Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

für kurze Zeit erster Minister, später noch einigemal Mitglied des Toryministeriums, zog sich 1822 zurück, st. 1844.


Sidney, Sydney (Siddni), Hauptstadt von Neu-Südwales, 1788 an der geräumigen Bai Port Jackson gegründet, ursprünglich Verbrecherkolonie, zählt über 70000 E., ist Sitz des Generalgouverneurs von ganz Britisch-Australien, ein immer wichtiger werdender Handelsplatz.


Sidney, Heinrich, geb. 1554, diente der Königin Elisabeth als Diplomat, Hofmann und Krieger, blieb 1586 in den Niederlanden; er war lyrischer Dichter, Verfasser einiger Schäferromane.


Sidney, Algernon, geb. um 1620 zu London, zweiter Sohn des Grafen Robert von Leicester, diente im Parlamentsheere als General der Kavallerie, war 1649 Mitglied des zum Verhöre Karls I. niedergesetzten Gerichts, stimmte gegen die Hinrichtung, zog sich unter Cromwell zurück und ging nach der Restauration in das Ausland. 1677 begnadigt trat er mit den Häuptern der verschiedenartigen Opposition in Verbindung, wußte um das Rye-house-complot, das die Ermordung des Königs zum Zwecke hatte, wenn ihm auch dieser Zweck unbekannt war und er in demselben nur die Vorbereitung zu einer Revolution sah. Deßhalb als Hochverräther processirt wurde er am 7. Dez. 1683 hingerichtet. S. war schwärmerischer Republikaner, schrieb auch in dieser Richtung, war im Leben ritterlich u. edelmüthig, verdankt aber die Popularität seines Namens mehr dem traditionellen engl. Hasse gegen die Stuarts als eigentlichem Verdienste.


Sidon, die älteste Stadt Phöniciens, Mutterstadt von Tyrus und Karthago, erhielt sich als blühende Handelsstadt, obwohl von Tyrus überflügelt, bis 351 v. Chr., wo es von Artaxerxes Ochus wegen Empörung zerstört wurde. An seiner Stelle liegt jetzt Saida, ein nicht ganz unbedeutender Platz.


Sidonius Apollinaris, mit vollem Namen Cajus Sollius Apollinaris Modestus Sidonius, geb. 428 n. Chr. zu Lyon, wurde Schwiegersohn des Kaisers Avitus, Praefectus Urbi, 473 Bischof von Clermont, st. 484. Wir haben von ihm beschreibende u. lyrische Gedichte sowie eine Sammlung von Briefen, die ein treues Bild jener Zeit geben. (Ausgabe von Sirmond, Paris 1614; abgedruckt Lyon 1836.)


Sieben, aus der Vereinigung von 3 und 4 (nämlich Dreieck u. Quadrat) hervorgegangene Zahl, galt in den meisten alten Religionen als eine heilige; eine große mystische Rolle spielte sie in der Astrologie, der alten Chemie und Physiologie.


Sieben freie Künste, s. freie Künste.


Sieben gegen Theben die mythischen Helden, welche den ersten Angriff auf Theben unternahmen; s. Epigonen und Eteokles.


Siebenbürgen (ungar. Erdely Orszag d. h. Waldland, lat. Transsylvania), österr. Kronland, ist 1054 #M. groß u. zählt 2285572 E. (1855). S. ist vollständiges Gebirgsland, von Gebirgen rings umgeben, durch welche 18 Pässe (2 in die Bukowina, 3 in die Moldau, 6 in die Walachei, 7 nach Ungarn) in die angränzenden Länder führen, von Gebirgen nach allen Richtungen durchzogen; vgl. darüber Karpathen. Von den Flüssen geht die Aluta in die Donau, die schiffbare Maros u. die Szamos in die Theiß, die Bistritz in den Sereth. Die Thäler sind sehr fruchtbar. Zur Ausfuhr kommen: Getreide, namentlich Mais (Kukurutz), Tabak, treffliches Obst; aus den ungeheuren Waldungen Eichenholz; ferner Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Häute, Honig u. Wachs. Das Mineralreich bietet eine Ausbeute wie nirgends sonst in Europa; von dem ungeheuren Salzstocke, der sich bis Ungarn, Galizien u. die Walachei erstreckt, werden jährlich über 11/2 Mill. Ctr. gewonnen; außerdem gibt es 120 Salzbrunnen. Der Bergbau auf Gold und die Wäscherei ergibt jährlich gegen 4000, auf Silber 5000 Mark; außerdem baut man auf Eisen, Kupfer, Blei, Antimon, Arsenik, Quecksilber, Zinn, Marmor, Gyps, Tuff, Mühlsteine, Schwefel, Asphalt, Alaun, Salpeter und Steinkohlen. Von Edelsteinen findet man Chrysolithe, Amethyste, Granaten, Achate, Carneole. Chalcedone. Die Mineralquellen sind außerordentlich

für kurze Zeit erster Minister, später noch einigemal Mitglied des Toryministeriums, zog sich 1822 zurück, st. 1844.


Sidney, Sydney (Siddni), Hauptstadt von Neu-Südwales, 1788 an der geräumigen Bai Port Jackson gegründet, ursprünglich Verbrecherkolonie, zählt über 70000 E., ist Sitz des Generalgouverneurs von ganz Britisch-Australien, ein immer wichtiger werdender Handelsplatz.


Sidney, Heinrich, geb. 1554, diente der Königin Elisabeth als Diplomat, Hofmann und Krieger, blieb 1586 in den Niederlanden; er war lyrischer Dichter, Verfasser einiger Schäferromane.


Sidney, Algernon, geb. um 1620 zu London, zweiter Sohn des Grafen Robert von Leicester, diente im Parlamentsheere als General der Kavallerie, war 1649 Mitglied des zum Verhöre Karls I. niedergesetzten Gerichts, stimmte gegen die Hinrichtung, zog sich unter Cromwell zurück und ging nach der Restauration in das Ausland. 1677 begnadigt trat er mit den Häuptern der verschiedenartigen Opposition in Verbindung, wußte um das Rye-house-complot, das die Ermordung des Königs zum Zwecke hatte, wenn ihm auch dieser Zweck unbekannt war und er in demselben nur die Vorbereitung zu einer Revolution sah. Deßhalb als Hochverräther processirt wurde er am 7. Dez. 1683 hingerichtet. S. war schwärmerischer Republikaner, schrieb auch in dieser Richtung, war im Leben ritterlich u. edelmüthig, verdankt aber die Popularität seines Namens mehr dem traditionellen engl. Hasse gegen die Stuarts als eigentlichem Verdienste.


Sidon, die älteste Stadt Phöniciens, Mutterstadt von Tyrus und Karthago, erhielt sich als blühende Handelsstadt, obwohl von Tyrus überflügelt, bis 351 v. Chr., wo es von Artaxerxes Ochus wegen Empörung zerstört wurde. An seiner Stelle liegt jetzt Saida, ein nicht ganz unbedeutender Platz.


Sidonius Apollinaris, mit vollem Namen Cajus Sollius Apollinaris Modestus Sidonius, geb. 428 n. Chr. zu Lyon, wurde Schwiegersohn des Kaisers Avitus, Praefectus Urbi, 473 Bischof von Clermont, st. 484. Wir haben von ihm beschreibende u. lyrische Gedichte sowie eine Sammlung von Briefen, die ein treues Bild jener Zeit geben. (Ausgabe von Sirmond, Paris 1614; abgedruckt Lyon 1836.)


Sieben, aus der Vereinigung von 3 und 4 (nämlich Dreieck u. Quadrat) hervorgegangene Zahl, galt in den meisten alten Religionen als eine heilige; eine große mystische Rolle spielte sie in der Astrologie, der alten Chemie und Physiologie.


Sieben freie Künste, s. freie Künste.


Sieben gegen Theben die mythischen Helden, welche den ersten Angriff auf Theben unternahmen; s. Epigonen und Eteokles.


Siebenbürgen (ungar. Erdely Orszag d. h. Waldland, lat. Transsylvania), österr. Kronland, ist 1054 □M. groß u. zählt 2285572 E. (1855). S. ist vollständiges Gebirgsland, von Gebirgen rings umgeben, durch welche 18 Pässe (2 in die Bukowina, 3 in die Moldau, 6 in die Walachei, 7 nach Ungarn) in die angränzenden Länder führen, von Gebirgen nach allen Richtungen durchzogen; vgl. darüber Karpathen. Von den Flüssen geht die Aluta in die Donau, die schiffbare Maros u. die Szamos in die Theiß, die Bistritz in den Sereth. Die Thäler sind sehr fruchtbar. Zur Ausfuhr kommen: Getreide, namentlich Mais (Kukurutz), Tabak, treffliches Obst; aus den ungeheuren Waldungen Eichenholz; ferner Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Häute, Honig u. Wachs. Das Mineralreich bietet eine Ausbeute wie nirgends sonst in Europa; von dem ungeheuren Salzstocke, der sich bis Ungarn, Galizien u. die Walachei erstreckt, werden jährlich über 11/2 Mill. Ctr. gewonnen; außerdem gibt es 120 Salzbrunnen. Der Bergbau auf Gold und die Wäscherei ergibt jährlich gegen 4000, auf Silber 5000 Mark; außerdem baut man auf Eisen, Kupfer, Blei, Antimon, Arsenik, Quecksilber, Zinn, Marmor, Gyps, Tuff, Mühlsteine, Schwefel, Asphalt, Alaun, Salpeter und Steinkohlen. Von Edelsteinen findet man Chrysolithe, Amethyste, Granaten, Achate, Carneole. Chalcedone. Die Mineralquellen sind außerordentlich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0210" n="209"/>
für kurze Zeit erster Minister, später noch einigemal Mitglied des Toryministeriums, zog sich 1822 zurück, st. 1844.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sidney</hi>, <hi rendition="#g">Sydney</hi> (Siddni), Hauptstadt von Neu-Südwales, 1788 an der geräumigen Bai Port Jackson gegründet, ursprünglich Verbrecherkolonie, zählt über 70000 E., ist Sitz des Generalgouverneurs von ganz Britisch-Australien, ein immer wichtiger werdender Handelsplatz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sidney</hi>, Heinrich, geb. 1554, diente der Königin Elisabeth als Diplomat, Hofmann und Krieger, blieb 1586 in den Niederlanden; er war lyrischer Dichter, Verfasser einiger Schäferromane.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sidney</hi>, Algernon, geb. um 1620 zu London, zweiter Sohn des Grafen Robert von Leicester, diente im Parlamentsheere als General der Kavallerie, war 1649 Mitglied des zum Verhöre Karls I. niedergesetzten Gerichts, stimmte gegen die Hinrichtung, zog sich unter Cromwell zurück und ging nach der Restauration in das Ausland. 1677 begnadigt trat er mit den Häuptern der verschiedenartigen Opposition in Verbindung, wußte um das <hi rendition="#i">Rye-house-complot</hi>, das die Ermordung des Königs zum Zwecke hatte, wenn ihm auch dieser Zweck unbekannt war und er in demselben nur die Vorbereitung zu einer Revolution sah. Deßhalb als Hochverräther processirt wurde er am 7. Dez. 1683 hingerichtet. S. war schwärmerischer Republikaner, schrieb auch in dieser Richtung, war im Leben ritterlich u. edelmüthig, verdankt aber die Popularität seines Namens mehr dem traditionellen engl. Hasse gegen die Stuarts als eigentlichem Verdienste.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sidon</hi>, die älteste Stadt Phöniciens, Mutterstadt von Tyrus und Karthago, erhielt sich als blühende Handelsstadt, obwohl von Tyrus überflügelt, bis 351 v. Chr., wo es von Artaxerxes Ochus wegen Empörung zerstört wurde. An seiner Stelle liegt jetzt <hi rendition="#g">Saida</hi>, ein nicht ganz unbedeutender Platz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sidonius Apollinaris</hi>, mit vollem Namen Cajus Sollius Apollinaris Modestus Sidonius, geb. 428 n. Chr. zu Lyon, wurde Schwiegersohn des Kaisers Avitus, <hi rendition="#i">Praefectus Urbi</hi>, 473 Bischof von Clermont, st. 484. Wir haben von ihm beschreibende u. lyrische Gedichte sowie eine Sammlung von Briefen, die ein treues Bild jener Zeit geben. (Ausgabe von Sirmond, Paris 1614; abgedruckt Lyon 1836.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sieben</hi>, aus der Vereinigung von 3 und 4 (nämlich Dreieck u. Quadrat) hervorgegangene Zahl, galt in den meisten alten Religionen als eine heilige; eine große mystische Rolle spielte sie in der Astrologie, der alten Chemie und Physiologie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sieben freie Künste</hi>, s. freie Künste.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sieben gegen Theben</hi> die mythischen Helden, welche den ersten Angriff auf Theben unternahmen; s. Epigonen und Eteokles.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Siebenbürgen</hi> (ungar. Erdely Orszag d. h. Waldland, lat. <hi rendition="#i">Transsylvania</hi>), österr. Kronland, ist 1054 &#x25A1;M. groß u. zählt 2285572 E. (1855). S. ist vollständiges Gebirgsland, von Gebirgen rings umgeben, durch welche 18 Pässe (2 in die Bukowina, 3 in die Moldau, 6 in die Walachei, 7 nach Ungarn) in die angränzenden Länder führen, von Gebirgen nach allen Richtungen durchzogen; vgl. darüber Karpathen. Von den Flüssen geht die Aluta in die Donau, die schiffbare Maros u. die Szamos in die Theiß, die Bistritz in den Sereth. Die Thäler sind sehr fruchtbar. Zur Ausfuhr kommen: Getreide, namentlich Mais (Kukurutz), Tabak, treffliches Obst; aus den ungeheuren Waldungen Eichenholz; ferner Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Häute, Honig u. Wachs. Das Mineralreich bietet eine Ausbeute wie nirgends sonst in Europa; von dem ungeheuren Salzstocke, der sich bis Ungarn, Galizien u. die Walachei erstreckt, werden jährlich über 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill. Ctr. gewonnen; außerdem gibt es 120 Salzbrunnen. Der Bergbau auf Gold und die Wäscherei ergibt jährlich gegen 4000, auf Silber 5000 Mark; außerdem baut man auf Eisen, Kupfer, Blei, Antimon, Arsenik, Quecksilber, Zinn, Marmor, Gyps, Tuff, Mühlsteine, Schwefel, Asphalt, Alaun, Salpeter und Steinkohlen. Von Edelsteinen findet man Chrysolithe, Amethyste, Granaten, Achate, Carneole. Chalcedone. Die Mineralquellen sind außerordentlich
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[209/0210] für kurze Zeit erster Minister, später noch einigemal Mitglied des Toryministeriums, zog sich 1822 zurück, st. 1844. Sidney, Sydney (Siddni), Hauptstadt von Neu-Südwales, 1788 an der geräumigen Bai Port Jackson gegründet, ursprünglich Verbrecherkolonie, zählt über 70000 E., ist Sitz des Generalgouverneurs von ganz Britisch-Australien, ein immer wichtiger werdender Handelsplatz. Sidney, Heinrich, geb. 1554, diente der Königin Elisabeth als Diplomat, Hofmann und Krieger, blieb 1586 in den Niederlanden; er war lyrischer Dichter, Verfasser einiger Schäferromane. Sidney, Algernon, geb. um 1620 zu London, zweiter Sohn des Grafen Robert von Leicester, diente im Parlamentsheere als General der Kavallerie, war 1649 Mitglied des zum Verhöre Karls I. niedergesetzten Gerichts, stimmte gegen die Hinrichtung, zog sich unter Cromwell zurück und ging nach der Restauration in das Ausland. 1677 begnadigt trat er mit den Häuptern der verschiedenartigen Opposition in Verbindung, wußte um das Rye-house-complot, das die Ermordung des Königs zum Zwecke hatte, wenn ihm auch dieser Zweck unbekannt war und er in demselben nur die Vorbereitung zu einer Revolution sah. Deßhalb als Hochverräther processirt wurde er am 7. Dez. 1683 hingerichtet. S. war schwärmerischer Republikaner, schrieb auch in dieser Richtung, war im Leben ritterlich u. edelmüthig, verdankt aber die Popularität seines Namens mehr dem traditionellen engl. Hasse gegen die Stuarts als eigentlichem Verdienste. Sidon, die älteste Stadt Phöniciens, Mutterstadt von Tyrus und Karthago, erhielt sich als blühende Handelsstadt, obwohl von Tyrus überflügelt, bis 351 v. Chr., wo es von Artaxerxes Ochus wegen Empörung zerstört wurde. An seiner Stelle liegt jetzt Saida, ein nicht ganz unbedeutender Platz. Sidonius Apollinaris, mit vollem Namen Cajus Sollius Apollinaris Modestus Sidonius, geb. 428 n. Chr. zu Lyon, wurde Schwiegersohn des Kaisers Avitus, Praefectus Urbi, 473 Bischof von Clermont, st. 484. Wir haben von ihm beschreibende u. lyrische Gedichte sowie eine Sammlung von Briefen, die ein treues Bild jener Zeit geben. (Ausgabe von Sirmond, Paris 1614; abgedruckt Lyon 1836.) Sieben, aus der Vereinigung von 3 und 4 (nämlich Dreieck u. Quadrat) hervorgegangene Zahl, galt in den meisten alten Religionen als eine heilige; eine große mystische Rolle spielte sie in der Astrologie, der alten Chemie und Physiologie. Sieben freie Künste, s. freie Künste. Sieben gegen Theben die mythischen Helden, welche den ersten Angriff auf Theben unternahmen; s. Epigonen und Eteokles. Siebenbürgen (ungar. Erdely Orszag d. h. Waldland, lat. Transsylvania), österr. Kronland, ist 1054 □M. groß u. zählt 2285572 E. (1855). S. ist vollständiges Gebirgsland, von Gebirgen rings umgeben, durch welche 18 Pässe (2 in die Bukowina, 3 in die Moldau, 6 in die Walachei, 7 nach Ungarn) in die angränzenden Länder führen, von Gebirgen nach allen Richtungen durchzogen; vgl. darüber Karpathen. Von den Flüssen geht die Aluta in die Donau, die schiffbare Maros u. die Szamos in die Theiß, die Bistritz in den Sereth. Die Thäler sind sehr fruchtbar. Zur Ausfuhr kommen: Getreide, namentlich Mais (Kukurutz), Tabak, treffliches Obst; aus den ungeheuren Waldungen Eichenholz; ferner Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Häute, Honig u. Wachs. Das Mineralreich bietet eine Ausbeute wie nirgends sonst in Europa; von dem ungeheuren Salzstocke, der sich bis Ungarn, Galizien u. die Walachei erstreckt, werden jährlich über 11/2 Mill. Ctr. gewonnen; außerdem gibt es 120 Salzbrunnen. Der Bergbau auf Gold und die Wäscherei ergibt jährlich gegen 4000, auf Silber 5000 Mark; außerdem baut man auf Eisen, Kupfer, Blei, Antimon, Arsenik, Quecksilber, Zinn, Marmor, Gyps, Tuff, Mühlsteine, Schwefel, Asphalt, Alaun, Salpeter und Steinkohlen. Von Edelsteinen findet man Chrysolithe, Amethyste, Granaten, Achate, Carneole. Chalcedone. Die Mineralquellen sind außerordentlich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/210
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/210>, abgerufen am 27.11.2024.