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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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findet sich in der Natur mit Wasser verbunden wohl nur in einigen vulkanischen Quellen, außerdem aber in großen Mengen mit Metalloxyden verbunden, besonders häufig mit Calciumoxyd als schwefelsaurer Kalk oder Gyps. Sie wird in eigenen Fabriken bereitet, indem zu der schwefeligen Säure, die durch Verbrennen des Schwefels oder des Schwefeleisens in bleiernen Kammern gewonnen wird, Stickoxyd, atmosphärische Luft und Wasserdämpfe geleitet werden. Die auf diese Weise dargestellte S. nennt man engl. S. (a. s. anglicum). Die rauchende S. (a. s. fumans), das Nordhäuser Vitriolöl, wird durch trockene Destillation des Eisenvitriols aus irdenen Retorten gewonnen. Die S. wird sehr häufig zu verschiedenen chemisch-pharmaceutischen Präparaten und zu technischen und ökonomischen Zwecken verwendet, so daß sich die Fabrikthätigkeit eines Landes nach dessen Verbrauch von S. bemessen läßt.


Schwefelwasser, Quellen, die S.stoffgas enthalten.


Schwefelwasserstoffgas, s. Hydrothionsäure.


Schwegler, Albert, Philosoph der Hegel'schen Schule, geb. 1819 zu Michelbach in Württemberg, studierte Theologie und Philosophie, trat in Tübingen als Privatdocent auf, wurde 1848 außerordentlicher Professor der Philologie daselbst. S. verfolgte in den Jahrbüchern der Gegenwart im Sinne des Professors Baur die von D. Strauß angeregte und von Bruno Bauer ins Maßlose getriebene Tendenz, vermittelst einer sog. historischen Kritik die evangelische Geschichte ihrer letzten Grundlagen zu berauben, gab die Metaphysik des Aristoteles sammt einer Uebersetzung u. a. m. heraus, lieferte in die "Neue Encyklopädie der Wissenschaften u. Künste für die deutsche Nation" eine in mancher Hinsicht vortreffliche "Geschichte der Philosophie" (2. Aufl. 1856), schreibt seit 1853 an einer "Römischen Geschichte", bis jetzt 2 Bände.


Schweidnitz, ehemaliges unmittelbares schles. Fürstenthum, kam im 13. Jahrh. an Böhmen, wurde 1741 von Friedrich II. erobert. Die ehemalige Hauptstadt desselben S., an der Breslau-Reichenbacher Eisenbahn und der Weistriz gelegen, ist Festung ersten Rangs, hat 14900 E., Fabriken in Tuch, Strümpfen, Leder etc.


Schweigaard, Anton Martin, geb. 1808 zu Kragerö in Norwegen, Jurist u. Nationalöconom, Mitglied des Storthing, Bankdirector, ist Verfasser mehrer das norweg. Recht betreffender Schriften.


Schweigger, Johann Salomo Christoph, Physiker, geb. 1779 zu Erlangen, wurde 1802 Professor der Mathematik und Physik am Gymnasium zu Baireuth, 1811 in Nürnberg, später Professor der Physik und Chemie in Erlangen, 1819 in Halle. Er erfand den nach ihm benannten electromagnetischen Multiplicator. Außer Abhandlungen in Zeitschriften schrieb er: "Ueber das Electron der Alten" Greifsw. 1848; "Ueber die stöchiometrischen Reihen" Halle 1851, und leitete seit 1811 die Herausgabe von Gehlers "Journal".


Schweigger, Aug. Friedr., Bruder des Vorigen, verdienter Naturforscher, geb. 1783 zu Erlangen, 1809 Professor der Botanik u. Medicin zu Königsberg, von wo aus er öfter wissenschaftliche Reisen durch England, Frankreich u. Italien machte; st. 1821 in Sicilien durch Mörderhand. "Flora Erlangensis" 2 Bde., Erl. 1811; "Naturgeschichte der skeletlosen ungegliederten Thiere" Leipzig 1820; "Beobachtungen auf naturhistorischen Reisen" Königsb. 1820.


Schweighäuser, Joh., geb. 1742 zu Straßburg, vieljähriger Professor daselbst, gest. 1830, verdienter Philolog durch Ausgaben des Herodot, Polybius, Athenäus, Appian. Sein Sohn Joh. Gottfr., geb. 1776, gest. 1844 als Professor zu Straßburg, ist der gelehrten Welt als Archäolog bekannt.


Schwein (Sus), Säugethiergattung aus der Ordnung der Dickhäuter, an jedem Fuße 2 größere Mittelzehen mit starken Hufen, an den Seiten 2 kleinere Afterzehen, Schnauze rüsselförmig zum Wühlen, große hervorragende u. dreikantige Eckzähne, der Rücken mit Borsten bedeckt. Das wilde S. (S. aper), schwarzbraun, lebt gesellig in Wäldern; wegen des großen Schadens, den es in

findet sich in der Natur mit Wasser verbunden wohl nur in einigen vulkanischen Quellen, außerdem aber in großen Mengen mit Metalloxyden verbunden, besonders häufig mit Calciumoxyd als schwefelsaurer Kalk oder Gyps. Sie wird in eigenen Fabriken bereitet, indem zu der schwefeligen Säure, die durch Verbrennen des Schwefels oder des Schwefeleisens in bleiernen Kammern gewonnen wird, Stickoxyd, atmosphärische Luft und Wasserdämpfe geleitet werden. Die auf diese Weise dargestellte S. nennt man engl. S. (a. s. anglicum). Die rauchende S. (a. s. fumans), das Nordhäuser Vitriolöl, wird durch trockene Destillation des Eisenvitriols aus irdenen Retorten gewonnen. Die S. wird sehr häufig zu verschiedenen chemisch-pharmaceutischen Präparaten und zu technischen und ökonomischen Zwecken verwendet, so daß sich die Fabrikthätigkeit eines Landes nach dessen Verbrauch von S. bemessen läßt.


Schwefelwasser, Quellen, die S.stoffgas enthalten.


Schwefelwasserstoffgas, s. Hydrothionsäure.


Schwegler, Albert, Philosoph der Hegel'schen Schule, geb. 1819 zu Michelbach in Württemberg, studierte Theologie und Philosophie, trat in Tübingen als Privatdocent auf, wurde 1848 außerordentlicher Professor der Philologie daselbst. S. verfolgte in den Jahrbüchern der Gegenwart im Sinne des Professors Baur die von D. Strauß angeregte und von Bruno Bauer ins Maßlose getriebene Tendenz, vermittelst einer sog. historischen Kritik die evangelische Geschichte ihrer letzten Grundlagen zu berauben, gab die Metaphysik des Aristoteles sammt einer Uebersetzung u. a. m. heraus, lieferte in die „Neue Encyklopädie der Wissenschaften u. Künste für die deutsche Nation“ eine in mancher Hinsicht vortreffliche „Geschichte der Philosophie“ (2. Aufl. 1856), schreibt seit 1853 an einer „Römischen Geschichte“, bis jetzt 2 Bände.


Schweidnitz, ehemaliges unmittelbares schles. Fürstenthum, kam im 13. Jahrh. an Böhmen, wurde 1741 von Friedrich II. erobert. Die ehemalige Hauptstadt desselben S., an der Breslau-Reichenbacher Eisenbahn und der Weistriz gelegen, ist Festung ersten Rangs, hat 14900 E., Fabriken in Tuch, Strümpfen, Leder etc.


Schweigaard, Anton Martin, geb. 1808 zu Kragerö in Norwegen, Jurist u. Nationalöconom, Mitglied des Storthing, Bankdirector, ist Verfasser mehrer das norweg. Recht betreffender Schriften.


Schweigger, Johann Salomo Christoph, Physiker, geb. 1779 zu Erlangen, wurde 1802 Professor der Mathematik und Physik am Gymnasium zu Baireuth, 1811 in Nürnberg, später Professor der Physik und Chemie in Erlangen, 1819 in Halle. Er erfand den nach ihm benannten electromagnetischen Multiplicator. Außer Abhandlungen in Zeitschriften schrieb er: „Ueber das Electron der Alten“ Greifsw. 1848; „Ueber die stöchiometrischen Reihen“ Halle 1851, und leitete seit 1811 die Herausgabe von Gehlers „Journal“.


Schweigger, Aug. Friedr., Bruder des Vorigen, verdienter Naturforscher, geb. 1783 zu Erlangen, 1809 Professor der Botanik u. Medicin zu Königsberg, von wo aus er öfter wissenschaftliche Reisen durch England, Frankreich u. Italien machte; st. 1821 in Sicilien durch Mörderhand. „Flora Erlangensis“ 2 Bde., Erl. 1811; „Naturgeschichte der skeletlosen ungegliederten Thiere“ Leipzig 1820; „Beobachtungen auf naturhistorischen Reisen“ Königsb. 1820.


Schweighäuser, Joh., geb. 1742 zu Straßburg, vieljähriger Professor daselbst, gest. 1830, verdienter Philolog durch Ausgaben des Herodot, Polybius, Athenäus, Appian. Sein Sohn Joh. Gottfr., geb. 1776, gest. 1844 als Professor zu Straßburg, ist der gelehrten Welt als Archäolog bekannt.


Schwein (Sus), Säugethiergattung aus der Ordnung der Dickhäuter, an jedem Fuße 2 größere Mittelzehen mit starken Hufen, an den Seiten 2 kleinere Afterzehen, Schnauze rüsselförmig zum Wühlen, große hervorragende u. dreikantige Eckzähne, der Rücken mit Borsten bedeckt. Das wilde S. (S. aper), schwarzbraun, lebt gesellig in Wäldern; wegen des großen Schadens, den es in

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[146/0147] findet sich in der Natur mit Wasser verbunden wohl nur in einigen vulkanischen Quellen, außerdem aber in großen Mengen mit Metalloxyden verbunden, besonders häufig mit Calciumoxyd als schwefelsaurer Kalk oder Gyps. Sie wird in eigenen Fabriken bereitet, indem zu der schwefeligen Säure, die durch Verbrennen des Schwefels oder des Schwefeleisens in bleiernen Kammern gewonnen wird, Stickoxyd, atmosphärische Luft und Wasserdämpfe geleitet werden. Die auf diese Weise dargestellte S. nennt man engl. S. (a. s. anglicum). Die rauchende S. (a. s. fumans), das Nordhäuser Vitriolöl, wird durch trockene Destillation des Eisenvitriols aus irdenen Retorten gewonnen. Die S. wird sehr häufig zu verschiedenen chemisch-pharmaceutischen Präparaten und zu technischen und ökonomischen Zwecken verwendet, so daß sich die Fabrikthätigkeit eines Landes nach dessen Verbrauch von S. bemessen läßt. Schwefelwasser, Quellen, die S.stoffgas enthalten. Schwefelwasserstoffgas, s. Hydrothionsäure. Schwegler, Albert, Philosoph der Hegel'schen Schule, geb. 1819 zu Michelbach in Württemberg, studierte Theologie und Philosophie, trat in Tübingen als Privatdocent auf, wurde 1848 außerordentlicher Professor der Philologie daselbst. S. verfolgte in den Jahrbüchern der Gegenwart im Sinne des Professors Baur die von D. Strauß angeregte und von Bruno Bauer ins Maßlose getriebene Tendenz, vermittelst einer sog. historischen Kritik die evangelische Geschichte ihrer letzten Grundlagen zu berauben, gab die Metaphysik des Aristoteles sammt einer Uebersetzung u. a. m. heraus, lieferte in die „Neue Encyklopädie der Wissenschaften u. Künste für die deutsche Nation“ eine in mancher Hinsicht vortreffliche „Geschichte der Philosophie“ (2. Aufl. 1856), schreibt seit 1853 an einer „Römischen Geschichte“, bis jetzt 2 Bände. Schweidnitz, ehemaliges unmittelbares schles. Fürstenthum, kam im 13. Jahrh. an Böhmen, wurde 1741 von Friedrich II. erobert. Die ehemalige Hauptstadt desselben S., an der Breslau-Reichenbacher Eisenbahn und der Weistriz gelegen, ist Festung ersten Rangs, hat 14900 E., Fabriken in Tuch, Strümpfen, Leder etc. Schweigaard, Anton Martin, geb. 1808 zu Kragerö in Norwegen, Jurist u. Nationalöconom, Mitglied des Storthing, Bankdirector, ist Verfasser mehrer das norweg. Recht betreffender Schriften. Schweigger, Johann Salomo Christoph, Physiker, geb. 1779 zu Erlangen, wurde 1802 Professor der Mathematik und Physik am Gymnasium zu Baireuth, 1811 in Nürnberg, später Professor der Physik und Chemie in Erlangen, 1819 in Halle. Er erfand den nach ihm benannten electromagnetischen Multiplicator. Außer Abhandlungen in Zeitschriften schrieb er: „Ueber das Electron der Alten“ Greifsw. 1848; „Ueber die stöchiometrischen Reihen“ Halle 1851, und leitete seit 1811 die Herausgabe von Gehlers „Journal“. Schweigger, Aug. Friedr., Bruder des Vorigen, verdienter Naturforscher, geb. 1783 zu Erlangen, 1809 Professor der Botanik u. Medicin zu Königsberg, von wo aus er öfter wissenschaftliche Reisen durch England, Frankreich u. Italien machte; st. 1821 in Sicilien durch Mörderhand. „Flora Erlangensis“ 2 Bde., Erl. 1811; „Naturgeschichte der skeletlosen ungegliederten Thiere“ Leipzig 1820; „Beobachtungen auf naturhistorischen Reisen“ Königsb. 1820. Schweighäuser, Joh., geb. 1742 zu Straßburg, vieljähriger Professor daselbst, gest. 1830, verdienter Philolog durch Ausgaben des Herodot, Polybius, Athenäus, Appian. Sein Sohn Joh. Gottfr., geb. 1776, gest. 1844 als Professor zu Straßburg, ist der gelehrten Welt als Archäolog bekannt. Schwein (Sus), Säugethiergattung aus der Ordnung der Dickhäuter, an jedem Fuße 2 größere Mittelzehen mit starken Hufen, an den Seiten 2 kleinere Afterzehen, Schnauze rüsselförmig zum Wühlen, große hervorragende u. dreikantige Eckzähne, der Rücken mit Borsten bedeckt. Das wilde S. (S. aper), schwarzbraun, lebt gesellig in Wäldern; wegen des großen Schadens, den es in

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/147>, abgerufen am 23.11.2024.