Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Auch Kupferstiche und besonders Zeichnungen von hohem Werthe.


Saga, die nordisch-germanische Göttin der Dichtkunst, die zweite der Asinen, die mit Odin täglich aus goldener Schale Kunde u. Weisheit trinkt, die Personification der Sage und Märe; die Sage selbst. Sage ist im allgemeinsten Sinne gleichbedeutend mit Gerücht, näher aber die Erzählung einer mehr oder minder wichtigen Begebenheit, die von Mund zu Mund fortgepflanzt wird und für deren Wahrheit keine strengen Beweise vorliegen, die aber im Unterschied von der Märe einen historischen Kern hat und namentlich an eine bestimmte Zeit, an historische Persönlichkeiten und Begebenheiten sich anknüpft. Alle Völker haben ihre Sagen, die minder cultivirten anstatt eigentlicher Geschichte nur Sagengeschichte, die cultivirten aus ihrer Urzeit ihre Götter- u. Heldensagen. Näher unterscheidet man a) Göttersagen, s. Mythologie; b) Menschensagen und zwar Heiligensagen (s. Legende) u. Heldensagen im engern Sinne, die einen mehr oder minder historischen oder poetischen Charakter an sich tragen und darnach abgetheilt werden können. So hatten die Hellenen eine sehr reiche historische u. poetische Heldensage, eine verhältnißmäßig dürftige die Römer, eine reiche aber dürftig erhaltene die Germanen; im hohen Norden begegnen uns die beiden Edda, die Fritjofsage, die Königssage der Geschichte Norwegens vom 9-13. Jahrh., in Schweden die Ingwarssage, in Rußland die Eymundssage, in Dänemark die Knytlinga- u. Jomsvikingasage u. a. m. - Sagenkreis, die Gesammtheit der Sagen, die sich an eine historisch hervorragende Persönlichkeit anknüpfen. Die ältesten deutschen Sagenkreise waren Gegenstand der Heldenlieder des Volkes (vgl. Epos) und näher: der niederrheinische oder fränkische (Sigfried der Drachentödter). burgundische (König Günther, Brunhilde u. Chriemhilde. Hagen), ostgothische (Dietrich von Bern), der vom Hunnenkönig Etzel (Attila), der friesische (Gudrun) u. lombardische (Otnit, Hug- und Wolfdietrich); von volksthümlichen poetischen Bearbeitungen derselben ist nur der Nibelungen Noth und die Gudrun vorhanden. Dagegen schließt sich die ritterliche Kunstdichtung mit vielen Heldengedichten, als deren Mittelpunkte Alexander und Karl d. Gr., die Graal- und Artussage erscheinen, mehr oder minder an die Volkssage an und eigenthümlich ist den Deutschen c) die Thiersage; die zum Epos erweiterte Fabel, s. Reinecke Vos und Thiersage. Welcher Reichthum an Sagen, deren Ursprung bis in die neuere Zeit heraufreicht, bei uns herrsche u. welche poetischen Schätze darin enthalten sind, lehren die Sammlungen von Volkssagen u. Volksliedern, deren Zahl seit Herders Zeit bis jetzt fast unübersehbar geworden ist, wobei man fast eifriger bei fremden Völkern als beim eigenen sammelte.


Sagacität, lat.-deutsch, Scharfsinn, Scharfsicht.


Sagan, mittelbares Fürstenthum im schles. Reg.-Bez. Liegnitz, hatte früher eigene Fürsten, gehörte dann der Krone Böhmen, wurde 1627 von Wallenstein erkauft, kam 1646 an den Fürsten Lobkowitz, 1786 durch Kauf an den Herzog von Kurland, gehört seit 1842 dem Fürsten von Hohenzollern-Hechingen. Der Hauptort S., zugleich Kreisstadt, hat 8150 E.


Sagapen, der verhärtete Saft der Ferula persica; s. Asa foetida.


Sage, s. Saga.


Sagibarones, im salischen Gesetze rechtskundige Männer, welche bei den Thingen (Gerichtsversammlungen) erschienen.


Sagine, Sasche, russ. Längemaß = 7 Fuß.


Sagittarius, lat., Bogenschütze; der Schütze im Thierkreise.


Sago, die aus dem Marke der S.palme durch Abwässerung gewonnenen Stärkemehlkügelchen, bekannte Speise; bei uns wird meistens unächter, aus Kartoffeln bereiteter S. verbraucht.


Sagoma, italien., Gegengewicht der Schnellwage; Kugelmaß der Kaliber; Durchmesser einer Säule.


Sagoskin, Michael Nikolajewitsch, geb. 1789 im Gouvern. Pensa, gest. 1852 als Theaterdirektor zu Moskau, russ. Lustspieldichter und Romanschriftsteller.

Auch Kupferstiche und besonders Zeichnungen von hohem Werthe.


Saga, die nordisch-germanische Göttin der Dichtkunst, die zweite der Asinen, die mit Odin täglich aus goldener Schale Kunde u. Weisheit trinkt, die Personification der Sage und Märe; die Sage selbst. Sage ist im allgemeinsten Sinne gleichbedeutend mit Gerücht, näher aber die Erzählung einer mehr oder minder wichtigen Begebenheit, die von Mund zu Mund fortgepflanzt wird und für deren Wahrheit keine strengen Beweise vorliegen, die aber im Unterschied von der Märe einen historischen Kern hat und namentlich an eine bestimmte Zeit, an historische Persönlichkeiten und Begebenheiten sich anknüpft. Alle Völker haben ihre Sagen, die minder cultivirten anstatt eigentlicher Geschichte nur Sagengeschichte, die cultivirten aus ihrer Urzeit ihre Götter- u. Heldensagen. Näher unterscheidet man a) Göttersagen, s. Mythologie; b) Menschensagen und zwar Heiligensagen (s. Legende) u. Heldensagen im engern Sinne, die einen mehr oder minder historischen oder poetischen Charakter an sich tragen und darnach abgetheilt werden können. So hatten die Hellenen eine sehr reiche historische u. poetische Heldensage, eine verhältnißmäßig dürftige die Römer, eine reiche aber dürftig erhaltene die Germanen; im hohen Norden begegnen uns die beiden Edda, die Fritjofsage, die Königssage der Geschichte Norwegens vom 9–13. Jahrh., in Schweden die Ingwarssage, in Rußland die Eymundssage, in Dänemark die Knytlinga- u. Jomsvikingasage u. a. m. – Sagenkreis, die Gesammtheit der Sagen, die sich an eine historisch hervorragende Persönlichkeit anknüpfen. Die ältesten deutschen Sagenkreise waren Gegenstand der Heldenlieder des Volkes (vgl. Epos) und näher: der niederrheinische oder fränkische (Sigfried der Drachentödter). burgundische (König Günther, Brunhilde u. Chriemhilde. Hagen), ostgothische (Dietrich von Bern), der vom Hunnenkönig Etzel (Attila), der friesische (Gudrun) u. lombardische (Otnit, Hug- und Wolfdietrich); von volksthümlichen poetischen Bearbeitungen derselben ist nur der Nibelungen Noth und die Gudrun vorhanden. Dagegen schließt sich die ritterliche Kunstdichtung mit vielen Heldengedichten, als deren Mittelpunkte Alexander und Karl d. Gr., die Graal- und Artussage erscheinen, mehr oder minder an die Volkssage an und eigenthümlich ist den Deutschen c) die Thiersage; die zum Epos erweiterte Fabel, s. Reinecke Vos und Thiersage. Welcher Reichthum an Sagen, deren Ursprung bis in die neuere Zeit heraufreicht, bei uns herrsche u. welche poetischen Schätze darin enthalten sind, lehren die Sammlungen von Volkssagen u. Volksliedern, deren Zahl seit Herders Zeit bis jetzt fast unübersehbar geworden ist, wobei man fast eifriger bei fremden Völkern als beim eigenen sammelte.


Sagacität, lat.-deutsch, Scharfsinn, Scharfsicht.


Sagan, mittelbares Fürstenthum im schles. Reg.-Bez. Liegnitz, hatte früher eigene Fürsten, gehörte dann der Krone Böhmen, wurde 1627 von Wallenstein erkauft, kam 1646 an den Fürsten Lobkowitz, 1786 durch Kauf an den Herzog von Kurland, gehört seit 1842 dem Fürsten von Hohenzollern-Hechingen. Der Hauptort S., zugleich Kreisstadt, hat 8150 E.


Sagapen, der verhärtete Saft der Ferula persica; s. Asa foetida.


Sage, s. Saga.


Sagibarones, im salischen Gesetze rechtskundige Männer, welche bei den Thingen (Gerichtsversammlungen) erschienen.


Sagine, Sasche, russ. Längemaß = 7 Fuß.


Sagittarius, lat., Bogenschütze; der Schütze im Thierkreise.


Sago, die aus dem Marke der S.palme durch Abwässerung gewonnenen Stärkemehlkügelchen, bekannte Speise; bei uns wird meistens unächter, aus Kartoffeln bereiteter S. verbraucht.


Sagoma, italien., Gegengewicht der Schnellwage; Kugelmaß der Kaliber; Durchmesser einer Säule.


Sagoskin, Michael Nikolajewitsch, geb. 1789 im Gouvern. Pensa, gest. 1852 als Theaterdirektor zu Moskau, russ. Lustspieldichter und Romanschriftsteller.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0017" n="16"/>
Auch Kupferstiche und besonders Zeichnungen von hohem Werthe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Saga</hi>, die nordisch-germanische Göttin der Dichtkunst, die zweite der Asinen, die mit Odin täglich aus goldener Schale Kunde u. Weisheit trinkt, die Personification der Sage und Märe; die Sage selbst. <hi rendition="#g">Sage</hi> ist im allgemeinsten Sinne gleichbedeutend mit Gerücht, näher aber die Erzählung einer mehr oder minder wichtigen Begebenheit, die von Mund zu Mund fortgepflanzt wird und für deren Wahrheit keine strengen Beweise vorliegen, die aber im Unterschied von der Märe einen historischen Kern hat und namentlich an eine bestimmte Zeit, an historische Persönlichkeiten und Begebenheiten sich anknüpft. Alle Völker haben ihre Sagen, die minder cultivirten anstatt eigentlicher Geschichte nur Sagengeschichte, die cultivirten aus ihrer Urzeit ihre Götter- u. Heldensagen. Näher unterscheidet man a) <hi rendition="#g">Göttersagen</hi>, s. Mythologie; b) <hi rendition="#g">Menschensagen</hi> und zwar Heiligensagen (s. Legende) u. Heldensagen im engern Sinne, die einen mehr oder minder historischen oder poetischen Charakter an sich tragen und darnach abgetheilt werden können. So hatten die Hellenen eine sehr reiche historische u. poetische Heldensage, eine verhältnißmäßig dürftige die Römer, eine reiche aber dürftig erhaltene die Germanen; im hohen Norden begegnen uns die beiden Edda, die Fritjofsage, die Königssage der Geschichte Norwegens vom 9&#x2013;13. Jahrh., in Schweden die Ingwarssage, in Rußland die Eymundssage, in Dänemark die Knytlinga- u. Jomsvikingasage u. a. m. &#x2013; <hi rendition="#g">Sagenkreis</hi>, die Gesammtheit der Sagen, die sich an eine historisch hervorragende Persönlichkeit anknüpfen. Die ältesten deutschen Sagenkreise waren Gegenstand der Heldenlieder des Volkes (vgl. Epos) und näher: der niederrheinische oder fränkische (Sigfried der Drachentödter). burgundische (König Günther, Brunhilde u. Chriemhilde. Hagen), ostgothische (Dietrich von Bern), der vom Hunnenkönig Etzel (Attila), der friesische (Gudrun) u. lombardische (Otnit, Hug- und Wolfdietrich); von volksthümlichen poetischen Bearbeitungen derselben ist nur der Nibelungen Noth und die Gudrun vorhanden. Dagegen schließt sich die ritterliche Kunstdichtung mit vielen Heldengedichten, als deren Mittelpunkte Alexander und Karl d. Gr., die Graal- und Artussage erscheinen, mehr oder minder an die Volkssage an und eigenthümlich ist den Deutschen c) die <hi rendition="#g">Thiersage</hi>; die zum Epos erweiterte Fabel, s. Reinecke Vos und Thiersage. Welcher Reichthum an Sagen, deren Ursprung bis in die neuere Zeit heraufreicht, bei uns herrsche u. welche poetischen Schätze darin enthalten sind, lehren die Sammlungen von Volkssagen u. Volksliedern, deren Zahl seit Herders Zeit bis jetzt fast unübersehbar geworden ist, wobei man fast eifriger bei fremden Völkern als beim eigenen sammelte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sagacität</hi>, lat.-deutsch, Scharfsinn, Scharfsicht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sagan</hi>, mittelbares Fürstenthum im schles. Reg.-Bez. Liegnitz, hatte früher eigene Fürsten, gehörte dann der Krone Böhmen, wurde 1627 von Wallenstein erkauft, kam 1646 an den Fürsten Lobkowitz, 1786 durch Kauf an den Herzog von Kurland, gehört seit 1842 dem Fürsten von Hohenzollern-Hechingen. Der <hi rendition="#g">Hauptort</hi> S., zugleich Kreisstadt, hat 8150 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sagapen</hi>, der verhärtete Saft der <hi rendition="#i">Ferula persica</hi>; s. <hi rendition="#i">Asa foetida.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sage</hi>, s. Saga.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sagibarones</hi>, im salischen Gesetze rechtskundige Männer, welche bei den Thingen (Gerichtsversammlungen) erschienen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sagine</hi>, <hi rendition="#g">Sasche</hi>, russ. Längemaß = 7 Fuß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sagittarius</hi>, lat., Bogenschütze; der Schütze im Thierkreise.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sago</hi>, die aus dem Marke der S.<hi rendition="#g">palme</hi> durch Abwässerung gewonnenen Stärkemehlkügelchen, bekannte Speise; bei uns wird meistens unächter, aus Kartoffeln bereiteter S. verbraucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sagoma</hi>, italien., Gegengewicht der Schnellwage; Kugelmaß der Kaliber; Durchmesser einer Säule.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sagoskin</hi>, Michael Nikolajewitsch, geb. 1789 im Gouvern. Pensa, gest. 1852 als Theaterdirektor zu Moskau, russ. Lustspieldichter und Romanschriftsteller.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[16/0017] Auch Kupferstiche und besonders Zeichnungen von hohem Werthe. Saga, die nordisch-germanische Göttin der Dichtkunst, die zweite der Asinen, die mit Odin täglich aus goldener Schale Kunde u. Weisheit trinkt, die Personification der Sage und Märe; die Sage selbst. Sage ist im allgemeinsten Sinne gleichbedeutend mit Gerücht, näher aber die Erzählung einer mehr oder minder wichtigen Begebenheit, die von Mund zu Mund fortgepflanzt wird und für deren Wahrheit keine strengen Beweise vorliegen, die aber im Unterschied von der Märe einen historischen Kern hat und namentlich an eine bestimmte Zeit, an historische Persönlichkeiten und Begebenheiten sich anknüpft. Alle Völker haben ihre Sagen, die minder cultivirten anstatt eigentlicher Geschichte nur Sagengeschichte, die cultivirten aus ihrer Urzeit ihre Götter- u. Heldensagen. Näher unterscheidet man a) Göttersagen, s. Mythologie; b) Menschensagen und zwar Heiligensagen (s. Legende) u. Heldensagen im engern Sinne, die einen mehr oder minder historischen oder poetischen Charakter an sich tragen und darnach abgetheilt werden können. So hatten die Hellenen eine sehr reiche historische u. poetische Heldensage, eine verhältnißmäßig dürftige die Römer, eine reiche aber dürftig erhaltene die Germanen; im hohen Norden begegnen uns die beiden Edda, die Fritjofsage, die Königssage der Geschichte Norwegens vom 9–13. Jahrh., in Schweden die Ingwarssage, in Rußland die Eymundssage, in Dänemark die Knytlinga- u. Jomsvikingasage u. a. m. – Sagenkreis, die Gesammtheit der Sagen, die sich an eine historisch hervorragende Persönlichkeit anknüpfen. Die ältesten deutschen Sagenkreise waren Gegenstand der Heldenlieder des Volkes (vgl. Epos) und näher: der niederrheinische oder fränkische (Sigfried der Drachentödter). burgundische (König Günther, Brunhilde u. Chriemhilde. Hagen), ostgothische (Dietrich von Bern), der vom Hunnenkönig Etzel (Attila), der friesische (Gudrun) u. lombardische (Otnit, Hug- und Wolfdietrich); von volksthümlichen poetischen Bearbeitungen derselben ist nur der Nibelungen Noth und die Gudrun vorhanden. Dagegen schließt sich die ritterliche Kunstdichtung mit vielen Heldengedichten, als deren Mittelpunkte Alexander und Karl d. Gr., die Graal- und Artussage erscheinen, mehr oder minder an die Volkssage an und eigenthümlich ist den Deutschen c) die Thiersage; die zum Epos erweiterte Fabel, s. Reinecke Vos und Thiersage. Welcher Reichthum an Sagen, deren Ursprung bis in die neuere Zeit heraufreicht, bei uns herrsche u. welche poetischen Schätze darin enthalten sind, lehren die Sammlungen von Volkssagen u. Volksliedern, deren Zahl seit Herders Zeit bis jetzt fast unübersehbar geworden ist, wobei man fast eifriger bei fremden Völkern als beim eigenen sammelte. Sagacität, lat.-deutsch, Scharfsinn, Scharfsicht. Sagan, mittelbares Fürstenthum im schles. Reg.-Bez. Liegnitz, hatte früher eigene Fürsten, gehörte dann der Krone Böhmen, wurde 1627 von Wallenstein erkauft, kam 1646 an den Fürsten Lobkowitz, 1786 durch Kauf an den Herzog von Kurland, gehört seit 1842 dem Fürsten von Hohenzollern-Hechingen. Der Hauptort S., zugleich Kreisstadt, hat 8150 E. Sagapen, der verhärtete Saft der Ferula persica; s. Asa foetida. Sage, s. Saga. Sagibarones, im salischen Gesetze rechtskundige Männer, welche bei den Thingen (Gerichtsversammlungen) erschienen. Sagine, Sasche, russ. Längemaß = 7 Fuß. Sagittarius, lat., Bogenschütze; der Schütze im Thierkreise. Sago, die aus dem Marke der S.palme durch Abwässerung gewonnenen Stärkemehlkügelchen, bekannte Speise; bei uns wird meistens unächter, aus Kartoffeln bereiteter S. verbraucht. Sagoma, italien., Gegengewicht der Schnellwage; Kugelmaß der Kaliber; Durchmesser einer Säule. Sagoskin, Michael Nikolajewitsch, geb. 1789 im Gouvern. Pensa, gest. 1852 als Theaterdirektor zu Moskau, russ. Lustspieldichter und Romanschriftsteller.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/17
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/17>, abgerufen am 18.12.2024.