Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Sella, lat., Stuhl; vergl. curulisch. Sellerie, s. Apium. Selters (Nieder-), nassauisches Dorf, bekannt durch seinen alkalinisch-salinischen Sauerbrunnen (Kohlensäure, kohlen-, schwefel-, salz-, phosphorsaures Natron, salz- und schwefelsaures Kali, kohlensauren Kalk enthaltend), von dem jährlich 11/2 Mill. Krüge versandt werden. Das S.erwasser wird jetzt aber auch künstlich nachgemacht. Seltz, Dorf bei Friedberg, im Großherzogthum Hessen, mit erdig-salinischem Sauerbrunnen. Selz, niederelsässische Stadt am Rhein, mit 2160 E., Sauerbrunnen. Vertrag Karls d. Gr. mit den Sachsen, 803. Sem, ältester Sohn Noahs, Stammvater der semitischen Völker: Hebräer, Babylonier, Assyrier, Chaldäer, Kappadocier, Phrygier, Lyder, Cilicier, Phönizier, Araber, Abyssinier. Semaphore, griech.-frz. = Zeichenträger, der Zeichentelegraph. Semeiographie, griech.-deutsch, Zeichenschrift, Geschwindschrift. Semel, lat., einmal. Semele, myth., Tochter des Kadmus und der Hermione, durch Zeus Mutter des Bachus; sie verlangte den Gott in seiner Herrlichkeit zu sehen u. wurde von dessen Blitzen getödtet; vergl. Bachus. Semen, lat., Samen. Semendria, serb. Stadt u. Festung am Einflusse eines Morawaarmes in die Donau, Sitz eines Erzbischofs, mit 9000 E., Weinbau und lebhaftem Verkehre. Semester, lat., 1/2 Jahr; semestral, halbjährlich. Semgallen, südöstl. Theil des ehemaligen Herzogthums Kurland mit dem Hauptorte Mietau. Semiarianer, s. Arius. Semikolon, Interpunctionszeichen (;), der Strichpunkt. Semilor, goldfarbenes Gemisch von 5 Theilen Kupfer und 2 Theilen Zink. Seminarium, lat., Seminar, Samen-, Pflanzschule, besonders wo Lehrer und Geistliche ausgebildet werden. Seminolen, nordamerikan, Indianerstamm in Florida, von 1819-43 im Vernichtungskampfe gegen die Nordamerikaner; der etwa 3000 Köpfe starke Rest wurde 1843 in das Indianer-Territorium übergesiedelt. Semiotik, griech.-deutsch, in der Medicin die Kunde von den äußeren Erscheinungen des menschlichen Körpers in Beziehung auf Gesundheit u. Krankheit. Semipelagianer d. h. halbe Pelagianer (s. Pelagianer), auch Massilienser genannt, weil Cassianus (s. d.) u. Gennadius von Massilia Hauptvertreter des Semipelagianismus waren, wollten in Betreff der Gnadenlehre den Augustinismus u. Pelagianismus als Extreme vermeiden, fielen jedoch in einen neuen Irrthum mit der Behauptung: der menschliche Wille müsse der göttlichen Gnade durch Erfassung des thatkräftigen Glaubens vorangehen, wenn eine Wiedergeburt zu Stande kommen soll und der Rathschluß Gottes in Bezug auf die Seligkeit der Auserwählten (vergl. Prädestination) gründe sich auf das Vorhersehen ihrer durch den Gebrauch der natürlichen Kräfte erworbenen Verdienste. Augustinus selbst schrieb sofort gegen die von Marseille aus in Gallien sich verbreitenden S., st. jedoch bald darauf (430); die Synoden von Orange (Arausio) 529 und Valentia (Valence) 530 aber verdammten den Semipelagianismus feierlich und setzten als Kirchenlehre fest: schon die ersten Keime des Glaubens seien eine Frucht der Gnade, die freie Gnade müsse vorhergehen, ehe der Mensch wahrhaft Gutes zu vollbringen vermöge, ja selbst die Wiedergebornen und Heiligen bedürften zur Beharrlichkeit im Guten stets der Gnade Gottes. Papst Bonifacius II. (530-532) bestätigte diese Beschlüsse. Semiramis, nach griech. Berichten Gemahlin und Nachfolgerin des Ninus, Erbauerin großer Monumente zu Babel, Eroberin; von ihrem Sohne Ninyas bedrängt entfloh sie in Gestalt einer Taube. Diese S. ist myth., dagegen beweisen die Keilinschriften in den Ruinen Ninivehs, daß wenigstens eine Königin S. (Samuramit) geheißen hat. Semiten, s. Sem. Semitische Sprachen, die Sprachen der semitischen Völker, von den indogermanischen wesentlich verschieden, haben steife Satzfügung, die Wörter sind Sella, lat., Stuhl; vergl. curulisch. Sellerie, s. Apium. Selters (Nieder-), nassauisches Dorf, bekannt durch seinen alkalinisch-salinischen Sauerbrunnen (Kohlensäure, kohlen-, schwefel-, salz-, phosphorsaures Natron, salz- und schwefelsaures Kali, kohlensauren Kalk enthaltend), von dem jährlich 11/2 Mill. Krüge versandt werden. Das S.erwasser wird jetzt aber auch künstlich nachgemacht. Seltz, Dorf bei Friedberg, im Großherzogthum Hessen, mit erdig-salinischem Sauerbrunnen. Selz, niederelsässische Stadt am Rhein, mit 2160 E., Sauerbrunnen. Vertrag Karls d. Gr. mit den Sachsen, 803. Sem, ältester Sohn Noahs, Stammvater der semitischen Völker: Hebräer, Babylonier, Assyrier, Chaldäer, Kappadocier, Phrygier, Lyder, Cilicier, Phönizier, Araber, Abyssinier. Semaphore, griech.-frz. = Zeichenträger, der Zeichentelegraph. 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Seminolen, nordamerikan, Indianerstamm in Florida, von 1819–43 im Vernichtungskampfe gegen die Nordamerikaner; der etwa 3000 Köpfe starke Rest wurde 1843 in das Indianer-Territorium übergesiedelt. Semiotik, griech.-deutsch, in der Medicin die Kunde von den äußeren Erscheinungen des menschlichen Körpers in Beziehung auf Gesundheit u. Krankheit. Semipelagianer d. h. halbe Pelagianer (s. Pelagianer), auch Massilienser genannt, weil Cassianus (s. d.) u. Gennadius von Massilia Hauptvertreter des Semipelagianismus waren, wollten in Betreff der Gnadenlehre den Augustinismus u. Pelagianismus als Extreme vermeiden, fielen jedoch in einen neuen Irrthum mit der Behauptung: der menschliche Wille müsse der göttlichen Gnade durch Erfassung des thatkräftigen Glaubens vorangehen, wenn eine Wiedergeburt zu Stande kommen soll und der Rathschluß Gottes in Bezug auf die Seligkeit der Auserwählten (vergl. Prädestination) gründe sich auf das Vorhersehen ihrer durch den Gebrauch der natürlichen Kräfte erworbenen Verdienste. Augustinus selbst schrieb sofort gegen die von Marseille aus in Gallien sich verbreitenden S., st. jedoch bald darauf (430); die Synoden von Orange (Arausio) 529 und Valentia (Valence) 530 aber verdammten den Semipelagianismus feierlich und setzten als Kirchenlehre fest: schon die ersten Keime des Glaubens seien eine Frucht der Gnade, die freie Gnade müsse vorhergehen, ehe der Mensch wahrhaft Gutes zu vollbringen vermöge, ja selbst die Wiedergebornen und Heiligen bedürften zur Beharrlichkeit im Guten stets der Gnade Gottes. Papst Bonifacius II. (530–532) bestätigte diese Beschlüsse. Semiramis, nach griech. Berichten Gemahlin und Nachfolgerin des Ninus, Erbauerin großer Monumente zu Babel, Eroberin; von ihrem Sohne Ninyas bedrängt entfloh sie in Gestalt einer Taube. 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Seltz, Dorf bei Friedberg, im Großherzogthum Hessen, mit erdig-salinischem Sauerbrunnen.
Selz, niederelsässische Stadt am Rhein, mit 2160 E., Sauerbrunnen. Vertrag Karls d. Gr. mit den Sachsen, 803.
Sem, ältester Sohn Noahs, Stammvater der semitischen Völker: Hebräer, Babylonier, Assyrier, Chaldäer, Kappadocier, Phrygier, Lyder, Cilicier, Phönizier, Araber, Abyssinier.
Semaphore, griech.-frz. = Zeichenträger, der Zeichentelegraph.
Semeiographie, griech.-deutsch, Zeichenschrift, Geschwindschrift.
Semel, lat., einmal.
Semele, myth., Tochter des Kadmus und der Hermione, durch Zeus Mutter des Bachus; sie verlangte den Gott in seiner Herrlichkeit zu sehen u. wurde von dessen Blitzen getödtet; vergl. Bachus.
Semen, lat., Samen.
Semendria, serb. Stadt u. Festung am Einflusse eines Morawaarmes in die Donau, Sitz eines Erzbischofs, mit 9000 E., Weinbau und lebhaftem Verkehre.
Semester, lat., 1/2 Jahr; semestral, halbjährlich.
Semgallen, südöstl. Theil des ehemaligen Herzogthums Kurland mit dem Hauptorte Mietau.
Semiarianer, s. Arius.
Semikolon, Interpunctionszeichen (;), der Strichpunkt.
Semilor, goldfarbenes Gemisch von 5 Theilen Kupfer und 2 Theilen Zink.
Seminarium, lat., Seminar, Samen-, Pflanzschule, besonders wo Lehrer und Geistliche ausgebildet werden.
Seminolen, nordamerikan, Indianerstamm in Florida, von 1819–43 im Vernichtungskampfe gegen die Nordamerikaner; der etwa 3000 Köpfe starke Rest wurde 1843 in das Indianer-Territorium übergesiedelt.
Semiotik, griech.-deutsch, in der Medicin die Kunde von den äußeren Erscheinungen des menschlichen Körpers in Beziehung auf Gesundheit u. Krankheit.
Semipelagianer d. h. halbe Pelagianer (s. Pelagianer), auch Massilienser genannt, weil Cassianus (s. d.) u. Gennadius von Massilia Hauptvertreter des Semipelagianismus waren, wollten in Betreff der Gnadenlehre den Augustinismus u. Pelagianismus als Extreme vermeiden, fielen jedoch in einen neuen Irrthum mit der Behauptung: der menschliche Wille müsse der göttlichen Gnade durch Erfassung des thatkräftigen Glaubens vorangehen, wenn eine Wiedergeburt zu Stande kommen soll und der Rathschluß Gottes in Bezug auf die Seligkeit der Auserwählten (vergl. Prädestination) gründe sich auf das Vorhersehen ihrer durch den Gebrauch der natürlichen Kräfte erworbenen Verdienste. Augustinus selbst schrieb sofort gegen die von Marseille aus in Gallien sich verbreitenden S., st. jedoch bald darauf (430); die Synoden von Orange (Arausio) 529 und Valentia (Valence) 530 aber verdammten den Semipelagianismus feierlich und setzten als Kirchenlehre fest: schon die ersten Keime des Glaubens seien eine Frucht der Gnade, die freie Gnade müsse vorhergehen, ehe der Mensch wahrhaft Gutes zu vollbringen vermöge, ja selbst die Wiedergebornen und Heiligen bedürften zur Beharrlichkeit im Guten stets der Gnade Gottes. Papst Bonifacius II. (530–532) bestätigte diese Beschlüsse.
Semiramis, nach griech. Berichten Gemahlin und Nachfolgerin des Ninus, Erbauerin großer Monumente zu Babel, Eroberin; von ihrem Sohne Ninyas bedrängt entfloh sie in Gestalt einer Taube. Diese S. ist myth., dagegen beweisen die Keilinschriften in den Ruinen Ninivehs, daß wenigstens eine Königin S. (Samuramit) geheißen hat.
Semiten, s. Sem.
Semitische Sprachen, die Sprachen der semitischen Völker, von den indogermanischen wesentlich verschieden, haben steife Satzfügung, die Wörter sind
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