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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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der Fabrikate ab; geht dieser gut, so lebt alles in Hülle und Fülle, stockt er aber, dann stellt sich Darben und Noth ein. Von M. führte das Haus Montagu seit 1625 den Grafentitel, den 1719 Georg I. in den Herzogstitel verwandelte.


Mancini (Mantsch-) Laura Beatrice, geb. Oliva. geb. 1823 zu Neapel, mit dem Advokaten Pasquale M. verheirathet, seit 1848 im Exil zu Turin, dramatische und lyrische Dichterin.


Manco, ital., Mangel, Abgang.


Mandal, Stadt im südl. Norwegen an der Mündung des gleichnam. Flusses, mit Hafen, 3000 E., Lachsfang.


Mandarin, nach dem Portugiesischen, Name der chines. Beamten.


Mandat, lat.-deutsch, Auftragsvertrag, ohne Lohn, wohl aber gegen Honorar. Der Mandant wird für die Handlungen des Beauftragten (M.ar) verbindlich. Sie klagen unter einander gegen sich mit der actio mandati. Ein zu Gunsten eines Dritten gegebenes M. heißt mandatum qualificatum.


Mandatsproceß, im summarischen Proceß eine richterliche Verfügung, welche auf Begehren des Klägers dem Beklagten sofort etwas befiehlt oder verbietet, unvorgreiflich dem Entscheid über die Hauptsache auf dem Wege des ordentlichen Processes.


Mandel, 15, in einigen Gegenden auch 16 Stücke.


Mandel, Eduard, ausgezeichneter Kupferstecher und Zeichner, geb. 1810 zu Berlin, wurde 1837 Mitglied der Akademie, 1842 Professor. Zu den besten seiner Arbeiten gehören die Bildnisse des Königs und der Königin von Preußen, besonders aber das Porträt van Dycks, u. das Bildniß Karls I. nach van Dyck in Dresden; diese beiden sind vollendete Meisterwerke der Kupferstecherkunst.


Mandelkrähe, s. Racke.


Mandeln, die Früchte des Mandelbaums, entweder süß oder bitter. Beide Arten haben ein fettes Oel, die bittern noch ein flüchtiges Blausäure enthaltendes (vgl. Blausäure und Amygdalin). Die süßen werden bekanntlich beim Kochen, Backen und in der Conditorei verwendet; beim Anreiben mit kaltem Wasser erhält man die Mandelmilch, die eine Art Käsestoff, fettes Oel, Zucker u. phosphorsauren Kalk enthält. Das Mandelöl ist blaßgelblich, von angenehmem Geschmack, dient in der Medicin als erweichendes Mittel, desgleichen auch die Mandelkleie. Die besten süßen M. kommen aus Italien und Spanien, die bittern aus der Türkei. Vgl. Amygdalineae.


Mandeln od. Tonsillen (tonsillae), heißen in der Anatomie 2 ovale, aus vielen Schleimbälgen bestehende drüsige Körper, welche innerhalb der Rachenhöhle auf beiden Seiten zwischen dem vordern u. hintern Bogen des Gaumensegels liegen. Der von ihnen abgesonderte Schleim dient dazu, die Schlingwege schlüpfrig zu erhalten. Die M. werden sehr gerne, besonders in Folge von Erkältung des Halses, von Entzündung befallen (angina tonsillaris) die häufig in Eiterung oder in zurückbleibende Verhärtung der M. übergeht, bisweilen auch durch die heftige Verschwellung und Verschließung der Luftwege lebensgefährlich wird.


Mandelstein, Mineral mit Blasenräumen, und diese zum Theil mit verschiedenen Mineralien ausgefüllt, besonders aus der Sippschaft der Zeolithe wie Stilbit, Chabasit, Analcim etc. Es kommt hauptsächlich in den Höhlungen des Dolerit- und Basaltgesteines vor (Dolerit- und Basalt-Mandelstein). Name von den in den Blasenräumen eingeschlossenen Mineralien, die öfters die Gestalt einer Mandel haben.


Mandingo, schöner Negerstamm, der sich aus dem Gebirgslande Manding an dem oberen Niger über Sierra Leone und Senegambien ausgebreitet hat. Die M.s sind der Mehrzahl nach Mohammedaner, treiben Ackerbau u. selbst einige Industrie, handeln sehr gerne u. zeigen sich gegen die Fremden gutartig. Sie leben theils unter Häuptlingen, theils in republikanischer Verfassung. Bekannteste Staaten: Manding, Kaarta, Bambuk, Wulli, Yani, Barra, Salum.


Mandoline, ital. mandola, eine kleinere Gattung der Laute, deren Saiten theils mit den Fingern, theils mit einem Plectrum gerissen werden, während die linke Hand die Töne auf dem

der Fabrikate ab; geht dieser gut, so lebt alles in Hülle und Fülle, stockt er aber, dann stellt sich Darben und Noth ein. Von M. führte das Haus Montagu seit 1625 den Grafentitel, den 1719 Georg I. in den Herzogstitel verwandelte.


Mancini (Mantsch–) Laura Beatrice, geb. Oliva. geb. 1823 zu Neapel, mit dem Advokaten Pasquale M. verheirathet, seit 1848 im Exil zu Turin, dramatische und lyrische Dichterin.


Manco, ital., Mangel, Abgang.


Mandal, Stadt im südl. Norwegen an der Mündung des gleichnam. Flusses, mit Hafen, 3000 E., Lachsfang.


Mandarin, nach dem Portugiesischen, Name der chines. Beamten.


Mandat, lat.-deutsch, Auftragsvertrag, ohne Lohn, wohl aber gegen Honorar. Der Mandant wird für die Handlungen des Beauftragten (M.ar) verbindlich. Sie klagen unter einander gegen sich mit der actio mandati. Ein zu Gunsten eines Dritten gegebenes M. heißt mandatum qualificatum.


Mandatsproceß, im summarischen Proceß eine richterliche Verfügung, welche auf Begehren des Klägers dem Beklagten sofort etwas befiehlt oder verbietet, unvorgreiflich dem Entscheid über die Hauptsache auf dem Wege des ordentlichen Processes.


Mandel, 15, in einigen Gegenden auch 16 Stücke.


Mandel, Eduard, ausgezeichneter Kupferstecher und Zeichner, geb. 1810 zu Berlin, wurde 1837 Mitglied der Akademie, 1842 Professor. Zu den besten seiner Arbeiten gehören die Bildnisse des Königs und der Königin von Preußen, besonders aber das Porträt van Dycks, u. das Bildniß Karls I. nach van Dyck in Dresden; diese beiden sind vollendete Meisterwerke der Kupferstecherkunst.


Mandelkrähe, s. Racke.


Mandeln, die Früchte des Mandelbaums, entweder süß oder bitter. Beide Arten haben ein fettes Oel, die bittern noch ein flüchtiges Blausäure enthaltendes (vgl. Blausäure und Amygdalin). Die süßen werden bekanntlich beim Kochen, Backen und in der Conditorei verwendet; beim Anreiben mit kaltem Wasser erhält man die Mandelmilch, die eine Art Käsestoff, fettes Oel, Zucker u. phosphorsauren Kalk enthält. Das Mandelöl ist blaßgelblich, von angenehmem Geschmack, dient in der Medicin als erweichendes Mittel, desgleichen auch die Mandelkleie. Die besten süßen M. kommen aus Italien und Spanien, die bittern aus der Türkei. Vgl. Amygdalineae.


Mandeln od. Tonsillen (tonsillae), heißen in der Anatomie 2 ovale, aus vielen Schleimbälgen bestehende drüsige Körper, welche innerhalb der Rachenhöhle auf beiden Seiten zwischen dem vordern u. hintern Bogen des Gaumensegels liegen. Der von ihnen abgesonderte Schleim dient dazu, die Schlingwege schlüpfrig zu erhalten. Die M. werden sehr gerne, besonders in Folge von Erkältung des Halses, von Entzündung befallen (angina tonsillaris) die häufig in Eiterung oder in zurückbleibende Verhärtung der M. übergeht, bisweilen auch durch die heftige Verschwellung und Verschließung der Luftwege lebensgefährlich wird.


Mandelstein, Mineral mit Blasenräumen, und diese zum Theil mit verschiedenen Mineralien ausgefüllt, besonders aus der Sippschaft der Zeolithe wie Stilbit, Chabasit, Analcim etc. Es kommt hauptsächlich in den Höhlungen des Dolerit- und Basaltgesteines vor (Dolerit- und Basalt-Mandelstein). Name von den in den Blasenräumen eingeschlossenen Mineralien, die öfters die Gestalt einer Mandel haben.


Mandingo, schöner Negerstamm, der sich aus dem Gebirgslande Manding an dem oberen Niger über Sierra Leone und Senegambien ausgebreitet hat. Die M.s sind der Mehrzahl nach Mohammedaner, treiben Ackerbau u. selbst einige Industrie, handeln sehr gerne u. zeigen sich gegen die Fremden gutartig. Sie leben theils unter Häuptlingen, theils in republikanischer Verfassung. Bekannteste Staaten: Manding, Kaarta, Bambuk, Wulli, Yani, Barra, Salum.


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[87/0088] der Fabrikate ab; geht dieser gut, so lebt alles in Hülle und Fülle, stockt er aber, dann stellt sich Darben und Noth ein. Von M. führte das Haus Montagu seit 1625 den Grafentitel, den 1719 Georg I. in den Herzogstitel verwandelte. Mancini (Mantsch–) Laura Beatrice, geb. Oliva. geb. 1823 zu Neapel, mit dem Advokaten Pasquale M. verheirathet, seit 1848 im Exil zu Turin, dramatische und lyrische Dichterin. Manco, ital., Mangel, Abgang. Mandal, Stadt im südl. Norwegen an der Mündung des gleichnam. Flusses, mit Hafen, 3000 E., Lachsfang. Mandarin, nach dem Portugiesischen, Name der chines. Beamten. Mandat, lat.-deutsch, Auftragsvertrag, ohne Lohn, wohl aber gegen Honorar. Der Mandant wird für die Handlungen des Beauftragten (M.ar) verbindlich. Sie klagen unter einander gegen sich mit der actio mandati. Ein zu Gunsten eines Dritten gegebenes M. heißt mandatum qualificatum. Mandatsproceß, im summarischen Proceß eine richterliche Verfügung, welche auf Begehren des Klägers dem Beklagten sofort etwas befiehlt oder verbietet, unvorgreiflich dem Entscheid über die Hauptsache auf dem Wege des ordentlichen Processes. Mandel, 15, in einigen Gegenden auch 16 Stücke. Mandel, Eduard, ausgezeichneter Kupferstecher und Zeichner, geb. 1810 zu Berlin, wurde 1837 Mitglied der Akademie, 1842 Professor. Zu den besten seiner Arbeiten gehören die Bildnisse des Königs und der Königin von Preußen, besonders aber das Porträt van Dycks, u. das Bildniß Karls I. nach van Dyck in Dresden; diese beiden sind vollendete Meisterwerke der Kupferstecherkunst. Mandelkrähe, s. Racke. Mandeln, die Früchte des Mandelbaums, entweder süß oder bitter. Beide Arten haben ein fettes Oel, die bittern noch ein flüchtiges Blausäure enthaltendes (vgl. Blausäure und Amygdalin). Die süßen werden bekanntlich beim Kochen, Backen und in der Conditorei verwendet; beim Anreiben mit kaltem Wasser erhält man die Mandelmilch, die eine Art Käsestoff, fettes Oel, Zucker u. phosphorsauren Kalk enthält. Das Mandelöl ist blaßgelblich, von angenehmem Geschmack, dient in der Medicin als erweichendes Mittel, desgleichen auch die Mandelkleie. Die besten süßen M. kommen aus Italien und Spanien, die bittern aus der Türkei. Vgl. Amygdalineae. Mandeln od. Tonsillen (tonsillae), heißen in der Anatomie 2 ovale, aus vielen Schleimbälgen bestehende drüsige Körper, welche innerhalb der Rachenhöhle auf beiden Seiten zwischen dem vordern u. hintern Bogen des Gaumensegels liegen. Der von ihnen abgesonderte Schleim dient dazu, die Schlingwege schlüpfrig zu erhalten. Die M. werden sehr gerne, besonders in Folge von Erkältung des Halses, von Entzündung befallen (angina tonsillaris) die häufig in Eiterung oder in zurückbleibende Verhärtung der M. übergeht, bisweilen auch durch die heftige Verschwellung und Verschließung der Luftwege lebensgefährlich wird. Mandelstein, Mineral mit Blasenräumen, und diese zum Theil mit verschiedenen Mineralien ausgefüllt, besonders aus der Sippschaft der Zeolithe wie Stilbit, Chabasit, Analcim etc. Es kommt hauptsächlich in den Höhlungen des Dolerit- und Basaltgesteines vor (Dolerit- und Basalt-Mandelstein). Name von den in den Blasenräumen eingeschlossenen Mineralien, die öfters die Gestalt einer Mandel haben. Mandingo, schöner Negerstamm, der sich aus dem Gebirgslande Manding an dem oberen Niger über Sierra Leone und Senegambien ausgebreitet hat. Die M.s sind der Mehrzahl nach Mohammedaner, treiben Ackerbau u. selbst einige Industrie, handeln sehr gerne u. zeigen sich gegen die Fremden gutartig. Sie leben theils unter Häuptlingen, theils in republikanischer Verfassung. Bekannteste Staaten: Manding, Kaarta, Bambuk, Wulli, Yani, Barra, Salum. Mandoline, ital. mandola, eine kleinere Gattung der Laute, deren Saiten theils mit den Fingern, theils mit einem Plectrum gerissen werden, während die linke Hand die Töne auf dem

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/88>, abgerufen am 24.11.2024.