Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Severus Sanctus Endelechius, s. Endelechius. Severus Sulpicius, christlicher Geschichtschreiber aus Aquitanien um 400 n. Chr., schrieb eine Historia sacra (Ausgabe von de Prato, Verona 1741), eine Geschichte des hl. Martin von Tours, Dialogen und Briefe. Sevigne (Sewinjeh), Marie de Rabutin-Chantal, Marquise de, berühmt durch den mehr als 25 Jahre dauernden Briefwechsel mit ihrer Tochter, geb. 1626, nach Einigen 1627 zu Paris, wurde von einem dem geistlichen Stande angehörigen Oheime sehr sorgfältig erzogen u. heirathete den Marquis Henri de S., der schon 1651 st., nachdem sie ihm einen Sohn und eine Tochter geb. Die S. blieb trotz Jugend, Schönheit und Heirathsanträgen um ihrer Kinder willen Wittwe; ihre Tochter Francoise Marguerite, geb. 1648, heirathete 1669 einen Grafen von Grignan und st. 1707, nachdem die Mutter ihr 1696 im Tode vorangegangen war. Die "Lettres etc. a sa fille madame de Grignan" kamen 1734 zu Paris in 6 Bänden zum erstenmal, seitdem oft heraus und gehören zum Besten dessen, was die Franzosen im Briefstyle leisteten: sie verbinden eine damals seltene Reinheit der Gesinnung und wahres warmes Gefühl mit Mannigfaltigkeit, Zartheit u. Eleganz des Vortrages u. sind zudem auch historisch nicht uninteressant. Ch. Ath. de Valkenaer, "Memoires touchant la vie et les ecrits etc." (Par. 1842-48). Sevilla (Sewillja), span. Provinz in Andalusien, 216 #M. groß, mit 432000 E. - Die Hauptst. S., in einer weiten Ebene am Quadalquivir, mit Mauern und Thürmen befestigt, hat 31/2 M. im Umfang, 100000 E., meistens enge, aber reinliche Straßen, schöne, im maurischen Geschmacke erbaute Häuser, besitzt überhaupt herrliche Denkmale der arab. Baukunst z. B. die Giralda, jetzt Glockenthurm der Kathedrale, den Alcazar, ehemals maurischer Königspalast etc. Unter den 30 Kirchen ist die gothische Kathedrale die merkwürdigste; sie enthält das Denkmal des Columbus, gleich mehren Klosterkirchen einen reichen Schatz von Meisterwerken der großen span. Maler u. anderer Künstler, daher man S. auch das span. Rom nennt. S. ist Erzbischofssitz, hat eine Universität, 2 mathematische Schulen, 2 Gymnasien, eine Marine- u. Artillerieschule, eine Akademie der schönen Künste u. Naturwissenschaften, 2 öffentliche Bibliotheken, Museum, kostbare Gemäldesammlung; Fabriken in Seide, Baumwolle, Gold und Silber, große Kanonengießerei, königl. Tabaks- u. Cigarrenfabriken, Fischerei, lebhaften Handel, besonders mit Oel u. Südfrüchten. - S. ist das Hispalis der Römer, von denen eine große Wasserleitung, die Reste eines Amphitheaters etc. Zeugniß geben; unter den Arabern wurde sie durch eine syr. Kolonie neu bevölkert und Hauptsitz der Seideindustrie. Sevre (Säwr), Name von 2 franz. Flüssen; die S.-Nantaise (Nangtähs) mündet nach 17 Ml. bei Nantes in die Loire, die S.-Niortaise (-tähs), mündet nach 19 Meil. nördl. von La Rochelle in den Ocean. Von ihnen heißt das Depart. Deux-S.s, 110 #M. groß mit 323000 E.; es hat guten Ackerbau u. Viehzucht; Hauptst. Niort. Sevres (Säwr), zwischen Paris und Versailles gelegener Flecken, mit 7300 E., berühmt durch seine Glas- u. namentlich Porcellanfabrikation. Sewastopol, s. Sebastopol. Sewerien, ehemals Fürstenthum im südl. Rußland, zwischen Dniepr und Don, von der Desna durchströmt, wurde 1667 von den Russen den Polen abgenommen, bildet den größten Theil des Gouvern. Tschernigow. Alte Hauptstadt Nowgorod-Sewersky, etwa 10000 E. Sexagesima, lat. (d. h. der 60.), Sonntag Sexagesimä, der 8. Sonntag nach Ostern. Sexagesimaleintheilung, Eintheilung in 60 Theile z. B. der Stunde in 60 Minuten etc.; Sexagesimalrechnung, Rechnung mit Sexagesimalbrüchen (d. h. deren Nenner 60 ist). Sexagon, Sexangulum, Sechseck; sexangulär, sechseckig; sexennium, Zeit von 6 Jahren; sexta, bei den Römern die Zeit von 3-6 Uhr Nachmittags; die 6. Klasse; sextans, 1/6 z. B. 1/6 As, 1/6 Pfund. Sextant (der 6. Theil), s. Spiegel. S. Severus Sanctus Endelechius, s. Endelechius. Severus Sulpicius, christlicher Geschichtschreiber aus Aquitanien um 400 n. Chr., schrieb eine Historia sacra (Ausgabe von de Prato, Verona 1741), eine Geschichte des hl. Martin von Tours, Dialogen und Briefe. Sévigné (Sewinjeh), Marie de Rabutin-Chantal, Marquise de, berühmt durch den mehr als 25 Jahre dauernden Briefwechsel mit ihrer Tochter, geb. 1626, nach Einigen 1627 zu Paris, wurde von einem dem geistlichen Stande angehörigen Oheime sehr sorgfältig erzogen u. heirathete den Marquis Henri de S., der schon 1651 st., nachdem sie ihm einen Sohn und eine Tochter geb. Die S. blieb trotz Jugend, Schönheit und Heirathsanträgen um ihrer Kinder willen Wittwe; ihre Tochter Françoise Marguérite, geb. 1648, heirathete 1669 einen Grafen von Grignan und st. 1707, nachdem die Mutter ihr 1696 im Tode vorangegangen war. Die „Lettres etc. à sa fille madame de Grignan“ kamen 1734 zu Paris in 6 Bänden zum erstenmal, seitdem oft heraus und gehören zum Besten dessen, was die Franzosen im Briefstyle leisteten: sie verbinden eine damals seltene Reinheit der Gesinnung und wahres warmes Gefühl mit Mannigfaltigkeit, Zartheit u. Eleganz des Vortrages u. sind zudem auch historisch nicht uninteressant. Ch. Ath. de Valkenaer, „Mémoires touchant la vie et les écrits etc.“ (Par. 1842–48). Sevilla (Sewillja), span. Provinz in Andalusien, 216 □M. groß, mit 432000 E. – Die Hauptst. S., in einer weiten Ebene am Quadalquivir, mit Mauern und Thürmen befestigt, hat 31/2 M. im Umfang, 100000 E., meistens enge, aber reinliche Straßen, schöne, im maurischen Geschmacke erbaute Häuser, besitzt überhaupt herrliche Denkmale der arab. Baukunst z. B. die Giralda, jetzt Glockenthurm der Kathedrale, den Alcazar, ehemals maurischer Königspalast etc. Unter den 30 Kirchen ist die gothische Kathedrale die merkwürdigste; sie enthält das Denkmal des Columbus, gleich mehren Klosterkirchen einen reichen Schatz von Meisterwerken der großen span. Maler u. anderer Künstler, daher man S. auch das span. Rom nennt. S. ist Erzbischofssitz, hat eine Universität, 2 mathematische Schulen, 2 Gymnasien, eine Marine- u. Artillerieschule, eine Akademie der schönen Künste u. Naturwissenschaften, 2 öffentliche Bibliotheken, Museum, kostbare Gemäldesammlung; Fabriken in Seide, Baumwolle, Gold und Silber, große Kanonengießerei, königl. Tabaks- u. 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Severus Sanctus Endelechius, s. Endelechius.
Severus Sulpicius, christlicher Geschichtschreiber aus Aquitanien um 400 n. Chr., schrieb eine Historia sacra (Ausgabe von de Prato, Verona 1741), eine Geschichte des hl. Martin von Tours, Dialogen und Briefe.
Sévigné (Sewinjeh), Marie de Rabutin-Chantal, Marquise de, berühmt durch den mehr als 25 Jahre dauernden Briefwechsel mit ihrer Tochter, geb. 1626, nach Einigen 1627 zu Paris, wurde von einem dem geistlichen Stande angehörigen Oheime sehr sorgfältig erzogen u. heirathete den Marquis Henri de S., der schon 1651 st., nachdem sie ihm einen Sohn und eine Tochter geb. Die S. blieb trotz Jugend, Schönheit und Heirathsanträgen um ihrer Kinder willen Wittwe; ihre Tochter Françoise Marguérite, geb. 1648, heirathete 1669 einen Grafen von Grignan und st. 1707, nachdem die Mutter ihr 1696 im Tode vorangegangen war. Die „Lettres etc. à sa fille madame de Grignan“ kamen 1734 zu Paris in 6 Bänden zum erstenmal, seitdem oft heraus und gehören zum Besten dessen, was die Franzosen im Briefstyle leisteten: sie verbinden eine damals seltene Reinheit der Gesinnung und wahres warmes Gefühl mit Mannigfaltigkeit, Zartheit u. Eleganz des Vortrages u. sind zudem auch historisch nicht uninteressant. Ch. Ath. de Valkenaer, „Mémoires touchant la vie et les écrits etc.“ (Par. 1842–48).
Sevilla (Sewillja), span. Provinz in Andalusien, 216 □M. groß, mit 432000 E. – Die Hauptst. S., in einer weiten Ebene am Quadalquivir, mit Mauern und Thürmen befestigt, hat 31/2 M. im Umfang, 100000 E., meistens enge, aber reinliche Straßen, schöne, im maurischen Geschmacke erbaute Häuser, besitzt überhaupt herrliche Denkmale der arab. Baukunst z. B. die Giralda, jetzt Glockenthurm der Kathedrale, den Alcazar, ehemals maurischer Königspalast etc. Unter den 30 Kirchen ist die gothische Kathedrale die merkwürdigste; sie enthält das Denkmal des Columbus, gleich mehren Klosterkirchen einen reichen Schatz von Meisterwerken der großen span. Maler u. anderer Künstler, daher man S. auch das span. Rom nennt. S. ist Erzbischofssitz, hat eine Universität, 2 mathematische Schulen, 2 Gymnasien, eine Marine- u. Artillerieschule, eine Akademie der schönen Künste u. Naturwissenschaften, 2 öffentliche Bibliotheken, Museum, kostbare Gemäldesammlung; Fabriken in Seide, Baumwolle, Gold und Silber, große Kanonengießerei, königl. Tabaks- u. Cigarrenfabriken, Fischerei, lebhaften Handel, besonders mit Oel u. Südfrüchten. – S. ist das Hispalis der Römer, von denen eine große Wasserleitung, die Reste eines Amphitheaters etc. Zeugniß geben; unter den Arabern wurde sie durch eine syr. Kolonie neu bevölkert und Hauptsitz der Seideindustrie.
Sèvre (Säwr), Name von 2 franz. Flüssen; die S.-Nantaise (Nangtähs) mündet nach 17 Ml. bei Nantes in die Loire, die S.-Niortaise (–tähs), mündet nach 19 Meil. nördl. von La Rochelle in den Ocean. Von ihnen heißt das Depart. Deux-S.s, 110 □M. groß mit 323000 E.; es hat guten Ackerbau u. Viehzucht; Hauptst. Niort.
Sèvres (Säwr), zwischen Paris und Versailles gelegener Flecken, mit 7300 E., berühmt durch seine Glas- u. namentlich Porcellanfabrikation.
Sewastopol, s. Sebastopol.
Sewerien, ehemals Fürstenthum im südl. Rußland, zwischen Dniepr und Don, von der Desna durchströmt, wurde 1667 von den Russen den Polen abgenommen, bildet den größten Theil des Gouvern. Tschernigow. Alte Hauptstadt Nowgorod-Sewersky, etwa 10000 E.
Sexagesima, lat. (d. h. der 60.), Sonntag Sexagesimä, der 8. Sonntag nach Ostern.
Sexagesimaleintheilung, Eintheilung in 60 Theile z. B. der Stunde in 60 Minuten etc.; Sexagesimalrechnung, Rechnung mit Sexagesimalbrüchen (d. h. deren Nenner 60 ist).
Sexagon, Sexangulum, Sechseck; sexangulär, sechseckig; sexennium, Zeit von 6 Jahren; sexta, bei den Römern die Zeit von 3–6 Uhr Nachmittags; die 6. Klasse; sextans, 1/6 z. B. 1/6 As, 1/6 Pfund.
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