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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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u. zierlich ("Oeuvres et poesies chretiennes", Paris 1660).


Raccolta, ital., Aernte; Sammlung.


Raccommodiren, frz.-dtsch., ausbessern, versöhnen; Raccommodement (-mang), Ausbesserung, Aussöhnung, Arrangement.


Raccordiren, frz.-dtsch., wieder harmoniren; vereinigen; Raccordement (- mang), bei ausgebesserten Gemälden die Zusammenstimmung der Tinten und Halbtinten.


Race, Rasse, Stamm einer Thierart, deren Charakter sich durch Fortpflanzung vererbt. S. d. Art. Mensch.


Racemus, lat., Traube, racemosus traubenförmig; Racemation, Nachlese.


Rachel, Joachim, geb. 1618 zu Lunden in Norderdithmarschen, gest. 1669 als Rector der Schule zu Schleswig, Satiriker. ("Deutsche satir. Gedichte", Frankfurt 1664, neue Ausgabe von Schröder, Altona 1828.).


Rachel Felix (Raschl-F.), geb. 1822 zu Paris, Tochter armer jüd. Eltern, sang als Kind in den Straßen, debutirte auf einigen Theatern, 1837 auf dem Theatre francais und gilt seitdem als die erste Schauspielerin in den classischen Dramen, hat sich auch ein großes Vermögen erworben.


Rachen (fauces), der hinterste Theil der Mundhöhle, gebildet und umschlossen von der Zungenwurzel, dem Kehldeckel, den Mandeln, dem weichen Gaumen u. dem Zäpfchen. Durch den von der Schleimhaut und den Mandeln reichlich abgesonderten Schleim, sowie durch den Speichel werden diese Theile feucht u. schlüpfrig erhalten. Die Krankheiten des R.s sind besonders Entzündung, R.bräune (angina faucium), theils acut, theils chronisch, letzteres als chronischer R.catarrh; ferner croupöse Entzündung, R.croup (diphtheritis), die sich gerne dem Kehlkopf mittheilt u. dadurch gefährlich wird; dann häufig der Sitz von Geschwüren, besonders syphilitischen.


Racine (Rassihn), Jean de, einer der gefeiertsten Dichter Frankreichs, geb. 1639 zu Laferte-Milon. einem Städtlein nicht gar weit von Paris, erlangte die Gunst Ludwigs XIV., st. 1699 zu Paris. Durch das Studium der Alten gebildet u. denselben nacheifernd, thaten R. und Boileau das Meiste, um in Frankreich die Alten und als Kunsttheoretiker den Aristoteles zur Alleinherrschaft zu bringen; neben Corneille steht R. als Schöpfer des frz. Trauerspieles da u. überflügelte jenen im Rührenden und Zärtlichen, wohl auch in der Eleganz u. im Wohlklange des Versbaues. Seine besten Tragödien sind: Iphigenie (1675, deutsch von F. Schiller, 1805), Phedre (1677, deutsch von Böttger, Leipz. 1853) u. Athalie (1689, deutsch von K. F. Cramer, Kiel und Hamburg 1786). Die Eigenthümlichkeit, daß R. die fremdartigsten Gestalten, Türken, hellenische Helden u. s. f. in lauter Franzosen in fremder Tracht verwandelt. theilt er mit den übrigen Classikern aus dem Jahrh. Ludwigs XIV. Für das Kloster St. Cyr dichtete R. religiöse Gesänge voll Gefühl, lieferte auch andere Gedichte und bewies in den Briefen an seinen Sohn, daß er große Kenntnisse besitze und auch eine classische Prosa zu schreiben verstehe. - R., Louis, der 2. Sohn des Vorigen, geb. 1692 zu Paris, wurde Beamter und st. 1763; als Dichter läßt er sich keineswegs mit dem Vater vergleichen, allein seine philosophischen Lehrgedichte La Grace (1720) u. besonders La Religion (1742) mach en seiner Gesinnung besonders für seine Zeit Ehre, seine Oden sind voll Ernst u. Würde, die prosaischen Arbeiten über die Trauerspiele u. das Leben des Vaters werthvoll; hinsichtlich des sprachlichen Ausdrucks kam er dem Vater nahe.


Racke (Coracias), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, den Krähen sehr ähnlich. Die blaue R., Mandelkrähe, Kopf, Hals, Bauch u. Unterschwanz meergrün, Rücken u. Oberflügel braunröthlich, kleine Schwungfedern indigoblau, an jedem Auge einen nackten dreieckigen Fleck; scheu, sehr selten.


Raclawice (Razlawize), Dorf nördl. von Krakau; Kosciuskos Sieg über Tormassow am 4. April 1794.


Raconigi (-idschi), sardin. Stadt nördl. von Saluzzo, an der Maira, mit 10700 E., Seide- und Wolleindustrie.


Raczynski (Ratsch-), altes poln.

u. zierlich („Oeuvres et poésies chrétiennes“, Paris 1660).


Raccolta, ital., Aernte; Sammlung.


Raccommodiren, frz.-dtsch., ausbessern, versöhnen; Raccommodement (–mang), Ausbesserung, Aussöhnung, Arrangement.


Raccordiren, frz.-dtsch., wieder harmoniren; vereinigen; Raccordement (– mang), bei ausgebesserten Gemälden die Zusammenstimmung der Tinten und Halbtinten.


Race, Rasse, Stamm einer Thierart, deren Charakter sich durch Fortpflanzung vererbt. S. d. Art. Mensch.


Racemus, lat., Traube, racemosus traubenförmig; Racemation, Nachlese.


Rachel, Joachim, geb. 1618 zu Lunden in Norderdithmarschen, gest. 1669 als Rector der Schule zu Schleswig, Satiriker. („Deutsche satir. Gedichte“, Frankfurt 1664, neue Ausgabe von Schröder, Altona 1828.).


Rachel Felix (Raschl-F.), geb. 1822 zu Paris, Tochter armer jüd. Eltern, sang als Kind in den Straßen, debutirte auf einigen Theatern, 1837 auf dem Théâtre français und gilt seitdem als die erste Schauspielerin in den classischen Dramen, hat sich auch ein großes Vermögen erworben.


Rachen (fauces), der hinterste Theil der Mundhöhle, gebildet und umschlossen von der Zungenwurzel, dem Kehldeckel, den Mandeln, dem weichen Gaumen u. dem Zäpfchen. Durch den von der Schleimhaut und den Mandeln reichlich abgesonderten Schleim, sowie durch den Speichel werden diese Theile feucht u. schlüpfrig erhalten. Die Krankheiten des R.s sind besonders Entzündung, R.bräune (angina faucium), theils acut, theils chronisch, letzteres als chronischer R.catarrh; ferner croupöse Entzündung, R.croup (diphtheritis), die sich gerne dem Kehlkopf mittheilt u. dadurch gefährlich wird; dann häufig der Sitz von Geschwüren, besonders syphilitischen.


Racine (Rassihn), Jean de, einer der gefeiertsten Dichter Frankreichs, geb. 1639 zu Laferté-Milon. einem Städtlein nicht gar weit von Paris, erlangte die Gunst Ludwigs XIV., st. 1699 zu Paris. Durch das Studium der Alten gebildet u. denselben nacheifernd, thaten R. und Boileau das Meiste, um in Frankreich die Alten und als Kunsttheoretiker den Aristoteles zur Alleinherrschaft zu bringen; neben Corneille steht R. als Schöpfer des frz. Trauerspieles da u. überflügelte jenen im Rührenden und Zärtlichen, wohl auch in der Eleganz u. im Wohlklange des Versbaues. Seine besten Tragödien sind: Iphigénie (1675, deutsch von F. Schiller, 1805), Phèdre (1677, deutsch von Böttger, Leipz. 1853) u. Athalie (1689, deutsch von K. F. Cramer, Kiel und Hamburg 1786). Die Eigenthümlichkeit, daß R. die fremdartigsten Gestalten, Türken, hellenische Helden u. s. f. in lauter Franzosen in fremder Tracht verwandelt. theilt er mit den übrigen Classikern aus dem Jahrh. Ludwigs XIV. Für das Kloster St. Cyr dichtete R. religiöse Gesänge voll Gefühl, lieferte auch andere Gedichte und bewies in den Briefen an seinen Sohn, daß er große Kenntnisse besitze und auch eine classische Prosa zu schreiben verstehe. – R., Louis, der 2. Sohn des Vorigen, geb. 1692 zu Paris, wurde Beamter und st. 1763; als Dichter läßt er sich keineswegs mit dem Vater vergleichen, allein seine philosophischen Lehrgedichte La Grâce (1720) u. besonders La Religion (1742) mach en seiner Gesinnung besonders für seine Zeit Ehre, seine Oden sind voll Ernst u. Würde, die prosaischen Arbeiten über die Trauerspiele u. das Leben des Vaters werthvoll; hinsichtlich des sprachlichen Ausdrucks kam er dem Vater nahe.


Racke (Coracias), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, den Krähen sehr ähnlich. Die blaue R., Mandelkrähe, Kopf, Hals, Bauch u. Unterschwanz meergrün, Rücken u. Oberflügel braunröthlich, kleine Schwungfedern indigoblau, an jedem Auge einen nackten dreieckigen Fleck; scheu, sehr selten.


Raclawice (Razlawize), Dorf nördl. von Krakau; Kosciuskos Sieg über Tormassow am 4. April 1794.


Raconigi (–idschi), sardin. Stadt nördl. von Saluzzo, an der Maira, mit 10700 E., Seide- und Wolleindustrie.


Raczynski (Ratsch–), altes poln.

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[655/0656] u. zierlich („Oeuvres et poésies chrétiennes“, Paris 1660). Raccolta, ital., Aernte; Sammlung. Raccommodiren, frz.-dtsch., ausbessern, versöhnen; Raccommodement (–mang), Ausbesserung, Aussöhnung, Arrangement. Raccordiren, frz.-dtsch., wieder harmoniren; vereinigen; Raccordement (– mang), bei ausgebesserten Gemälden die Zusammenstimmung der Tinten und Halbtinten. Race, Rasse, Stamm einer Thierart, deren Charakter sich durch Fortpflanzung vererbt. S. d. Art. Mensch. Racemus, lat., Traube, racemosus traubenförmig; Racemation, Nachlese. Rachel, Joachim, geb. 1618 zu Lunden in Norderdithmarschen, gest. 1669 als Rector der Schule zu Schleswig, Satiriker. („Deutsche satir. Gedichte“, Frankfurt 1664, neue Ausgabe von Schröder, Altona 1828.). Rachel Felix (Raschl-F.), geb. 1822 zu Paris, Tochter armer jüd. Eltern, sang als Kind in den Straßen, debutirte auf einigen Theatern, 1837 auf dem Théâtre français und gilt seitdem als die erste Schauspielerin in den classischen Dramen, hat sich auch ein großes Vermögen erworben. Rachen (fauces), der hinterste Theil der Mundhöhle, gebildet und umschlossen von der Zungenwurzel, dem Kehldeckel, den Mandeln, dem weichen Gaumen u. dem Zäpfchen. Durch den von der Schleimhaut und den Mandeln reichlich abgesonderten Schleim, sowie durch den Speichel werden diese Theile feucht u. schlüpfrig erhalten. Die Krankheiten des R.s sind besonders Entzündung, R.bräune (angina faucium), theils acut, theils chronisch, letzteres als chronischer R.catarrh; ferner croupöse Entzündung, R.croup (diphtheritis), die sich gerne dem Kehlkopf mittheilt u. dadurch gefährlich wird; dann häufig der Sitz von Geschwüren, besonders syphilitischen. Racine (Rassihn), Jean de, einer der gefeiertsten Dichter Frankreichs, geb. 1639 zu Laferté-Milon. einem Städtlein nicht gar weit von Paris, erlangte die Gunst Ludwigs XIV., st. 1699 zu Paris. Durch das Studium der Alten gebildet u. denselben nacheifernd, thaten R. und Boileau das Meiste, um in Frankreich die Alten und als Kunsttheoretiker den Aristoteles zur Alleinherrschaft zu bringen; neben Corneille steht R. als Schöpfer des frz. Trauerspieles da u. überflügelte jenen im Rührenden und Zärtlichen, wohl auch in der Eleganz u. im Wohlklange des Versbaues. Seine besten Tragödien sind: Iphigénie (1675, deutsch von F. Schiller, 1805), Phèdre (1677, deutsch von Böttger, Leipz. 1853) u. Athalie (1689, deutsch von K. F. Cramer, Kiel und Hamburg 1786). Die Eigenthümlichkeit, daß R. die fremdartigsten Gestalten, Türken, hellenische Helden u. s. f. in lauter Franzosen in fremder Tracht verwandelt. theilt er mit den übrigen Classikern aus dem Jahrh. Ludwigs XIV. Für das Kloster St. Cyr dichtete R. religiöse Gesänge voll Gefühl, lieferte auch andere Gedichte und bewies in den Briefen an seinen Sohn, daß er große Kenntnisse besitze und auch eine classische Prosa zu schreiben verstehe. – R., Louis, der 2. Sohn des Vorigen, geb. 1692 zu Paris, wurde Beamter und st. 1763; als Dichter läßt er sich keineswegs mit dem Vater vergleichen, allein seine philosophischen Lehrgedichte La Grâce (1720) u. besonders La Religion (1742) mach en seiner Gesinnung besonders für seine Zeit Ehre, seine Oden sind voll Ernst u. Würde, die prosaischen Arbeiten über die Trauerspiele u. das Leben des Vaters werthvoll; hinsichtlich des sprachlichen Ausdrucks kam er dem Vater nahe. Racke (Coracias), Vogelgattung aus der Ordnung der Allesfressenden, den Krähen sehr ähnlich. Die blaue R., Mandelkrähe, Kopf, Hals, Bauch u. Unterschwanz meergrün, Rücken u. Oberflügel braunröthlich, kleine Schwungfedern indigoblau, an jedem Auge einen nackten dreieckigen Fleck; scheu, sehr selten. Raclawice (Razlawize), Dorf nördl. von Krakau; Kosciuskos Sieg über Tormassow am 4. April 1794. Raconigi (–idschi), sardin. Stadt nördl. von Saluzzo, an der Maira, mit 10700 E., Seide- und Wolleindustrie. Raczynski (Ratsch–), altes poln.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/656>, abgerufen am 23.11.2024.