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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Magna charta (the great charter), heißt der Freiheitsbrief, der 1215 dem engl. Könige Johann I. durch einen Aufstand des Adels und Volks abgenöthigt wurde. Derselbe bestätigt zunächst die Rechte des Adels, der Geistlichkeit und die Privilegien der Städte, bestimmt sodann 3 Fälle, in welchen die Krone von sich aus Geldhilfe erheben darf u. daß niemand ohne gerichtliches Erkenntniß verfolgt oder bestraft werden dürfe, bestätigt namentlich auch die Municipalfreiheit Londons, trifft Verfügungen zu Gunsten des freien Verkehrs, und wird deßwegen von den Engländern als die Grundlage ihrer Constitution verehrt. In den folgenden Bürgerkriegen wurde sie mehrfach bestätigt und erweitert, namentlich 1224 mit dem Gesetze, daß niemand außer durch Urtheil von Seinesgleichen an Leib u. Gut gestraft werden dürfe. Die beste Ausgabe der M. ch. ist von Blackstone.


Magnäanisches Legat, gestiftet von dem Isländer Arne Magnussen, geb. 1663, gest. 1730 zu Kopenhagen, bestehend in einer reichen Sammlung von Manuscripten und in einem Kapitale, das zur Unterstützung altnordischer Studien bestimmt ist.


Magnan (Manjang), Bernard Pierre, geb. 1791 zu Paris, wurde früh Soldat, 1814 Hauptmann in der kaiserl. Garde, 1831 Brigadegeneral, schloß sich 1849 dem Präsidenten Louis Napoleon an, wurde Generallieutenant, 1851 Obercommandant von Paris, 1853 Marschall.


Magnanim, lat. magnanimus, großmüthig, hochherzig; M.ität. Hochsinn.


Magnaten (lat. Magno-nati, d. h. Hochgeborene), hießen in Polen die Erzbischöfe und Bischöfe, die Woiwoden, Castellane und Minister; in Ungarn der Palatin, die Reichs- u. Hofrichter, der Ban von Kroatien, Slavonien u. Dalmatien, der Schatzmeister u. die höchsten Hofbeamten, die Grafen und Freiherren, die am Reichstage sich in einer eigenen Kammer, der M.tafel, versammelten. Die Prälaten führten den Titel M. nicht.


Magne (Manji), Pierre, geb. 1806 zu Perigueux, Advocat, 1843 Deputirter, 1849 Minister der Bauten, 1855 der Finanzen.


Magnesia, s. Bittererde.


Magnesia, thessal. Landschaft und Halbinsel mit der gleichnamigen Hauptstadt. - M., lydische Stadt am Berge Sipylus, jetzt Manissa, mit 40000 E. Sieg des Scipio Asiaticus 190 v. Chr. - M., Stadt in Karien, jetzt Gutzelhissar mit 30000 E.


Magnesium, Magnium, Talcium, ein aus der Magnesia (M.oxyd), zuerst von H. Davy, sodann von Bussy noch vollständiger dargestelltes, silberweißes, lebhaft glänzendes, sehr dehnbares Metall. Es krystallisirt nach Becquerel in Octaedern. Vgl. Bittererde.


Magnet, s. Magnetismus.


Magnetische Curen, die Anwendung des Magnets gegen gewisse krankhafte Zustände des Körpers, so namentlich zur Hebung von Nervenschmerzen und Krämpfen. Sie geschieht entweder durch Streichen mit einem starken Magnet nach dem Laufe des leidenden Nerven, und zwar in der Richtung vom Centralende gegen das peripherische Ende desselben (Streichmethode); oder durch länger dauernde Application des Magnets an die leidenden Stellen (Fixirmethode); od. dadurch, daß man kleinere Magnete aufbindet. Ungleich kräftiger aber wirken die magneto-electrischen Rotationsapparate, bei denen durch magnetische Strömungen secundäre neue, electrische Strömungen erregt u. angewendet werden. Benützung jetzt ziemlich häufig bei Lähmungen und Neuralgien.


Magnetismus u. Magnet. Es gibt in der Natur Eisenerze (namentlich der Magneteisenstein), welche kleinere und auch größere Eisentheilchen anziehen; man nannte sie natürliche Magnete, und die Kraft, die dieser Wirkung zu Grunde liegt, M. Die natürlichen Magnete theilen die magnetische Kraft auch dem Eisen u. Stahl mit, wodurch diese zu künstlichen Magneten werden. Das gewöhnliche weiche Eisen wird schon durch bloße Berührung mit einem andern Magnete magnetisch, behält aber diese Kraft nur so lange, als es mit dem Magnete in unmittelbarer Berührung ist; der Stahl dagegen nimmt die magnetische Kraft


Magna charta (the great charter), heißt der Freiheitsbrief, der 1215 dem engl. Könige Johann I. durch einen Aufstand des Adels und Volks abgenöthigt wurde. Derselbe bestätigt zunächst die Rechte des Adels, der Geistlichkeit und die Privilegien der Städte, bestimmt sodann 3 Fälle, in welchen die Krone von sich aus Geldhilfe erheben darf u. daß niemand ohne gerichtliches Erkenntniß verfolgt oder bestraft werden dürfe, bestätigt namentlich auch die Municipalfreiheit Londons, trifft Verfügungen zu Gunsten des freien Verkehrs, und wird deßwegen von den Engländern als die Grundlage ihrer Constitution verehrt. In den folgenden Bürgerkriegen wurde sie mehrfach bestätigt und erweitert, namentlich 1224 mit dem Gesetze, daß niemand außer durch Urtheil von Seinesgleichen an Leib u. Gut gestraft werden dürfe. Die beste Ausgabe der M. ch. ist von Blackstone.


Magnäanisches Legat, gestiftet von dem Isländer Arne Magnussen, geb. 1663, gest. 1730 zu Kopenhagen, bestehend in einer reichen Sammlung von Manuscripten und in einem Kapitale, das zur Unterstützung altnordischer Studien bestimmt ist.


Magnan (Manjang), Bernard Pierre, geb. 1791 zu Paris, wurde früh Soldat, 1814 Hauptmann in der kaiserl. Garde, 1831 Brigadegeneral, schloß sich 1849 dem Präsidenten Louis Napoleon an, wurde Generallieutenant, 1851 Obercommandant von Paris, 1853 Marschall.


Magnanim, lat. magnanimus, großmüthig, hochherzig; M.ität. Hochsinn.


Magnaten (lat. Magno-nati, d. h. Hochgeborene), hießen in Polen die Erzbischöfe und Bischöfe, die Woiwoden, Castellane und Minister; in Ungarn der Palatin, die Reichs- u. Hofrichter, der Ban von Kroatien, Slavonien u. Dalmatien, der Schatzmeister u. die höchsten Hofbeamten, die Grafen und Freiherren, die am Reichstage sich in einer eigenen Kammer, der M.tafel, versammelten. Die Prälaten führten den Titel M. nicht.


Magne (Manji), Pierre, geb. 1806 zu Perigueux, Advocat, 1843 Deputirter, 1849 Minister der Bauten, 1855 der Finanzen.


Magnesia, s. Bittererde.


Magnesia, thessal. Landschaft und Halbinsel mit der gleichnamigen Hauptstadt. – M., lydische Stadt am Berge Sipylus, jetzt Manissa, mit 40000 E. Sieg des Scipio Asiaticus 190 v. Chr. – M., Stadt in Karien, jetzt Gutzelhissar mit 30000 E.


Magnesium, Magnium, Talcium, ein aus der Magnesia (M.oxyd), zuerst von H. Davy, sodann von Bussy noch vollständiger dargestelltes, silberweißes, lebhaft glänzendes, sehr dehnbares Metall. Es krystallisirt nach Becquerel in Octaëdern. Vgl. Bittererde.


Magnet, s. Magnetismus.


Magnetische Curen, die Anwendung des Magnets gegen gewisse krankhafte Zustände des Körpers, so namentlich zur Hebung von Nervenschmerzen und Krämpfen. Sie geschieht entweder durch Streichen mit einem starken Magnet nach dem Laufe des leidenden Nerven, und zwar in der Richtung vom Centralende gegen das peripherische Ende desselben (Streichmethode); oder durch länger dauernde Application des Magnets an die leidenden Stellen (Fixirmethode); od. dadurch, daß man kleinere Magnete aufbindet. Ungleich kräftiger aber wirken die magneto-electrischen Rotationsapparate, bei denen durch magnetische Strömungen secundäre neue, electrische Strömungen erregt u. angewendet werden. Benützung jetzt ziemlich häufig bei Lähmungen und Neuralgien.


Magnetismus u. Magnet. Es gibt in der Natur Eisenerze (namentlich der Magneteisenstein), welche kleinere und auch größere Eisentheilchen anziehen; man nannte sie natürliche Magnete, und die Kraft, die dieser Wirkung zu Grunde liegt, M. Die natürlichen Magnete theilen die magnetische Kraft auch dem Eisen u. Stahl mit, wodurch diese zu künstlichen Magneten werden. Das gewöhnliche weiche Eisen wird schon durch bloße Berührung mit einem andern Magnete magnetisch, behält aber diese Kraft nur so lange, als es mit dem Magnete in unmittelbarer Berührung ist; der Stahl dagegen nimmt die magnetische Kraft

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[68/0069] Magna charta (the great charter), heißt der Freiheitsbrief, der 1215 dem engl. Könige Johann I. durch einen Aufstand des Adels und Volks abgenöthigt wurde. Derselbe bestätigt zunächst die Rechte des Adels, der Geistlichkeit und die Privilegien der Städte, bestimmt sodann 3 Fälle, in welchen die Krone von sich aus Geldhilfe erheben darf u. daß niemand ohne gerichtliches Erkenntniß verfolgt oder bestraft werden dürfe, bestätigt namentlich auch die Municipalfreiheit Londons, trifft Verfügungen zu Gunsten des freien Verkehrs, und wird deßwegen von den Engländern als die Grundlage ihrer Constitution verehrt. In den folgenden Bürgerkriegen wurde sie mehrfach bestätigt und erweitert, namentlich 1224 mit dem Gesetze, daß niemand außer durch Urtheil von Seinesgleichen an Leib u. Gut gestraft werden dürfe. Die beste Ausgabe der M. ch. ist von Blackstone. Magnäanisches Legat, gestiftet von dem Isländer Arne Magnussen, geb. 1663, gest. 1730 zu Kopenhagen, bestehend in einer reichen Sammlung von Manuscripten und in einem Kapitale, das zur Unterstützung altnordischer Studien bestimmt ist. Magnan (Manjang), Bernard Pierre, geb. 1791 zu Paris, wurde früh Soldat, 1814 Hauptmann in der kaiserl. Garde, 1831 Brigadegeneral, schloß sich 1849 dem Präsidenten Louis Napoleon an, wurde Generallieutenant, 1851 Obercommandant von Paris, 1853 Marschall. Magnanim, lat. magnanimus, großmüthig, hochherzig; M.ität. Hochsinn. Magnaten (lat. Magno-nati, d. h. Hochgeborene), hießen in Polen die Erzbischöfe und Bischöfe, die Woiwoden, Castellane und Minister; in Ungarn der Palatin, die Reichs- u. Hofrichter, der Ban von Kroatien, Slavonien u. Dalmatien, der Schatzmeister u. die höchsten Hofbeamten, die Grafen und Freiherren, die am Reichstage sich in einer eigenen Kammer, der M.tafel, versammelten. Die Prälaten führten den Titel M. nicht. Magne (Manji), Pierre, geb. 1806 zu Perigueux, Advocat, 1843 Deputirter, 1849 Minister der Bauten, 1855 der Finanzen. Magnesia, s. Bittererde. Magnesia, thessal. Landschaft und Halbinsel mit der gleichnamigen Hauptstadt. – M., lydische Stadt am Berge Sipylus, jetzt Manissa, mit 40000 E. Sieg des Scipio Asiaticus 190 v. Chr. – M., Stadt in Karien, jetzt Gutzelhissar mit 30000 E. Magnesium, Magnium, Talcium, ein aus der Magnesia (M.oxyd), zuerst von H. Davy, sodann von Bussy noch vollständiger dargestelltes, silberweißes, lebhaft glänzendes, sehr dehnbares Metall. Es krystallisirt nach Becquerel in Octaëdern. Vgl. Bittererde. Magnet, s. Magnetismus. Magnetische Curen, die Anwendung des Magnets gegen gewisse krankhafte Zustände des Körpers, so namentlich zur Hebung von Nervenschmerzen und Krämpfen. Sie geschieht entweder durch Streichen mit einem starken Magnet nach dem Laufe des leidenden Nerven, und zwar in der Richtung vom Centralende gegen das peripherische Ende desselben (Streichmethode); oder durch länger dauernde Application des Magnets an die leidenden Stellen (Fixirmethode); od. dadurch, daß man kleinere Magnete aufbindet. Ungleich kräftiger aber wirken die magneto-electrischen Rotationsapparate, bei denen durch magnetische Strömungen secundäre neue, electrische Strömungen erregt u. angewendet werden. Benützung jetzt ziemlich häufig bei Lähmungen und Neuralgien. Magnetismus u. Magnet. Es gibt in der Natur Eisenerze (namentlich der Magneteisenstein), welche kleinere und auch größere Eisentheilchen anziehen; man nannte sie natürliche Magnete, und die Kraft, die dieser Wirkung zu Grunde liegt, M. Die natürlichen Magnete theilen die magnetische Kraft auch dem Eisen u. Stahl mit, wodurch diese zu künstlichen Magneten werden. Das gewöhnliche weiche Eisen wird schon durch bloße Berührung mit einem andern Magnete magnetisch, behält aber diese Kraft nur so lange, als es mit dem Magnete in unmittelbarer Berührung ist; der Stahl dagegen nimmt die magnetische Kraft

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/69>, abgerufen am 22.11.2024.