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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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röm. Schule betrachtet, geb. 1625 in der Mark Ancona. gest. 1713 zu Rom. Seine Gemälde zeigen viel Geschmack u. richtige Zeichnung, sind geschickte Nachahmungen der großen ital. Meister.


Maravedi, früher span. Münze; M. di vellon, Kupfer-M. = 0,85 Pfg.; M. di plata, Silber-M. = 1,89 Pfg.


Marbach, württemb. Oberamtsstadt am Neckar, mit 2600 E.; Schillers Geburtsort. - M., österr. Marktflecken an der Donau, unweit Krems; über dem Orte auf einer Höhe die berühmte Wallfahrtskirche Maria Taferl.


Marbles (märbls), engl. Kunstwerke aus Marmor. z. B. die Elgin Marbles.


Marbod, König der Markomannen, lebte als Jüngling in Rom, führte die Markomannen aus ihren Sitzen südl. vom Main nach Böhmen, aus welchem er die Bojer vertrieb und gründete ein mächtiges Reich. Augustus wollte ihn 6 v. Chr. durch Tiberius bekriegen, allein der pannon. Aufstand vermochte ihn zu einem Vertrage mit M. Später gerieth M. mit dem Cheruskerbunde in Krieg u. wurde von Armin 19 n. Chr. geschlagen; bald darauf vertrieb ihn der Gothe Catualda aus Böhmen, er flüchtete zu den Römern u. aß zu Ravenna deren Gnadenbrot noch 18 Jahre lang.


Marburg, kurhess. Stadt an der Lahn und der Main-Weser-Bahn, mit 9500 E., der Elisabethenkirche (s. Elisabeth, St.), einem alten Schlosse, einer reich dotirten, von dem Landgrafen Philipp 1527 gestifteten Universität. Religionsgespräch zwischen Luther und Zwingli 1.-3. Oct. 1529, bei dem sich die beiden noch heftiger als früher entzweiten.


Marburg, österr. Stadt in Steyermark, Hauptort des gleichnamigen Kreises, an der Drau u. der Wien-Triestiner-Bahn, mit 5500 E., Handel mit Eisenwaaren. Eisenbahntunnel.


Marcato, ital., markirt, stark accentuirt (in der Musik).


Marc Aurel, s. Antoninus.


Marceau, Marssoh), Francois Severin Desgraviers, geb. 1769 zu Chartres, Soldat seit 1786, zeichnete sich im Vendeekriege durch Tapferkeit und Menschlichkeit aus, fiel am 19. Sept. 1796 als Divisionsgeneral bei Altenkirchen tödtlich verwundet in die Hände der Oesterreicher; der Erzherzog Karl ließ ihn bei Neuwied ehrenvoll begraben.


Marcelines, s. Florence.


Marcellinus, St., Papst 296-304, wenig bekannt. Daß er in der diocletian. Verfolgung den Christenglauben abgeschworen, es bereut u. alsdann den Märtyrtod erlitten habe, ist nirgends hinlänglich beglaubigt, sondern höchstwahrscheinlich nur eine Verläumdung der Donatisten. Gedächtnißtag 24. April.


Marcello (Martsch-), Benedetto, geb. 1686, venet. Patricier, gest. 1739, Componist im Kirchen- u. Kammerstyl, edel; besonders wird seine Composition von 50 Psalmen geschätzt.


Marcellus, röm. Familie, zu dem plebeischen Zweige der Claudius gehörig. Der bedeutendste ist M. Claudius M.; er beendigte 223 v. Chr. als Consul den gallischen Krieg, erhielt nach der Schlacht von Cannä als Prätor den Oberbefehl über die Trümmer des röm. Heeres, wies Hannibal von Nola zurück, eroberte später Syrakus, stand dann wieder Hannibal gegenüber, bekämpfte denselben mit abwechselndem Glücke, fiel endlich 208 v. Chr. in einem Gefechte mit Scipio Africanus, der edelste Römer seiner Zeit. - Für einen Marcus Claudius M., einen Pompejaner, hielt Cicero die bekannte Rede; Cajus Claudius M. war Gemahl der Octavia, Schwester des Augustus, und sein Sohn Marc. Cl. M. wurde von Augustus adoptirt, mit seiner Tochter Julia vermählt, st. aber schon 23 v. Chr., wahrscheinlich von der älteren Livia vergiftet.


Marcellus, Name von 2 Päpsten. - M. I., Nachfolger des Marcellinus (s. d.), nach dem der päpstliche Stuhl 4 Jahre unbesetzt gewesen, regierte 308-10 u. soll unter dem despotischen Maxentius mehrmals zu Stalldiensten verurtheilt worden sein. Gedächtnißtag 16. Jan. - M. II., Marcello Cervini aus Montepulciano, 1539 Bischof von Nicastro, 1540 Cardinal, wurde am 9. Apr. 1555 der vielversprechende Nachfolger Julius III., st. jedoch schon nach 22 Tagen.


March, slav. Morawa, Nebenfluß der Donau, entspringt 3777' über dem Meere am Glatzer Schneeberge in Mähren, wird

röm. Schule betrachtet, geb. 1625 in der Mark Ancona. gest. 1713 zu Rom. Seine Gemälde zeigen viel Geschmack u. richtige Zeichnung, sind geschickte Nachahmungen der großen ital. Meister.


Maravedi, früher span. Münze; M. di vellon, Kupfer-M. = 0,85 Pfg.; M. di plata, Silber-M. = 1,89 Pfg.


Marbach, württemb. Oberamtsstadt am Neckar, mit 2600 E.; Schillers Geburtsort. – M., österr. Marktflecken an der Donau, unweit Krems; über dem Orte auf einer Höhe die berühmte Wallfahrtskirche Maria Taferl.


Marbles (märbls), engl. Kunstwerke aus Marmor. z. B. die Elgin Marbles.


Marbod, König der Markomannen, lebte als Jüngling in Rom, führte die Markomannen aus ihren Sitzen südl. vom Main nach Böhmen, aus welchem er die Bojer vertrieb und gründete ein mächtiges Reich. Augustus wollte ihn 6 v. Chr. durch Tiberius bekriegen, allein der pannon. Aufstand vermochte ihn zu einem Vertrage mit M. Später gerieth M. mit dem Cheruskerbunde in Krieg u. wurde von Armin 19 n. Chr. geschlagen; bald darauf vertrieb ihn der Gothe Catualda aus Böhmen, er flüchtete zu den Römern u. aß zu Ravenna deren Gnadenbrot noch 18 Jahre lang.


Marburg, kurhess. Stadt an der Lahn und der Main-Weser-Bahn, mit 9500 E., der Elisabethenkirche (s. Elisabeth, St.), einem alten Schlosse, einer reich dotirten, von dem Landgrafen Philipp 1527 gestifteten Universität. Religionsgespräch zwischen Luther und Zwingli 1.–3. Oct. 1529, bei dem sich die beiden noch heftiger als früher entzweiten.


Marburg, österr. Stadt in Steyermark, Hauptort des gleichnamigen Kreises, an der Drau u. der Wien-Triestiner-Bahn, mit 5500 E., Handel mit Eisenwaaren. Eisenbahntunnel.


Marcato, ital., markirt, stark accentuirt (in der Musik).


Marc Aurel, s. Antoninus.


Marceau, Marssoh), François Séverin Desgraviers, geb. 1769 zu Chartres, Soldat seit 1786, zeichnete sich im Vendéekriege durch Tapferkeit und Menschlichkeit aus, fiel am 19. Sept. 1796 als Divisionsgeneral bei Altenkirchen tödtlich verwundet in die Hände der Oesterreicher; der Erzherzog Karl ließ ihn bei Neuwied ehrenvoll begraben.


Marcelines, s. Florence.


Marcellinus, St., Papst 296–304, wenig bekannt. Daß er in der diocletian. Verfolgung den Christenglauben abgeschworen, es bereut u. alsdann den Märtyrtod erlitten habe, ist nirgends hinlänglich beglaubigt, sondern höchstwahrscheinlich nur eine Verläumdung der Donatisten. Gedächtnißtag 24. April.


Marcello (Martsch–), Benedetto, geb. 1686, venet. Patricier, gest. 1739, Componist im Kirchen- u. Kammerstyl, edel; besonders wird seine Composition von 50 Psalmen geschätzt.


Marcellus, röm. Familie, zu dem plebeischen Zweige der Claudius gehörig. Der bedeutendste ist M. Claudius M.; er beendigte 223 v. Chr. als Consul den gallischen Krieg, erhielt nach der Schlacht von Cannä als Prätor den Oberbefehl über die Trümmer des röm. Heeres, wies Hannibal von Nola zurück, eroberte später Syrakus, stand dann wieder Hannibal gegenüber, bekämpfte denselben mit abwechselndem Glücke, fiel endlich 208 v. Chr. in einem Gefechte mit Scipio Africanus, der edelste Römer seiner Zeit. – Für einen Marcus Claudius M., einen Pompejaner, hielt Cicero die bekannte Rede; Cajus Claudius M. war Gemahl der Octavia, Schwester des Augustus, und sein Sohn Marc. Cl. M. wurde von Augustus adoptirt, mit seiner Tochter Julia vermählt, st. aber schon 23 v. Chr., wahrscheinlich von der älteren Livia vergiftet.


Marcellus, Name von 2 Päpsten. – M. I., Nachfolger des Marcellinus (s. d.), nach dem der päpstliche Stuhl 4 Jahre unbesetzt gewesen, regierte 308–10 u. soll unter dem despotischen Maxentius mehrmals zu Stalldiensten verurtheilt worden sein. Gedächtnißtag 16. Jan. – M. II., Marcello Cervini aus Montepulciano, 1539 Bischof von Nicastro, 1540 Cardinal, wurde am 9. Apr. 1555 der vielversprechende Nachfolger Julius III., st. jedoch schon nach 22 Tagen.


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[95/0096] röm. Schule betrachtet, geb. 1625 in der Mark Ancona. gest. 1713 zu Rom. Seine Gemälde zeigen viel Geschmack u. richtige Zeichnung, sind geschickte Nachahmungen der großen ital. Meister. Maravedi, früher span. Münze; M. di vellon, Kupfer-M. = 0,85 Pfg.; M. di plata, Silber-M. = 1,89 Pfg. Marbach, württemb. Oberamtsstadt am Neckar, mit 2600 E.; Schillers Geburtsort. – M., österr. Marktflecken an der Donau, unweit Krems; über dem Orte auf einer Höhe die berühmte Wallfahrtskirche Maria Taferl. Marbles (märbls), engl. Kunstwerke aus Marmor. z. B. die Elgin Marbles. Marbod, König der Markomannen, lebte als Jüngling in Rom, führte die Markomannen aus ihren Sitzen südl. vom Main nach Böhmen, aus welchem er die Bojer vertrieb und gründete ein mächtiges Reich. Augustus wollte ihn 6 v. Chr. durch Tiberius bekriegen, allein der pannon. Aufstand vermochte ihn zu einem Vertrage mit M. Später gerieth M. mit dem Cheruskerbunde in Krieg u. wurde von Armin 19 n. Chr. geschlagen; bald darauf vertrieb ihn der Gothe Catualda aus Böhmen, er flüchtete zu den Römern u. aß zu Ravenna deren Gnadenbrot noch 18 Jahre lang. Marburg, kurhess. Stadt an der Lahn und der Main-Weser-Bahn, mit 9500 E., der Elisabethenkirche (s. Elisabeth, St.), einem alten Schlosse, einer reich dotirten, von dem Landgrafen Philipp 1527 gestifteten Universität. Religionsgespräch zwischen Luther und Zwingli 1.–3. Oct. 1529, bei dem sich die beiden noch heftiger als früher entzweiten. Marburg, österr. Stadt in Steyermark, Hauptort des gleichnamigen Kreises, an der Drau u. der Wien-Triestiner-Bahn, mit 5500 E., Handel mit Eisenwaaren. Eisenbahntunnel. Marcato, ital., markirt, stark accentuirt (in der Musik). Marc Aurel, s. Antoninus. Marceau, Marssoh), François Séverin Desgraviers, geb. 1769 zu Chartres, Soldat seit 1786, zeichnete sich im Vendéekriege durch Tapferkeit und Menschlichkeit aus, fiel am 19. Sept. 1796 als Divisionsgeneral bei Altenkirchen tödtlich verwundet in die Hände der Oesterreicher; der Erzherzog Karl ließ ihn bei Neuwied ehrenvoll begraben. Marcelines, s. Florence. Marcellinus, St., Papst 296–304, wenig bekannt. Daß er in der diocletian. Verfolgung den Christenglauben abgeschworen, es bereut u. alsdann den Märtyrtod erlitten habe, ist nirgends hinlänglich beglaubigt, sondern höchstwahrscheinlich nur eine Verläumdung der Donatisten. Gedächtnißtag 24. April. Marcello (Martsch–), Benedetto, geb. 1686, venet. Patricier, gest. 1739, Componist im Kirchen- u. Kammerstyl, edel; besonders wird seine Composition von 50 Psalmen geschätzt. Marcellus, röm. Familie, zu dem plebeischen Zweige der Claudius gehörig. Der bedeutendste ist M. Claudius M.; er beendigte 223 v. Chr. als Consul den gallischen Krieg, erhielt nach der Schlacht von Cannä als Prätor den Oberbefehl über die Trümmer des röm. Heeres, wies Hannibal von Nola zurück, eroberte später Syrakus, stand dann wieder Hannibal gegenüber, bekämpfte denselben mit abwechselndem Glücke, fiel endlich 208 v. Chr. in einem Gefechte mit Scipio Africanus, der edelste Römer seiner Zeit. – Für einen Marcus Claudius M., einen Pompejaner, hielt Cicero die bekannte Rede; Cajus Claudius M. war Gemahl der Octavia, Schwester des Augustus, und sein Sohn Marc. Cl. M. wurde von Augustus adoptirt, mit seiner Tochter Julia vermählt, st. aber schon 23 v. Chr., wahrscheinlich von der älteren Livia vergiftet. Marcellus, Name von 2 Päpsten. – M. I., Nachfolger des Marcellinus (s. d.), nach dem der päpstliche Stuhl 4 Jahre unbesetzt gewesen, regierte 308–10 u. soll unter dem despotischen Maxentius mehrmals zu Stalldiensten verurtheilt worden sein. Gedächtnißtag 16. Jan. – M. II., Marcello Cervini aus Montepulciano, 1539 Bischof von Nicastro, 1540 Cardinal, wurde am 9. Apr. 1555 der vielversprechende Nachfolger Julius III., st. jedoch schon nach 22 Tagen. March, slav. Morawa, Nebenfluß der Donau, entspringt 3777' über dem Meere am Glatzer Schneeberge in Mähren, wird

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/96>, abgerufen am 24.11.2024.