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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Rogenstein, Oolith, körniger Kalkstein durch Sandmergel cämentirt, gehört zur sog. Juraformation.


Roger, I., Sohn des Normannen Tancred von Hauteville, jüngerer Bruder des Robert Guiscard, eroberte 1060 Messina und den größeren Theil von Sicilien, mit jenem Calabrien, folgte ihm 1085 als Haupt der ital. Normannen, nahm den Saracenen Malta ab, st. 1101. - R. II., Sohn des Vorigen, von 1101-54 König von Sicilien, eroberte Apulien, gerieth mit dem päpstl. Stuhl in Kampf, söhnte sich jedoch bald mit ihm aus und wurde dessen Stütze gegen die deutsche Uebermacht; mit dem byzantin. Kaiser war er fast beständig im Kriege, verheerte fast ganz Griechenland, eroberte auch einen Theil der nordafrikan. Küste, st. 26. Febr. 1154 und hinterließ seinem Sohne Wilhelm I. ein blühendes Königreich.


Roger Baco, s. Baco, R.


Roger od. Rogier, van der Wyde genannt, ausgezeichneter niederl. Maler, gest. 1529, auch als Glasmaler berühmt. Seine Gemälde sind sehr selten.


Rogers (Raddschrs), Samuel, beliebter engl. Dichter, ein Freund des Lord Byron, geb. 1762 zu London, trieb das Geschäft eines Bankiers, st. 1855 in seiner Vaterstadt. Außer den Oden, Episteln u. dgl. machte ihn besonders berühmt das Lehrgedicht "Pleasures of memory" (1792) sowie das beschreibende "Italy".


Roggen (Secale cereale), bekannte Getreidegattung, je nach der Saatzeit Sommer- oder Winter-R., nicht so nahrhaft wie der Waizen, kommt aber noch auf kargem, sandigem Boden fort, ist weniger Krankheiten unterworfen als der Waizen und hat längeres, besseres Stroh; er wird hauptsächlich im nördl. Europa angebaut.


Rogier (Roschieh), Charles, geb. 1800 zu St. Quentin, seit 1812 nach Lüttich übergesiedelt, studierte die Rechte, betheiligte sich an der Opposition gegen das Haus Oranien und 1830 an der belg. Revolution, war bis 1852 mehremal Minister. Sein Bruder Firmin, geb. 1791, ist belg. Gesandter in Paris.


Rogniat (Ronjah), Joseph, Vicomte de, geb. 1767 zu Vienne, diente seit 1792 als Genieoffizier, wurde unter Napoleon I. Divisionsgeneral, 1817 Vicomte, 1832 Pair, st. 1840; militärischer Schriftsteller, hauptsächlich über das Belagerungswesen.


Roh, Peter, P., einer der ausgezeichnetsten Kanzelredner der Gegenwart, geb. 1811 zu Aven, Bezirk Courthey im Walliserland, trat zu Steffis im Kanton Freiburg i. d. Schw. 1829 in den Jesuitenorden und zeichnete sich namentlich in den Naturwissenschaften so aus, daß er noch als Student zum Hilfslehrer derselben am Athenäum zu Freiburg bestellt wurde. Nachdem er längere Zeit als Gymnasiallehrer gewirkt hatte, wurde R. 1840 Priester, Professor der Dogmatik, zunächst in Freiburg, dann aber in Luzern. Hier war er die Seele des neu errichteten Jesuitencollegiums und einer der Gründer der von Pius IX. genehmigten Akademie des hl. Karl Borromäus. Die Katastrophe des Jahres 1847 hatte für P. R. die Folge, daß er in der strengsten Winterszeit über den Rhonegletscher u. Simplonpaß nach Piemont fliehen mußte. Er pilgerte alsdann in Oesterreich, Frankreich u. Belgien herum, bis der Umschwung der Verhältnisse es möglich machte, daß seit August 1850 P. R. in Deutschland und namentlich in dem von der Revolution seit Jahren arg durchwühlten Südwestdeutschland als Missionsprediger auftreten konnte, als welcher er noch jetzt (Frühling 1856) wirkt. Seine Predigten zeichnen sich aus durch eine seltene Vereinigung von Gedankenfülle u. Logik, tiefem Ernst und ächtem Humor. Schrieb in die Annalen der Borromäus-Akademie 1846-47 über Ultramontanismus, les Jesuites en Vallais u. s. f.


Rohan (Rohang), altes, von den Herzogen der Bretagne abstammendes Geschlecht, dauert noch in der Linie R.-Guemene-Rochefort-Montauban, die auch in Oesterreich fürstlich ist, und R.-Chabot, die nur weiblicherseits von den R. abstammt; die Linie Soubise ist 1787 erloschen. Die historisch bekanntesten R.s sind:


Rohan, Henri, Herzog von, geb. 1579, Hugenotte, diente Heinrich IV.,


Rogenstein, Oolith, körniger Kalkstein durch Sandmergel cämentirt, gehört zur sog. Juraformation.


Roger, I., Sohn des Normannen Tancred von Hauteville, jüngerer Bruder des Robert Guiscard, eroberte 1060 Messina und den größeren Theil von Sicilien, mit jenem Calabrien, folgte ihm 1085 als Haupt der ital. Normannen, nahm den Saracenen Malta ab, st. 1101. – R. II., Sohn des Vorigen, von 1101–54 König von Sicilien, eroberte Apulien, gerieth mit dem päpstl. Stuhl in Kampf, söhnte sich jedoch bald mit ihm aus und wurde dessen Stütze gegen die deutsche Uebermacht; mit dem byzantin. Kaiser war er fast beständig im Kriege, verheerte fast ganz Griechenland, eroberte auch einen Theil der nordafrikan. Küste, st. 26. Febr. 1154 und hinterließ seinem Sohne Wilhelm I. ein blühendes Königreich.


Roger Baco, s. Baco, R.


Roger od. Rogier, van der Wyde genannt, ausgezeichneter niederl. Maler, gest. 1529, auch als Glasmaler berühmt. Seine Gemälde sind sehr selten.


Rogers (Raddschrs), Samuel, beliebter engl. Dichter, ein Freund des Lord Byron, geb. 1762 zu London, trieb das Geschäft eines Bankiers, st. 1855 in seiner Vaterstadt. Außer den Oden, Episteln u. dgl. machte ihn besonders berühmt das Lehrgedicht „Pleasures of memory“ (1792) sowie das beschreibende „Italy“.


Roggen (Secale cereale), bekannte Getreidegattung, je nach der Saatzeit Sommer- oder Winter-R., nicht so nahrhaft wie der Waizen, kommt aber noch auf kargem, sandigem Boden fort, ist weniger Krankheiten unterworfen als der Waizen und hat längeres, besseres Stroh; er wird hauptsächlich im nördl. Europa angebaut.


Rogier (Roschieh), Charles, geb. 1800 zu St. Quentin, seit 1812 nach Lüttich übergesiedelt, studierte die Rechte, betheiligte sich an der Opposition gegen das Haus Oranien und 1830 an der belg. Revolution, war bis 1852 mehremal Minister. Sein Bruder Firmin, geb. 1791, ist belg. Gesandter in Paris.


Rogniat (Ronjah), Joseph, Vicomte de, geb. 1767 zu Vienne, diente seit 1792 als Genieoffizier, wurde unter Napoleon I. Divisionsgeneral, 1817 Vicomte, 1832 Pair, st. 1840; militärischer Schriftsteller, hauptsächlich über das Belagerungswesen.


Roh, Peter, P., einer der ausgezeichnetsten Kanzelredner der Gegenwart, geb. 1811 zu Aven, Bezirk Courthey im Walliserland, trat zu Steffis im Kanton Freiburg i. d. Schw. 1829 in den Jesuitenorden und zeichnete sich namentlich in den Naturwissenschaften so aus, daß er noch als Student zum Hilfslehrer derselben am Athenäum zu Freiburg bestellt wurde. Nachdem er längere Zeit als Gymnasiallehrer gewirkt hatte, wurde R. 1840 Priester, Professor der Dogmatik, zunächst in Freiburg, dann aber in Luzern. Hier war er die Seele des neu errichteten Jesuitencollegiums und einer der Gründer der von Pius IX. genehmigten Akademie des hl. Karl Borromäus. Die Katastrophe des Jahres 1847 hatte für P. R. die Folge, daß er in der strengsten Winterszeit über den Rhonegletscher u. Simplonpaß nach Piemont fliehen mußte. Er pilgerte alsdann in Oesterreich, Frankreich u. Belgien herum, bis der Umschwung der Verhältnisse es möglich machte, daß seit August 1850 P. R. in Deutschland und namentlich in dem von der Revolution seit Jahren arg durchwühlten Südwestdeutschland als Missionsprediger auftreten konnte, als welcher er noch jetzt (Frühling 1856) wirkt. Seine Predigten zeichnen sich aus durch eine seltene Vereinigung von Gedankenfülle u. Logik, tiefem Ernst und ächtem Humor. Schrieb in die Annalen der Borromäus-Akademie 1846–47 über Ultramontanismus, les Jésuites en Vallais u. s. f.


Rohan (Rohang), altes, von den Herzogen der Bretagne abstammendes Geschlecht, dauert noch in der Linie R.-Guémené-Rochefort-Montauban, die auch in Oesterreich fürstlich ist, und R.-Chabot, die nur weiblicherseits von den R. abstammt; die Linie Soubise ist 1787 erloschen. Die historisch bekanntesten R.s sind:


Rohan, Henri, Herzog von, geb. 1579, Hugenotte, diente Heinrich IV.,

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[747/0748] Rogenstein, Oolith, körniger Kalkstein durch Sandmergel cämentirt, gehört zur sog. Juraformation. Roger, I., Sohn des Normannen Tancred von Hauteville, jüngerer Bruder des Robert Guiscard, eroberte 1060 Messina und den größeren Theil von Sicilien, mit jenem Calabrien, folgte ihm 1085 als Haupt der ital. Normannen, nahm den Saracenen Malta ab, st. 1101. – R. II., Sohn des Vorigen, von 1101–54 König von Sicilien, eroberte Apulien, gerieth mit dem päpstl. Stuhl in Kampf, söhnte sich jedoch bald mit ihm aus und wurde dessen Stütze gegen die deutsche Uebermacht; mit dem byzantin. Kaiser war er fast beständig im Kriege, verheerte fast ganz Griechenland, eroberte auch einen Theil der nordafrikan. Küste, st. 26. Febr. 1154 und hinterließ seinem Sohne Wilhelm I. ein blühendes Königreich. Roger Baco, s. Baco, R. Roger od. Rogier, van der Wyde genannt, ausgezeichneter niederl. Maler, gest. 1529, auch als Glasmaler berühmt. Seine Gemälde sind sehr selten. Rogers (Raddschrs), Samuel, beliebter engl. Dichter, ein Freund des Lord Byron, geb. 1762 zu London, trieb das Geschäft eines Bankiers, st. 1855 in seiner Vaterstadt. Außer den Oden, Episteln u. dgl. machte ihn besonders berühmt das Lehrgedicht „Pleasures of memory“ (1792) sowie das beschreibende „Italy“. Roggen (Secale cereale), bekannte Getreidegattung, je nach der Saatzeit Sommer- oder Winter-R., nicht so nahrhaft wie der Waizen, kommt aber noch auf kargem, sandigem Boden fort, ist weniger Krankheiten unterworfen als der Waizen und hat längeres, besseres Stroh; er wird hauptsächlich im nördl. Europa angebaut. Rogier (Roschieh), Charles, geb. 1800 zu St. Quentin, seit 1812 nach Lüttich übergesiedelt, studierte die Rechte, betheiligte sich an der Opposition gegen das Haus Oranien und 1830 an der belg. Revolution, war bis 1852 mehremal Minister. Sein Bruder Firmin, geb. 1791, ist belg. Gesandter in Paris. Rogniat (Ronjah), Joseph, Vicomte de, geb. 1767 zu Vienne, diente seit 1792 als Genieoffizier, wurde unter Napoleon I. Divisionsgeneral, 1817 Vicomte, 1832 Pair, st. 1840; militärischer Schriftsteller, hauptsächlich über das Belagerungswesen. Roh, Peter, P., einer der ausgezeichnetsten Kanzelredner der Gegenwart, geb. 1811 zu Aven, Bezirk Courthey im Walliserland, trat zu Steffis im Kanton Freiburg i. d. Schw. 1829 in den Jesuitenorden und zeichnete sich namentlich in den Naturwissenschaften so aus, daß er noch als Student zum Hilfslehrer derselben am Athenäum zu Freiburg bestellt wurde. Nachdem er längere Zeit als Gymnasiallehrer gewirkt hatte, wurde R. 1840 Priester, Professor der Dogmatik, zunächst in Freiburg, dann aber in Luzern. Hier war er die Seele des neu errichteten Jesuitencollegiums und einer der Gründer der von Pius IX. genehmigten Akademie des hl. Karl Borromäus. Die Katastrophe des Jahres 1847 hatte für P. R. die Folge, daß er in der strengsten Winterszeit über den Rhonegletscher u. Simplonpaß nach Piemont fliehen mußte. Er pilgerte alsdann in Oesterreich, Frankreich u. Belgien herum, bis der Umschwung der Verhältnisse es möglich machte, daß seit August 1850 P. R. in Deutschland und namentlich in dem von der Revolution seit Jahren arg durchwühlten Südwestdeutschland als Missionsprediger auftreten konnte, als welcher er noch jetzt (Frühling 1856) wirkt. Seine Predigten zeichnen sich aus durch eine seltene Vereinigung von Gedankenfülle u. Logik, tiefem Ernst und ächtem Humor. Schrieb in die Annalen der Borromäus-Akademie 1846–47 über Ultramontanismus, les Jésuites en Vallais u. s. f. Rohan (Rohang), altes, von den Herzogen der Bretagne abstammendes Geschlecht, dauert noch in der Linie R.-Guémené-Rochefort-Montauban, die auch in Oesterreich fürstlich ist, und R.-Chabot, die nur weiblicherseits von den R. abstammt; die Linie Soubise ist 1787 erloschen. Die historisch bekanntesten R.s sind: Rohan, Henri, Herzog von, geb. 1579, Hugenotte, diente Heinrich IV.,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 747. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/748>, abgerufen am 22.11.2024.