehalt und wenigen oder gar keinen Geschäften. Singapore, 15 □M. große Insel an der Südspitze der Halbinsel Malacca, mit der gleichnamigen Stadt, die einen trefflichen Hafen, über 20000 E. hat u. fortwährend zunimmt, weil sie ein Hauptplatz für den Verkehr zwischen Europa, Hinterindien und China ist. Die Engländer kauften die Insel 1818 einem Malayenhäuptling für eine jährliche Pension von 2000 span. Piastern ab und legten 1829 die Stadt S. an. Singhalesen, die Bewohner der Insel Ceylon. Singleton (–tönn), engl., beim Kartenspiel die einzige Karte von einer Farbe. Singmethoden gibt es gegenwärtig hauptsächlich 3: die ital., deutsche und franz.; die ital. erzielt große Fertigkeit in Behandlung der Stimme und liebt Verzierungen, die deutsche ist einfach, correct, unbiegsamer als die vorige; die franz. ist der Hauptsache nach recitirend, nähert sich mehr der Declamation, ist oft incorrect. Gegenwärtig wird jedoch im Conservatorium zu Paris auch die ital. und deutsche Methode kultivirt, wie auch in den deutschen Anstalten das Recitativ und die ital. Künstlichkeit mehr als früher berücksichtigt wird. Singschule, Anstalten für den Unterricht im Gesange; Singakademien, Uebungsanstalten für Liebhaber des Gesangs; vgl. Conservatorium. Singspiel, einfaches, idyllenartiges Bühnenstück, wobei der Dialog durch eingelegte Gesangstücke unterbrochen wird. Singulär, vom lat. singularis, einzeln, eigenthümlich; Singular, die Einzahl; Singularität, Einzelnheit, Eigenthümlichkeit. Singvögel, s. Sänger. Sinigaglia (–galia), päpstliche Stadt in der Legation Urbino-Pesaro, am adriat. Meere, mit kleinem Hafen, ist Bischofssitz, hat 21000 E., wichtige Messe vom 20. Juli bis 10. August. Sinking fund, engl., Tilgungsfond. Sinkwerk, s. Salzwerk. Sinn, die breite, Bach, entspringt in der Rhön, nimmt die schmale S. auf, mündet bei Gmünden in die fränk. Saale. Sinn, Sinne, Organ der lebenden Wesen zur Wahrnehmung der Außenwelt, wirken vermittelst des Nervensystems, sind nur in ihren Werkzeugen u. Wirkungen, nicht aber ihrem Wesen nach erkennbar. (Vergl. Gehirn, Nerven.) Man unterscheidet seit alter Zeit 5 S.e: Gefühl, Geschmack, Geruch, Gehör, Gesicht (s. die betreffenden einzelnen Art. und Tastsinn). – S. wird oft auch für Bedeutung od. Verstand gebraucht; S. lichkeit, die Empfänglichkeit für die S.esempfindungen; die Hingabe an die durch die S.eseindrücke hervorgebrachten Empfindungen; der Hang zum sinnlichen Vergnügen; S.estäuschungen, Empfindungen und Wahrnehmungen vermittelst der S.e, welche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/223
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/223>, abgerufen am 26.11.2024.