Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

mit Unterstützung des Freiherrn v. Aretin eine eigene Druckerei gründen konnte, die bald in Aufnahme kam. Er st. 1834 in München; "Lehrbuch der Lithographie" München 1819.


Senega, Senegawurzel, die Wurzel der nordamerik. Pflanze Polygala Senega, ist officinell, wird bei chronischen Katarrhen u. andern atonischen Brustkrankheiten angewendet.


Senegal, westafrik. Fluß, entspringt im Konggebirge, nimmt eine ziemliche Anzahl Flüsse auf, ist etwa 150 Meil. schiffbar. bildet vor seiner Mündung ein weites Delta. Die wichtigste Insel an seinem Ausflusse ist St. Louis, eine frz. Kolonie.


Senegambien, von den Flüssen Senegal und Gambia benannt, westafrik. Land, vom Cap Verga bis zur Portendicbai, einwärts vom atlantischen Ocean bis an die Sahara und die Quellflüsse des Niger, im Norden von Arabern u. Tuariks, in der Mitte u. an der Küste von Negervölkern bewohnt, die theils Moslemin, theils Heiden sind. Die Ausfuhr besteht in Gold, Elfenbein, Gummi und Palmöl und befindet sich größtentheils in den Händen der Franzosen, die hier die Kolonien St. Louis (mit etwa 20000 E.), Goree, Walo etc. besitzen; Sitz des Gouverneurs ist St. Louis. Das engl. Gouvernem. Gambia besteht aus Portendic, den Inseln James, Bulam, St. Maria; Hauptstadt ist Lathurst an der Gambiamündung.


Seneschall (Seneschalk), im mittelalterlichen Frankreich der höchste königl. Palastbeamte, der zugleich eine Gerichtsbarkeit ausübte; die großen Vasallen hatten ebenfalls S. mit Gerichtsbarkeit, daher Gerichtsbezirke bis 1789 Senechaussees hießen.


Senf (Sinapis), Pflanzengattung aus der Familie der Cruciferae (s. d.); der weiße S., mit gelben Blumen, gelblichem Samen, wächst auch in Deutschland wild, gibt gutes Oel; der schwarze S., wird bis 4' hoch, hat braunen Samen, wird mehr als der weiße zu S.mehl gemahlen und gibt dann mit Wasser, Essig u. anderen Ingredienzien das bekannte Gewürz (moutard, Mostrich, Mostart); der scharfe Stoff in dem S. ist das Sulphosinapin. Medicinisch wird der S. gebraucht innerlich als magenreizendes, äußerlich (S.pflaster) als ableitendes Mittel.


Senftenberg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., mit 1600 E. - S., böhm. Zambeck, böhm. Stadt im Gitschiner Kreise, mit 3700 E., gräfl. Bubna'schem Schlosse, Sternwarte.


Senhor, portug., sennor, span., davon senhora, sennora, Herr, Herrin.


Senil (vom lat. senex, Greis), greisenhaft; senior, lat., der Aeltere (davon seigneur, sire, monsieur, signore, sennor etc.); Seniorat, die Würde des Aeltesten; der Altersvorzug des Aeltesten. Das Seniorat, bei der Erbfolge, kümmert sich weder um die Linien noch um die Nähe der Glieder, sondern hält sich einfach an das persönliche Lebensalter der überhaupt erbberechtigten Familienglieder und wendet sich dem Aeltesten unter ihnen als dem natürlichen Familienhaupte zu.


Senkblei, abgekürzter Bleikegel von 6-40 Pfund, am Fuße etwas ausgehöhlt und mit Talg beschmiert; es wird an einer nach Faden gemessenen Leine in das Meer hinabgelassen, sowohl um die Tiefe zu messen als um die Beschaffenheit des Meeresgrundes aus den Bestandtheilen zu beurtheilen, welche in der Höhlung des S. herausgebracht werden.


Senkenberg, Heinr. Christoph, Freiherr von, geb. 1704 zu Frankfurt, gest. 1768 als Reichshofrath in Wien, Rechtsgelehrter, machte sich durch eine ziemliche Anzahl Schriften um die Geschichte des deutschen Rechts u. Reichs verdient. Sein Sohn Renatus Karl, geb. 1751, nassauischer Regierungsrath, gest. 1800 zu Gießen, setzte Häberlins deutsche Reichsgeschichte fort (Bd. 21-27), war auch Dichter ("Carmina" 1785; "Gedichte eines Christen" 1787; "Charlotte Corday", Drama 1797). - S., Johann Christian, Oheim des Vorigen, geb. 1717 zu Frankfurt, Arzt daselbst, gründete das Bürgerspital (S.sches Stift) mit anatomischem Theater, Laboratorium, botanischem Garten, st. 1772 in Folge eines Falls von dem Sparrwerke des neuen Baues. Die S.

mit Unterstützung des Freiherrn v. Aretin eine eigene Druckerei gründen konnte, die bald in Aufnahme kam. Er st. 1834 in München; „Lehrbuch der Lithographie“ München 1819.


Senega, Senegawurzel, die Wurzel der nordamerik. Pflanze Polygala Senega, ist officinell, wird bei chronischen Katarrhen u. andern atonischen Brustkrankheiten angewendet.


Senegal, westafrik. Fluß, entspringt im Konggebirge, nimmt eine ziemliche Anzahl Flüsse auf, ist etwa 150 Meil. schiffbar. bildet vor seiner Mündung ein weites Delta. Die wichtigste Insel an seinem Ausflusse ist St. Louis, eine frz. Kolonie.


Senegambien, von den Flüssen Senegal und Gambia benannt, westafrik. Land, vom Cap Verga bis zur Portendicbai, einwärts vom atlantischen Ocean bis an die Sahara und die Quellflüsse des Niger, im Norden von Arabern u. Tuariks, in der Mitte u. an der Küste von Negervölkern bewohnt, die theils Moslemin, theils Heiden sind. Die Ausfuhr besteht in Gold, Elfenbein, Gummi und Palmöl und befindet sich größtentheils in den Händen der Franzosen, die hier die Kolonien St. Louis (mit etwa 20000 E.), Gorée, Walo etc. besitzen; Sitz des Gouverneurs ist St. Louis. Das engl. Gouvernem. Gambia besteht aus Portendic, den Inseln James, Bulam, St. Maria; Hauptstadt ist Lathurst an der Gambiamündung.


Seneschall (Seneschalk), im mittelalterlichen Frankreich der höchste königl. Palastbeamte, der zugleich eine Gerichtsbarkeit ausübte; die großen Vasallen hatten ebenfalls S. mit Gerichtsbarkeit, daher Gerichtsbezirke bis 1789 Sénéchaussées hießen.


Senf (Sinapis), Pflanzengattung aus der Familie der Cruciferae (s. d.); der weiße S., mit gelben Blumen, gelblichem Samen, wächst auch in Deutschland wild, gibt gutes Oel; der schwarze S., wird bis 4' hoch, hat braunen Samen, wird mehr als der weiße zu S.mehl gemahlen und gibt dann mit Wasser, Essig u. anderen Ingredienzien das bekannte Gewürz (moutard, Mostrich, Mostart); der scharfe Stoff in dem S. ist das Sulphosinapin. Medicinisch wird der S. gebraucht innerlich als magenreizendes, äußerlich (S.pflaster) als ableitendes Mittel.


Senftenberg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., mit 1600 E. – S., böhm. Zambeck, böhm. Stadt im Gitschiner Kreise, mit 3700 E., gräfl. Bubna'schem Schlosse, Sternwarte.


Senhor, portug., sennor, span., davon senhora, sennora, Herr, Herrin.


Senil (vom lat. senex, Greis), greisenhaft; senior, lat., der Aeltere (davon seigneur, sire, monsieur, signore, sennor etc.); Seniorat, die Würde des Aeltesten; der Altersvorzug des Aeltesten. Das Seniorat, bei der Erbfolge, kümmert sich weder um die Linien noch um die Nähe der Glieder, sondern hält sich einfach an das persönliche Lebensalter der überhaupt erbberechtigten Familienglieder und wendet sich dem Aeltesten unter ihnen als dem natürlichen Familienhaupte zu.


Senkblei, abgekürzter Bleikegel von 6–40 Pfund, am Fuße etwas ausgehöhlt und mit Talg beschmiert; es wird an einer nach Faden gemessenen Leine in das Meer hinabgelassen, sowohl um die Tiefe zu messen als um die Beschaffenheit des Meeresgrundes aus den Bestandtheilen zu beurtheilen, welche in der Höhlung des S. herausgebracht werden.


Senkenberg, Heinr. Christoph, Freiherr von, geb. 1704 zu Frankfurt, gest. 1768 als Reichshofrath in Wien, Rechtsgelehrter, machte sich durch eine ziemliche Anzahl Schriften um die Geschichte des deutschen Rechts u. Reichs verdient. Sein Sohn Renatus Karl, geb. 1751, nassauischer Regierungsrath, gest. 1800 zu Gießen, setzte Häberlins deutsche Reichsgeschichte fort (Bd. 21–27), war auch Dichter („Carmina“ 1785; „Gedichte eines Christen“ 1787; „Charlotte Corday“, Drama 1797). – S., Johann Christian, Oheim des Vorigen, geb. 1717 zu Frankfurt, Arzt daselbst, gründete das Bürgerspital (S.sches Stift) mit anatomischem Theater, Laboratorium, botanischem Garten, st. 1772 in Folge eines Falls von dem Sparrwerke des neuen Baues. Die S.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0186" n="185"/>
mit Unterstützung des Freiherrn v. Aretin eine eigene Druckerei gründen konnte, die bald in Aufnahme kam. Er st. 1834 in München; &#x201E;Lehrbuch der Lithographie&#x201C; München 1819.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senega</hi>, <hi rendition="#g">Senegawurzel,</hi> die Wurzel der nordamerik. Pflanze <hi rendition="#i">Polygala Senega</hi>, ist officinell, wird bei chronischen Katarrhen u. andern atonischen Brustkrankheiten angewendet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senegal</hi>, westafrik. Fluß, entspringt im Konggebirge, nimmt eine ziemliche Anzahl Flüsse auf, ist etwa 150 Meil. schiffbar. bildet vor seiner Mündung ein weites Delta. Die wichtigste Insel an seinem Ausflusse ist St. Louis, eine frz. Kolonie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senegambien</hi>, von den Flüssen Senegal und Gambia benannt, westafrik. Land, vom Cap Verga bis zur Portendicbai, einwärts vom atlantischen Ocean bis an die Sahara und die Quellflüsse des Niger, im Norden von Arabern u. Tuariks, in der Mitte u. an der Küste von Negervölkern bewohnt, die theils Moslemin, theils Heiden sind. Die Ausfuhr besteht in Gold, Elfenbein, Gummi und Palmöl und befindet sich größtentheils in den Händen der Franzosen, die hier die Kolonien St. Louis (mit etwa 20000 E.), Gorée, Walo etc. besitzen; Sitz des Gouverneurs ist St. Louis. Das engl. Gouvernem. Gambia besteht aus Portendic, den Inseln James, Bulam, St. Maria; Hauptstadt ist Lathurst an der Gambiamündung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Seneschall</hi> (Seneschalk), im mittelalterlichen Frankreich der höchste königl. Palastbeamte, der zugleich eine Gerichtsbarkeit ausübte; die großen Vasallen hatten ebenfalls S. mit Gerichtsbarkeit, daher Gerichtsbezirke bis 1789 <hi rendition="#i">Sénéchaussées</hi> hießen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senf</hi><hi rendition="#i">(Sinapis)</hi>, Pflanzengattung aus der Familie der <hi rendition="#i">Cruciferae</hi> (s. d.); der <hi rendition="#g">weiße</hi> S., mit gelben Blumen, gelblichem Samen, wächst auch in Deutschland wild, gibt gutes Oel; der <hi rendition="#g">schwarze</hi> S., wird bis 4' hoch, hat braunen Samen, wird mehr als der weiße zu S.<hi rendition="#g">mehl</hi> gemahlen und gibt dann mit Wasser, Essig u. anderen Ingredienzien das bekannte Gewürz (<hi rendition="#i">moutard,</hi> Mostrich, Mostart); der scharfe Stoff in dem S. ist das Sulphosinapin. Medicinisch wird der S. gebraucht innerlich als magenreizendes, äußerlich (S.pflaster) als ableitendes Mittel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senftenberg</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., mit 1600 E. &#x2013; S., böhm. <hi rendition="#g">Zambeck</hi>, böhm. Stadt im Gitschiner Kreise, mit 3700 E., gräfl. Bubna'schem Schlosse, Sternwarte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senhor</hi>, portug., <hi rendition="#i">sennor</hi>, span., davon <hi rendition="#i">senhora, sennora</hi>, Herr, Herrin.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senil</hi> (vom lat. <hi rendition="#i">senex</hi>, Greis), greisenhaft; <hi rendition="#i">senior</hi>, lat., der Aeltere (davon <hi rendition="#i">seigneur, sire, monsieur, signore, sennor</hi> etc.); <hi rendition="#g">Seniorat,</hi> die Würde des Aeltesten; der Altersvorzug des Aeltesten. Das <hi rendition="#g">Seniorat</hi>, bei der Erbfolge, kümmert sich weder um die Linien noch um die Nähe der Glieder, sondern hält sich einfach an das persönliche Lebensalter der überhaupt erbberechtigten Familienglieder und wendet sich dem Aeltesten unter ihnen als dem natürlichen Familienhaupte zu.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senkblei</hi>, abgekürzter Bleikegel von 6&#x2013;40 Pfund, am Fuße etwas ausgehöhlt und mit Talg beschmiert; es wird an einer nach Faden gemessenen Leine in das Meer hinabgelassen, sowohl um die Tiefe zu messen als um die Beschaffenheit des Meeresgrundes aus den Bestandtheilen zu beurtheilen, welche in der Höhlung des S. herausgebracht werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Senkenberg</hi>, Heinr. Christoph, Freiherr von, geb. 1704 zu Frankfurt, gest. 1768 als Reichshofrath in Wien, Rechtsgelehrter, machte sich durch eine ziemliche Anzahl Schriften um die Geschichte des deutschen Rechts u. Reichs verdient. Sein Sohn <hi rendition="#g">Renatus Karl</hi>, geb. 1751, nassauischer Regierungsrath, gest. 1800 zu Gießen, setzte Häberlins deutsche Reichsgeschichte fort (Bd. 21&#x2013;27), war auch Dichter (&#x201E;<hi rendition="#i">Carmina</hi>&#x201C; 1785; &#x201E;Gedichte eines Christen&#x201C; 1787; &#x201E;Charlotte Corday&#x201C;, Drama 1797). &#x2013; S., <hi rendition="#g">Johann Christian</hi>, Oheim des Vorigen, geb. 1717 zu Frankfurt, Arzt daselbst, gründete das Bürgerspital (S.sches Stift) mit anatomischem Theater, Laboratorium, botanischem Garten, st. 1772 in Folge eines Falls von dem Sparrwerke des neuen Baues. Die S.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[185/0186] mit Unterstützung des Freiherrn v. Aretin eine eigene Druckerei gründen konnte, die bald in Aufnahme kam. Er st. 1834 in München; „Lehrbuch der Lithographie“ München 1819. Senega, Senegawurzel, die Wurzel der nordamerik. Pflanze Polygala Senega, ist officinell, wird bei chronischen Katarrhen u. andern atonischen Brustkrankheiten angewendet. Senegal, westafrik. Fluß, entspringt im Konggebirge, nimmt eine ziemliche Anzahl Flüsse auf, ist etwa 150 Meil. schiffbar. bildet vor seiner Mündung ein weites Delta. Die wichtigste Insel an seinem Ausflusse ist St. Louis, eine frz. Kolonie. Senegambien, von den Flüssen Senegal und Gambia benannt, westafrik. Land, vom Cap Verga bis zur Portendicbai, einwärts vom atlantischen Ocean bis an die Sahara und die Quellflüsse des Niger, im Norden von Arabern u. Tuariks, in der Mitte u. an der Küste von Negervölkern bewohnt, die theils Moslemin, theils Heiden sind. Die Ausfuhr besteht in Gold, Elfenbein, Gummi und Palmöl und befindet sich größtentheils in den Händen der Franzosen, die hier die Kolonien St. Louis (mit etwa 20000 E.), Gorée, Walo etc. besitzen; Sitz des Gouverneurs ist St. Louis. Das engl. Gouvernem. Gambia besteht aus Portendic, den Inseln James, Bulam, St. Maria; Hauptstadt ist Lathurst an der Gambiamündung. Seneschall (Seneschalk), im mittelalterlichen Frankreich der höchste königl. Palastbeamte, der zugleich eine Gerichtsbarkeit ausübte; die großen Vasallen hatten ebenfalls S. mit Gerichtsbarkeit, daher Gerichtsbezirke bis 1789 Sénéchaussées hießen. Senf (Sinapis), Pflanzengattung aus der Familie der Cruciferae (s. d.); der weiße S., mit gelben Blumen, gelblichem Samen, wächst auch in Deutschland wild, gibt gutes Oel; der schwarze S., wird bis 4' hoch, hat braunen Samen, wird mehr als der weiße zu S.mehl gemahlen und gibt dann mit Wasser, Essig u. anderen Ingredienzien das bekannte Gewürz (moutard, Mostrich, Mostart); der scharfe Stoff in dem S. ist das Sulphosinapin. Medicinisch wird der S. gebraucht innerlich als magenreizendes, äußerlich (S.pflaster) als ableitendes Mittel. Senftenberg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., mit 1600 E. – S., böhm. Zambeck, böhm. Stadt im Gitschiner Kreise, mit 3700 E., gräfl. Bubna'schem Schlosse, Sternwarte. Senhor, portug., sennor, span., davon senhora, sennora, Herr, Herrin. Senil (vom lat. senex, Greis), greisenhaft; senior, lat., der Aeltere (davon seigneur, sire, monsieur, signore, sennor etc.); Seniorat, die Würde des Aeltesten; der Altersvorzug des Aeltesten. Das Seniorat, bei der Erbfolge, kümmert sich weder um die Linien noch um die Nähe der Glieder, sondern hält sich einfach an das persönliche Lebensalter der überhaupt erbberechtigten Familienglieder und wendet sich dem Aeltesten unter ihnen als dem natürlichen Familienhaupte zu. Senkblei, abgekürzter Bleikegel von 6–40 Pfund, am Fuße etwas ausgehöhlt und mit Talg beschmiert; es wird an einer nach Faden gemessenen Leine in das Meer hinabgelassen, sowohl um die Tiefe zu messen als um die Beschaffenheit des Meeresgrundes aus den Bestandtheilen zu beurtheilen, welche in der Höhlung des S. herausgebracht werden. Senkenberg, Heinr. Christoph, Freiherr von, geb. 1704 zu Frankfurt, gest. 1768 als Reichshofrath in Wien, Rechtsgelehrter, machte sich durch eine ziemliche Anzahl Schriften um die Geschichte des deutschen Rechts u. Reichs verdient. Sein Sohn Renatus Karl, geb. 1751, nassauischer Regierungsrath, gest. 1800 zu Gießen, setzte Häberlins deutsche Reichsgeschichte fort (Bd. 21–27), war auch Dichter („Carmina“ 1785; „Gedichte eines Christen“ 1787; „Charlotte Corday“, Drama 1797). – S., Johann Christian, Oheim des Vorigen, geb. 1717 zu Frankfurt, Arzt daselbst, gründete das Bürgerspital (S.sches Stift) mit anatomischem Theater, Laboratorium, botanischem Garten, st. 1772 in Folge eines Falls von dem Sparrwerke des neuen Baues. Die S.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/186
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/186>, abgerufen am 29.11.2024.