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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Jäger, in den Revolutions- u. Bürgerkriegen viel genannt.


Randers, dän. Stadt in Jütland, auf der Ostküste, mit Hafen, 7100 E., Handschuhfabriken.


Ranger (Rehndscher), engl., Waldhüter; auch Spürhund.


Rangiren (rangsch-), frz.-deutsch, ordnen; die Soldaten in Reih u. Glied stellen; aus r., verabschieden.


Rangun, Stadt in Pegu, 1852 von den Engländern den Birmanen abgenommen, an einem Mündungsarme der Irawaddi mit 25000 E., wichtigem Verkehr; in der Nähe die große Pagode Schwe Dagong.


Ranimiren, frz.-deutsch, wieder beleben, ermuntern, auffrischen.


Rank, Joseph, geb. 1815 zu Neumarkt im Böhmer Wald, studierte die Rechte, saß 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt auf der Linken, lebt seit 1855 zu Weimar; Volkserzählungen "Aus dem Böhmer Walde", 3 Bde., Leipzig 1851.


Ranke, Leopold, geb. 1795 zu Wiehe an der Unstrut, seit 1825 Professor der Geschichte zu Berlin, seit 1841 Historiograph des preuß. Staats, anerkannt einer der bedeutendsten Geschichtschreiber der Gegenwart. Werke: "Geschichte der roman. und german. Völkerschaften von 1494-1535", Berl. 1824; "Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber", Berlin 1824; "Fürsten und Völker von Südeuropa im 16. und 17. Jahrh.", Berl. 1827; "Die serbische Revolution", Berlin 1829; "Die Verschwörung zu Venedig im J. 1688", Berl. 1831; "Die röm. Päpste, ihre Kirche u. ihr Staat", 3 Bde., Berlin 1831-36; "Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation", Bd. 1-5, Berlin 1839-43; "Neun Bücher preuß. Geschichten", 3 Bde., Berlin 1847-48; "Franz. Geschichte", Bd. 1-3; Stuttg. 1852-55.


Rankenfüßler, Cirrhopoda, Familie der Kiemenfüßler, s. d.


Rantzau, altes gräfl. Geschlecht in Dänemark, Holstein und Mecklenburg, besteht in 3 Linien: Rastorff, Breitenburg, Schmoel und Hohenfelde. Die Grafschaft R. in Holstein wurde 1721 von der Krone eingezogen.


Ranunkel, Hahnenfuß (Ranunculus), Gattung aus der Familie der Ranunculaceae, Kräuter mit gefiederten, meist aber gelappten Blättern, 5 Blumenblättern, vielen Staubfäden, zusammengesetzter Frucht, enthalten scharfe, selbst giftige Säfte. Die bekanntesten sind: die Garten-R., aus dem Orient stammend, mit gefüllter Blüte; der scharfe Hahnenfuß (R. acris), gelbblühend, auf Wiesen häufig; der brennende (flammula) knollige (bulbosus) etc.


Ranzig, heißt Fett oder Oel, wenn es durch Aufnahme von Sauerstoff einen unangenehmen Geruch u. Geschmack erhalten hat.


Ranzion, frz.-deutsch, Lösegeld, das früher die Kriegsgefangenen zu bezahlen hatten; r. iren, auslösen, loskaufen.


Raoul-Rochette (Raul Roschätt), Desire, geb. 1789, gest. 1854 als Professor zu Paris, schrieb u. a. eine Geschichte der griech. Colonien, über die griech. Alterthümer am cimerischen Bosporus, mehre kunstgeschichtl. Schriften.


Rapax, lat., räuberisch; Rapacität, Raubsucht.


Rapert, Rollpferd, die Lafette der Schiffskanonen.


Raphelengh, Rapheling, Franz, geb. 1539 zu Lanoy bei Lille, gest. 1597 als Professor der hebr. u. arab. Sprache zu Leyden, leitete zugleich seit 1585 die Druckerei seines Schwiegervaters Christoph Plantin; er verfaßte eine hebr. Grammatik, ein chaldäisches und arab. Wörterbuch. Auch seine Söhne Franz und Justus waren Gelehrte u. Buchdrucker zugleich.


Rapiat, lat.-deutsch, Rechnungsbuch.


Rapid, lat.-deutsch, reißend, schnell; rapidamente, italien., in der Musik: schnell; R. ität, reißende Schnelligkeit; R.en, Stromschnellen.


Rapilli, ital., Lapilli, die von den meisten Vulkanen ausgeworfene mineralische Asche.


Rapontika, Rhapontika, Rapunzel, die gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis).


Rapoport, Salomon Jehuda, geb. 1790 zu Lemberg, seit 1840 erster Rabbiner und Oberjurist zu Prag, ist der Verfasser vieler antiquarischen, historischen

Jäger, in den Revolutions- u. Bürgerkriegen viel genannt.


Randers, dän. Stadt in Jütland, auf der Ostküste, mit Hafen, 7100 E., Handschuhfabriken.


Ranger (Rehndscher), engl., Waldhüter; auch Spürhund.


Rangiren (rangsch–), frz.-deutsch, ordnen; die Soldaten in Reih u. Glied stellen; aus r., verabschieden.


Rangun, Stadt in Pegu, 1852 von den Engländern den Birmanen abgenommen, an einem Mündungsarme der Irawaddi mit 25000 E., wichtigem Verkehr; in der Nähe die große Pagode Schwe Dagong.


Ranimiren, frz.-deutsch, wieder beleben, ermuntern, auffrischen.


Rank, Joseph, geb. 1815 zu Neumarkt im Böhmer Wald, studierte die Rechte, saß 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt auf der Linken, lebt seit 1855 zu Weimar; Volkserzählungen „Aus dem Böhmer Walde“, 3 Bde., Leipzig 1851.


Ranke, Leopold, geb. 1795 zu Wiehe an der Unstrut, seit 1825 Professor der Geschichte zu Berlin, seit 1841 Historiograph des preuß. Staats, anerkannt einer der bedeutendsten Geschichtschreiber der Gegenwart. Werke: „Geschichte der roman. und german. Völkerschaften von 1494–1535“, Berl. 1824; „Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber“, Berlin 1824; „Fürsten und Völker von Südeuropa im 16. und 17. Jahrh.“, Berl. 1827; „Die serbische Revolution“, Berlin 1829; „Die Verschwörung zu Venedig im J. 1688“, Berl. 1831; „Die röm. Päpste, ihre Kirche u. ihr Staat“, 3 Bde., Berlin 1831–36; „Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation“, Bd. 1–5, Berlin 1839–43; „Neun Bücher preuß. Geschichten“, 3 Bde., Berlin 1847–48; „Franz. Geschichte“, Bd. 1–3; Stuttg. 1852–55.


Rankenfüßler, Cirrhopoda, Familie der Kiemenfüßler, s. d.


Rantzau, altes gräfl. Geschlecht in Dänemark, Holstein und Mecklenburg, besteht in 3 Linien: Rastorff, Breitenburg, Schmoel und Hohenfelde. Die Grafschaft R. in Holstein wurde 1721 von der Krone eingezogen.


Ranunkel, Hahnenfuß (Ranunculus), Gattung aus der Familie der Ranunculaceae, Kräuter mit gefiederten, meist aber gelappten Blättern, 5 Blumenblättern, vielen Staubfäden, zusammengesetzter Frucht, enthalten scharfe, selbst giftige Säfte. Die bekanntesten sind: die Garten-R., aus dem Orient stammend, mit gefüllter Blüte; der scharfe Hahnenfuß (R. acris), gelbblühend, auf Wiesen häufig; der brennende (flammula) knollige (bulbosus) etc.


Ranzig, heißt Fett oder Oel, wenn es durch Aufnahme von Sauerstoff einen unangenehmen Geruch u. Geschmack erhalten hat.


Ranzion, frz.-deutsch, Lösegeld, das früher die Kriegsgefangenen zu bezahlen hatten; r. iren, auslösen, loskaufen.


Raoul-Rochette (Raul Roschätt), Desiré, geb. 1789, gest. 1854 als Professor zu Paris, schrieb u. a. eine Geschichte der griech. Colonien, über die griech. Alterthümer am cimerischen Bosporus, mehre kunstgeschichtl. Schriften.


Rapax, lat., räuberisch; Rapacität, Raubsucht.


Rapert, Rollpferd, die Lafette der Schiffskanonen.


Raphelengh, Rapheling, Franz, geb. 1539 zu Lanoy bei Lille, gest. 1597 als Professor der hebr. u. arab. Sprache zu Leyden, leitete zugleich seit 1585 die Druckerei seines Schwiegervaters Christoph Plantin; er verfaßte eine hebr. Grammatik, ein chaldäisches und arab. Wörterbuch. Auch seine Söhne Franz und Justus waren Gelehrte u. Buchdrucker zugleich.


Rapiat, lat.-deutsch, Rechnungsbuch.


Rapid, lat.-deutsch, reißend, schnell; rapidamente, italien., in der Musik: schnell; R. ität, reißende Schnelligkeit; R.en, Stromschnellen.


Rapilli, ital., Lapilli, die von den meisten Vulkanen ausgeworfene mineralische Asche.


Rapontika, Rhapontika, Rapunzel, die gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis).


Rapoport, Salomon Jehuda, geb. 1790 zu Lemberg, seit 1840 erster Rabbiner und Oberjurist zu Prag, ist der Verfasser vieler antiquarischen, historischen

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[665/0666] Jäger, in den Revolutions- u. Bürgerkriegen viel genannt. Randers, dän. Stadt in Jütland, auf der Ostküste, mit Hafen, 7100 E., Handschuhfabriken. Ranger (Rehndscher), engl., Waldhüter; auch Spürhund. Rangiren (rangsch–), frz.-deutsch, ordnen; die Soldaten in Reih u. Glied stellen; aus r., verabschieden. Rangun, Stadt in Pegu, 1852 von den Engländern den Birmanen abgenommen, an einem Mündungsarme der Irawaddi mit 25000 E., wichtigem Verkehr; in der Nähe die große Pagode Schwe Dagong. Ranimiren, frz.-deutsch, wieder beleben, ermuntern, auffrischen. Rank, Joseph, geb. 1815 zu Neumarkt im Böhmer Wald, studierte die Rechte, saß 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt auf der Linken, lebt seit 1855 zu Weimar; Volkserzählungen „Aus dem Böhmer Walde“, 3 Bde., Leipzig 1851. Ranke, Leopold, geb. 1795 zu Wiehe an der Unstrut, seit 1825 Professor der Geschichte zu Berlin, seit 1841 Historiograph des preuß. Staats, anerkannt einer der bedeutendsten Geschichtschreiber der Gegenwart. Werke: „Geschichte der roman. und german. Völkerschaften von 1494–1535“, Berl. 1824; „Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber“, Berlin 1824; „Fürsten und Völker von Südeuropa im 16. und 17. Jahrh.“, Berl. 1827; „Die serbische Revolution“, Berlin 1829; „Die Verschwörung zu Venedig im J. 1688“, Berl. 1831; „Die röm. Päpste, ihre Kirche u. ihr Staat“, 3 Bde., Berlin 1831–36; „Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation“, Bd. 1–5, Berlin 1839–43; „Neun Bücher preuß. Geschichten“, 3 Bde., Berlin 1847–48; „Franz. Geschichte“, Bd. 1–3; Stuttg. 1852–55. Rankenfüßler, Cirrhopoda, Familie der Kiemenfüßler, s. d. Rantzau, altes gräfl. Geschlecht in Dänemark, Holstein und Mecklenburg, besteht in 3 Linien: Rastorff, Breitenburg, Schmoel und Hohenfelde. Die Grafschaft R. in Holstein wurde 1721 von der Krone eingezogen. Ranunkel, Hahnenfuß (Ranunculus), Gattung aus der Familie der Ranunculaceae, Kräuter mit gefiederten, meist aber gelappten Blättern, 5 Blumenblättern, vielen Staubfäden, zusammengesetzter Frucht, enthalten scharfe, selbst giftige Säfte. Die bekanntesten sind: die Garten-R., aus dem Orient stammend, mit gefüllter Blüte; der scharfe Hahnenfuß (R. acris), gelbblühend, auf Wiesen häufig; der brennende (flammula) knollige (bulbosus) etc. Ranzig, heißt Fett oder Oel, wenn es durch Aufnahme von Sauerstoff einen unangenehmen Geruch u. Geschmack erhalten hat. Ranzion, frz.-deutsch, Lösegeld, das früher die Kriegsgefangenen zu bezahlen hatten; r. iren, auslösen, loskaufen. Raoul-Rochette (Raul Roschätt), Desiré, geb. 1789, gest. 1854 als Professor zu Paris, schrieb u. a. eine Geschichte der griech. Colonien, über die griech. Alterthümer am cimerischen Bosporus, mehre kunstgeschichtl. Schriften. Rapax, lat., räuberisch; Rapacität, Raubsucht. Rapert, Rollpferd, die Lafette der Schiffskanonen. Raphelengh, Rapheling, Franz, geb. 1539 zu Lanoy bei Lille, gest. 1597 als Professor der hebr. u. arab. Sprache zu Leyden, leitete zugleich seit 1585 die Druckerei seines Schwiegervaters Christoph Plantin; er verfaßte eine hebr. Grammatik, ein chaldäisches und arab. Wörterbuch. Auch seine Söhne Franz und Justus waren Gelehrte u. Buchdrucker zugleich. Rapiat, lat.-deutsch, Rechnungsbuch. Rapid, lat.-deutsch, reißend, schnell; rapidamente, italien., in der Musik: schnell; R. ität, reißende Schnelligkeit; R.en, Stromschnellen. Rapilli, ital., Lapilli, die von den meisten Vulkanen ausgeworfene mineralische Asche. Rapontika, Rhapontika, Rapunzel, die gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis). Rapoport, Salomon Jehuda, geb. 1790 zu Lemberg, seit 1840 erster Rabbiner und Oberjurist zu Prag, ist der Verfasser vieler antiquarischen, historischen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/666>, abgerufen am 25.11.2024.