Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

bewies sich in den 3 Kriegen seiner Glaubensgenossen gegen Ludwig XIII. als ausgezeichneten Feldherrn, ging nach dem Frieden von 1629 nach Venedig, wurde 1633 Commandant der französ. Truppen, welche die kaiserl. und span. aus Graubünden vertrieben, fiel aber bei Richelieu in Ungnade, worauf er sich in das Lager Bernhards von Weimar begab; er st. 1638 an den Folgen seiner Wunden aus der Schlacht von Rheinfelden und wurde zu Genf begraben; hinterließ Memoiren über den von ihm geleiteten Hugenottenkrieg sowie über seine Expedition nach Graubünden.


Rohan Guemene, Louis Rene Edouard, Prince de, geb. 1734, wurde Cardinal u. Erzbischof von Straßburg, führte keinen musterhaften Lebenswandel, war in die Halsbandgeschichte verwickelt (s. Lamothe), zog sich 1791 nach Ettenheim zurück, st. 1802.


Rohr, s. arundo und Bambus.


Rohrdommeln, besondere Gruppe der Gattung Reiher (s. d.), mehr Nachtvögel, in Schilf od. Gebüsch nistend, u. von den eigentlichen Reihern durch kürzern u. dickern Hals, kürzern Schnabel und kürzere Beine sich unterscheidend. Die große Rohrdommel (Ardea stellaris), gegen 21/2' lang, braungelb und schwarz gefleckt, in Europa und Asien; bekannt durch ihr lautes Geschrei, dem fern en Gebrüll eines Ochsen ähnlich. - Die kleine Rohrdommel (A. minuta), nur halb so groß als vorige.


Rohrhuhn (Gallinula), Gattung Watvögel aus der Abtheilung der Rallenartigen, in Gestalt und Lebensart der Ralle (s. d.) ähnlich, schwimmen und tauchen gut. Das punktirte R. (G. porzana), olivenbraun, bis 10'' lang, im mittlern und südl. Europa. - Das kleine R. (G. pusilla), 7'' lang, an Schnabel und Füßen grün. - Das grünfüßige R. (G. chloropus), 16'' lang, dunkel olivenbraun; überall auf Teichen und stehenden Wassern.


Rohrsänger, Vogelgruppe aus der Gattung der eigentlichen Sänger (Sylviae), lieben besonders niedriges, an Wasser stehendes Gesträuch und Rohr, in dem sie gewandt hüpfen u. klettern, bauen künstliche Nester zwischen Rohrstengeln. Der Drossel-R. (S. turdina), 9'' lang. - Der Sumpf-R. (S. palustris), 6'' lang, mit angenehm flötendem Gesang. - Der Schilf-R. (S. phragmitis), in Deutschland gemein.


Rojas-Zorilla, Francisco de, geb. um 1601 zu Toledo, Ritter von San Jago, ausgezeichneter komischer u. tragischer Dichter (seine Stücke wurden zuletzt von Ochoa, Paris 1838, herausgegeben). - R., Fernando de, ist Verfasser des dramatischen Romans "Celestina". - R.-Villandrando, Augustin de, geb. um 1577, Schauspieler, schrieb den komischen Roman "Viage entretenido", Madrid 1600.


Rokitansky, Karl, der Gründer der neu en pathologisch en Anatomie, geb. 1804 zu Königgrätz in Böhmen, 1828 Assistent am Wiener Leichenhof, 1834 außerordentlicher, 1844 ordentlicher Professor der pathologischen Anatomie, später Mitglied der Wiener Akademie der Wissenschaften, 1850 Rector der Universität. Als Frucht vieljähriger Forschungen mit Benützung des reichsten Materials (die Zahl seiner Sectionen wird auf 30000 geschätzt) erschien sein berühmtes "Handbuch der pathologischen Anatomie", 5 Bde., Wien 1842-46, auch ins Englische übersetzt, womit er den Grund zu der neuern Diagnostik und physiologischen Heilkunde legte.


Rokosz (Rokosch), poln., im alten Polen Aufstand des Adels gegen König und Senat.


Roland, altdeutsch: Hruodland, ein Hauptheld der Volksgesänge über Karl d. Gr. und dessen Thaten, aus welchen in der Zeit der Kreuzzüge die Dichtungen des karolingischen Sagenkreises gewoben wurden, erscheint im R. slied des Pfaffen Konrad (gedichtet od. vielmehr nach einem franz. Original bearbeitet zwischen 1173 u. 77) als Schwiegersohn des Genelun von Mainz u. Theilnehmer an Karls d. Gr. Feldzug nach Spanien im J. 778; R. wird auf Geneluns Anstiften im Thal von Runzival verrätherisch und mit Uebermacht von den Heiden angegriffen, ruft umsonst den Kaiser durch das Horn Olifant auf Tagesweite zu Hilfe, verrichtet mit seinem Schwert Durendarte Thaten unerhörter

bewies sich in den 3 Kriegen seiner Glaubensgenossen gegen Ludwig XIII. als ausgezeichneten Feldherrn, ging nach dem Frieden von 1629 nach Venedig, wurde 1633 Commandant der französ. Truppen, welche die kaiserl. und span. aus Graubünden vertrieben, fiel aber bei Richelieu in Ungnade, worauf er sich in das Lager Bernhards von Weimar begab; er st. 1638 an den Folgen seiner Wunden aus der Schlacht von Rheinfelden und wurde zu Genf begraben; hinterließ Memoiren über den von ihm geleiteten Hugenottenkrieg sowie über seine Expedition nach Graubünden.


Rohan Guémené, Louis René Edouard, Prince de, geb. 1734, wurde Cardinal u. Erzbischof von Straßburg, führte keinen musterhaften Lebenswandel, war in die Halsbandgeschichte verwickelt (s. Lamothe), zog sich 1791 nach Ettenheim zurück, st. 1802.


Rohr, s. arundo und Bambus.


Rohrdommeln, besondere Gruppe der Gattung Reiher (s. d.), mehr Nachtvögel, in Schilf od. Gebüsch nistend, u. von den eigentlichen Reihern durch kürzern u. dickern Hals, kürzern Schnabel und kürzere Beine sich unterscheidend. Die große Rohrdommel (Ardea stellaris), gegen 21/2ʼ lang, braungelb und schwarz gefleckt, in Europa und Asien; bekannt durch ihr lautes Geschrei, dem fern en Gebrüll eines Ochsen ähnlich. – Die kleine Rohrdommel (A. minuta), nur halb so groß als vorige.


Rohrhuhn (Gallinula), Gattung Watvögel aus der Abtheilung der Rallenartigen, in Gestalt und Lebensart der Ralle (s. d.) ähnlich, schwimmen und tauchen gut. Das punktirte R. (G. porzana), olivenbraun, bis 10'' lang, im mittlern und südl. Europa. – Das kleine R. (G. pusilla), 7'' lang, an Schnabel und Füßen grün. – Das grünfüßige R. (G. chloropus), 16'' lang, dunkel olivenbraun; überall auf Teichen und stehenden Wassern.


Rohrsänger, Vogelgruppe aus der Gattung der eigentlichen Sänger (Sylviae), lieben besonders niedriges, an Wasser stehendes Gesträuch und Rohr, in dem sie gewandt hüpfen u. klettern, bauen künstliche Nester zwischen Rohrstengeln. Der Drossel-R. (S. turdina), 9'' lang. – Der Sumpf-R. (S. palustris), 6'' lang, mit angenehm flötendem Gesang. – Der Schilf-R. (S. phragmitis), in Deutschland gemein.


Rojas-Zorilla, Francisco de, geb. um 1601 zu Toledo, Ritter von San Jago, ausgezeichneter komischer u. tragischer Dichter (seine Stücke wurden zuletzt von Ochoa, Paris 1838, herausgegeben). – R., Fernando de, ist Verfasser des dramatischen Romans „Celestina“. – R.-Villandrando, Augustin de, geb. um 1577, Schauspieler, schrieb den komischen Roman „Viage entretenido“, Madrid 1600.


Rokitansky, Karl, der Gründer der neu en pathologisch en Anatomie, geb. 1804 zu Königgrätz in Böhmen, 1828 Assistent am Wiener Leichenhof, 1834 außerordentlicher, 1844 ordentlicher Professor der pathologischen Anatomie, später Mitglied der Wiener Akademie der Wissenschaften, 1850 Rector der Universität. Als Frucht vieljähriger Forschungen mit Benützung des reichsten Materials (die Zahl seiner Sectionen wird auf 30000 geschätzt) erschien sein berühmtes „Handbuch der pathologischen Anatomie“, 5 Bde., Wien 1842–46, auch ins Englische übersetzt, womit er den Grund zu der neuern Diagnostik und physiologischen Heilkunde legte.


Rokosz (Rokosch), poln., im alten Polen Aufstand des Adels gegen König und Senat.


Roland, altdeutsch: Hruodland, ein Hauptheld der Volksgesänge über Karl d. Gr. und dessen Thaten, aus welchen in der Zeit der Kreuzzüge die Dichtungen des karolingischen Sagenkreises gewoben wurden, erscheint im R. slied des Pfaffen Konrad (gedichtet od. vielmehr nach einem franz. Original bearbeitet zwischen 1173 u. 77) als Schwiegersohn des Genelun von Mainz u. Theilnehmer an Karls d. Gr. Feldzug nach Spanien im J. 778; R. wird auf Geneluns Anstiften im Thal von Runzival verrätherisch und mit Uebermacht von den Heiden angegriffen, ruft umsonst den Kaiser durch das Horn Olifant auf Tagesweite zu Hilfe, verrichtet mit seinem Schwert Durendarte Thaten unerhörter

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0749" n="748"/>
bewies sich in den 3 Kriegen seiner Glaubensgenossen gegen Ludwig XIII. als ausgezeichneten Feldherrn, ging nach dem Frieden von 1629 nach Venedig, wurde 1633 Commandant der französ. Truppen, welche die kaiserl. und span. aus Graubünden vertrieben, fiel aber bei Richelieu in Ungnade, worauf er sich in das Lager Bernhards von Weimar begab; er st. 1638 an den Folgen seiner Wunden aus der Schlacht von Rheinfelden und wurde zu Genf begraben; hinterließ Memoiren über den von ihm geleiteten Hugenottenkrieg sowie über seine Expedition nach Graubünden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rohan Guémené</hi>, Louis René Edouard, Prince de, geb. 1734, wurde Cardinal u. Erzbischof von Straßburg, führte keinen musterhaften Lebenswandel, war in die Halsbandgeschichte verwickelt (s. Lamothe), zog sich 1791 nach Ettenheim zurück, st. 1802.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rohr</hi>, s. <hi rendition="#i">arundo</hi> und Bambus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rohrdommeln</hi>, besondere Gruppe der Gattung Reiher (s. d.), mehr Nachtvögel, in Schilf od. Gebüsch nistend, u. von den eigentlichen Reihern durch kürzern u. dickern Hals, kürzern Schnabel und kürzere Beine sich unterscheidend. Die <hi rendition="#g">große Rohrdommel</hi> <hi rendition="#i">(Ardea stellaris)</hi>, gegen 2<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi>&#x02BC; lang, braungelb und schwarz gefleckt, in Europa und Asien; bekannt durch ihr lautes Geschrei, dem fern en Gebrüll eines Ochsen ähnlich. &#x2013; Die <hi rendition="#g">kleine Rohrdommel</hi> <hi rendition="#i">(A. minuta)</hi>, nur halb so groß als vorige.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rohrhuhn</hi><hi rendition="#i">(Gallinula)</hi>, Gattung Watvögel aus der Abtheilung der Rallenartigen, in Gestalt und Lebensart der Ralle (s. d.) ähnlich, schwimmen und tauchen gut. Das <hi rendition="#g">punktirte</hi> R. <hi rendition="#i">(G. porzana)</hi>, olivenbraun, bis 10'' lang, im mittlern und südl. Europa. &#x2013; Das <hi rendition="#g">kleine</hi> R. <hi rendition="#i">(G. pusilla)</hi>, 7'' lang, an Schnabel und Füßen grün. &#x2013; Das <hi rendition="#g">grünfüßige</hi> R. <hi rendition="#i">(G. chloropus)</hi>, 16'' lang, dunkel olivenbraun; überall auf Teichen und stehenden Wassern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rohrsänger</hi>, Vogelgruppe aus der Gattung der eigentlichen Sänger <hi rendition="#i">(Sylviae)</hi>, lieben besonders niedriges, an Wasser stehendes Gesträuch und Rohr, in dem sie gewandt hüpfen u. klettern, bauen künstliche Nester zwischen Rohrstengeln. Der <hi rendition="#g">Drossel</hi>-R. <hi rendition="#i">(S. turdina)</hi>, 9'' lang. &#x2013; Der <hi rendition="#g">Sumpf</hi>-R. <hi rendition="#i">(S. palustris)</hi>, 6'' lang, mit angenehm flötendem Gesang. &#x2013; Der <hi rendition="#g">Schilf</hi>-R. <hi rendition="#i">(S. phragmitis)</hi>, in Deutschland gemein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rojas-Zorilla</hi>, Francisco de, geb. um 1601 zu Toledo, Ritter von San Jago, ausgezeichneter komischer u. tragischer Dichter (seine Stücke wurden zuletzt von Ochoa, Paris 1838, herausgegeben). &#x2013; R., <hi rendition="#g">Fernando de</hi>, ist Verfasser des dramatischen Romans &#x201E;<hi rendition="#i">Celestina</hi>&#x201C;. &#x2013; R.-<hi rendition="#g">Villandrando</hi>, <hi rendition="#g">Augustin de</hi>, geb. um 1577, Schauspieler, schrieb den komischen Roman &#x201E;<hi rendition="#i">Viage entretenido</hi>&#x201C;, Madrid 1600.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rokitansky</hi>, Karl, der Gründer der neu en pathologisch en Anatomie, geb. 1804 zu Königgrätz in Böhmen, 1828 Assistent am Wiener Leichenhof, 1834 außerordentlicher, 1844 ordentlicher Professor der pathologischen Anatomie, später Mitglied der Wiener Akademie der Wissenschaften, 1850 Rector der Universität. Als Frucht vieljähriger Forschungen mit Benützung des reichsten Materials (die Zahl seiner Sectionen wird auf 30000 geschätzt) erschien sein berühmtes &#x201E;Handbuch der pathologischen Anatomie&#x201C;, 5 Bde., Wien 1842&#x2013;46, auch ins Englische übersetzt, womit er den Grund zu der neuern Diagnostik und physiologischen Heilkunde legte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rokosz</hi> (Rokosch), poln., im alten Polen Aufstand des Adels gegen König und Senat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Roland</hi>, altdeutsch: <hi rendition="#i">Hruodland</hi>, ein Hauptheld der Volksgesänge über Karl d. Gr. und dessen Thaten, aus welchen in der Zeit der Kreuzzüge die Dichtungen des karolingischen Sagenkreises gewoben wurden, erscheint im R. <hi rendition="#g">slied</hi> des Pfaffen Konrad (gedichtet od. vielmehr nach einem franz. Original bearbeitet zwischen 1173 u. 77) als Schwiegersohn des Genelun von Mainz u. Theilnehmer an Karls d. Gr. Feldzug nach Spanien im J. 778; R. wird auf Geneluns Anstiften im Thal von Runzival verrätherisch und mit Uebermacht von den Heiden angegriffen, ruft umsonst den Kaiser durch das Horn Olifant auf Tagesweite zu Hilfe, verrichtet mit seinem Schwert Durendarte Thaten unerhörter
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[748/0749] bewies sich in den 3 Kriegen seiner Glaubensgenossen gegen Ludwig XIII. als ausgezeichneten Feldherrn, ging nach dem Frieden von 1629 nach Venedig, wurde 1633 Commandant der französ. Truppen, welche die kaiserl. und span. aus Graubünden vertrieben, fiel aber bei Richelieu in Ungnade, worauf er sich in das Lager Bernhards von Weimar begab; er st. 1638 an den Folgen seiner Wunden aus der Schlacht von Rheinfelden und wurde zu Genf begraben; hinterließ Memoiren über den von ihm geleiteten Hugenottenkrieg sowie über seine Expedition nach Graubünden. Rohan Guémené, Louis René Edouard, Prince de, geb. 1734, wurde Cardinal u. Erzbischof von Straßburg, führte keinen musterhaften Lebenswandel, war in die Halsbandgeschichte verwickelt (s. Lamothe), zog sich 1791 nach Ettenheim zurück, st. 1802. Rohr, s. arundo und Bambus. Rohrdommeln, besondere Gruppe der Gattung Reiher (s. d.), mehr Nachtvögel, in Schilf od. Gebüsch nistend, u. von den eigentlichen Reihern durch kürzern u. dickern Hals, kürzern Schnabel und kürzere Beine sich unterscheidend. Die große Rohrdommel (Ardea stellaris), gegen 21/2ʼ lang, braungelb und schwarz gefleckt, in Europa und Asien; bekannt durch ihr lautes Geschrei, dem fern en Gebrüll eines Ochsen ähnlich. – Die kleine Rohrdommel (A. minuta), nur halb so groß als vorige. Rohrhuhn (Gallinula), Gattung Watvögel aus der Abtheilung der Rallenartigen, in Gestalt und Lebensart der Ralle (s. d.) ähnlich, schwimmen und tauchen gut. Das punktirte R. (G. porzana), olivenbraun, bis 10'' lang, im mittlern und südl. Europa. – Das kleine R. (G. pusilla), 7'' lang, an Schnabel und Füßen grün. – Das grünfüßige R. (G. chloropus), 16'' lang, dunkel olivenbraun; überall auf Teichen und stehenden Wassern. Rohrsänger, Vogelgruppe aus der Gattung der eigentlichen Sänger (Sylviae), lieben besonders niedriges, an Wasser stehendes Gesträuch und Rohr, in dem sie gewandt hüpfen u. klettern, bauen künstliche Nester zwischen Rohrstengeln. Der Drossel-R. (S. turdina), 9'' lang. – Der Sumpf-R. (S. palustris), 6'' lang, mit angenehm flötendem Gesang. – Der Schilf-R. (S. phragmitis), in Deutschland gemein. Rojas-Zorilla, Francisco de, geb. um 1601 zu Toledo, Ritter von San Jago, ausgezeichneter komischer u. tragischer Dichter (seine Stücke wurden zuletzt von Ochoa, Paris 1838, herausgegeben). – R., Fernando de, ist Verfasser des dramatischen Romans „Celestina“. – R.-Villandrando, Augustin de, geb. um 1577, Schauspieler, schrieb den komischen Roman „Viage entretenido“, Madrid 1600. Rokitansky, Karl, der Gründer der neu en pathologisch en Anatomie, geb. 1804 zu Königgrätz in Böhmen, 1828 Assistent am Wiener Leichenhof, 1834 außerordentlicher, 1844 ordentlicher Professor der pathologischen Anatomie, später Mitglied der Wiener Akademie der Wissenschaften, 1850 Rector der Universität. Als Frucht vieljähriger Forschungen mit Benützung des reichsten Materials (die Zahl seiner Sectionen wird auf 30000 geschätzt) erschien sein berühmtes „Handbuch der pathologischen Anatomie“, 5 Bde., Wien 1842–46, auch ins Englische übersetzt, womit er den Grund zu der neuern Diagnostik und physiologischen Heilkunde legte. Rokosz (Rokosch), poln., im alten Polen Aufstand des Adels gegen König und Senat. Roland, altdeutsch: Hruodland, ein Hauptheld der Volksgesänge über Karl d. Gr. und dessen Thaten, aus welchen in der Zeit der Kreuzzüge die Dichtungen des karolingischen Sagenkreises gewoben wurden, erscheint im R. slied des Pfaffen Konrad (gedichtet od. vielmehr nach einem franz. Original bearbeitet zwischen 1173 u. 77) als Schwiegersohn des Genelun von Mainz u. Theilnehmer an Karls d. Gr. Feldzug nach Spanien im J. 778; R. wird auf Geneluns Anstiften im Thal von Runzival verrätherisch und mit Uebermacht von den Heiden angegriffen, ruft umsonst den Kaiser durch das Horn Olifant auf Tagesweite zu Hilfe, verrichtet mit seinem Schwert Durendarte Thaten unerhörter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/749
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/749>, abgerufen am 22.11.2024.