Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

neue Robinson (3. Aufl. 1853). Nicht vergessen darf werden das "Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten durch Salzburg, Tyrol und die Lombardei" (Erl. 1823, 1834) sowie die Reisebeschreibungen durch das südl. Frankreich und Italien und in das Morgenland in den Jahren 1836 und 1837.


Schubert, Franz, Componist, geb. 1797 zu Wien, erhielt seine musikalische Bildung im kaiserl. Convicte daselbst u. lebte dann für sich, mit Unterricht und Composition beschäftigt; st. 1828. Ungeachtet seines kurzen Lebens sind seine Compositionen ebenso zahlreich u. mannigfaltig als von tiefem Kunstwerth, voll Originalität, reicher Phantasie und tiefem Gefühl, im Geiste Beethovens. Er schrieb Opern, Symphonien, Ouverturen, Messen, Psalmen, Halleluja, Sonaten, Quartette, Lieder etc.


Schubert, Friedr. Wilh., geb. 1799 zu Königsberg, seit 1823 daselbst Professor der Geschichte und Staatskunde, 1814 Geh. Rath, war Mitglied des Frankfurter und Erfurter Parlaments, 1850-52 des preuß. Landtags. Hauptwerke: "Handbuch der allgem. Staatskunde von Europa" 2 Bde., Königsb. 1835-48; "Sammlung der Verfassungsurkunden u. Grundgesetze der Staaten Europas und der nordamerik. Freistaaten" 2 Bde., Königsb. 1840-50.


Schubladenstück, s. Piece.


Schuch, Franz, geb. zu Wien, gest. 1764, Director einer wandernden Schauspielergesellschaft, sowie sein Sohn und Nachfolger Franz, geb. 1741, gest. 1771, um die Hebung der deutschen Bühne verdient.


Schuckmann, Friedrich, Freiherr von, geb. 1755 zu Mölln im Mecklenburgischen, trat in preuß. Staatsdienst, wurde 1810 Geh. Staatsrath u. Chef der Abtheilungen für Handel und Gewerbe sowie der für Cultus und Unterricht im Ministerium des Innern, 1814 Minister des Innern mit Beibehaltung der 2 letztern Abtheilungen, versah später auch die Direction des Berg- und Hüttenwesens, zuletzt noch des Polizeiwesens. Er ließ sich 1834 pensioniren, wurde in den Freiherrnstand erhoben, st. 17. Sept. 1834; er ist der Urheber der Gesetze betreffend die gutsherrlichen bäuerlichen Regulirungen, die Ablösungen u. Gemeindetheilungen.


Schuderoff, Georg Jonathan, prot. Theolog, geb. 1766 zu Altenburg, gest. 1843 als Superintendent und Consistorialrath, war seiner Zeit ein beliebter Kanzelredner und ein Vielschreiber, der einen zahmen Rationalismus auf dem Gebiete der praktischen Theologie geltend machte.


Schübler, Gustav, verdienter Botaniker, geb. zu Stuttgart, Arzt, einige Zeit Lehrer bei Fellenberg in Hofwyl, gest. 1834 als Professor der Botanik in Tübingen, schrieb u. a.: "Ueber die Farben der Blüten", Tüb. 1825; "über die Einwirkung verschiedener Stoffe auf das Leben der Pflanzen" Tüb. 1826; gab mit Martens "die Flora Württembergs" hrs.


Schücking, Christoph Bernh. Levin, Romanenschreiber, geb. 1814 zu Clemenswerth in Westfalen, studierte die Rechte, half die Allgemeine Augsburger u. später die Kölnische Zeitung redigiren, lebt seit 1852 auf Schloß Sassenburg bei Münster. S. lieferte Gedichte, dramatische Versuche, gilt aber vor Allem als einer der besten Romanenschreiber der Gegenwart, schließt sich als solcher wie H. I. König, H. Kurtz, Dingelstedt u. a. an L. Tieck und die Socialnovelle an. Hauptwerke: Schloß am Meer, die Ritterbürtigen (1846), der Bauernfürst (1851), ein Staatsgeheimniß (1854). - S., Luise, geborne Gall, geb. 1815 in Darmstadt, gest. 1855, schriftstellerte ebenfalls im Fache ihres Mannes.


Schümegh, s. Simegh.


Schürfen, ritzen, schneiden; bergmännisch die Oberfläche der Erde durchgraben.


Schütt, Name. von 2 ungar. Donauinseln; die große S., ungar. Csallo Köz, ist 12 M. lang, 2-4 M. breit, außerordentlich fruchtbar, liegt zwischen Preßburg und Komorn; die kleine S., 6 Meil. lang, sehr schmal, dem mittleren Theile der großen S. gegenüber.


Schütz, latinisirt Sagittarius, Heinr., Musiker, geb. 1585 zu Köstritz, gest. 1672 zu Dresden als Kapelldirector, verschaffte der Oper Eingang im deutschen Reich, indem er die von Opitz aus dem Italiänischen übersetzte Oper

neue Robinson (3. Aufl. 1853). Nicht vergessen darf werden das „Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten durch Salzburg, Tyrol und die Lombardei“ (Erl. 1823, 1834) sowie die Reisebeschreibungen durch das südl. Frankreich und Italien und in das Morgenland in den Jahren 1836 und 1837.


Schubert, Franz, Componist, geb. 1797 zu Wien, erhielt seine musikalische Bildung im kaiserl. Convicte daselbst u. lebte dann für sich, mit Unterricht und Composition beschäftigt; st. 1828. Ungeachtet seines kurzen Lebens sind seine Compositionen ebenso zahlreich u. mannigfaltig als von tiefem Kunstwerth, voll Originalität, reicher Phantasie und tiefem Gefühl, im Geiste Beethovens. Er schrieb Opern, Symphonien, Ouverturen, Messen, Psalmen, Halleluja, Sonaten, Quartette, Lieder etc.


Schubert, Friedr. Wilh., geb. 1799 zu Königsberg, seit 1823 daselbst Professor der Geschichte und Staatskunde, 1814 Geh. Rath, war Mitglied des Frankfurter und Erfurter Parlaments, 1850–52 des preuß. Landtags. Hauptwerke: „Handbuch der allgem. Staatskunde von Europa“ 2 Bde., Königsb. 1835–48; „Sammlung der Verfassungsurkunden u. Grundgesetze der Staaten Europas und der nordamerik. Freistaaten“ 2 Bde., Königsb. 1840–50.


Schubladenstück, s. Pièce.


Schuch, Franz, geb. zu Wien, gest. 1764, Director einer wandernden Schauspielergesellschaft, sowie sein Sohn und Nachfolger Franz, geb. 1741, gest. 1771, um die Hebung der deutschen Bühne verdient.


Schuckmann, Friedrich, Freiherr von, geb. 1755 zu Mölln im Mecklenburgischen, trat in preuß. Staatsdienst, wurde 1810 Geh. Staatsrath u. Chef der Abtheilungen für Handel und Gewerbe sowie der für Cultus und Unterricht im Ministerium des Innern, 1814 Minister des Innern mit Beibehaltung der 2 letztern Abtheilungen, versah später auch die Direction des Berg- und Hüttenwesens, zuletzt noch des Polizeiwesens. Er ließ sich 1834 pensioniren, wurde in den Freiherrnstand erhoben, st. 17. Sept. 1834; er ist der Urheber der Gesetze betreffend die gutsherrlichen bäuerlichen Regulirungen, die Ablösungen u. Gemeindetheilungen.


Schuderoff, Georg Jonathan, prot. Theolog, geb. 1766 zu Altenburg, gest. 1843 als Superintendent und Consistorialrath, war seiner Zeit ein beliebter Kanzelredner und ein Vielschreiber, der einen zahmen Rationalismus auf dem Gebiete der praktischen Theologie geltend machte.


Schübler, Gustav, verdienter Botaniker, geb. zu Stuttgart, Arzt, einige Zeit Lehrer bei Fellenberg in Hofwyl, gest. 1834 als Professor der Botanik in Tübingen, schrieb u. a.: „Ueber die Farben der Blüten“, Tüb. 1825; „über die Einwirkung verschiedener Stoffe auf das Leben der Pflanzen“ Tüb. 1826; gab mit Martens „die Flora Württembergs“ hrs.


Schücking, Christoph Bernh. Levin, Romanenschreiber, geb. 1814 zu Clemenswerth in Westfalen, studierte die Rechte, half die Allgemeine Augsburger u. später die Kölnische Zeitung redigiren, lebt seit 1852 auf Schloß Sassenburg bei Münster. S. lieferte Gedichte, dramatische Versuche, gilt aber vor Allem als einer der besten Romanenschreiber der Gegenwart, schließt sich als solcher wie H. I. König, H. Kurtz, Dingelstedt u. a. an L. Tieck und die Socialnovelle an. Hauptwerke: Schloß am Meer, die Ritterbürtigen (1846), der Bauernfürst (1851), ein Staatsgeheimniß (1854). – S., Luise, geborne Gall, geb. 1815 in Darmstadt, gest. 1855, schriftstellerte ebenfalls im Fache ihres Mannes.


Schümegh, s. Simegh.


Schürfen, ritzen, schneiden; bergmännisch die Oberfläche der Erde durchgraben.


Schütt, Name. von 2 ungar. Donauinseln; die große S., ungar. Csallo Köz, ist 12 M. lang, 2–4 M. breit, außerordentlich fruchtbar, liegt zwischen Preßburg und Komorn; die kleine S., 6 Meil. lang, sehr schmal, dem mittleren Theile der großen S. gegenüber.


Schütz, latinisirt Sagittarius, Heinr., Musiker, geb. 1585 zu Köstritz, gest. 1672 zu Dresden als Kapelldirector, verschaffte der Oper Eingang im deutschen Reich, indem er die von Opitz aus dem Italiänischen übersetzte Oper

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0128" n="127"/>
neue Robinson (3. Aufl. 1853). Nicht vergessen darf werden das &#x201E;Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten durch Salzburg, Tyrol und die Lombardei&#x201C; (Erl. 1823, 1834) sowie die Reisebeschreibungen durch das südl. Frankreich und Italien und in das Morgenland in den Jahren 1836 und 1837.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schubert</hi>, Franz, Componist, geb. 1797 zu Wien, erhielt seine musikalische Bildung im kaiserl. Convicte daselbst u. lebte dann für sich, mit Unterricht und Composition beschäftigt; st. 1828. Ungeachtet seines kurzen Lebens sind seine Compositionen ebenso zahlreich u. mannigfaltig als von tiefem Kunstwerth, voll Originalität, reicher Phantasie und tiefem Gefühl, im Geiste Beethovens. Er schrieb Opern, Symphonien, Ouverturen, Messen, Psalmen, Halleluja, Sonaten, Quartette, Lieder etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schubert</hi>, Friedr. Wilh., geb. 1799 zu Königsberg, seit 1823 daselbst Professor der Geschichte und Staatskunde, 1814 Geh. Rath, war Mitglied des Frankfurter und Erfurter Parlaments, 1850&#x2013;52 des preuß. Landtags. Hauptwerke: &#x201E;Handbuch der allgem. Staatskunde von Europa&#x201C; 2 Bde., Königsb. 1835&#x2013;48; &#x201E;Sammlung der Verfassungsurkunden u. Grundgesetze der Staaten Europas und der nordamerik. Freistaaten&#x201C; 2 Bde., Königsb. 1840&#x2013;50.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schubladenstück</hi>, s. <hi rendition="#i">Pièce</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schuch</hi>, Franz, geb. zu Wien, gest. 1764, Director einer wandernden Schauspielergesellschaft, sowie sein Sohn und Nachfolger <hi rendition="#g">Franz</hi>, geb. 1741, gest. 1771, um die Hebung der deutschen Bühne verdient.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schuckmann</hi>, Friedrich, Freiherr von, geb. 1755 zu Mölln im Mecklenburgischen, trat in preuß. Staatsdienst, wurde 1810 Geh. Staatsrath u. Chef der Abtheilungen für Handel und Gewerbe sowie der für Cultus und Unterricht im Ministerium des Innern, 1814 Minister des Innern mit Beibehaltung der 2 letztern Abtheilungen, versah später auch die Direction des Berg- und Hüttenwesens, zuletzt noch des Polizeiwesens. Er ließ sich 1834 pensioniren, wurde in den Freiherrnstand erhoben, st. 17. Sept. 1834; er ist der Urheber der Gesetze betreffend die gutsherrlichen bäuerlichen Regulirungen, die Ablösungen u. Gemeindetheilungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schuderoff</hi>, Georg Jonathan, prot. Theolog, geb. 1766 zu Altenburg, gest. 1843 als Superintendent und Consistorialrath, war seiner Zeit ein beliebter Kanzelredner und ein Vielschreiber, der einen zahmen Rationalismus auf dem Gebiete der praktischen Theologie geltend machte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schübler</hi>, Gustav, verdienter Botaniker, geb. zu Stuttgart, Arzt, einige Zeit Lehrer bei Fellenberg in Hofwyl, gest. 1834 als Professor der Botanik in Tübingen, schrieb u. a.: &#x201E;Ueber die Farben der Blüten&#x201C;, Tüb. 1825; &#x201E;über die Einwirkung verschiedener Stoffe auf das Leben der Pflanzen&#x201C; Tüb. 1826; gab mit Martens &#x201E;die Flora Württembergs&#x201C; hrs.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schücking</hi>, Christoph Bernh. <hi rendition="#g">Levin</hi>, Romanenschreiber, geb. 1814 zu Clemenswerth in Westfalen, studierte die Rechte, half die Allgemeine Augsburger u. später die Kölnische Zeitung redigiren, lebt seit 1852 auf Schloß Sassenburg bei Münster. S. lieferte Gedichte, dramatische Versuche, gilt aber vor Allem als einer der besten Romanenschreiber der Gegenwart, schließt sich als solcher wie H. I. König, H. Kurtz, Dingelstedt u. a. an L. Tieck und die Socialnovelle an. Hauptwerke: Schloß am Meer, die Ritterbürtigen (1846), der Bauernfürst (1851), ein Staatsgeheimniß (1854). &#x2013; S., <hi rendition="#g">Luise</hi>, geborne <hi rendition="#g">Gall</hi>, geb. 1815 in Darmstadt, gest. 1855, schriftstellerte ebenfalls im Fache ihres Mannes.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schümegh</hi>, s. Simegh.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schürfen</hi>, ritzen, schneiden; bergmännisch die Oberfläche der Erde durchgraben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schütt</hi>, Name. von 2 ungar. Donauinseln; die <hi rendition="#g">große</hi> S., ungar. Csallo Köz, ist 12 M. lang, 2&#x2013;4 M. breit, außerordentlich fruchtbar, liegt zwischen Preßburg und Komorn; die <hi rendition="#g">kleine</hi> S., 6 Meil. lang, sehr schmal, dem mittleren Theile der großen S. gegenüber.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Schütz</hi>, latinisirt <hi rendition="#i">Sagittarius</hi>, Heinr., Musiker, geb. 1585 zu Köstritz, gest. 1672 zu Dresden als Kapelldirector, verschaffte der Oper Eingang im deutschen Reich, indem er die von Opitz aus dem Italiänischen übersetzte Oper
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0128] neue Robinson (3. Aufl. 1853). Nicht vergessen darf werden das „Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten durch Salzburg, Tyrol und die Lombardei“ (Erl. 1823, 1834) sowie die Reisebeschreibungen durch das südl. Frankreich und Italien und in das Morgenland in den Jahren 1836 und 1837. Schubert, Franz, Componist, geb. 1797 zu Wien, erhielt seine musikalische Bildung im kaiserl. Convicte daselbst u. lebte dann für sich, mit Unterricht und Composition beschäftigt; st. 1828. Ungeachtet seines kurzen Lebens sind seine Compositionen ebenso zahlreich u. mannigfaltig als von tiefem Kunstwerth, voll Originalität, reicher Phantasie und tiefem Gefühl, im Geiste Beethovens. Er schrieb Opern, Symphonien, Ouverturen, Messen, Psalmen, Halleluja, Sonaten, Quartette, Lieder etc. Schubert, Friedr. Wilh., geb. 1799 zu Königsberg, seit 1823 daselbst Professor der Geschichte und Staatskunde, 1814 Geh. Rath, war Mitglied des Frankfurter und Erfurter Parlaments, 1850–52 des preuß. Landtags. Hauptwerke: „Handbuch der allgem. Staatskunde von Europa“ 2 Bde., Königsb. 1835–48; „Sammlung der Verfassungsurkunden u. Grundgesetze der Staaten Europas und der nordamerik. Freistaaten“ 2 Bde., Königsb. 1840–50. Schubladenstück, s. Pièce. Schuch, Franz, geb. zu Wien, gest. 1764, Director einer wandernden Schauspielergesellschaft, sowie sein Sohn und Nachfolger Franz, geb. 1741, gest. 1771, um die Hebung der deutschen Bühne verdient. Schuckmann, Friedrich, Freiherr von, geb. 1755 zu Mölln im Mecklenburgischen, trat in preuß. Staatsdienst, wurde 1810 Geh. Staatsrath u. Chef der Abtheilungen für Handel und Gewerbe sowie der für Cultus und Unterricht im Ministerium des Innern, 1814 Minister des Innern mit Beibehaltung der 2 letztern Abtheilungen, versah später auch die Direction des Berg- und Hüttenwesens, zuletzt noch des Polizeiwesens. Er ließ sich 1834 pensioniren, wurde in den Freiherrnstand erhoben, st. 17. Sept. 1834; er ist der Urheber der Gesetze betreffend die gutsherrlichen bäuerlichen Regulirungen, die Ablösungen u. Gemeindetheilungen. Schuderoff, Georg Jonathan, prot. Theolog, geb. 1766 zu Altenburg, gest. 1843 als Superintendent und Consistorialrath, war seiner Zeit ein beliebter Kanzelredner und ein Vielschreiber, der einen zahmen Rationalismus auf dem Gebiete der praktischen Theologie geltend machte. Schübler, Gustav, verdienter Botaniker, geb. zu Stuttgart, Arzt, einige Zeit Lehrer bei Fellenberg in Hofwyl, gest. 1834 als Professor der Botanik in Tübingen, schrieb u. a.: „Ueber die Farben der Blüten“, Tüb. 1825; „über die Einwirkung verschiedener Stoffe auf das Leben der Pflanzen“ Tüb. 1826; gab mit Martens „die Flora Württembergs“ hrs. Schücking, Christoph Bernh. Levin, Romanenschreiber, geb. 1814 zu Clemenswerth in Westfalen, studierte die Rechte, half die Allgemeine Augsburger u. später die Kölnische Zeitung redigiren, lebt seit 1852 auf Schloß Sassenburg bei Münster. S. lieferte Gedichte, dramatische Versuche, gilt aber vor Allem als einer der besten Romanenschreiber der Gegenwart, schließt sich als solcher wie H. I. König, H. Kurtz, Dingelstedt u. a. an L. Tieck und die Socialnovelle an. Hauptwerke: Schloß am Meer, die Ritterbürtigen (1846), der Bauernfürst (1851), ein Staatsgeheimniß (1854). – S., Luise, geborne Gall, geb. 1815 in Darmstadt, gest. 1855, schriftstellerte ebenfalls im Fache ihres Mannes. Schümegh, s. Simegh. Schürfen, ritzen, schneiden; bergmännisch die Oberfläche der Erde durchgraben. Schütt, Name. von 2 ungar. Donauinseln; die große S., ungar. Csallo Köz, ist 12 M. lang, 2–4 M. breit, außerordentlich fruchtbar, liegt zwischen Preßburg und Komorn; die kleine S., 6 Meil. lang, sehr schmal, dem mittleren Theile der großen S. gegenüber. Schütz, latinisirt Sagittarius, Heinr., Musiker, geb. 1585 zu Köstritz, gest. 1672 zu Dresden als Kapelldirector, verschaffte der Oper Eingang im deutschen Reich, indem er die von Opitz aus dem Italiänischen übersetzte Oper

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/128
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/128>, abgerufen am 22.12.2024.