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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Ganz die gleiche Sage wiederholt sich bei der Moosburg an dem thurgauischen Bodenseeufer.


Maffei, Giovanni Pietro, berühmter Schriftsteller, dessen Werke sich namentlich durch einen classischen Styl auszeichnen, geb. 1535 zu Bergamo, 1563 Professor in Genua, 1564 Sekretär der Republik Genua, wurde im folgenden Jahr zu Rom plötzlich Jesuit, lehrte Beredsamkeit am Collegium Romanum, hielt sich 1571-81 zu Lissabon auf, um Quellen für seine indische Geschichte zu suchen, st. 1603 zu Rom. Hauptwerk: Die Geschichte Indiens, die zusammen mit der Lebensbeschreibung des Ignaz v. Loyola 1588 zu Florenz herauskam; außerdem "Gli annali di Gregorio XIII." (unvollendet); Uebersetzungen span. Schriften über Japan und Indien ins Lateinische u. a. m. Gesammtausgabe der latein. Werke durch P. A. Serassius, Bergamo 1747, 2 Quartbände.


Maffei, Scipione. Marchese v., gelehrter Schriftsteller und Dichter, geb. 1675 zu Verona, wurde Mitglied mehrer Akademien, focht 1704 bei Donauwörth unter seinem Bruder Alessandro (gest. 1730 als bayer. Feldmarschall), griff gelegentlich die Unsitte des Zweikampfes mit Glück an, trieb ästhetische Studien, suchte die Italiener mit der Literatur des Auslandes bekannt zu machen, erwarb Ruhm als paläographischer u. diplomatischer Schriftsteller, unternahm gelehrte Reisen in Frankreich, England, im deutschen Reich, st. 1755 in seiner Vaterstadt. In einem Trauerspiel. Merope, strebte er, das antike und moderne Drama zu einem neuen Ganzen zu verschmelzen, gab eine Storia diplomatica (1727), das Verona illustrata (1731-32), Museum Veronense (1749) u. a. heraus. Gesammelte Werke Venedig 1790, 21 B., Leichen- u. Lobreden von I. Pindemonte, Verona 1755 und 1784.


Maffei, Giuseppe, Ritter von, verdient um die Kenntniß der ital. Literatur, geb. 1774 zu Cles im Fürstenthum Trient, studierte zu Salzburg, wurde 1784 Priester, machte Reisen, lehrte 1803-1816 zu Salzburg, seitdem in Landshut und seit 1826 in München italien. Literatur, bis er 1834 beinahe gänzlich erblindete. Hauptwerke: eine vollständige "Storia della letteratura italiana" (Mailand 1825, 3. Aufl. Florenz 1853), sowie eine italien. Grammatik (2. Aufl. 1837) sammt Lesebuch (3. Aufl. 1838); dazu Uebersetzungen von Theaterstücken von Kotzebue u. Iffland ins Italien., ein Gebetbuch u. a. m.


Mafra, Dorf 5 Ml. von Lissabon mit einem 1717-35 von König Johann V. erbauten prächtigen Kloster u. königl. Schlosse.


Magazin, frz.-deutsch, Ansammlung von Lebensmitteln, Kaufmannswaaren und Kriegsvorräthen. Letztere, die Militär-M.e, werden gewöhnlich in festen Plätzen angelegt; seit den französ. Revolutionskriegen werden für die Truppen nicht mehr in dem Maßstabe wie früher Vorräthe von Lebensmitteln angesammelt, da man sich mehr auf die Requisitionen verläßt.


Magdalena, St., eigentlich Maria von Magdala (einer Stadt am westl. Ufer des Sees Genesareth, heutzutage ein elendes Dorf, Madschel genannt), bekannt aus dem N. Test., wo sie in vielen Stellen (Luk. 7, 36-50; 8, 2; Joh. 20, 1-18 u. s. w.) vorkommt, als bußfertige Sünderin ein Idol der Malerkunst. Ob sie mit der Schwester der Martha und des Lazarus jedoch ein und dieselbe Person sei, darüber streiten die Theologen. Gedächtnißtag 22. Juli. - M. de Pazzi, die heilige, geb. 1566 zu Florenz. gest. 1607 daselbst als Klosterfrau, wurde 1669 canonisirt. - Die Magdalenerinen, weißen Frauen oder der Orden von der Buße der hl. M. wurde gestiftet für Aufnahme u. Bekehrung öffentlicher Sünderinen und schon von Gregor IX. (1227-41) und Innocenz IV. (1243-54) mit Privilegien bedacht. In Paris entstand 1472 das erste Haus, zu unterscheiden von dem der Madelonetten, das denselben Zweck hatte und 1618 gestiftet wurde. Die weißen Frauen erhielten 1640 kirchliche Bestätigung, Klöster in Rouen, Bordeaux, in Italien u. Spanien (Sevilla) und während die neuere Zeit auch diesen wohlthätigen Stiftungen

Ganz die gleiche Sage wiederholt sich bei der Moosburg an dem thurgauischen Bodenseeufer.


Maffei, Giovanni Pietro, berühmter Schriftsteller, dessen Werke sich namentlich durch einen classischen Styl auszeichnen, geb. 1535 zu Bergamo, 1563 Professor in Genua, 1564 Sekretär der Republik Genua, wurde im folgenden Jahr zu Rom plötzlich Jesuit, lehrte Beredsamkeit am Collegium Romanum, hielt sich 1571–81 zu Lissabon auf, um Quellen für seine indische Geschichte zu suchen, st. 1603 zu Rom. Hauptwerk: Die Geschichte Indiens, die zusammen mit der Lebensbeschreibung des Ignaz v. Loyola 1588 zu Florenz herauskam; außerdem „Gli annali di Gregorio XIII.“ (unvollendet); Uebersetzungen span. Schriften über Japan und Indien ins Lateinische u. a. m. Gesammtausgabe der latein. Werke durch P. A. Serassius, Bergamo 1747, 2 Quartbände.


Maffei, Scipione. Marchese v., gelehrter Schriftsteller und Dichter, geb. 1675 zu Verona, wurde Mitglied mehrer Akademien, focht 1704 bei Donauwörth unter seinem Bruder Alessandro (gest. 1730 als bayer. Feldmarschall), griff gelegentlich die Unsitte des Zweikampfes mit Glück an, trieb ästhetische Studien, suchte die Italiener mit der Literatur des Auslandes bekannt zu machen, erwarb Ruhm als paläographischer u. diplomatischer Schriftsteller, unternahm gelehrte Reisen in Frankreich, England, im deutschen Reich, st. 1755 in seiner Vaterstadt. In einem Trauerspiel. Merope, strebte er, das antike und moderne Drama zu einem neuen Ganzen zu verschmelzen, gab eine Storia diplomatica (1727), das Verona illustrata (1731–32), Museum Veronense (1749) u. a. heraus. Gesammelte Werke Venedig 1790, 21 B., Leichen- u. Lobreden von I. Pindemonte, Verona 1755 und 1784.


Maffei, Giuseppe, Ritter von, verdient um die Kenntniß der ital. Literatur, geb. 1774 zu Cles im Fürstenthum Trient, studierte zu Salzburg, wurde 1784 Priester, machte Reisen, lehrte 1803–1816 zu Salzburg, seitdem in Landshut und seit 1826 in München italien. Literatur, bis er 1834 beinahe gänzlich erblindete. Hauptwerke: eine vollständige „Storia della letteratura italiana“ (Mailand 1825, 3. Aufl. Florenz 1853), sowie eine italien. Grammatik (2. Aufl. 1837) sammt Lesebuch (3. Aufl. 1838); dazu Uebersetzungen von Theaterstücken von Kotzebue u. Iffland ins Italien., ein Gebetbuch u. a. m.


Mafra, Dorf 5 Ml. von Lissabon mit einem 1717–35 von König Johann V. erbauten prächtigen Kloster u. königl. Schlosse.


Magazin, frz.-deutsch, Ansammlung von Lebensmitteln, Kaufmannswaaren und Kriegsvorräthen. Letztere, die Militär-M.e, werden gewöhnlich in festen Plätzen angelegt; seit den französ. Revolutionskriegen werden für die Truppen nicht mehr in dem Maßstabe wie früher Vorräthe von Lebensmitteln angesammelt, da man sich mehr auf die Requisitionen verläßt.


Magdalena, St., eigentlich Maria von Magdala (einer Stadt am westl. Ufer des Sees Genesareth, heutzutage ein elendes Dorf, Madschel genannt), bekannt aus dem N. Test., wo sie in vielen Stellen (Luk. 7, 36–50; 8, 2; Joh. 20, 1–18 u. s. w.) vorkommt, als bußfertige Sünderin ein Idol der Malerkunst. Ob sie mit der Schwester der Martha und des Lazarus jedoch ein und dieselbe Person sei, darüber streiten die Theologen. Gedächtnißtag 22. Juli. – M. de Pazzi, die heilige, geb. 1566 zu Florenz. gest. 1607 daselbst als Klosterfrau, wurde 1669 canonisirt. – Die Magdalenerinen, weißen Frauen oder der Orden von der Buße der hl. M. wurde gestiftet für Aufnahme u. Bekehrung öffentlicher Sünderinen und schon von Gregor IX. (1227–41) und Innocenz IV. (1243–54) mit Privilegien bedacht. In Paris entstand 1472 das erste Haus, zu unterscheiden von dem der Madelonetten, das denselben Zweck hatte und 1618 gestiftet wurde. Die weißen Frauen erhielten 1640 kirchliche Bestätigung, Klöster in Rouen, Bordeaux, in Italien u. Spanien (Sevilla) und während die neuere Zeit auch diesen wohlthätigen Stiftungen

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[64/0065] Ganz die gleiche Sage wiederholt sich bei der Moosburg an dem thurgauischen Bodenseeufer. Maffei, Giovanni Pietro, berühmter Schriftsteller, dessen Werke sich namentlich durch einen classischen Styl auszeichnen, geb. 1535 zu Bergamo, 1563 Professor in Genua, 1564 Sekretär der Republik Genua, wurde im folgenden Jahr zu Rom plötzlich Jesuit, lehrte Beredsamkeit am Collegium Romanum, hielt sich 1571–81 zu Lissabon auf, um Quellen für seine indische Geschichte zu suchen, st. 1603 zu Rom. Hauptwerk: Die Geschichte Indiens, die zusammen mit der Lebensbeschreibung des Ignaz v. Loyola 1588 zu Florenz herauskam; außerdem „Gli annali di Gregorio XIII.“ (unvollendet); Uebersetzungen span. Schriften über Japan und Indien ins Lateinische u. a. m. Gesammtausgabe der latein. Werke durch P. A. Serassius, Bergamo 1747, 2 Quartbände. Maffei, Scipione. Marchese v., gelehrter Schriftsteller und Dichter, geb. 1675 zu Verona, wurde Mitglied mehrer Akademien, focht 1704 bei Donauwörth unter seinem Bruder Alessandro (gest. 1730 als bayer. Feldmarschall), griff gelegentlich die Unsitte des Zweikampfes mit Glück an, trieb ästhetische Studien, suchte die Italiener mit der Literatur des Auslandes bekannt zu machen, erwarb Ruhm als paläographischer u. diplomatischer Schriftsteller, unternahm gelehrte Reisen in Frankreich, England, im deutschen Reich, st. 1755 in seiner Vaterstadt. In einem Trauerspiel. Merope, strebte er, das antike und moderne Drama zu einem neuen Ganzen zu verschmelzen, gab eine Storia diplomatica (1727), das Verona illustrata (1731–32), Museum Veronense (1749) u. a. heraus. Gesammelte Werke Venedig 1790, 21 B., Leichen- u. Lobreden von I. Pindemonte, Verona 1755 und 1784. Maffei, Giuseppe, Ritter von, verdient um die Kenntniß der ital. Literatur, geb. 1774 zu Cles im Fürstenthum Trient, studierte zu Salzburg, wurde 1784 Priester, machte Reisen, lehrte 1803–1816 zu Salzburg, seitdem in Landshut und seit 1826 in München italien. Literatur, bis er 1834 beinahe gänzlich erblindete. Hauptwerke: eine vollständige „Storia della letteratura italiana“ (Mailand 1825, 3. Aufl. Florenz 1853), sowie eine italien. Grammatik (2. Aufl. 1837) sammt Lesebuch (3. Aufl. 1838); dazu Uebersetzungen von Theaterstücken von Kotzebue u. Iffland ins Italien., ein Gebetbuch u. a. m. Mafra, Dorf 5 Ml. von Lissabon mit einem 1717–35 von König Johann V. erbauten prächtigen Kloster u. königl. Schlosse. Magazin, frz.-deutsch, Ansammlung von Lebensmitteln, Kaufmannswaaren und Kriegsvorräthen. Letztere, die Militär-M.e, werden gewöhnlich in festen Plätzen angelegt; seit den französ. Revolutionskriegen werden für die Truppen nicht mehr in dem Maßstabe wie früher Vorräthe von Lebensmitteln angesammelt, da man sich mehr auf die Requisitionen verläßt. Magdalena, St., eigentlich Maria von Magdala (einer Stadt am westl. Ufer des Sees Genesareth, heutzutage ein elendes Dorf, Madschel genannt), bekannt aus dem N. Test., wo sie in vielen Stellen (Luk. 7, 36–50; 8, 2; Joh. 20, 1–18 u. s. w.) vorkommt, als bußfertige Sünderin ein Idol der Malerkunst. Ob sie mit der Schwester der Martha und des Lazarus jedoch ein und dieselbe Person sei, darüber streiten die Theologen. Gedächtnißtag 22. Juli. – M. de Pazzi, die heilige, geb. 1566 zu Florenz. gest. 1607 daselbst als Klosterfrau, wurde 1669 canonisirt. – Die Magdalenerinen, weißen Frauen oder der Orden von der Buße der hl. M. wurde gestiftet für Aufnahme u. Bekehrung öffentlicher Sünderinen und schon von Gregor IX. (1227–41) und Innocenz IV. (1243–54) mit Privilegien bedacht. In Paris entstand 1472 das erste Haus, zu unterscheiden von dem der Madelonetten, das denselben Zweck hatte und 1618 gestiftet wurde. Die weißen Frauen erhielten 1640 kirchliche Bestätigung, Klöster in Rouen, Bordeaux, in Italien u. Spanien (Sevilla) und während die neuere Zeit auch diesen wohlthätigen Stiftungen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/65>, abgerufen am 24.11.2024.