Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.vorherrschend Uebersetzungen italienischer, franz. u. span. R.e, mit dem 17. Jahrh. trat die R.enliteratur ganz und gar an die Stelle der Heldensage und des Heldenliedes. Philipp von Zesen lieferte 1645 mit seinem "adriatischen Rosemund" den ersten deutschen R., der zugleich eine Liebesgeschichte u. dabei gräuelhaft abgeschmackter Art war; er ließ diesem die Assenat, eine in Aegypten spielende Staats- und Liebesgeschichte u. a. folgen, fand Leser genug u. hatte Anstoß zu einer endlosen Reihe von langweiligen Helden- und Staats-R.en gegeben, von denen die Aramena (1669) des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig noch 1782 einen Umarbeiter fand, und Lohensteins: Arminius und Thusnelda (1689) der erträglichste war, falls man den Simplicissimus aus der kläglichen Gesellschaft der R.e dieser Zeit ganz heraushebt. Schon 1670 eröffnete Hagdorn mit seinem: Aeyquam od. der große Mogul, den historisch-politischen R., der bis um 1720 außerordentlichen Beifall hatte und gerade so mumisirt u. pedantisch war wie das politische Leben jener Zeit im deutschen Reich. Glücklicherweise drängten ihn die Robinsonaden (s. Robinson Crusoe) u. Aventuriergeschichten aus dem Vordergrund, diesen bereitete der empfindsame R., diesem in der Sturm- u. Drangperiode der Ritter-, Räuber-, Kloster- und Gespenster-R. das gleiche Loos, der noch heute neben den Familien-R.en und zahllosen Uebersetzungen engl. und französ. R.e das hauptsächlichste Lesefutter des großen Haufens ausmacht. Während die R.e von Göthe, Klinger u. s. f. u. die unter engl. Einfluß erwachsenen humoristischen R.e von Hippel, Jean Paul, Bentzel-Sternau, Ulrich Hegner u. s. f. selten gelesen werden, kam seit Walter Scotts Tagen der historische R. und neben ihm der Tendenz-R. zur Ausbildung und zu jener Herrschaft, die er gegenwärtig beim gebildeteren Publikum behauptet. Romana, Pedro Caro y Sylva, Marquis de la, geb. 1761 auf der Insel Mallorca, vom 18. Jahre an Soldat, gest. 1811 zu Cartaxo in Portugal, ein ebenso tapferer als patriotischer span. General; er fuhr als Befehlshaber des Hilfscorps von 10000 Mann, welches König Karl VI. Napoleon I. gestellt u. das unter dem Oberbefehle Bernadottes auf der dän. Insel Fünen stand, 1808 nach dem Ausbruche des Krieges zwischen Frankreich u. Spanien mit dem größten Theile der Mannschaft auf engl. Transportschiffen nach Hause. Napoleon I. erklärte ihn für geächtet, R. aber focht fortwährend mit Auszeichnung für sein Vaterland u. soll zugleich der erste gewesen sein, der sich bemühte, die span. Bauern in Guerillas zu sammeln u. so den Krieg entschieden zu einem Volkskriege zu machen. Romancero, Romanzenbuch, Sammlung von Romanzen; die älteste stammt aus dem 16. Jahrh., die neueste gaben F. I. Wolf u. K. Hofmann heraus, Berl. 1856, 2 Bde. - R. nannte H. Heine (gest. 1856) seine letzte Gedichtsammlung, womit er die voreiligen Gerüchte von seiner Bekehrung Lügen strafte. Romanischer Baustyl, s. Baukunst. Romanische Sprachen heißen die unmittelbar aus der altröm. od. latein., mittelbar aber aus dem Volksdialect derselben (lingua rustica romana) unter dem Einflusse germanischer Sprachbildung hervorgegangenen Sprachen, welche in der Mitte des 9. Jahrh. bereits selbstständig auftraten. Es sind dies das Italiänische, Französische, Spanische u. Portugiesische. Im engern Sinne heißen r. S. die provencalische (über die Literatur derselben vgl. Bd. II. S. 780) und walachische (s. d. vorigen Art.), im engsten Sinne und häufig ausschließlich nennt man romanische, näher rhätoromanische Sprache die volltönende und wohlklingende, aber grammatisch wenig ausgebildete Sprache, welche neben dem Deutschen und rein Italiänischen in den Thälern von Graubünden und besonders im Engadin (s. Graubünden, Engadin) gesprochen wird u. wiederum in mehre Mundarten (Churwälsch, Ladin) zerfällt. Vgl. Raynouard: Elemens de la grammaire romane avant l'an 1000 (Par. 1816), Diez: Grammatik der r. S. (Bonn 1836) u. Fuchs: Die r. S. in ihrem Verhältniß zur la t. (Halle 1819). Romanismus, Romanisten, Römlinge, vorherrschend Uebersetzungen italienischer, franz. u. span. R.e, mit dem 17. Jahrh. trat die R.enliteratur ganz und gar an die Stelle der Heldensage und des Heldenliedes. Philipp von Zesen lieferte 1645 mit seinem „adriatischen Rosemund“ den ersten deutschen R., der zugleich eine Liebesgeschichte u. dabei gräuelhaft abgeschmackter Art war; er ließ diesem die Assenat, eine in Aegypten spielende Staats- und Liebesgeschichte u. a. folgen, fand Leser genug u. hatte Anstoß zu einer endlosen Reihe von langweiligen Helden- und Staats-R.en gegeben, von denen die Aramena (1669) des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig noch 1782 einen Umarbeiter fand, und Lohensteins: Arminius und Thusnelda (1689) der erträglichste war, falls man den Simplicissimus aus der kläglichen Gesellschaft der R.e dieser Zeit ganz heraushebt. Schon 1670 eröffnete Hagdorn mit seinem: Aeyquam od. der große Mogul, den historisch-politischen R., der bis um 1720 außerordentlichen Beifall hatte und gerade so mumisirt u. pedantisch war wie das politische Leben jener Zeit im deutschen Reich. Glücklicherweise drängten ihn die Robinsonaden (s. Robinson Crusoë) u. Aventuriergeschichten aus dem Vordergrund, diesen bereitete der empfindsame R., diesem in der Sturm- u. Drangperiode der Ritter-, Räuber-, Kloster- und Gespenster-R. das gleiche Loos, der noch heute neben den Familien-R.en und zahllosen Uebersetzungen engl. und französ. R.e das hauptsächlichste Lesefutter des großen Haufens ausmacht. Während die R.e von Göthe, Klinger u. s. f. u. die unter engl. Einfluß erwachsenen humoristischen R.e von Hippel, Jean Paul, Bentzel-Sternau, Ulrich Hegner u. s. f. selten gelesen werden, kam seit Walter Scotts Tagen der historische R. und neben ihm der Tendenz-R. zur Ausbildung und zu jener Herrschaft, die er gegenwärtig beim gebildeteren Publikum behauptet. Romana, Pedro Caro y Sylva, Marquis de la, geb. 1761 auf der Insel Mallorca, vom 18. Jahre an Soldat, gest. 1811 zu Cartaxo in Portugal, ein ebenso tapferer als patriotischer span. General; er fuhr als Befehlshaber des Hilfscorps von 10000 Mann, welches König Karl VI. Napoleon I. gestellt u. das unter dem Oberbefehle Bernadottes auf der dän. Insel Fünen stand, 1808 nach dem Ausbruche des Krieges zwischen Frankreich u. Spanien mit dem größten Theile der Mannschaft auf engl. Transportschiffen nach Hause. Napoleon I. erklärte ihn für geächtet, R. aber focht fortwährend mit Auszeichnung für sein Vaterland u. soll zugleich der erste gewesen sein, der sich bemühte, die span. Bauern in Guerillas zu sammeln u. so den Krieg entschieden zu einem Volkskriege zu machen. Romancero, Romanzenbuch, Sammlung von Romanzen; die älteste stammt aus dem 16. Jahrh., die neueste gaben F. I. Wolf u. K. Hofmann heraus, Berl. 1856, 2 Bde. – R. nannte H. Heine (gest. 1856) seine letzte Gedichtsammlung, womit er die voreiligen Gerüchte von seiner Bekehrung Lügen strafte. Romanischer Baustyl, s. Baukunst. Romanische Sprachen heißen die unmittelbar aus der altröm. od. latein., mittelbar aber aus dem Volksdialect derselben (lingua rustica romana) unter dem Einflusse germanischer Sprachbildung hervorgegangenen Sprachen, welche in der Mitte des 9. Jahrh. bereits selbstständig auftraten. Es sind dies das Italiänische, Französische, Spanische u. Portugiesische. Im engern Sinne heißen r. S. die provençalische (über die Literatur derselben vgl. Bd. II. S. 780) und walachische (s. d. vorigen Art.), im engsten Sinne und häufig ausschließlich nennt man romanische, näher rhätoromanische Sprache die volltönende und wohlklingende, aber grammatisch wenig ausgebildete Sprache, welche neben dem Deutschen und rein Italiänischen in den Thälern von Graubünden und besonders im Engadin (s. Graubünden, Engadin) gesprochen wird u. wiederum in mehre Mundarten (Churwälsch, Ladin) zerfällt. Vgl. Raynouard: Elémens de la grammaire romane avant lʼan 1000 (Par. 1816), Diez: Grammatik der r. S. (Bonn 1836) u. 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Romana, Pedro Caro y Sylva, Marquis de la, geb. 1761 auf der Insel Mallorca, vom 18. Jahre an Soldat, gest. 1811 zu Cartaxo in Portugal, ein ebenso tapferer als patriotischer span. General; er fuhr als Befehlshaber des Hilfscorps von 10000 Mann, welches König Karl VI. Napoleon I. gestellt u. das unter dem Oberbefehle Bernadottes auf der dän. Insel Fünen stand, 1808 nach dem Ausbruche des Krieges zwischen Frankreich u. Spanien mit dem größten Theile der Mannschaft auf engl. Transportschiffen nach Hause. Napoleon I. erklärte ihn für geächtet, R. aber focht fortwährend mit Auszeichnung für sein Vaterland u. soll zugleich der erste gewesen sein, der sich bemühte, die span. Bauern in Guerillas zu sammeln u. so den Krieg entschieden zu einem Volkskriege zu machen.
Romancero, Romanzenbuch, Sammlung von Romanzen; die älteste stammt aus dem 16. Jahrh., die neueste gaben F. I. Wolf u. K. Hofmann heraus, Berl. 1856, 2 Bde. – R. nannte H. Heine (gest. 1856) seine letzte Gedichtsammlung, womit er die voreiligen Gerüchte von seiner Bekehrung Lügen strafte.
Romanischer Baustyl, s. Baukunst.
Romanische Sprachen heißen die unmittelbar aus der altröm. od. latein., mittelbar aber aus dem Volksdialect derselben (lingua rustica romana) unter dem Einflusse germanischer Sprachbildung hervorgegangenen Sprachen, welche in der Mitte des 9. Jahrh. bereits selbstständig auftraten. Es sind dies das Italiänische, Französische, Spanische u. Portugiesische. Im engern Sinne heißen r. S. die provençalische (über die Literatur derselben vgl. Bd. II. S. 780) und walachische (s. d. vorigen Art.), im engsten Sinne und häufig ausschließlich nennt man romanische, näher rhätoromanische Sprache die volltönende und wohlklingende, aber grammatisch wenig ausgebildete Sprache, welche neben dem Deutschen und rein Italiänischen in den Thälern von Graubünden und besonders im Engadin (s. Graubünden, Engadin) gesprochen wird u. wiederum in mehre Mundarten (Churwälsch, Ladin) zerfällt. Vgl. Raynouard: Elémens de la grammaire romane avant lʼan 1000 (Par. 1816), Diez: Grammatik der r. S. (Bonn 1836) u. Fuchs: Die r. S. in ihrem Verhältniß zur la t. (Halle 1819).
Romanismus, Romanisten, Römlinge,
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