Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

in Laubwäldern, hält einen langen Winterschlaf, ist in Lebensweise ganz dem Eichhorn ähnlich, aber nicht so munter; war ein Leckerbissen der Römer.


Sieben Weise, werden 7 Hellenen genannt, die um 620-548 v. Chr. lebten und sich nicht sowohl als Philosophen, sondern weit mehr durch ihren praktischen Verstand auszeichneten u. ihre Lebensweisheit in Gnomen (s. Gnome) niederlegten. Seit Herodots u. Platons Tagen ist man übrigens hinsichtlich der Zahl der sogen. s. W.n sowie über ihre Sprüche vielfach in Ungewißheit. Gewöhnlich nimmt man sieben W. an u. schreibt jedem einen Leibspruch zu, s. hierüber die Art. Bias, Chilon, Kleobulos, Periander, Pittakos, Solon, Thales.


Sieben weisen Meistern, das Buch von den, eine Sammlung von lose aneinander gereihten Novellen, deren Stoffe mit denen von 1001 Nacht verwandt sind, aus dem Orient nach Griechenland wanderten u. hier im 13. Jahrh. zu einem Roman unter dem Titel "Dolopathos" verarbeitet wurden. Aus diesem Roman schöpfte Hans von Bühel, ein am Hofe des Erzbischofs von Köln weilender Poet, und vollendete die poetische Bearbeitung der Sage von den s. w. M. 1412; seine Arbeit wurde unter dem Titel "Dyocletianus Leben" von A. Keller herausgegeben, Quedlinb. und Leipzig 1841, seit 1474 aber ist das Volksbuch von den s. w. M. fortwährend gedruckt worden. Vergl. Singelmann: das Buch von den s. w. M., Halle 1842.


Sieben Wunder der Welt hießen im spätern Alterthume: die ägypt. Pyramiden, die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon, der Dianatempel zu Ephesus, die Bildsäule des Jupiter zu Olympia von Phidias, das karische Mausoleum, der rhodische Koloß, der Pharos zu Alexandrien.


Siebold, Karl Kaspar von, geb. 1736 zu Nideck im Jülich'schen, war Professor der Anatomie, Chirurgie und Geburtshilfe zu Würzburg, genoß besondern Ruf als Chirurg und wurde 1801 wegen seiner Verdienste in den Kriegsjahren in den Reichsadel erhoben. Auf gleichem Felde zeichneten sich auch seine 4 Söhne aus: Der älteste, Joh. Georg Christoph von S., war Professor der Physiologie, Klinik und Geburtshilfe zu Würzburg, wo er 1798 starb. Ein 2. Sohn, Joh. Theod. Damian v. S., war Medicinaldirector zu Darmstadt, st. 1828. Ein 3. Sohn, Joh. Barthel von S., st. 1814 als Professor der Chirurgie und Oberwundarzt am Juliushospital zu Würzburg. Der berühmteste ist der 4. Sohn, Adam Elias von S., geb. 1775 zu Würzburg, 1799 außerordentlicher Professor der Medicin daselbst, bald darauf ordentlicher Professor und Medicinalrath; er kam 1816 nach Berlin, wo er die Entbindungsanstalt gründete und 1828 st. Schriften: "Lehrbuch der Entbindungskunde" Nürnb. 1810, 4. Aufl. 1824; "Handbuch zur Erkenntniß und Heilung der Frauenzimmerkrankheiten" 2 Bde., Frankfurt 1811; 2. Aufl. 1821-23; Hauptwerk: "Lehrbuch der Geburtshilfe" 5. Aufl., Würzburg 1831.


Siebold, Phil. Franz von, geb. 1796 zu Würzburg, Sohn des Joh. Georg Christoph von S., ging 1822 als Arzt nach Java, begleitete eine Gesandtschaft nach Japan, hielt sich dort bis 1830 auf, kehrte nach Europa zurück, ist dirigirender Sanitätsoffizier in niederländ. Diensten, lebt aber seit 1847 in Deutschland. Seine Sammlungen gab er dem Museum zu Leyden; seine Forschungen über Japan enthalten: "Nipon", mit Atlas, Leyden 1832 ff.; "Fauna Japonica" Bd. 1-5, 1833-54; "Flora Japonica" Centurie 1-2, 1835-53; "Bibliotheca Japonica" 6 Th., 1833-41; "Epitome linguae Japonicae" 2. Aufl. 1853,


Siebold, Karl Theodor Ernst von, sehr verdienter Physiolog und Anatom, geb. 1804 zu Würzburg, ward 1835 Director der Hebammen- und Entbindungsanstalt in Danzig, 1845 Professor der Physiologie, vergleichenden Anatomie und Zoologie in Freiburg, 1850 in Breslau, seit 1853 in München, wo er zugleich Director des zoologischzootomischen Kabinets wurde. "Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der wirbellosen Thiere" Berl. 1848, auch ins Englische und Französische übersetzt.

in Laubwäldern, hält einen langen Winterschlaf, ist in Lebensweise ganz dem Eichhorn ähnlich, aber nicht so munter; war ein Leckerbissen der Römer.


Sieben Weise, werden 7 Hellenen genannt, die um 620–548 v. Chr. lebten und sich nicht sowohl als Philosophen, sondern weit mehr durch ihren praktischen Verstand auszeichneten u. ihre Lebensweisheit in Gnomen (s. Gnome) niederlegten. Seit Herodots u. Platons Tagen ist man übrigens hinsichtlich der Zahl der sogen. s. W.n sowie über ihre Sprüche vielfach in Ungewißheit. Gewöhnlich nimmt man sieben W. an u. schreibt jedem einen Leibspruch zu, s. hierüber die Art. Bias, Chilon, Kleobulos, Periander, Pittakos, Solon, Thales.


Sieben weisen Meistern, das Buch von den, eine Sammlung von lose aneinander gereihten Novellen, deren Stoffe mit denen von 1001 Nacht verwandt sind, aus dem Orient nach Griechenland wanderten u. hier im 13. Jahrh. zu einem Roman unter dem Titel „Dolopathos“ verarbeitet wurden. Aus diesem Roman schöpfte Hans von Bühel, ein am Hofe des Erzbischofs von Köln weilender Poet, und vollendete die poetische Bearbeitung der Sage von den s. w. M. 1412; seine Arbeit wurde unter dem Titel „Dyocletianus Leben“ von A. Keller herausgegeben, Quedlinb. und Leipzig 1841, seit 1474 aber ist das Volksbuch von den s. w. M. fortwährend gedruckt worden. Vergl. Singelmann: das Buch von den s. w. M., Halle 1842.


Sieben Wunder der Welt hießen im spätern Alterthume: die ägypt. Pyramiden, die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon, der Dianatempel zu Ephesus, die Bildsäule des Jupiter zu Olympia von Phidias, das karische Mausoleum, der rhodische Koloß, der Pharos zu Alexandrien.


Siebold, Karl Kaspar von, geb. 1736 zu Nideck im Jülich'schen, war Professor der Anatomie, Chirurgie und Geburtshilfe zu Würzburg, genoß besondern Ruf als Chirurg und wurde 1801 wegen seiner Verdienste in den Kriegsjahren in den Reichsadel erhoben. Auf gleichem Felde zeichneten sich auch seine 4 Söhne aus: Der älteste, Joh. Georg Christoph von S., war Professor der Physiologie, Klinik und Geburtshilfe zu Würzburg, wo er 1798 starb. Ein 2. Sohn, Joh. Theod. Damian v. S., war Medicinaldirector zu Darmstadt, st. 1828. Ein 3. Sohn, Joh. Barthel von S., st. 1814 als Professor der Chirurgie und Oberwundarzt am Juliushospital zu Würzburg. Der berühmteste ist der 4. Sohn, Adam Elias von S., geb. 1775 zu Würzburg, 1799 außerordentlicher Professor der Medicin daselbst, bald darauf ordentlicher Professor und Medicinalrath; er kam 1816 nach Berlin, wo er die Entbindungsanstalt gründete und 1828 st. Schriften: „Lehrbuch der Entbindungskunde“ Nürnb. 1810, 4. Aufl. 1824; „Handbuch zur Erkenntniß und Heilung der Frauenzimmerkrankheiten“ 2 Bde., Frankfurt 1811; 2. Aufl. 1821–23; Hauptwerk: „Lehrbuch der Geburtshilfe“ 5. Aufl., Würzburg 1831.


Siebold, Phil. Franz von, geb. 1796 zu Würzburg, Sohn des Joh. Georg Christoph von S., ging 1822 als Arzt nach Java, begleitete eine Gesandtschaft nach Japan, hielt sich dort bis 1830 auf, kehrte nach Europa zurück, ist dirigirender Sanitätsoffizier in niederländ. Diensten, lebt aber seit 1847 in Deutschland. Seine Sammlungen gab er dem Museum zu Leyden; seine Forschungen über Japan enthalten: „Nipon“, mit Atlas, Leyden 1832 ff.; „Fauna Japonica“ Bd. 1–5, 1833–54; „Flora Japonica“ Centurie 1–2, 1835–53; „Bibliotheca Japonica“ 6 Th., 1833–41; „Epitome linguae Japonicae“ 2. Aufl. 1853,


Siebold, Karl Theodor Ernst von, sehr verdienter Physiolog und Anatom, geb. 1804 zu Würzburg, ward 1835 Director der Hebammen- und Entbindungsanstalt in Danzig, 1845 Professor der Physiologie, vergleichenden Anatomie und Zoologie in Freiburg, 1850 in Breslau, seit 1853 in München, wo er zugleich Director des zoologischzootomischen Kabinets wurde. „Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der wirbellosen Thiere“ Berl. 1848, auch ins Englische und Französische übersetzt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0212" n="211"/>
in Laubwäldern, hält einen langen Winterschlaf, ist in Lebensweise ganz dem Eichhorn ähnlich, aber nicht so munter; war ein Leckerbissen der Römer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sieben Weise</hi>, werden 7 Hellenen genannt, die um 620&#x2013;548 v. Chr. lebten und sich nicht sowohl als Philosophen, sondern weit mehr durch ihren praktischen Verstand auszeichneten u. ihre Lebensweisheit in Gnomen (s. Gnome) niederlegten. Seit Herodots u. Platons Tagen ist man übrigens hinsichtlich der Zahl der sogen. s. W.n sowie über ihre Sprüche vielfach in Ungewißheit. Gewöhnlich nimmt man <hi rendition="#g">sieben</hi> W. an u. schreibt jedem einen Leibspruch zu, s. hierüber die Art. Bias, Chilon, Kleobulos, Periander, Pittakos, Solon, Thales.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sieben weisen Meistern</hi>, <hi rendition="#g">das Buch von den</hi>, eine Sammlung von lose aneinander gereihten Novellen, deren Stoffe mit denen von 1001 Nacht verwandt sind, aus dem Orient nach Griechenland wanderten u. hier im 13. Jahrh. zu einem Roman unter dem Titel &#x201E;Dolopathos&#x201C; verarbeitet wurden. Aus diesem Roman schöpfte <hi rendition="#g">Hans von Bühel</hi>, ein am Hofe des Erzbischofs von Köln weilender Poet, und vollendete die poetische Bearbeitung der Sage von den s. w. M. 1412; seine Arbeit wurde unter dem Titel &#x201E;Dyocletianus Leben&#x201C; von A. Keller herausgegeben, Quedlinb. und Leipzig 1841, seit 1474 aber ist das <hi rendition="#g">Volksbuch</hi> von den s. w. M. fortwährend gedruckt worden. Vergl. Singelmann: das Buch von den s. w. M., Halle 1842.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sieben Wunder der Welt</hi> hießen im spätern Alterthume: die ägypt. Pyramiden, die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon, der Dianatempel zu Ephesus, die Bildsäule des Jupiter zu Olympia von Phidias, das karische Mausoleum, der rhodische Koloß, der Pharos zu Alexandrien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Siebold</hi>, Karl Kaspar von, geb. 1736 zu Nideck im Jülich'schen, war Professor der Anatomie, Chirurgie und Geburtshilfe zu Würzburg, genoß besondern Ruf als Chirurg und wurde 1801 wegen seiner Verdienste in den Kriegsjahren in den Reichsadel erhoben. Auf gleichem Felde zeichneten sich auch seine 4 Söhne aus: Der älteste, <hi rendition="#g">Joh. Georg Christoph von</hi> S., war Professor der Physiologie, Klinik und Geburtshilfe zu Würzburg, wo er 1798 starb. Ein 2. Sohn, <hi rendition="#g">Joh. Theod. Damian</hi> v. S., war Medicinaldirector zu Darmstadt, st. 1828. Ein 3. Sohn, <hi rendition="#g">Joh. Barthel von</hi> S., st. 1814 als Professor der Chirurgie und Oberwundarzt am Juliushospital zu Würzburg. Der berühmteste ist der 4. Sohn, <hi rendition="#g">Adam Elias von</hi> S., geb. 1775 zu Würzburg, 1799 außerordentlicher Professor der Medicin daselbst, bald darauf ordentlicher Professor und Medicinalrath; er kam 1816 nach Berlin, wo er die Entbindungsanstalt gründete und 1828 st. Schriften: &#x201E;Lehrbuch der Entbindungskunde&#x201C; Nürnb. 1810, 4. Aufl. 1824; &#x201E;Handbuch zur Erkenntniß und Heilung der Frauenzimmerkrankheiten&#x201C; 2 Bde., Frankfurt 1811; 2. Aufl. 1821&#x2013;23; Hauptwerk: &#x201E;Lehrbuch der Geburtshilfe&#x201C; 5. Aufl., Würzburg 1831.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Siebold</hi>, Phil. Franz von, geb. 1796 zu Würzburg, Sohn des Joh. Georg Christoph von S., ging 1822 als Arzt nach Java, begleitete eine Gesandtschaft nach Japan, hielt sich dort bis 1830 auf, kehrte nach Europa zurück, ist dirigirender Sanitätsoffizier in niederländ. Diensten, lebt aber seit 1847 in Deutschland. Seine Sammlungen gab er dem Museum zu Leyden; seine Forschungen über Japan enthalten: &#x201E;Nipon&#x201C;, mit Atlas, Leyden 1832 ff.; &#x201E;<hi rendition="#i">Fauna Japonica</hi>&#x201C; Bd. 1&#x2013;5, 1833&#x2013;54; &#x201E;<hi rendition="#i">Flora Japonica</hi>&#x201C; Centurie 1&#x2013;2, 1835&#x2013;53; &#x201E;<hi rendition="#i">Bibliotheca Japonica</hi>&#x201C; 6 Th., 1833&#x2013;41; &#x201E;<hi rendition="#i">Epitome linguae Japonicae</hi>&#x201C; 2. Aufl. 1853,</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Siebold</hi>, Karl Theodor Ernst von, sehr verdienter Physiolog und Anatom, geb. 1804 zu Würzburg, ward 1835 Director der Hebammen- und Entbindungsanstalt in Danzig, 1845 Professor der Physiologie, vergleichenden Anatomie und Zoologie in Freiburg, 1850 in Breslau, seit 1853 in München, wo er zugleich Director des zoologischzootomischen Kabinets wurde. &#x201E;Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der wirbellosen Thiere&#x201C; Berl. 1848, auch ins Englische und Französische übersetzt.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[211/0212] in Laubwäldern, hält einen langen Winterschlaf, ist in Lebensweise ganz dem Eichhorn ähnlich, aber nicht so munter; war ein Leckerbissen der Römer. Sieben Weise, werden 7 Hellenen genannt, die um 620–548 v. Chr. lebten und sich nicht sowohl als Philosophen, sondern weit mehr durch ihren praktischen Verstand auszeichneten u. ihre Lebensweisheit in Gnomen (s. Gnome) niederlegten. Seit Herodots u. Platons Tagen ist man übrigens hinsichtlich der Zahl der sogen. s. W.n sowie über ihre Sprüche vielfach in Ungewißheit. Gewöhnlich nimmt man sieben W. an u. schreibt jedem einen Leibspruch zu, s. hierüber die Art. Bias, Chilon, Kleobulos, Periander, Pittakos, Solon, Thales. Sieben weisen Meistern, das Buch von den, eine Sammlung von lose aneinander gereihten Novellen, deren Stoffe mit denen von 1001 Nacht verwandt sind, aus dem Orient nach Griechenland wanderten u. hier im 13. Jahrh. zu einem Roman unter dem Titel „Dolopathos“ verarbeitet wurden. Aus diesem Roman schöpfte Hans von Bühel, ein am Hofe des Erzbischofs von Köln weilender Poet, und vollendete die poetische Bearbeitung der Sage von den s. w. M. 1412; seine Arbeit wurde unter dem Titel „Dyocletianus Leben“ von A. Keller herausgegeben, Quedlinb. und Leipzig 1841, seit 1474 aber ist das Volksbuch von den s. w. M. fortwährend gedruckt worden. Vergl. Singelmann: das Buch von den s. w. M., Halle 1842. Sieben Wunder der Welt hießen im spätern Alterthume: die ägypt. Pyramiden, die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon, der Dianatempel zu Ephesus, die Bildsäule des Jupiter zu Olympia von Phidias, das karische Mausoleum, der rhodische Koloß, der Pharos zu Alexandrien. Siebold, Karl Kaspar von, geb. 1736 zu Nideck im Jülich'schen, war Professor der Anatomie, Chirurgie und Geburtshilfe zu Würzburg, genoß besondern Ruf als Chirurg und wurde 1801 wegen seiner Verdienste in den Kriegsjahren in den Reichsadel erhoben. Auf gleichem Felde zeichneten sich auch seine 4 Söhne aus: Der älteste, Joh. Georg Christoph von S., war Professor der Physiologie, Klinik und Geburtshilfe zu Würzburg, wo er 1798 starb. Ein 2. Sohn, Joh. Theod. Damian v. S., war Medicinaldirector zu Darmstadt, st. 1828. Ein 3. Sohn, Joh. Barthel von S., st. 1814 als Professor der Chirurgie und Oberwundarzt am Juliushospital zu Würzburg. Der berühmteste ist der 4. Sohn, Adam Elias von S., geb. 1775 zu Würzburg, 1799 außerordentlicher Professor der Medicin daselbst, bald darauf ordentlicher Professor und Medicinalrath; er kam 1816 nach Berlin, wo er die Entbindungsanstalt gründete und 1828 st. Schriften: „Lehrbuch der Entbindungskunde“ Nürnb. 1810, 4. Aufl. 1824; „Handbuch zur Erkenntniß und Heilung der Frauenzimmerkrankheiten“ 2 Bde., Frankfurt 1811; 2. Aufl. 1821–23; Hauptwerk: „Lehrbuch der Geburtshilfe“ 5. Aufl., Würzburg 1831. Siebold, Phil. Franz von, geb. 1796 zu Würzburg, Sohn des Joh. Georg Christoph von S., ging 1822 als Arzt nach Java, begleitete eine Gesandtschaft nach Japan, hielt sich dort bis 1830 auf, kehrte nach Europa zurück, ist dirigirender Sanitätsoffizier in niederländ. Diensten, lebt aber seit 1847 in Deutschland. Seine Sammlungen gab er dem Museum zu Leyden; seine Forschungen über Japan enthalten: „Nipon“, mit Atlas, Leyden 1832 ff.; „Fauna Japonica“ Bd. 1–5, 1833–54; „Flora Japonica“ Centurie 1–2, 1835–53; „Bibliotheca Japonica“ 6 Th., 1833–41; „Epitome linguae Japonicae“ 2. Aufl. 1853, Siebold, Karl Theodor Ernst von, sehr verdienter Physiolog und Anatom, geb. 1804 zu Würzburg, ward 1835 Director der Hebammen- und Entbindungsanstalt in Danzig, 1845 Professor der Physiologie, vergleichenden Anatomie und Zoologie in Freiburg, 1850 in Breslau, seit 1853 in München, wo er zugleich Director des zoologischzootomischen Kabinets wurde. „Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der wirbellosen Thiere“ Berl. 1848, auch ins Englische und Französische übersetzt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/212
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/212>, abgerufen am 22.12.2024.