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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Concilien des 15. Jahrh.: Pisa 1409, Konstanz 1414-18, Basel 1431-39 und Ferrara-Florenz, die übrigens ihre wahre Aufgabe großentheils nicht begriffen, geschweige befriedigend lösten. In den Ereignissen des 15. Jahrh. liegt der Schlüssel zum Verständniß der Bewegung im 16. Das Auftreten Luthers 1517 war zweifelsohne der Beginn einer neuen Periode der Geschichte, weil es das Signal zu einer Reihe von Bewegungen gab, in Folge deren neben die alte Kirche als die Trägerin des Princips der Autorität sich der Protestantismus als Träger des Princips der subjectiven Freiheit stellte u. Gleichberechtigung erzwang. Bereits 1512 hatte die 5. Lateransynode dem allgemeinen Wunsch aller Bessern jener Zeit Ausdruck verliehen durch die Erklärung, daß eine Reform der ganzen Kirche in den Sitten nothwendig sei, allein Leo X. verkannte hierin seine Zeit, sein reformatorischgesinnter Nachfolger Hadrian VI. starb rasch weg, aus vielen Ursachen wuchs die Zahl derer, welche keine R. innerhalb der Kirche, sondern eine kirchlich-politische Revolution in ihrem Interesse fanden, von Tag zu Tag u. das kostbarste Kleinod der Christenheit, ihre Einheit im Glauben, war verloren, bevor das Tridentinerconcil zusammentreten konnte. Wie viele u. große Uebelstände in der Kirche übrigens vor u. zu Luthers Zeit vorhanden gewesen, geht am unwidersprechbarsten aus den Decreten des Tridentinerconciles (1545 bis 1563) hervor. Dagegen leistete dieses Concil, was für eine wahre R. Noth that; reformirte und neuerstehende Orden: Jesuiten, Theatiner, Barnabiten, Oratorianer und Mauriner, Karmeliter und Piaristen, die Ursulinerinen, barmherzige Brüder und Schwestern u. a. m. halfen die R. ins Leben einführen, der Gegensatz des Protestantismus war gleichfalls von reformatorischen Folgen für die Kirche, insofern er mittelbar die kirchliche Wissenschaft zu einem ungeahnten Aufschwunge anregte sowie den Eifer u. die Disciplin des Klerus förderte u. namentlich in Folge der Herrschaft, zu welcher seine Anschauungsweisen in allen Gebieten der Wissenschaft und des Lebens in paritätischen und wohl auch in kathol. Ländern im 18. Jahrh. gelangten, zur Neubelebung des kathol. Bewußtseins in unserer Zeit wesentlich beitrug. Ein weiterer Nutzen, der für die Kirche aus dem Protestantismus erwuchs, liegt darin, daß der Vorwurf von Glaubenszwang, Geistesdämpfung u. dergl. zum Unsinn geworden ist, da es jedermann freisteht, protestantisch zu werden, ohne daß er zeitliche Nachtheile zu fürchten braucht. - Ueber die R. des 16. Jahrh. s. d. Art. Ablaß, Luther, Melanchthon, Calvin, Zwingli, ferner Hugenotten, Lutheraner, Reformirte, dann die Art. über die einzelnen Länder: Deutschland, Preußen, Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Schweden, endlich: Dreißigjähriger Krieg. Die Zahl der Schriften über die R. u. Reformatoren des 16. Jahrh. ist eine ungeheuer große (in der Bibliographie biographique universelle, Brux. 1854, sind über M. Luther allein 269 angegeben), doch weitaus die größte Mehrzahl derselben bewegt sich noch immer in den unvereinbar entgegengesetzten Anschauungen, welche ein Protestant kurz also zusammen faßt: "Die Gegner der R. halten sie in ihrem Grunde u. Beginne für ungerecht und anmaßend, in ihrem Wesen für gehaltlos u. unbefriedigend, in ihren Wirkungen u. Folgen für die Quelle zahllosen Unheiles; denn sie sei, sagen sie, eine revolutionäre Auflehnung gegen die legitime Gewalt gewesen, sie habe ihren Grund im Eigendünkel und in der Selbstsucht der Reformatoren gehabt, sie habe nur zur Folie für die Erreichung sinnlicher Zwecke und dem Streben nach Ungebundenheit aller Art gedient; sie habe ferner der Religiosität allen Grund genommen u. ein willkürliches Glaubenssystem an deren Stelle gesetzt; sie habe endlich einen Geist des Widerspruchs, der Anmaßung und der Neuerung erzeugt, welcher die Quelle aller der folgenden Greuelscenen der Geschichte sei, ja sie habe geradezu die Völker in Opposition gegen ihre Regierungen gestellt und einen revolutionären Geist unter ihnen verbreitet. Die Verehrer und Anhänger der R. behaupten dagegen,

Concilien des 15. Jahrh.: Pisa 1409, Konstanz 1414–18, Basel 1431–39 und Ferrara-Florenz, die übrigens ihre wahre Aufgabe großentheils nicht begriffen, geschweige befriedigend lösten. In den Ereignissen des 15. Jahrh. liegt der Schlüssel zum Verständniß der Bewegung im 16. Das Auftreten Luthers 1517 war zweifelsohne der Beginn einer neuen Periode der Geschichte, weil es das Signal zu einer Reihe von Bewegungen gab, in Folge deren neben die alte Kirche als die Trägerin des Princips der Autorität sich der Protestantismus als Träger des Princips der subjectiven Freiheit stellte u. Gleichberechtigung erzwang. Bereits 1512 hatte die 5. Lateransynode dem allgemeinen Wunsch aller Bessern jener Zeit Ausdruck verliehen durch die Erklärung, daß eine Reform der ganzen Kirche in den Sitten nothwendig sei, allein Leo X. verkannte hierin seine Zeit, sein reformatorischgesinnter Nachfolger Hadrian VI. starb rasch weg, aus vielen Ursachen wuchs die Zahl derer, welche keine R. innerhalb der Kirche, sondern eine kirchlich-politische Revolution in ihrem Interesse fanden, von Tag zu Tag u. das kostbarste Kleinod der Christenheit, ihre Einheit im Glauben, war verloren, bevor das Tridentinerconcil zusammentreten konnte. Wie viele u. große Uebelstände in der Kirche übrigens vor u. zu Luthers Zeit vorhanden gewesen, geht am unwidersprechbarsten aus den Decreten des Tridentinerconciles (1545 bis 1563) hervor. Dagegen leistete dieses Concil, was für eine wahre R. Noth that; reformirte und neuerstehende Orden: Jesuiten, Theatiner, Barnabiten, Oratorianer und Mauriner, Karmeliter und Piaristen, die Ursulinerinen, barmherzige Brüder und Schwestern u. a. m. halfen die R. ins Leben einführen, der Gegensatz des Protestantismus war gleichfalls von reformatorischen Folgen für die Kirche, insofern er mittelbar die kirchliche Wissenschaft zu einem ungeahnten Aufschwunge anregte sowie den Eifer u. die Disciplin des Klerus förderte u. namentlich in Folge der Herrschaft, zu welcher seine Anschauungsweisen in allen Gebieten der Wissenschaft und des Lebens in paritätischen und wohl auch in kathol. Ländern im 18. Jahrh. gelangten, zur Neubelebung des kathol. Bewußtseins in unserer Zeit wesentlich beitrug. Ein weiterer Nutzen, der für die Kirche aus dem Protestantismus erwuchs, liegt darin, daß der Vorwurf von Glaubenszwang, Geistesdämpfung u. dergl. zum Unsinn geworden ist, da es jedermann freisteht, protestantisch zu werden, ohne daß er zeitliche Nachtheile zu fürchten braucht. – Ueber die R. des 16. Jahrh. s. d. Art. Ablaß, Luther, Melanchthon, Calvin, Zwingli, ferner Hugenotten, Lutheraner, Reformirte, dann die Art. über die einzelnen Länder: Deutschland, Preußen, Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Schweden, endlich: Dreißigjähriger Krieg. Die Zahl der Schriften über die R. u. Reformatoren des 16. Jahrh. ist eine ungeheuer große (in der Bibliographie biographique universelle, Brux. 1854, sind über M. Luther allein 269 angegeben), doch weitaus die größte Mehrzahl derselben bewegt sich noch immer in den unvereinbar entgegengesetzten Anschauungen, welche ein Protestant kurz also zusammen faßt: „Die Gegner der R. halten sie in ihrem Grunde u. Beginne für ungerecht und anmaßend, in ihrem Wesen für gehaltlos u. unbefriedigend, in ihren Wirkungen u. Folgen für die Quelle zahllosen Unheiles; denn sie sei, sagen sie, eine revolutionäre Auflehnung gegen die legitime Gewalt gewesen, sie habe ihren Grund im Eigendünkel und in der Selbstsucht der Reformatoren gehabt, sie habe nur zur Folie für die Erreichung sinnlicher Zwecke und dem Streben nach Ungebundenheit aller Art gedient; sie habe ferner der Religiosität allen Grund genommen u. ein willkürliches Glaubenssystem an deren Stelle gesetzt; sie habe endlich einen Geist des Widerspruchs, der Anmaßung und der Neuerung erzeugt, welcher die Quelle aller der folgenden Greuelscenen der Geschichte sei, ja sie habe geradezu die Völker in Opposition gegen ihre Regierungen gestellt und einen revolutionären Geist unter ihnen verbreitet. Die Verehrer und Anhänger der R. behaupten dagegen,

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[684/0685] Concilien des 15. Jahrh.: Pisa 1409, Konstanz 1414–18, Basel 1431–39 und Ferrara-Florenz, die übrigens ihre wahre Aufgabe großentheils nicht begriffen, geschweige befriedigend lösten. In den Ereignissen des 15. Jahrh. liegt der Schlüssel zum Verständniß der Bewegung im 16. Das Auftreten Luthers 1517 war zweifelsohne der Beginn einer neuen Periode der Geschichte, weil es das Signal zu einer Reihe von Bewegungen gab, in Folge deren neben die alte Kirche als die Trägerin des Princips der Autorität sich der Protestantismus als Träger des Princips der subjectiven Freiheit stellte u. Gleichberechtigung erzwang. Bereits 1512 hatte die 5. Lateransynode dem allgemeinen Wunsch aller Bessern jener Zeit Ausdruck verliehen durch die Erklärung, daß eine Reform der ganzen Kirche in den Sitten nothwendig sei, allein Leo X. verkannte hierin seine Zeit, sein reformatorischgesinnter Nachfolger Hadrian VI. starb rasch weg, aus vielen Ursachen wuchs die Zahl derer, welche keine R. innerhalb der Kirche, sondern eine kirchlich-politische Revolution in ihrem Interesse fanden, von Tag zu Tag u. das kostbarste Kleinod der Christenheit, ihre Einheit im Glauben, war verloren, bevor das Tridentinerconcil zusammentreten konnte. Wie viele u. große Uebelstände in der Kirche übrigens vor u. zu Luthers Zeit vorhanden gewesen, geht am unwidersprechbarsten aus den Decreten des Tridentinerconciles (1545 bis 1563) hervor. Dagegen leistete dieses Concil, was für eine wahre R. Noth that; reformirte und neuerstehende Orden: Jesuiten, Theatiner, Barnabiten, Oratorianer und Mauriner, Karmeliter und Piaristen, die Ursulinerinen, barmherzige Brüder und Schwestern u. a. m. halfen die R. ins Leben einführen, der Gegensatz des Protestantismus war gleichfalls von reformatorischen Folgen für die Kirche, insofern er mittelbar die kirchliche Wissenschaft zu einem ungeahnten Aufschwunge anregte sowie den Eifer u. die Disciplin des Klerus förderte u. namentlich in Folge der Herrschaft, zu welcher seine Anschauungsweisen in allen Gebieten der Wissenschaft und des Lebens in paritätischen und wohl auch in kathol. Ländern im 18. Jahrh. gelangten, zur Neubelebung des kathol. Bewußtseins in unserer Zeit wesentlich beitrug. Ein weiterer Nutzen, der für die Kirche aus dem Protestantismus erwuchs, liegt darin, daß der Vorwurf von Glaubenszwang, Geistesdämpfung u. dergl. zum Unsinn geworden ist, da es jedermann freisteht, protestantisch zu werden, ohne daß er zeitliche Nachtheile zu fürchten braucht. – Ueber die R. des 16. Jahrh. s. d. Art. Ablaß, Luther, Melanchthon, Calvin, Zwingli, ferner Hugenotten, Lutheraner, Reformirte, dann die Art. über die einzelnen Länder: Deutschland, Preußen, Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Schweden, endlich: Dreißigjähriger Krieg. Die Zahl der Schriften über die R. u. Reformatoren des 16. Jahrh. ist eine ungeheuer große (in der Bibliographie biographique universelle, Brux. 1854, sind über M. Luther allein 269 angegeben), doch weitaus die größte Mehrzahl derselben bewegt sich noch immer in den unvereinbar entgegengesetzten Anschauungen, welche ein Protestant kurz also zusammen faßt: „Die Gegner der R. halten sie in ihrem Grunde u. Beginne für ungerecht und anmaßend, in ihrem Wesen für gehaltlos u. unbefriedigend, in ihren Wirkungen u. Folgen für die Quelle zahllosen Unheiles; denn sie sei, sagen sie, eine revolutionäre Auflehnung gegen die legitime Gewalt gewesen, sie habe ihren Grund im Eigendünkel und in der Selbstsucht der Reformatoren gehabt, sie habe nur zur Folie für die Erreichung sinnlicher Zwecke und dem Streben nach Ungebundenheit aller Art gedient; sie habe ferner der Religiosität allen Grund genommen u. ein willkürliches Glaubenssystem an deren Stelle gesetzt; sie habe endlich einen Geist des Widerspruchs, der Anmaßung und der Neuerung erzeugt, welcher die Quelle aller der folgenden Greuelscenen der Geschichte sei, ja sie habe geradezu die Völker in Opposition gegen ihre Regierungen gestellt und einen revolutionären Geist unter ihnen verbreitet. Die Verehrer und Anhänger der R. behaupten dagegen,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/685>, abgerufen am 24.11.2024.