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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Rationalisten waren und sind bei aller sonstigen Verschiedenheit darin einig, die Vernunft zur letzten Instanz in den höchsten Fragen des Seins u. Lebens zu machen od. die göttliche Offenbarung und Kirchenlehre nur anzunehmen, weil u. insoweit dieselben von der Vernunft begriffen werden. Dem entschiedenen R. trat der Supernaturalismus entgegen, welcher mehr od. minder den religiösen Glauben als über der Vernunft stehend vertheidigte, während die rationalen Supernaturalisten die übernatürliche Offenbarung als Thatsache bestehen, der Vernunft aber das Recht ließen, dieselbe zum Verständnisse zu bringen, die supernaturalen Rationalisten wiederum die Vernunft als das einzige Organ für Anerkennung u. für das Verständniß der übernatürlichen Offenbarung betrachteten u. s. f. - Ursprünglich als wohlthätiger Gegensatz zum verknöcherten Buchstabenglauben sich erhebend, offenbarte sich der R. bekanntlich bald als der krasseste Subjectivismus, förderte vor und nach Kants "Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" allerlei Mißgeburten, sogen. Vernunftreligionen zu Tage und artete vielfach zur völligen Religionslosigkeit, zum Nihilismus aus, gegen den sich in den letzten Jahren bei den Protestanten energische Opposition geltend zu machen begann.


Ratisbonne, Marie Alphonse, viel genannt wegen seiner wunderbaren Bekehrung zum Christenthum, geb. 1814 zu Straßburg aus einer reichen jüdischen Familie, huldigte gar keiner positiven Religion und trug vom Judenthum nur noch einen tiefgehenden Haß gegen das Christenthum in sich, als er Ende 1841 eine Reise nach Unteritalien machte. Im Januar 1842 kam er nach Rom, besuchte den Baron Theod. von Bussierre, einen kathol. gewordenen Jugendfreund und theologischen Schriftsteller, ließ es sich als Scherz gefallen, daß ihm dieser eine Medaille der allerseligsten Jungfrau umhing und versprach auch, Morgens und Abends das kurze Memorare des hl. Bernhard zu Ehren der Mutter Gottes zu beten. Dies geschah am 9. Januar 1842; am 20. Januar Nachmittags kam R. in der Sankt Andreaskirche in Folge einer Erscheinung der Muttergottes plötzlich zum Glauben, am 31. desselben Monats empfing er in der Kirche Al Gesu die Sacramente der Taufe, Firmung, der Buße u. des Altars. Später wurde er ein Mitglied der Gesellschaft Jesu, trat aber wieder aus derselben aus, um sich ausschließlich der Bekehrung seines Volkes zu widmen. Unter den Schriften über R.s Bekehrung erwähnen wir die Relation authentique von Bussierre, Par. 1842 (in vielen Auflagen), sowie die von Th. Walsh: Le comte de la Ferronaye et M. A. Ratisbonne, Paris 1843.


Ratzschky, Joseph Franz von, geb. 1757 zu Wien, gest. 1810 als k. k. Beamter, komischer Dichter. (Gedichte, Wien 1785, 1794 und 1805.)


Ratten, s. Maus.


Rattenberg, tyrolische Stadt zwischen Kufstein u. Schwatz, mit 900 E., Bergbau auf Kupfer und Silber.


Ratum, lat., beschlossen, genehmigt, das Genehmigte; ratum et gratum, genehmigt und gutgeheißen.


Ratzeburg, mecklenburg-strelitzisches Fürstenthum, Enclave zwischen Mecklenburg-Schwerin, Lauenburg und dem lübeckischen Gebiet, 61/2 #M. groß, mit 16000 E. Die Stadt R. auf einer Insel des gleichnamigen Sees hat 3500 E., gehört größtentheils zu Lauenburg. Das 1154 gestiftete Bisthum R. wurde 1554 von Mecklenburg administirt u. im westfäl. Frieden vollends säcularisirt; 1701 kam es an Mecklenburg-Strelitz.


Rau, Karl Heinrich, geb. 1792 zu Erlangen, seit 1822 Professor der Staats- u. Kameralwissenschaften zu Heidelberg, fruchtbarer u. einflußreicher Schriftsteller über Nationalökonomie. "Lehrbuch der politischen Oekonomie" Heidelb. 1826 bis 37; "Archiv der politischen Oekonomie" Bd. 1-6,1834-39; 2. Folge, 10 Bde., 1840-53.


Raub (rapina), Vergewaltigung an einer Person, um ihr Eigenthum zu entwenden. R. mord, Tödtung, um den Diebstahl ausführen zu können. Straßen-R., auf öffentlichen Wegen, als besonders verwegen u. strafbar. Menschen-R., entweder gewaltsame Entführung

Rationalisten waren und sind bei aller sonstigen Verschiedenheit darin einig, die Vernunft zur letzten Instanz in den höchsten Fragen des Seins u. Lebens zu machen od. die göttliche Offenbarung und Kirchenlehre nur anzunehmen, weil u. insoweit dieselben von der Vernunft begriffen werden. Dem entschiedenen R. trat der Supernaturalismus entgegen, welcher mehr od. minder den religiösen Glauben als über der Vernunft stehend vertheidigte, während die rationalen Supernaturalisten die übernatürliche Offenbarung als Thatsache bestehen, der Vernunft aber das Recht ließen, dieselbe zum Verständnisse zu bringen, die supernaturalen Rationalisten wiederum die Vernunft als das einzige Organ für Anerkennung u. für das Verständniß der übernatürlichen Offenbarung betrachteten u. s. f. – Ursprünglich als wohlthätiger Gegensatz zum verknöcherten Buchstabenglauben sich erhebend, offenbarte sich der R. bekanntlich bald als der krasseste Subjectivismus, förderte vor und nach Kants „Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ allerlei Mißgeburten, sogen. Vernunftreligionen zu Tage und artete vielfach zur völligen Religionslosigkeit, zum Nihilismus aus, gegen den sich in den letzten Jahren bei den Protestanten energische Opposition geltend zu machen begann.


Ratisbonne, Marie Alphonse, viel genannt wegen seiner wunderbaren Bekehrung zum Christenthum, geb. 1814 zu Straßburg aus einer reichen jüdischen Familie, huldigte gar keiner positiven Religion und trug vom Judenthum nur noch einen tiefgehenden Haß gegen das Christenthum in sich, als er Ende 1841 eine Reise nach Unteritalien machte. Im Januar 1842 kam er nach Rom, besuchte den Baron Theod. von Bussierre, einen kathol. gewordenen Jugendfreund und theologischen Schriftsteller, ließ es sich als Scherz gefallen, daß ihm dieser eine Medaille der allerseligsten Jungfrau umhing und versprach auch, Morgens und Abends das kurze Memorare des hl. Bernhard zu Ehren der Mutter Gottes zu beten. Dies geschah am 9. Januar 1842; am 20. Januar Nachmittags kam R. in der Sankt Andreaskirche in Folge einer Erscheinung der Muttergottes plötzlich zum Glauben, am 31. desselben Monats empfing er in der Kirche Al Gesu die Sacramente der Taufe, Firmung, der Buße u. des Altars. Später wurde er ein Mitglied der Gesellschaft Jesu, trat aber wieder aus derselben aus, um sich ausschließlich der Bekehrung seines Volkes zu widmen. Unter den Schriften über R.s Bekehrung erwähnen wir die Relation authentique von Bussierre, Par. 1842 (in vielen Auflagen), sowie die von Th. Walsh: Le comte de la Ferronaye et M. A. Ratisbonne, Paris 1843.


Ratzschky, Joseph Franz von, geb. 1757 zu Wien, gest. 1810 als k. k. Beamter, komischer Dichter. (Gedichte, Wien 1785, 1794 und 1805.)


Ratten, s. Maus.


Rattenberg, tyrolische Stadt zwischen Kufstein u. Schwatz, mit 900 E., Bergbau auf Kupfer und Silber.


Ratum, lat., beschlossen, genehmigt, das Genehmigte; ratum et gratum, genehmigt und gutgeheißen.


Ratzeburg, mecklenburg-strelitzisches Fürstenthum, Enclave zwischen Mecklenburg-Schwerin, Lauenburg und dem lübeckischen Gebiet, 61/2 □M. groß, mit 16000 E. Die Stadt R. auf einer Insel des gleichnamigen Sees hat 3500 E., gehört größtentheils zu Lauenburg. Das 1154 gestiftete Bisthum R. wurde 1554 von Mecklenburg administirt u. im westfäl. Frieden vollends säcularisirt; 1701 kam es an Mecklenburg-Strelitz.


Rau, Karl Heinrich, geb. 1792 zu Erlangen, seit 1822 Professor der Staats- u. Kameralwissenschaften zu Heidelberg, fruchtbarer u. einflußreicher Schriftsteller über Nationalökonomie. „Lehrbuch der politischen Oekonomie“ Heidelb. 1826 bis 37; „Archiv der politischen Oekonomie“ Bd. 1–6,1834–39; 2. Folge, 10 Bde., 1840–53.


Raub (rapina), Vergewaltigung an einer Person, um ihr Eigenthum zu entwenden. R. mord, Tödtung, um den Diebstahl ausführen zu können. Straßen-R., auf öffentlichen Wegen, als besonders verwegen u. strafbar. Menschen-R., entweder gewaltsame Entführung

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[669/0670] Rationalisten waren und sind bei aller sonstigen Verschiedenheit darin einig, die Vernunft zur letzten Instanz in den höchsten Fragen des Seins u. Lebens zu machen od. die göttliche Offenbarung und Kirchenlehre nur anzunehmen, weil u. insoweit dieselben von der Vernunft begriffen werden. Dem entschiedenen R. trat der Supernaturalismus entgegen, welcher mehr od. minder den religiösen Glauben als über der Vernunft stehend vertheidigte, während die rationalen Supernaturalisten die übernatürliche Offenbarung als Thatsache bestehen, der Vernunft aber das Recht ließen, dieselbe zum Verständnisse zu bringen, die supernaturalen Rationalisten wiederum die Vernunft als das einzige Organ für Anerkennung u. für das Verständniß der übernatürlichen Offenbarung betrachteten u. s. f. – Ursprünglich als wohlthätiger Gegensatz zum verknöcherten Buchstabenglauben sich erhebend, offenbarte sich der R. bekanntlich bald als der krasseste Subjectivismus, förderte vor und nach Kants „Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ allerlei Mißgeburten, sogen. Vernunftreligionen zu Tage und artete vielfach zur völligen Religionslosigkeit, zum Nihilismus aus, gegen den sich in den letzten Jahren bei den Protestanten energische Opposition geltend zu machen begann. Ratisbonne, Marie Alphonse, viel genannt wegen seiner wunderbaren Bekehrung zum Christenthum, geb. 1814 zu Straßburg aus einer reichen jüdischen Familie, huldigte gar keiner positiven Religion und trug vom Judenthum nur noch einen tiefgehenden Haß gegen das Christenthum in sich, als er Ende 1841 eine Reise nach Unteritalien machte. Im Januar 1842 kam er nach Rom, besuchte den Baron Theod. von Bussierre, einen kathol. gewordenen Jugendfreund und theologischen Schriftsteller, ließ es sich als Scherz gefallen, daß ihm dieser eine Medaille der allerseligsten Jungfrau umhing und versprach auch, Morgens und Abends das kurze Memorare des hl. Bernhard zu Ehren der Mutter Gottes zu beten. Dies geschah am 9. Januar 1842; am 20. Januar Nachmittags kam R. in der Sankt Andreaskirche in Folge einer Erscheinung der Muttergottes plötzlich zum Glauben, am 31. desselben Monats empfing er in der Kirche Al Gesu die Sacramente der Taufe, Firmung, der Buße u. des Altars. Später wurde er ein Mitglied der Gesellschaft Jesu, trat aber wieder aus derselben aus, um sich ausschließlich der Bekehrung seines Volkes zu widmen. Unter den Schriften über R.s Bekehrung erwähnen wir die Relation authentique von Bussierre, Par. 1842 (in vielen Auflagen), sowie die von Th. Walsh: Le comte de la Ferronaye et M. A. Ratisbonne, Paris 1843. Ratzschky, Joseph Franz von, geb. 1757 zu Wien, gest. 1810 als k. k. Beamter, komischer Dichter. (Gedichte, Wien 1785, 1794 und 1805.) Ratten, s. Maus. Rattenberg, tyrolische Stadt zwischen Kufstein u. Schwatz, mit 900 E., Bergbau auf Kupfer und Silber. Ratum, lat., beschlossen, genehmigt, das Genehmigte; ratum et gratum, genehmigt und gutgeheißen. Ratzeburg, mecklenburg-strelitzisches Fürstenthum, Enclave zwischen Mecklenburg-Schwerin, Lauenburg und dem lübeckischen Gebiet, 61/2 □M. groß, mit 16000 E. Die Stadt R. auf einer Insel des gleichnamigen Sees hat 3500 E., gehört größtentheils zu Lauenburg. Das 1154 gestiftete Bisthum R. wurde 1554 von Mecklenburg administirt u. im westfäl. Frieden vollends säcularisirt; 1701 kam es an Mecklenburg-Strelitz. Rau, Karl Heinrich, geb. 1792 zu Erlangen, seit 1822 Professor der Staats- u. Kameralwissenschaften zu Heidelberg, fruchtbarer u. einflußreicher Schriftsteller über Nationalökonomie. „Lehrbuch der politischen Oekonomie“ Heidelb. 1826 bis 37; „Archiv der politischen Oekonomie“ Bd. 1–6,1834–39; 2. Folge, 10 Bde., 1840–53. Raub (rapina), Vergewaltigung an einer Person, um ihr Eigenthum zu entwenden. R. mord, Tödtung, um den Diebstahl ausführen zu können. Straßen-R., auf öffentlichen Wegen, als besonders verwegen u. strafbar. Menschen-R., entweder gewaltsame Entführung

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 669. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/670>, abgerufen am 25.11.2024.